Kalter Friede? Kalter Krieg? USA gegen Rußland heute

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Athanasius2
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Russischer Präventivschlag gegen Polen und Tschechien?

Beitrag von Athanasius2 »

Es könne auch einen Präventivschlag geben, dieser solle aber nicht atomar sein, erklärt Verteidigungsminister Sergej Iwanow vor dem russischen Parlament. Im Laufe des Jahres 2007 sollen 17 neue atomare Interkontinentalraketen in Dienst gestellt werden.

(Quelle: Aktuell.ru - Freier Nachrichtendienst in Moskau)
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Wer leugnet noch, dass die internationalen Krisenherde auch in unsere Richtung verlegt werden?

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Athanasius2
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Russland drohte NATO-Länder schon 2003

Beitrag von Athanasius2 »

Flashback. Zurück nach 2003, also vor vier Jahren. Da drohte Russland schon. 2007 werden die neuen Atomraketen fertiggestellt und die Neuordnung der sehr grossen Streitkräfte vollendet (man hört heute nur noch wenig über Nichtzahlung der Soldatengehalte).
Russland droht der NATO

Russland hat der NATO mit einer Änderung seiner militärischen Strategie gedroht. Sollte die Allianz in ihrer jetzigen Form "mit ihrer bestehenden militärischen Offensivdoktrin" erhalten bleiben, sei Russland gezwungen, seine Pläne zur Umstrukturierung der Streitkräfte zu ändern. Davon sei auch das russische Nuklearprogramm betroffen, heißt es in einem Dokument des Verteidigungsministeriums.

Das Papier, in dem es vor allem um die Modernisierung der Streitkräfte geht, wurde vor einem Treffen von Präsident Wladimir Putin mit Verteidigungsminister Sergej Iwanow veröffentlicht. Unklar ist, von wann das Papier stammt und ob es von der Regierung gebilligt wurde.

Schwieriges Verhältnis zwischen Russland und der NATO

Putin hat sich wiederholt für einen Ausbau der Beziehungen Moskaus zur NATO eingesetzt und den Beitritt ehemaliger Sowjetrepubliken zu dem Bündnis gebilligt. Russische Militärvertreter sehen in der Ausweitung der NATO dagegen einen Versuch der USA, die einst von Moskau kontrollierten Gebiete zu dominieren. Viele der ehemaligen Sowjetrepubliken sind inzwischen über das Programm "Partnerschaft für den Frieden" mit der NATO verbunden. Russland steht über den so genannten "NATO-Russland-Rat" mit der Allianz in Kontakt.

Putin selbst äußerte sich nach dem Treffen nicht zu den Warnungen des Papiers. Er gab jedoch Einzelheiten zur geplanten Umstrukturierung der Streitkräfte bekannt. Demnach ist eine größere Verringerung der Truppenstärke nicht mehr geplant.

Streitkräfte haben Reserven bis zur Modernisierung

Nach Putins Worten haben die russischen Atomstreitkräfte genügend Reserven, um trotz fortschreitender Alterung ihrer Systeme die Zeit bis zu einer grundlegenden Modernisierung zu überbrücken. Sollten die im Dienst stehenden strategischen Waffen wegen Überalterung ersetzt werden müssen, könnten sie durch die "bedeutenden Reserven" an bodengestützten Raketen ersetzt werden, sagte Putin. "Und damit haben wir genügend Zeit, um konsequent und systematisch neue Waffen für das 21. Jahrhundert zu entwickeln." Die internationalen Abrüstungsabkommen seien von diesen Plänen nicht betroffen.

Stand: 02.10.2003 19:43 Uhr
Über Veraltung von 2003, schon 1955 sagte Irlmaier, dass die Westmächte einen high tech gelben Streifen voller Gift kreieren werden und "Von Werdenberg" sah, dass westliche Fahrzeuge (Satelliten?) aus sehr grosser Höhe russische Raketen und Atomwaffen vernichteten, aber längst nicht alle (es kommt zu grossen Detonnationen, vor allem in - so 1955 Irlmaier und 1993 Von Werdenberg - Böhmen, also der Tschechei). Amerika wird sich aber wegen Überwältigung und Ruf zu mehr Isolationismus in der nordamerikanischen Heimat, vorerst weigern Westeuropa zu unterstützen, auch später wird das nicht erfolgen. Jedenfalls wird immer gesagt, dass die russische Armeen sehr gross und viel zahlreicher als die westlichen seien beim Angriff, aber dass der Westen bestimmte Grosswaffen und viele Technologie zur Verteidigung hat und damit die Russen am Ende zurückschlagen wird - mit Erfolg aber massalem Sterben (Dresden 03-1945 wird im Vergleich dazu ein Kindergartenspielplatz erscheinen).

Das geht ja auch nicht, wenn man im Irak ausbreitet, eventuell zu Hause mit Einbruch der Finanzmärkte (Platzen des Konfetti-Dollars) und der Warenmärkte (bürgerkriegsähnliche Szenen in den Grossstädten!) abrechnen muss, und im Iran und sonstwo auch noch Krisenherden zu bewältigen hat.

Von Frankreich wird - so die Visionen zumindest die natürlich nicht de fide oder als unfehlbar auskommen müssen, bisher aber sehr gut zutreffen inkl. Von Werdenberg zum Öl- und Gasmarkt - der militärische und atomare Widerstand gegen die Russische Invasion geleitet werden. Deutschland wird zum grössten Teil überrannt, mit Ausnahme von Südbaden und vielleicht die Region um den Bodensee.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Nietenolaf hat geschrieben:Rußland könnte US-Raketenschirm angreifen (Reuters)

Es genügte ja eine "Allianz der Willigen" Rußlands mit, sagen wir, China, um Polen und Tschechien einfach zu überrennen. Danach könnte man dort "östliche Demokratien" installieren. So wird doch heutzutage die große Politik gemacht. :roll:

Eine andere denkbare Lösung wäre, wenn Rußland ein Rakenetabwehrsystem in Kanada und Mexiko installiert, um sich so vor Angriffen mit Atomraketen aus Burkina Faso zu schützen.
Bei einem russischen Angriff auf polnisches Gebiet, wird leider die ganze Sache eskalieren. Mitteleuropa (Polen, Tschechei) ist eben kein Vietnam oder Burkina-Faso aus machtspolitischer und wirtschaftlicher Sicht der Weltmächte.

Dann geht es hier bei euch in der Bundesrepublik los sowie in ganz Westeuropa, inkl. England.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

(Bild: 09.05.2005, Moskau.)

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Sie werden weitermarschieren, bis alles in Scherben fällt.....

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Athanasius2
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Russischer Angriff auf Polen

Beitrag von Athanasius2 »

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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Datum: Moskau unter Putins Regierung.

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Athanasius2
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Innenpolitisch: Kommunismus in Russland?

Beitrag von Athanasius2 »

In Moskau vor einem halben Jahr.

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Walter
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Beitrag von Walter »

Athanasius2 hat geschrieben:(Bild: 09.05.2005, Moskau.)

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Sie werden weitermarschieren, bis alles in Scherben fällt.....
Eher bis die Stiefel auseinanderfallen. :mrgreen:

Wenn man den Zahlen des Spiegel Länderlexikons nur halbwegs trauen darf, beträgt der Militärhaushalt Russlands nicht einmal 5% vom dem der USA (freilich sind russische Soldaten billiger, dafür schaffen sie es nicht einmal, in Tschetschenien, wo weniger Menschen leben als in Köln, für Ruhe zu sorgen).

Die gezeigten Paraden sollen an alte Zeiten erinnern und gehören eben zum russischen Kulturgut, wie im erwähnten Köln der Rosenmontagszug.
:ikb_horse: Säbelgerassel ist das, mehr nicht, und das ist auch gut so. Eine Neuauflage des Kalten Krieges ist das letzte, was die Weltgemeinschaft gebrauchen könnte, mal abgesehen von islamistischen Atommächten. Dass Israel solche Waffen besitzt, ist schlimm genug. :sauer:
γενηθήτω το θέλημά σου·

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Athanasius2
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Stalin-Nostalgie in Russland/Drohungen gegen den Westen

Beitrag von Athanasius2 »

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2006. Wenn das kein deutliches Zeichen ist des heutigen Kremls. Oder nur Nationalismus?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Liebster Athanasius, du bist im Augenblick wie besoffen von den Phan-
tastereien dieses Hanussen oder Irrlichtmeier oder wie der Bursche heißt.
Du solltest dir lieber nüchtern die Fakten anschauen. Suggestive Bilder,
die du dazu bringst, sagen wenig, denn du versäumst, sie richtig einzu-
ordnen. Bilder von einem NPD-Aufmarsch in Deutschland hätten in et-
wa dieselbe Aussagekraft wie deine Photos.

Sehr viel realitätsnäher wären demgegenüber Bilder aus dem Irak- oder
Libanonkrieg. Da sähest du, was wirklich passiert – und wer es tut.

Rußland rafft sich nun angesichts wachsender Bedrohung durch die im-
periale US-Politik allmählich auf, die eigene Verteidigung wieder ernster
zu nehmen. Das ist, offen gesagt, auch in unserm Interesse, zumal der
vernünftigere Teil der angelsächsischen Imperialmächte – sogar die Bri-
ten – sich davon durchaus beeindruckt zeigt.

Um so mehr drängen die Kriegstreiber und potentiellen Kriegsgewinn-
ler jetzt auf einen schnellen Angriff auf den Iran, solange Bush jun. noch
Präsident ist. Wie das Tauziehen ausgeht, ist noch nicht ausgemacht.

Jedenfalls ist es üble Propaganda, wenn einige Medien von „russischen
Drohungen“ reden, wenn Rußland Reaktionen auf akute und wachsende
Bedrohungen durch die USA ankündigt.

Die russische Politik ist auf Mehrung des eigenen Vorteils – also das Wohl
der Völker Rußlands – durch friedlichen Handel und Wandel gerichtet.
Die Politik des US-Régimes dagegen ist ideologiegetrieben und imperial
ausgerichtet. Sie folgt dabei dem vom britischen Empire perfektionierten
Schema des »Teile und herrsche!«. Neu ist mit dem Bush-jun.-Régime ein
extrem irrationales Moment hinzugekommen, welches geradezu blindwü-
tig auf Krieg zu setzen scheint. (Ganz blind allerdings doch nicht: Die Che-
neys & Co. machen einen unvorstellbaren Reibach dabei.)

Das recht verstandene Interesse Deutschlands (ebenso Frankreichs, Polens
etc.) ist dasselbe wie jenes der Russen: friedlicher Handel und Wandel auf
dem gesamten eurasischen Kontinent. Mit Amerikanern, die den Primat
auf Amerika setzten, könnten wir zum beiderseitigen Vorteil kooperieren.
Die Bushs, Cheneys, Rumsfelds, Perles, Wolfowitze, Libbys, Shultze und
wie die ganze Mischpoke heißt, sind eine parasitäre und blutsaugende Mör-
derbande. Wollte Gott, daß ein starkes Rußland uns aus deren Würgegriff
zu lösen vermöchte.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Neu ist mit dem Bush-jun.-Régime ein extrem irrationales Moment hinzugekommen, welches geradezu blindwütig auf Krieg zu setzen scheint. (Ganz blind allerdings doch nicht: Die Cheneys & Co. machen einen unvorstellbaren Reibach dabei.)
Die Gewinne und auch wohl die Aktien der amerikanischen Kriegsindustrie sind ja immens gestiegen, sodass man auch entsprechende US-Parteien sehr gut unterstützen kann, was ja schon nach dem Irakkrieg der Fall war, wo Bush von gewissen Firmen mit Millionen gesponsert wurde.
Die Kriegsindustrie freut sich doch über jede militärische Auseinandersetzung und wird im Geheimen vieles auch schüren, dazu sind ihnen manche Politiker als Marionetten gerade recht.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Liebster Athanasius, du bist im Augenblick wie besoffen von den Phan-
tastereien dieses Hanussen oder Irrlichtmeier oder wie der Bursche heißt.
Du solltest dir lieber nüchtern die Fakten anschauen. Suggestive Bilder,
die du dazu bringst, sagen wenig, denn du versäumst, sie richtig einzu-
ordnen. Bilder von einem NPD-Aufmarsch in Deutschland hätten in et-
wa dieselbe Aussagekraft wie deine Photos.

Sehr viel realitätsnäher wären demgegenüber Bilder aus dem Irak- oder
Libanonkrieg. Da sähest du, was wirklich passiert – und wer es tut.

Rußland rafft sich nun angesichts wachsender Bedrohung durch die im-
periale US-Politik allmählich auf, die eigene Verteidigung wieder ernster
zu nehmen. Das ist, offen gesagt, auch in unserm Interesse, zumal der
vernünftigere Teil der angelsächsischen Imperialmächte – sogar die Bri-
ten – sich davon durchaus beeindruckt zeigt.

Um so mehr drängen die Kriegstreiber und potentiellen Kriegsgewinn-
ler jetzt auf einen schnellen Angriff auf den Iran, solange Bush jun. noch
Präsident ist. Wie das Tauziehen ausgeht, ist noch nicht ausgemacht.

Jedenfalls ist es üble Propaganda, wenn einige Medien von „russischen
Drohungen“ reden, wenn Rußland Reaktionen auf akute und wachsende
Bedrohungen durch die USA ankündigt.

Die russische Politik ist auf Mehrung des eigenen Vorteils – also das Wohl
der Völker Rußlands – durch friedlichen Handel und Wandel gerichtet.
Die Politik des US-Régimes dagegen ist ideologiegetrieben und imperial
ausgerichtet. Sie folgt dabei dem vom britischen Empire perfektionierten
Schema des »Teile und herrsche!«. Neu ist mit dem Bush-jun.-Régime ein
extrem irrationales Moment hinzugekommen, welches geradezu blindwü-
tig auf Krieg zu setzen scheint. (Ganz blind allerdings doch nicht: Die Che-
neys & Co. machen einen unvorstellbaren Reibach dabei.)

Das recht verstandene Interesse Deutschlands (ebenso Frankreichs, Polens
etc.) ist dasselbe wie jenes der Russen: friedlicher Handel und Wandel auf
dem gesamten eurasischen Kontinent. Mit Amerikanern, die den Primat
auf Amerika setzten, könnten wir zum beiderseitigen Vorteil kooperieren.
Die Bushs, Cheneys, Rumsfelds, Perles, Wolfowitze, Libbys, Shultze und
wie die ganze Mischpoke heißt, sind eine parasitäre und blutsaugende Mör-
derbande. Wollte Gott, daß ein starkes Rußland uns aus deren Würgegriff
zu lösen vermöchte.
Ich verstehe Dich, Robert. Du bist natürlich durch deine eheliche "Lage" auch schon sehr russlandorientiert, glaube ich. Ich hasse die Russen nicht und auch Russland nicht. Im Gegenteil. Ich stütze mich hier nicht auf Prophezeiungen, von denen ich sie erst sehen muss, bevor ich de fide daran glaube.

Russland hat aber auch einen starken irrationalen Faktor, deswegen ist die Gefahr eines Krieges nicht abwesend. Der Feind meines Feindes ist nicht unbedingt auch mein Freund. Das durften die Ukrainer ab Dezember 1941 doch auch erfahren!

Aber gut, wir werden sehen. Jedenfalls strebt Russland wieder zur Hegemonie über Teile der Welt. Vielleicht auch nur logisch, aber gut.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Vielleicht interessiert manchen noch einmal der vollständige Wortlaut der Münchner Rede Putins von vor zwei Wochen:
Wladimir Wladimirowitsch Putin (Rede in München, am 10. Februar 2007 ) hat geschrieben:Meine Damen und Herren!

Das Format der Konferenz bietet mir die Möglichkeit, auf ein übermäßiges Höflichkeitsgetue zu verzichten und nicht in abgerundeten und angenehmen, dafür hohlen diplomatischen Klischees zu sprechen. Das Format der Konferenz bietet die Möglichkeit, das zu sagen, was ich wirklich über die Probleme der internationalen Sicherheit denke. Sollten meine Überlegungen unseren Kollegen übermäßig polemisch zugespitzt oder unexakt erscheinen, bitte ich sie, nicht böse auf mich zu sein, denn das hier ist nur eine Konferenz. Und ich hoffe, daß Herr Teltschik nicht schon nach den ersten zwei bis drei Minuten meiner Rede auf „Rot“ schalten wird.

Bekanntlich ist die Problematik der internationalen Sicherheit viel breiter, als die Probleme der militärpolitischen Stabilität. Das sind die Stabilität der Weltwirtschaft, die Überwindung der Armut, wirtschaftliche Sicherheit und Entwicklung des interkulturellen Dialogs.

Dieser umfassende und unteilbare Charakter der Sicherheit ist auch in deren Grundprinzip formuliert: „Die Sicherheit eines jeden ist die Sicherheit aller.“ Wie Franklin Roosevelt bereits in den ersten Tagen des erst entbrennenden Zweiten Weltkrieges sagte: „Wo der Frieden auch immer verletzt wird, der Frieden gerät überall in Gefahr.“

Diese Worte sind auch heute noch aktuell. Davon zeugt übrigens auch das Thema unserer Konferenz, wie es hier geschrieben steht: „Globale Krisen - globale Verantwortung.“

Erst vor zwei Jahrzehnten noch war die Welt ideologisch und wirtschaftlich gespalten und ihre Sicherheit wurde von den gigantischen strategischen Potentialen zweier Großmächte gewährleistet.

Die globale Konfrontation rückte äußerst akute wirtschaftliche und soziale Fragen an den Rand der internationalen Beziehungen und der Tagesordnung. Der Kalte Krieg hat uns - wie jeder Krieg eben - metaphorisch ausgedrückt, „Granaten hinterlassen, die immer noch scharf sind“. Ich meine damit ideologische Klischees, Doppelstandards und sonstige Schablonen des von der Existenz der Blöcke geprägten Denkens.

Die nach dem Kalten Krieg angebotene monopolare Welt ist auch nicht zu Stande gekommen.

Natürlich kennt die Geschichte der Menschheit auch Perioden eines monopolaren Zustandes und des Strebens nach Weltherrschaft. In der Geschichte der Menschheit hat es bereits so ziemlich alles gegeben.

Was ist aber eine monopolare Welt? Wie dieser Begriff auch immer ausgeschmückt werden mag - im Endeffekt bedeutet er in der Praxis nur eines: Ein Zentrum der Macht, ein Zentrum der Kraft und ein Zentrum der Beschlußfassung.

Das ist die Welt eines Herrschers, eines Souveräns. Im Endeffekt ist das nicht nur für diejenigen verderblich, die sich im Rahmen dieses Systems befinden, sondern auch für den Souverän selbst, weil es ihn von innen zerstört.

Und das hat natürlich mit Demokratie nichts zu tun. Weil Demokratie bekanntlich die Macht der Mehrheit bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Interessen und Meinungen der Minderheit ist.

Übrigens: Rußland, uns werden dauernd Lektionen in Sachen Demokratie erteilt. Diejenigen, die uns belehren, wollen aber aus irgendeinem Grunde nicht gerade lernen.

Ich glaube, daß das monopolare Modell für die heutige Welt nicht nur unannehmbar, sondern überhaupt unmöglich ist. Und nicht nur weil bei der Führung eines einzelnen in der heutigen - eben in der heutigen - Welt weder die militärpolitischen noch die wirtschaftlichen Ressourcen ausreichen würden. Was noch wichtiger ist: Das Modell selbst funktioniert nicht, weil seine Grundlage nicht die moralische Basis der gegenwärtigen Zivilisation enthält und auch nicht enthalten kann.

Dabei ist alles, was sich heute in der Welt abspielt - und wir haben gerade erst begonnen, darüber zu diskutieren - eine Folge der Versuche, gerade diese Konzeption, die Konzeption der monopolaren Welt, in die internationalen Angelegenheiten hineinzupflanzen.

Und was ist das Resultat?

Die einseitigen und des öfteren unlegitimen Handlungen haben kein einziges Problem gelöst. Mehr noch: Sie haben zu neuen menschlichen Tragödien und zu neuen Spannungsherden geführt. Urteilen Sie selbst: Die Kriege sowie die lokalen und regionalen Konflikte sind nicht weniger geworden. Herr Teltschik hat gerade das durchaus sanft erwähnt. Dabei sterben in diesen Konflikten nicht weniger, sondern sogar mehr Menschen als früher. Wesentlich mehr - wesentlich mehr!

Heute beobachten wir eine fast durch nichts gezügelte und übertriebene Anwendung von militärischer Gewalt in den internationalen Angelegenheiten. Einer Gewalt, die die Welt in die Tiefen einander ablösender Konflikte stößt. Als Folge reichen die Kräfte nicht für eine umfassende Lösung zumindest eines einzelnen davon. Auch ihre politische Lösung wird unmöglich.

Wir beobachten eine immer stärkere Vernachlässigung der grundlegenden Prinzipien des Völkerrechts. Mehr noch: Einzelne Normen, eigentlich schon beinahe das gesamte Rechtssystem eines einzelnen Staates, in erster Linie natürlich der Vereinigten Staaten, haben die nationalen Grenzen in allen Bereichen überschritten und werden sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik und in der humanitären Sphäre anderen Staaten aufgedrängt. Wem könnte das denn gefallen? Wem könnte das gefallen?

In den internationalen Angelegenheiten ist immer häufiger das Streben zu sehen, diese oder jene Fragen ausgehend von der sogenannten politischen Zweckmäßigkeit zu lösen, der die aktuelle politische Konjunktur zu Grunde liegt.

Das ist natürlich äußerst gefährlich. Und das führt dazu, daß sich niemand mehr in Sicherheit fühlt. Ich möchte das betonen: Niemand fühlt sich mehr in Sicherheit! Weil sich niemand hinter der schützenden Mauer des Völkerrechts verbergen kann. Eine solche Politik katalysiert natürlich das Wettrüsten.

Die Dominanz des Gewaltfaktors nährt zwangsläufig das Streben einiger Länder nach dem Besitz von Massenvernichtungswaffen. Mehr noch: Es sind prinzipiell neue Bedrohungen entstanden, die zwar auch früher bekannt waren, heute aber einen globalen Charakter annehmen, wie zum Beispiel der Terrorismus.

Ich bin davon überzeugt, daß wir an einem Grenz-Zeitpunkt angelangt sind, an dem wir uns ernsthafte Gedanken über die gesamte Architektur der globalen Sicherheit machen müssen.

Hier muß man von der Suche nach einer vernünftigen Balance zwischen den Interessen aller Subjekte der internationalen Kontakte ausgehen. Um so mehr, als sich die „internationale Landschaft“ so spürbar und so schnell verändert, und zwar durch die dynamische Entwicklung einer ganzen Reihe von Staaten und Regionen.

Frau Bundeskanzlerin hat das bereits erwähnt. So ist das Gesamt-BIP Indiens und Chinas an der paritätischen Kaufkraft gemessen bereits größer als das der Vereinigten Staaten von Amerika. Das nach demselben Prinzip berechnete BIP der BRIC-Staaten - Brasilien, Rußland, Indien und China - ist größer als das Gesamt-BIP der Europäischen Union. Laut Expertenschätzungen wird dieser Abstand in der absehbaren historischen Perspektive nur weiter wachsen.

Es besteht kein Zweifel daran, daß das Wirtschaftspotential der neuen globalen Wachstumszentren zwangsläufig in politischen Einfluß umgemünzt und die Multipolarität festigen wird.

In diesem Zusammenhang wächst die Rolle der multilateralen Diplomatie ernsthaft. Offenheit, Transparenz und Berechenbarkeit haben in der Politik keine Alternative, während die Gewaltanwendung eine wirklich ausschließliche Maßnahme sein muß wie auch die Anwendung der Todesstrafe in den Rechtssystemen einiger Staaten.

Heute aber beobachten wir, im Gegenteil, eine Situation, wo Länder, in denen die Anwendung der Todesstrafe selbst in Bezug auf Mörder und andere gefährliche Verbrecher verboten ist, sich dennoch leicht zur Teilnahme an Militäroperationen entschließen, die sich kaum als legitim bezeichnen lassen. Dabei sterben in diesen Konflikten Menschen - hunderte und tausende friedliche Menschen!

Zugleich entsteht aber die Frage: Sollen wir denn teilnahms- und willenlos diversen inneren Konflikten in einzelnen Ländern bzw. dem Handeln autoritärer Regimes und Tyrannen oder einer Verbreitung von Massenvernichtungswaffen zuschauen? Denn gerade das war das Wesen der Frage, die unser geehrter Kollege Herr Lieberman an Frau Bundeskanzlerin gestellt hat. (An Lieberman gewendet:) Habe ich Ihre Frage richtig verstanden? Und das ist natürlich eine ernsthafte Frage! Können wir denn dem teilnahmslos zuschauen, was sich dort abspielt? Ich versuche ebenfalls, Ihre Frage zu beantworten. Natürlich können wird das nicht. Natürlich nicht.

Haben wir aber die Mittel zur Verfügung, um diese Bedrohungen abzuwehren? Natürlich haben wir. Es genügt, die jüngste Geschichte in Erinnerung zu rufen. Immerhin ist in unserem Land ein friedlicher Übergang zur Demokratie erfolgt. Immerhin hat eine friedliche Transformation des Sowjetregimes stattgefunden - eine friedliche Transformation! Und was für eines Regimes! Mit was für Mengen an Waffen, einschließlich Kernwaffen! Warum muß man dann heute bei jeder Gelegenheit bomben und schießen? Reicht uns denn unter den Bedingungen, wo die Gefahr einer gegenseitigen Vernichtung nicht existiert, die politische Kultur und der Respekt gegenüber den demokratischen Werten und dem Recht nicht aus?

Ich bin davon überzeugt, daß nur die UNO-Charta der einzige Mechanismus zur Beschlußfassung über die Anwendung militärischer Gewalt als letztes Argument sein kann. In diesem Zusammenhang habe ich entweder nicht verstanden, was erst vor kurzem von unserem Kollegen, dem italienischen Verteidigungsminister, gesagt wurde, oder er hat sich nicht exakt ausgedrückt. Ich jedenfalls habe gehört, daß eine Gewaltanwendung nur dann als legitim gelten kann, wenn der Beschluß in der NATO oder in der Europäischen Union oder in der UNO getroffen wurde. Wenn er wirklich so denken sollte, so haben wir unterschiedliche Standpunkte dazu. Oder ich habe etwas falsch gehört. Als legitim kann eine Gewaltanwendung nur gelten, wenn der Beschluß auf der Grundlage und im Rahmen der UNO gefaßt wurde. Die Organisation der Vereinten Nationen sollte nicht durch die NATO oder die Europäische Union ersetzt werden. Wenn die UNO die Kräfte der internationalen Völkergemeinschaft, die wirklich auf Ereignisse in einzelnen Ländern reagieren können, real vereinigt, wenn wir die Vernachlässigung des Völkerrechts überwinden, dann kann sich die Situation ändern. Anderenfalls wird die Situation nur in eine Sachgasse geraten und die Zahl der schweren Fehler vergrößern. Dabei muß man natürlich darauf hinarbeiten, daß das Völkerrecht hinsichtlich der Auffassung und der Anwendung der Normen einen universellen Charakter hat.

Und man darf nicht vergessen, daß eine demokratische Handlungsweise in der Politik unbedingt eine Diskussion und eine beharrliche Arbeit an den Entscheidungen voraussetzt.

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die potentielle Gefahr einer Destabilisierung der internationalen Beziehungen ist auch mit der offensichtlichen Stagnation im Abrüstungsbereich verbunden.

Rußland setzt sich für eine Wiederaufnahme des Dialogs zu dieser überaus wichtigen Frage ein.

Es ist wichtig, die Stabilität der völkerrechtlichen Abrüstungsbasis zu bewahren und zugleich die Kontinuität des Prozesses der Reduzierung der nuklearen Rüstungen zu gewährleisten.

Mit den Vereinigten Staaten von Amerika haben wir die Reduzierung unserer Kernwaffenpotentiale auf den strategischen Trägermitteln auf 1 700 bis 2 200 nukleare Gefechtsköpfe bis zum 31. Dezember 2012 vereinbart. Rußland ist entschlossen, die übernommenen Verpflichtungen strikt einzuhalten. Wir hoffen, daß auch unsere Partner genauso transparent handeln und nicht etwa ein Paar hundert nukleare Gefechtsköpfe „auf alle Fälle“ zurücklegen werden. Wenn uns der neue Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten heute erklären wird, daß die Vereinigten Staaten diese übermäßigen Gefechtsköpfe nicht in Waffendepots, „unter dem Kopfkissen“ oder „unter der Decke“ verstecken werden, so fordere ich alle auf, das stehend zu begrüßen. Dies wäre eine überaus wichtige Erklärung.

Rußland hält sich am Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen und am Regime der Kontrolle über die Raketentechnologien fest und hat vor, das auch weiter zu tun. Die in diesen Dokumenten verankerten Prinzipien haben einen universellen Charakter.

In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, daß die UdSSR und die Vereinigten Staaten in den 1980er Jahren einen Vertrag über die Beseitigung einer ganzen Klasse von Kurz- und Mittelstreckenraketen unterzeichnet haben. Diesem Dokument wurde aber kein universeller Charakter verliehen.

Heute haben bereits mehrere Länder solche Raketen: Nord- und Südkorea, Indien, Iran, Pakistan und Israel. Viele Staaten der Welt entwickeln solche Systeme und wollen sie in den Dienst stellen. Nur die Vereinigten Staaten von Amerika und Rußland tragen die Verpflichtung, keine solchen Rüstungssysteme zu entwickeln.

Natürlich müssen wir uns unter diesen Bedingungen Gedanken über die Gewährleistung unserer Sicherheit machen.

Zugleich darf die Entstehung neuer destabilisierender hochtechnologischer Waffenarten nicht zugelassen werden. Ganz zu schweigen von Maßnahmen zur Vorbeugung neuer Bereiche der Konfrontation, insbesondere im Weltraum. Die „Sternenkriege“ sind bekanntlich keine Phantasie mehr, sondern Realität. Noch Mitte der 1980er Jahre haben unsere amerikanischen Partner einen eigenen Satelliten in der Praxis abgefangen.

Eine Militarisierung des Weltraums könnte nach Rußlands Meinung unberechenbare Folgen für die internationale Völkergemeinschaft provozieren, die nicht geringer wären als der Beginn der nuklearen Ära. Wir haben mehrmals Initiativen unterbreitet, um den Waffen den Weg ins All zu versperren.

Heute möchte ich Sie darüber informieren, daß wir den Entwurf eines Vertrages über die Verhinderung einer Waffenstationierung im Weltraum vorbereitet haben. Demnächst wird er unseren Partnern als ein offizielles Angebot zugestellt. Wollen wir gemeinsam daran arbeiten.

Uns beunruhigen auch die Pläne zur Stationierung von Teilen eines Raketenabwehrsystems in Europa. Wer braucht diese neue Runde des Wettrüstens, die in diesem Fall unvermeidlich wäre? Ich zweifle stark daran, daß die Europäer selbst das brauchen.

Raketenwaffen mit einer Reichweite von 5000 bis 8000 Kilometern, die Europa real bedrohen würden, hat keines der sogenannten „Problemländer“. Solche wird es in absehbarer Zukunft auch nicht geben, damit ist sogar nicht zu rechnen.

Selbst ein hypothetischer Abschuß beispielsweise einer nordkoreanischen Rakete gegen das US-Territorium über Westeuropa - das widerspricht eindeutig den Gesetzen der Ballistik - wie wenn man mit der rechten Hand ans linke Ohr fassen würde, wie man bei uns in Rußland sagt.

Hier in Deutschland muß ich auch den Krisenzustand des Vertrages über die konventionellen Streitkräfte in Europa erwähnen.

Der angepaßte Vertrag über die konventionellen Streitkräfte in Europa wurde 1999 unterzeichnet. Er berücksichtigte die neue geopolitische Realität - die Auflösung des Warschauer Blocks. Sieben Jahre sind inzwischen vergangen, und nur vier Staaten, einschließlich der Russischen Föderation, haben dieses Dokument ratifiziert.

Die NATO-Länder haben offen erklärt, daß sie den Vertrag, einschließlich der Bestimmungen über die Flankeneinschränkungen (über die Stationierung einer bestimmten Zahl von Streitkräften an den Flanken), nicht ratifizieren werden, solange Rußland seine Stützpunkte aus Georgien und Moldawien nicht abgezogen hat. Aus Georgien werden unsere Truppen abgezogen, sogar in einem beschleunigten Verfahren. Diese Probleme haben wir mit unseren georgischen Kollegen geregelt und das ist allen bekannt. In Moldawien bleibt eine Gruppierung von 1500 Armeeangehörigen, die Friedensfunktionen wahrnehmen und Munitionsdepots aus der Sowjetzeit bewachen. Wir besprechen mit Herrn Solana diese Frage ständig, er kennt unsere Position. Wir sind bereit, auch weiter in diesem Bereich zu arbeiten.

Was geschieht aber zum gleichen Zeitpunkt? Zum gleichen Zeitpunkt werden in Bulgarien und Rumänien so genannte leichte amerikanische vorgeschobene Basen mit jeweils 5000 Soldaten stationiert. Das bedeutet also, daß die NATO ihre Vortrupps an unsere Staatsgrenzen heranrückt, während wir den Vertrag strikt einhalten und auf dieses Vorgehen in keiner Weise reagieren.

Ich denke, daß es offensichtlich ist: Der Prozeß der NATO-Erweiterung hat mit einer Modernisierung der Allianz selbst oder mit der Gewährleistung der Sicherheit in Europa nichts zu tun. Im Gegenteil: Dies ist ein ernsthafter provokativer Faktor, der das Niveau des gegenseitigen Vertrauens herabsetzt. Wir haben ein gutes Recht, offen zu fragen: Gegen wen ist diese Erweiterung gerichtet? Und was ist mit den Versicherungen geworden, die von westlichen Partnern nach der Auflösung des Warschauer Vertrages gegeben wurden? Wo sind diese Erklärungen heute? An diese erinnert sich niemand mehr. Ich gestatte mir aber, in diesem Raum daran zu erinnern, was gesagt wurde. Ich möchte ein Zitat aus der Rede des NATO-Generalsekretärs Wörner am 17. Mai 1990 in Brüssel anführen. Er sagte damals: „Die Tatsache, daß wir bereit sind, keine NATO-Truppen außerhalb des Territoriums der Bundesrepublik Deutschland zu stationieren, gibt der Sowjetunion feste Sicherheitsgarantien.“ Wo sind diese Garantien?

Die Steine und Betonblöcke aus der Berliner Mauer sind längst als Souvenirs verscherbelt worden. Man darf aber nicht vergessen, daß der Mauerfall auch dank der historischen Wahl auch unseres Volkes möglich geworden ist, einer Wahl für Demokratie und Freiheit, Offenheit und aufrichtige Partnerschaft mit allen Mitgliedern der großen europäischen Familie.

Jetzt will man uns aber bereits neue Trennlinien und Mauern aufzwingen, die zwar virtuell sind, aber unseren gemeinsamen Kontinent dennoch trennen und zerschneiden. Werden denn wieder viele Jahre und Jahrzehnte sowie der Wechsel von mehreren Politikergenerationen erforderlich sein, um diese neuen Mauern abzutragen und zu demontieren?

Sehr geehrte Damen und Herren!

Wir treten eindeutig für die Festigung des Non-Proliferations-Regimes ein. Der bestehende Völkerrechtsrahmen erlaubt es, Technologien zu entwickeln, mit denen Kernbrennstoff hergestellt und zu friedlichen Zwecken genutzt werden kann. Viele Staaten möchten eine eigene Atomenergiewirtschaft aufbauen, um so ihre Unabhängigkeit von Energielieferungen zu garantieren. Wir verstehen jedoch, daß diese Technologien auch für die Herstellung von waffenfähigem Material genutzt werden können.

Das löst weltweit tiefe Besorgnis aus. Ein bezeichnendes Beispiel dafür ist die Situation um das iranische Atomprogramm. Wenn die Weltgemeinschaft in diesem Interessenkonflikt keine vernünftige Lösung findet, wird die Welt auch weiterhin von destabilisierenden Krisen nicht verschont bleiben, denn die Liste der Schwellenländer ist nicht auf den Iran beschränkt. Wir würden immer wieder auf die Gefahr der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen stoßen.

Im vergangenem Jahr hat Rußland die Gründung internationaler Zentren für Urananreicherung angeregt. Wir plädieren dafür, daß solche Zentren nicht nur in Rußland, sondern auch in anderen Staaten gegründet werden, nämlich dort, wo die friedliche Atomenergiewirtschaft legalisiert ist. Die Staaten, die ihre Atomenergiewirtschaft entwickeln möchten, könnten an der Arbeit dieser Zentren teilnehmen und garantiert Kernbrennstoff bekommen, natürlich unter der strengen Kontrolle durch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO).

Mit diesem russischen Vorschlag stehen auch die jüngsten Initiativen von US-Präsident George Bush im Einklang. Meines Erachtens sind Rußland und die USA in gleichem Maße an der Verstärkung der Nichtweiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen und dessen Trägermitteln interessiert. Unsere Staaten sind Spitzenreiter im Hinblick auf ihr Atom- und Raketenwaffenpotential und müssen daher bei der Ausarbeitung neuer schärferer Kontrollmaßnahmen auf dem Gebiet der Nichtweitergabe eine führende Rolle spielen. Rußland ist zu dieser Arbeit bereit. Wir beraten uns mit unseren amerikanischen Freunden.

Es handelt sich um die Schaffung eines Systems von politischen Hebeln und wirtschaftlichen Anreizen, die bei anderen Staaten das Interesse daran wecken sollen, eine eigene Atomenergiewirtschaft zu entwickeln, ohne einen eigenen Kernbrennstoffkreislauf zu schaffen, und das eigene Energiepotenzial zu verstärken.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf die internationale Energiekooperation eingehen. Auch Frau Bundeskanzlerin hat dieses Thema erwähnt, wenn auch kurz. Auf dem Gebiet der Energie strebt Rußland danach, marktgerechte Bedingungen zu schaffen, die für alle gleich und transparent sind. Kein Zweifel, daß der Preis für Energieträger auf dem freien Markt bestimmt werden muß, jedoch weder Gegenstand politischer Spekulationen werden noch als wirtschaftliches Druckmittel genutzt werden darf.

Wir sind für eine Zusammenarbeit offen. Ausländische Unternehmen sind an den größten unserer Energieprojekte beteiligt. Auf ausländisches Kapital entfallen bis zu 26 Prozent der gesamten russischen Ölförderung - eine gewaltige Zahl. In westlichen Staaten gibt es keine Beispiele einer vergleichbaren Beteiligung russischer Unternehmen an den Schlüsselsparten der Wirtschaft.

Die Investitionen, die nach Rußland fließen, und die russischen Investitionen im Ausland, stehen im Verhältnis von 15:1. Das ist ein klares Zeugnis der Offenheit und Stabilität der russischen Wirtschaft.

Die wirtschaftliche Sicherheit ist ein Bereich, wo alle an einheitlichen Grundsätzen festhalten müssen. Wir sind zu einem fairen Wettbewerb bereit.

Dafür hat die russische Wirtschaft immer mehr Chancen. Diese Dynamik wird sowohl von Experten als auch von unseren ausländischen Partnern objektiv bescheinigt. So korrigierte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Bewertung der Russischen Föderation nach oben: aus der vierten Risikogruppe ging unser Land in die dritte über. Bei der heutigen Angelegenheit möchte ich in München unseren deutschen Kollegen für ihre Unterstützung dieser Entscheidung danken.

Wie Sie wissen, hat der Beitritt Rußlands zur Welthandelsorganisation (WTO) bereits die Zielgerade erreicht. Im Zuge der langwierigen Verhandlungen haben wir viele Worte über Rede- und Handelsfreiheit und über gleiche Chancen gehört, aber ausschließlich unter Bezugnahme auf den russischen Markt.

Ein weiteres, für die globale Sicherheit relevantes Thema ist die Armut. Gegenwärtig wird viel über den Kampf gegen die Armut gesprochen. Was passiert aber in der Tat? Einerseits werden stattliche Summen für die ärmsten Länder bewilligt. Doch diese Summen werden oft von einheimischen Unternehmen der Geberstaaten in Anspruch genommen. Andererseits wollen die Industrieländer die Subventionen für die Landwirtschaft nicht streichen, der Zugang Anderer zu Hochtechnologien wird begrenzt.

Mit anderen Worten: Mit der einen Hand vergibt man Spenden, während mit der anderen nicht nur die wirtschaftliche Rückständigkeit konserviert wird, sondern auch Profite kassiert werden. Die entstehenden sozialen Spannungen in den rückständigen Regionen führen unweigerlich zu einer Zunahme an Radikalismus und Extremismus, sie nähren den Terrorismus und lokale Konflikte. Wenn das aber im Nahen Osten geschieht, mit seiner zugespitzten Vorstellung von der Außenwelt als einer ungerechten Welt, so entsteht das Risiko einer globalen Destabilisierung.

Offensichtlich müssen die führenden Länder der Welt diese Bedrohung sehen und dementsprechend ein demokratischeres und gerechteres System der Wirtschaftsbeziehungen in der Welt aufbauen - ein System, das allen eine Chance und Entwicklungsmöglichkeiten bietet.

Auf der Sicherheitskonferenz darf man das Thema der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa nicht mit Stillschweigen übergehen. Diese Organisation wurde bekanntlich mit dem Ziel gegründet, sich mit ausnahmslos allen Sicherheitsaspekten zu befassen, angefangen bei den militärisch-politischen über die wirtschaftlichen bis hin zu den humanitären, auch in ihrer Wechselbeziehung zueinander.

Was passiert in der Tat? Das Gleichgewicht ist gestört. Es wird versucht, die OSZE in ein vulgäres Instrument für die Wahrnehmung der außenpolitischen Interessen eines Landes oder einer Gruppe von Ländern gegenüber anderen Ländern zu verwandeln. Auf diese Aufgabe wurde auch der bürokratische Apparat der OSZE gemünzt, der mit den Gründerstaaten in keiner Beziehung steht. Für diese Aufgabe wurde auch das Verfahren der Beschlußfassung und der Nutzung der so genannten Nichtregierungsorganisationen zugeschnitten, die formell zwar unabhängig sind, dafür aber zielbewußt finanziert werden und dementsprechend kontrollierbar sind.

Im humanitären Bereich ist die OSZE gemäß den grundlegenden Dokumenten berufen, den Mitgliedsländern der Organisation auf deren Bitte bei der Einhaltung der internationalen Normen auf dem Gebiet der Menschenrechte beizustehen. Das ist eine wichtige Aufgabe. Wir unterstützen sie. All das bedeutet aber nicht, daß man sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmischen soll, geschweige denn diesen vorschreiben, wie sie zu leben und sich zu entwickeln haben.

Eine solche Einmischung trägt keinesfalls zur Entstehung wahrhaft demokratischer Staaten bei, sondern sie treibt diese Länder in Abhängigkeit und dann auch in eine politische und wirtschaftliche Instabilität.

Wir rechnen damit, daß sich die OSZE von ihren unmittelbaren Aufgaben leiten lassen wird und ihre Beziehungen mit den souveränen Staaten auf der Grundlage der Achtung, des Vertrauens und der Transparenz gestalten wird.

Sehr geehrte Damen und Herren!

Zum Schluß möchte ich Folgendes sagen. Unsere europäischen Partner rufen Rußland sehr oft auf, eine aktivere Rolle in den internationalen Angelegenheiten zu spielen.

Ich gestatte mir eine kleine Bemerkung dazu.

Es ist kaum notwendig, uns dazu anzuregen.

Rußland ist ein Land mit einer mehr als eintausend Jahre langen Geschichte und hat fast immer eine unabhängige Außenpolitik betrieben. Wir wollen auch heute diese Tradition nicht aufgeben. Gleichzeitig sehen wir gut, wie sich die Welt geändert hat. Wir schätzen unser Potenzial realistisch ein und möchten es mit ebenfalls verantwortungsbewußten und selbständigen Partnern zu tun haben und mit ihnen eine gerechte und demokratische Weltordnung aufbauen, in der Sicherheit und Prosperität nicht nur Auserwählten, sondern allen garantiert sind.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Welt (11. März 2007) hat geschrieben:[right]http://www.welt.de/multimedia/archive/0 ... 82147g.jpg[/right]
Ex-Kanzler Schröder attackiert USA

Als „politisch gefährlich" hat Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) die Pläne der USA für ein Raketenabwehrsystem in Osteuropa kritisiert. Sie seien der Versuch, „eine unsinnige Einkreisungspolitik gegenüber Russland zu etablieren, die nicht im Interesse Europas liegt".

Schröder warnte bei einer Veranstaltung in Dresden vor einem globalen Wettrüsten und appellierte an die Bundesregierung, ihre Beziehungen zu nutzen, damit die USA auf das Projekt verzichten. Auch [weiter]
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Athanasius2
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Putins Großoffensive

Beitrag von Athanasius2 »

Bild
Anfang 1991 in der Sowjetunion sei "alles" noch "gut" gewesen und das Volk "froh"

Übersetzung aus dem niederländischen Original vom niederländischen Moskau-Korrespondenten Geert Groot Koerkamp.

Putins Großoffensive

Von Geert Groot Koerkamp, Moskau.

Moskau, Am 27. März - Eine rotweiße Masse füllt den Sacharov-Prospekt in Moskau. Fünfzehntausend Jungen und Mädel, gekleidet in hellweißen Militärjacken mit gleicher Aufschrift, mit knallroten Mützen und gleichroten Taschen, stehen diszipliniert vor einem enormen Podium und hören Propagandatexten und dem russische Nationalhymne zu - und zwar der längeren Version, welche auffallend viele Jugendliche hier mitsingen können bis zum Ende. Das müssen sie auch, sonst könnten sie sich keine vollwertige Mitglieder der Kreml-treuen Jugendbewegung Nasji ("Die Unseren") nennen.

Nach der Nationalhymne verbreiten sich die Nasji-Mitglieder ins Stadtzentrum hinein, die rote Tasche unter dem Arm voller patriotischer Pamphleten die Altersgenoßen überzeugen sollen auch in die Reihen der Putinjugend, oder der 'Generation Putin', einzutreten. Das Pamphlett ist sehr informationsreich. Lesen Sie mit mir mit.

"Früher war alles besser", so lehrt die Broschüre. Auf der farbigen Seite 6 sehen wir das Wappen und die Grenzen der "großrussischen" Sowjetunion, mit einem Farbenbild voller freudiger Menschen. "Das war die U.S.S.R. Anfang 1991", steht geschrieben. "Die Leute hatten es sehr gut und waren froh. Sie hatten alles oder fast alles!"

Die Seite danach ist schwarz und traurig und soll Ende 1991 darstellen, als die Sowjetunion auseinanderfiel. "Die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts", so Präsident Putin. Die danachfolgenden Seiten zeigen Photos des erschossenen russischen Generals Vlasov, der nach 1941 mit Hitler-Deutschland gegen die Rote Armee und "das russische Mutterland" kämpfte, und ein Bild des deutschen Diktators Adolf Hitler. "Der Verräter Russlands." Bis soweit die notwendigen geschichtlichen Darstellungen.

"So sieht Hochverrat aus", steht zwei Seiten weiter nochmal über einem Bild eines lächendlichen Alt-Ministerpräsidenten und heutigen Oppositionsführer Michail Kaschanov. Dann folgt ein Zitat des gleichen demokratischen Oppositionsführers Kaschanov: "Ich habe nach der finanziellen Planung meiner Ernennung zum Russischen Präsidenten beschlossen das Russische Öl zu verkaufen gegen einen dreifach niedrigeren Preis wie heute." Gezeichnet: M. Kaschanov, Juli 2007. Für wen die Botschaft unklar war, sagt das Pamphlett der Nasj-Jugend: "Das ist der größte Verräter, Kaschanov"

Zeit für ein Schreckensbild: "Hier! Die Amerikanische Kolonie Georgien", wo dem jungen russischen Leser erklärt wird, daß die "Hauptstraße von Tiflis nach dem amerikanischen Präsidenten benannt worden ist." Mit anderen Worten: "Die Straßen sind dort nach den Besatzern ernannt."

"Das alles kann Morgen passieren wenn wir weiter dahin schlafen!" Was denn? Dazu skizzt die Broschüre der Putinjugend ein Szenario: NATO-Streitkräfte (Imperialisten) überfallen Rußland um Atomzentralen und Gasleitungen unter ihre Kontrolle zu bekommen. Rußland fällt in sechzehn Staaten auseinander (bringt das "imperialistische" Amerikanische Tagesblatt Washington Post vom Mai 2008 angeblich). Und die Haupststraße von Moskau, die Tverskaia, soll 2008 - wenn die Russische Jugend weiterschläft und die NATO das russische Land besetzt - dann wohl nach George Bush umbenannt werden.

Am feierlichen Schluss der Broschüre aber steigt Hoffnung empor in der Person des großen Helden der Bewegung, Präsident Putin. Denn: "Putin hat die Terroristen in Tschetschenien ausgerottet", "in Tschetschenien herrschen nun Frieden, Stabilität und Ordnung", "Er hat die Ordnung im Lande wiederhergestellt", "Wir werden niemals mehr beim Westen betteln!", "Er gibt uns die nationalen Reichtümer zurück", "Er warnt den Westen, daß Rußland nie mehr eine Kolonie wird!" Und zum Schluß: "Noch 20 Jahre und dann ist Rußland der Führer der ganzen Welt. Du wirst das erleben! Schau' in die Zukunft!"

Fast 60 Seiten voller Propaganda, Lügen und Sowjetnostalgie. Die Jugendlichen aber verbreiten die neue Ideologie gerne. Der Ton ist gesetzt für Putins letzte Jahr als Präsident der Russischen Föderation und dieser Ton verspricht uns wenig gutes.
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61. Siegesparade über den Faschismus, 9. Mai 2006.

Bild
60. Siegesparade anlässlich der Kapitulation Deutschlands.

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Nietenolaf
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Re: Putins Großoffensive

Beitrag von Nietenolaf »

Koerkamp via Athanasius2 hat geschrieben:... Gezeichnet: M. Kaschanov, Juli 2007...
Ja, genau. Was will uns der Autor eigentlich damit sagen?

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Athanasius2
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Re: Putins Großoffensive

Beitrag von Athanasius2 »

Nietenolaf hat geschrieben:
Koerkamp via Athanasius2 hat geschrieben:... Gezeichnet: M. Kaschanov, Juli 2007...
Ja, genau. Was will uns der Autor eigentlich damit sagen?
Groot Koerkamp hat einfach das Pamphlett beschrieben in dem ein herbeigezogenes Zitat von Kaschanov (eine Lüge) geschrieben steht mit seiner "Unterschrift".

Es werden Oppositionspolitiker schwarzgemacht und mit Vlasov gleichgestellt (Vlasov der eigentlich nur Antikommunist war und leider am 5. Mai 1945 den Prager Aufstand unterstützte wodurch ein unglaublicher tschechischer Hass gegen die böhmischen Deutschen Zivilisten entfesselt wurde. Er wurde 1946 in Sibirien erschossen. Er galt unter Stalin und der Sowjetunion als Verräter Russlands)

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Beitrag von Asperges1976 »

Vor dem heutigen Russland müssen wir uns mehr fürchten als zu Zeiten des kalten Krieges. Damals war die Bedrohung sichtbar, heute geschieht sie unmerklich im stillen durch unsere eigenen westlichen Errungenschaften z. B. der freien Marktwirtschaft. Da kauft sich ein staatlich kontrolliertes Unternehmen in eine deutsche Fußballmanschaft ein oder die Staatsbank in einen roßen Rüstungskonzern, der auch für die Bundeswehr Waffen liefert. Wenn das alles nicht sehr verwunderlich ist....

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Asperges1976 hat geschrieben:Vor dem heutigen Russland müssen wir uns mehr fürchten als zu Zeiten des kalten Krieges. Damals war die Bedrohung sichtbar, heute geschieht sie unmerklich im stillen durch unsere eigenen westlichen Errungenschaften z. B. der freien Marktwirtschaft. Da kauft sich ein staatlich kontrolliertes Unternehmen in eine deutsche Fußballmanschaft ein oder die Staatsbank in einen roßen Rüstungskonzern, der auch für die Bundeswehr Waffen liefert. Wenn das alles nicht sehr verwunderlich ist....
Positiv ist natürlich, dass in Russland heute der Atheismus nicht länger Staatsreligion ist, sondern dass die Russisch-Orthodoxe Kirche immer mehr moralischen Einfluss gewinnt. Das ist sehr positiv. Aber die Sowjetnostalgie und eine Vermischung zwischen Heimweh und Nationalismus ist auch gefährlich und sehr dynamisch-agressiv.

Es wird aber in der Tat sehr vieles kollektivisiert. Putin bleibt aber sehr beliebt bei der Mehrheit des Volkes und angeblich strebt er auch immer mehr eine Mitarbeit mit den immer patriotischen Kommunisten an.

Die "Irrtümer Russlands" - in Fatima 1917 erwähnt - haben sich längst verbreitet ausserhalb Russlands, sie sind Atheismus, Naturalismus und Totalitarismus und Meinungsverdrehung. Nun, das alles erleben wir auch in unseren liberalsozialistischen Gesellschaften Westeuropas. Das hat man in Russland - wenigstens heute - weniger, denn man baut neue Kirchen auf und restauriert alte Klöster. Auch wenn die moralische Laxität in Russland noch stark lebt und im Rausch von Drogen und Alkohol in Moskau wiederaufkommt.

Ich bin aber sicherlich nicht anti-Russisch, ich bewundere das russische Volk in vielen Hinsichten. Ich fürchte mich nur vor der Sowjetnostalgie und diesen Propaganda-Einheiten. Die Nasji sind zudem bei den Jungen militaristischer geprägt als die Hitlerjugend die im Vergleich zu den Nasji eher Pfadfinder waren.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Positiv ist natürlich, dass in Russland heute der Atheismus nicht länger Staatsreligion ist, sondern dass die Russisch-Orthodoxe Kirche immer mehr moralischen Einfluss gewinnt.
Leider kommts aber auch teilweise immer mehr zu einer Verquickung von Glaube und Nationalismus und dann wirds "grauslich".

LG
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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Mehr Spannungen zwischen NATO und Rußland:

http://de.rian.ru/safety/20070406/63262255.html

Duma ist besorgt um und nimmt Stellung gegen den "Aufbau von NATO-Truppen rings um Russland herum".

http://en.rian.ru/russia/20070406/63218216.html

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Danke für die Hinweise, Athanasius. – Ich freue mich, daß du allmäh-
lich die strategische Situation realistischer zu sehen scheinst! ;)

Das ist die alte, schon aus den siebziger Jahren herrührende, von Zbig-
niew Brzezinski entwickelte Strategie der Einkreisung und sukzessiven
Zerschlagung Rußlands.

(In diesem Kontext ist übrigens auch der gegenwärtig ablaufende, neuer-
liche Staatstreichversuch in der Ukraine zu sehen. Doch das gehörte in
einen andern Strang.)
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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Danke für die Hinweise, Athanasius. – Ich freue mich, daß du allmäh-
lich die strategische Situation realistischer zu sehen scheinst! ;)

Das ist die alte, schon aus den siebziger Jahren herrührende, von Zbig-
niew Brzezinski entwickelte Strategie der Einkreisung und sukzessiven
Zerschlagung Rußlands.

(In diesem Kontext ist übrigens auch der gegenwärtig ablaufende, neuer-
liche Staatstreichversuch in der Ukraine zu sehen. Doch das gehörte in
einen andern Strang.)
Robert,

Ich bin weder pro- noch anti-russisch. Ich sehe aber bestimmte Systeme an der Arbeit. Ich bin aber nicht von der "Güte" der russischen Herrscher überzeugt.

Ich warne Dich jedoch, Dich an der russisch und arabischen Mythologie der Legende „Zbigniew Brzezinski” zu orientieren. Brzezinski ist wichtiger Berater, aber kein Weltherrscher. Auch wenn mancher Ruße sich 200 Jahre nach dem pro-napoleontischen Herzogtum Warschau und 85 Jahre nach Ende des Polnisch-Russischen Krieges immer noch Gedanken über "polnischen Imperialismus" machen.

Die Zerschlagung des Sowjetsystems war eine Erlösung. Wenn auch nur zeitweise, auch wenn es in das System der Weltbeherrschungsclique passte, so wie die Überwindung des NS-Deutschlands denen passte. Das heisst aber nicht, daß wir mit Sowjetunion oder Nationalsozialismus sympathisieren dürfen, als Christen.

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Beitrag von Athanasius2 »

Die Russische Sicht der geopolitischen Krise zu USA, Raketenschirm, Iran...
Russland.ru. hat geschrieben:Raketenabwehr: Washington benutzt Europa als Schirm

[right]http://www.fototime.com/DABF563C7037520/standard.jpg[/right]
[von Viktor Litowkin] Die Argumente, mit denen die amerikanischen Politiker und Generäle die Aufstellung der Raketenabwehrsysteme in Osteuropa begründen, lassen bei russischen Militärexperten berechtigte Zweifel aufkommen.

Die Äußerungen, dass die Radaranlage in der Tschechei und die zehn Abfangraketen in Polen keinerlei Gefahr für Russland darstellen und gegen Schurkenstaaten wie Nordkorea und Iran gerichtet seien, halten keiner Kritik stand. Nordkorea liegt weit weg von Europa. Selbst wenn es Raketen auf die USA abfeuern würde, würden diese nicht über Europa fliegen. Auch Iran kann bei Bedarf eine andere Flugbahn wählen, zum Beispiel über den Nordpol schießen, wo die in Polen zu stationierenden Abfangraketen keine Chance hätten. Mehr noch: Weder Nordkorea noch Iran besitzen derzeit Raketen, die die USA erreichen könnten, und werden in den kommenden 20 bis 30 Jahren auch keine haben. Ihre jetzigen Raketen, einschließlich der im Bau befindlichen, haben eine maximale Reichweite von 3 000 Kilometern, was eindeutig nicht ausreicht, um Amerika anzugreifen. Selbst um Raketen mit einer Reichweite von 5 500 Kilometern zu bauen, müssen diese Staaten einen technischen Durchbruch vollbringen, was in absehbarer Zeit kaum passieren wird.

Es liegt der Schluss nahe, dass die Teile der US-Raketenabwehr in der Tschechei und in Polen zum Schutz gegen russische Langstreckenraketen dienen sollen.


Weiterlesen....

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Athanasius2
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US-Raketenabwehr erzwingt Russische Gegenmassnahmen

Beitrag von Athanasius2 »

Russland.ru hat geschrieben: Ausbau von US-Raketenabwehr zwingt Russland zu Gegenmaßnahmen

[left]http://www.russland.ru/rupol0010/images/imgqeca9p.jpg[/left]11.04.2007

Eine Stationierung von Teilen des US-Raketenabwehrsystems (ABM) in Nähe der russischen Grenzen wird von Moskau adäquate Maßnahmen erfordern. Das erklärte Russlands UN-Botschafter Vitali Tschurkin in einer in der UN-Zentrale stattfindenden Tagung der Abrüstungskommission.

Der Ausbau der ABM-Präsenz, den die USA mit der Notwendigkeit einer Verstärkung defensiver Funktionen erklären, werde eine adäquate Verstärkung der Offensivwaffen hervorrufen, betonte er.

"Diese ‚Philosophie' ist klar: Eine einseitige Verstärkung des Raketenabwehrsystems treibt die andere Seite dazu, ihre strategischen Offensivwaffen zu verstärken", so der Diplomat.

Wie er betonte, kann Russland die Umsetzung des globalen US-Raketenabwehrprogramms isoliert und als eine ausgesprochen defensive Aktion nicht betrachten. "Es verletzt das strategische Gleichgewicht in der Welt und führt zur Schaffung des Potentials zu einem entwaffnenden Erstschlag", sagte Tschurkin.

Der russische UN-Botschafter betonte, dass die Aufnahme von Staaten, die früher zum Warschauer Vertrag gehörten, in die Nordatlantische Allianz (NATO) gegen die Schlüsselbestimmungen der internationalen Abrüstungsverträge, unter anderem des Vertrags über die konventionellen Streitkräfte von 1990 verstößt.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

RIA Novosti hat geschrieben:
Russland bereitet Antworten gegen US-Raketenabwehr vor

MOSKAU, 17. April (Viktor Litowkin - für RIA Novosti). Am 18. April finden bei einem Treffen des Russland-Nato-Rats in Oslo Konsultationen über das geplante US-Raketenabwehrsystem statt.

Je näher der Termin heranrückt, bei dem die Notwendigkeit einer Stationierung von Segmenten des US-Raketenabwehrsystems in Osteuropa behandelt wird, desto schärfer gestaltet sich die Diskussion in europäischen und US-Medien wie auch in Wortgefechten zwischen Offiziellen aus Russland, den USA und anderen Staaten.

Die britische „Financial Times“ veröffentlichte dieser Tage bereits den zweiten Artikel des russischen Außenministers Sergej Lawrow innerhalb von zwei Wochen. In seinem Beitrag mit dem Titel „Europas Raketenabwehr: Ein kollektives Projekt?“ versucht der Minister zu überzeugen, dass eine Umsetzung der einseitigen Raketenabwehr-Pläne die geostrategische Landschaft Europas wesentlich verändern und die Interessen des Alten Kontinents in der Sicherheitssphäre beträchtlich schaden wird. Er ist der Auffassung, dass die Argumente Washingtons, laut denen iranische Raketen Europa und die USA bedrohen, haltlos sind. Teheran habe keine Möglichkeit, die europäischen Staaten und die USA mit seinen Raketen zu bedrohen und wird diese Möglichkeit in absehbarer Zeit auch nicht haben.

[left]http://img.rian.ru/images/6191/86/61918653.jpg[/left]
Einen ähnlichen Standpunkt äußerte auch der russische UN-Botschafter Vitali Tschurkin. „Eine Stationierung strategischer Bestandteile der amerikanischen Militärinfrastruktur in den Ländern, die in der Nähe russischer Grenzen liegen, muss Beunruhigung hervorrufen und verlangt von uns Gegenmaßnahmen“, stellte er in einer Sitzung der UN-Abrüstungskommission fest. „Sie würde das strategische Gleichgewicht in der Welt stören und zur Schaffung eines Potentials für den entwaffnenden Erstschlag beitragen.“

Einen ähnlichen Gedanken äußerte auch Dmitri Peskow, stellvertretender Pressesekretär des russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Wir fühlen uns betrogen“, sagte er. „Wir wurden über diese Pläne nicht im Voraus informiert. Potentiell werden wir Alternativen dazu schaffen müssen, allerdings mit einem geringeren Aufwand und einer höheren Qualität“, sagte er.

Die US-Pläne, „das eigene Territorium mit einem europäischen Schild zu schützen“, wurden in der westlichen Presse von Konstantin Kossatschow, Vorsitzender des auswärtigen Staatsduma-Ausschusses, vom namhaften russischen Raketenabwehrexperten Generalmajor a. D. Wladimir Belous und anderen Militäranalysten kritisiert.

Zugleich veröffentlichte „The Guardian“ dieser Tage einen Artikel, laut dem „Russland auf das Raketenabwehrsystem mit einem neuen Kalten Krieg antworten will“. Die US-amerikanische Zeitung „The Christian Science Monitor“ behauptete, Russland will die europäischen Länder in Bezug auf die Stationierung der US-Raketenabwehrbasen in Polen und Tschechien „entzweien“. Den Anhängern der US-Pläne schloss sich auch NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer an. Wie er erklärte, stellen ein knappes Dutzend US-Gegenraketen keine Bedrohung für Russland dar, das über Hunderte von strategischen Raketen und Tausende von Nukleargefechtsköpfen verfügt.

Wie wir sehen, hat die Perspektive einer Stationierung der US-Raketenabwehr in Europa bereits einen psychologischen und Informationskrieg mit Angriffen, Gegenangriffen, Täuschungsmanövern und Sonstigem ausgelöst, was realen Kampfhandlungen ähnlich kommt. Noch vor der Tagung des Russland-Nato-Rates droht dieser Krieg, den Kontinent zu spalten. Dabei wird nicht nur ein tiefer Graben zwischen Russland und der EU gezogen - zwischen einzelnen politischen Kräften in Europa wird ebenfalls Zwist gesät. Bei weitem nicht alle europäischen Länder unterstützen den Entschluss Washingtons. In einigen Ländern gibt es sogar Meinungsverschiedenheiten zwischen Mitgliedern derselben Regierungen hinsichtlich der Folgen einer solchen Stationierung.

Auffallend sind auch die Verdrehungsversuche und die Anwendung doppelter Standards bei den Bemühungen, den US-amerikanischen Verbündeten zu unterstützen und Russland zu ärgern. So widerspiegelt die Überschrift in „The Guardian“ - „Russland droht mit einem neuen Kalten Krieg“ - nicht die Position des Kremls. Dies ist keine Drohung: Moskau muss an die Folgen denken, die eine Stationierung des US-Raketenabwehrsystems in Europa nach sich ziehen würde, sowie daran, dass die Verantwortung für die damit verbundene radikale Verschlechterung der Beziehungen zwischen Moskau und Brüssel nicht den Kreml, sondern die EU und die NATO treffen würde.

Die von den russischen Diplomaten und Militärexperten dargelegten Argumente zerschlagen völlig die Behauptungen von Vertretern der US-Administration und der NATO, laut denen „die US-Raketenabwehrbasen in Polen und Tschechien harmlos sind und ausschließlich dem Schutz vor Schurkenstaaten dienen werden“. Moskau ist davon überzeugt, dass dies nicht stimmt. Bei der Tagung des Russland-Nato-Rates in Oslo wird die russische Seite erneut ihre Argumente anführen.

Zugleich ist man sich in Moskau dessen völlig bewusst, dass keine überzeugenden und denkbar offen dargelegten Argumente die Maschinerie der US-Militärindustrie stoppen würde, da eine Stationierung der Raketenabwehr-Segmente in Europa sowie auf anderen Kontinenten und im Weltraum überaus große Dividenden bringen würde. Die europäischen Metropolen müssen aber klar sehen, wer die Verantwortung für die Untergrabung von Stabilität und Ruhe in ihren Staaten trägt.

Entgegen den Erwartungen und sogar Hoffnungen Washingtons und Brüssels wird sich Russland nicht zu einem Rüstungswettlauf provozieren lassen. Es hat genug Mittel, um die Herausforderung des US-Raketenabwehrsystems adäquat und asymmetrisch zu erwidern.

Es ist den Europäern überlassen, ob sie ins Visier der russischen Atomraketen geraten wollen. Moskau droht nicht, es mahnt nur vor seinem Gegenangriff. Eine andere Alternative wird ihm einfach nicht gelassen.

Viktor Litowkin ist Kommentator der Zeitung „Unabhängige Militärrevue“ (Nesawissimoje wojennoje obosrenije).

Die Meinung des Verfassers muss nicht mit der von RIA Novosti übereinstimmen.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Aus dem Jahre 2001.......

Rußland, USA, Europa, Naher Osten. Suchen Sie vor allem nach dem Wort "provoziert" und denken Sie dabei an Raketen in Brünn und Bialystok.

http://www.european-prophecies.de/Proph ... tkrieg.htm

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Die Sache ist so: Die Bush-Regierung hat es mal wieder geschafft, durch ihre einzigartige Kombination von Überaggressivität und absoluter Inkompetenz den Ruf meiner Heimat zu schädigen (als ob er noch weiter beschädigt werden könnte) und die internationale Politik kaputt zu machen.

Viele der Kritik ist zwar m.E. überzogen und Putin verdient auch schon einiges an Kritik. Aber diese Website sollte man bookmarken:

http://www.backwardsbush.com/

und beten, daß die Uhr schneller läuft. :P

"Nur" noch 596 Tage, 9 Stunden, 55 Minuten und 30 Sekunden. Hoffen wir, daß er die Welt bis dahin nicht in die Luft jagt. Vollidiot.

Cheers,

John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Athanasius2 hat geschrieben:
Asperges1976 hat geschrieben:Vor dem heutigen Russland müssen wir uns mehr fürchten als zu Zeiten des kalten Krieges. Damals war die Bedrohung sichtbar, heute geschieht sie unmerklich im stillen durch unsere eigenen westlichen Errungenschaften z. B. der freien Marktwirtschaft. Da kauft sich ein staatlich kontrolliertes Unternehmen in eine deutsche Fußballmanschaft ein oder die Staatsbank in einen roßen Rüstungskonzern, der auch für die Bundeswehr Waffen liefert. Wenn das alles nicht sehr verwunderlich ist....
Positiv ist natürlich, dass in Russland heute der Atheismus nicht länger Staatsreligion ist, sondern dass die Russisch-Orthodoxe Kirche immer mehr moralischen Einfluss gewinnt. Das ist sehr positiv. Aber die Sowjetnostalgie und eine Vermischung zwischen Heimweh und Nationalismus ist auch gefährlich und sehr dynamisch-agressiv.

Es wird aber in der Tat sehr vieles kollektivisiert. Putin bleibt aber sehr beliebt bei der Mehrheit des Volkes und angeblich strebt er auch immer mehr eine Mitarbeit mit den immer patriotischen Kommunisten an.

Die "Irrtümer Russlands" - in Fatima 1917 erwähnt - haben sich längst verbreitet ausserhalb Russlands, sie sind Atheismus, Naturalismus und Totalitarismus und Meinungsverdrehung. Nun, das alles erleben wir auch in unseren liberalsozialistischen Gesellschaften Westeuropas. Das hat man in Russland - wenigstens heute - weniger, denn man baut neue Kirchen auf und restauriert alte Klöster. Auch wenn die moralische Laxität in Russland noch stark lebt und im Rausch von Drogen und Alkohol in Moskau wiederaufkommt.

Ich bin aber sicherlich nicht anti-Russisch, ich bewundere das russische Volk in vielen Hinsichten. Ich fürchte mich nur vor der Sowjetnostalgie und diesen Propaganda-Einheiten. Die Nasji sind zudem bei den Jungen militaristischer geprägt als die Hitlerjugend die im Vergleich zu den Nasji eher Pfadfinder waren.



Das 3. Geheimnis von Fátima steht noch aus: Kommunistische Soldaten, die katholische Priester erschießen werden. Die Russen werden Rom einnehmen und in ganz Europa die Religionsausübung unterbinden.
Die katholischen Seher kommen oft aus dem Raum um die Tschechei herum, auch Heroldsbach darf man hier einreihen - nicht ohne Grund, denn die Russen sollen einen lokal begrenzten Atomkrieg in der Tschechei auslösen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

<ächz>
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

<ächz>
Ich halte Russland für gefährlich und Putin wird an der Macht bleiben. Wir werden es sehen.
Ansonsten denke ich immer an die Aussagen der Muttergottes gegenüber den drei Kindern in Fátima, was Russland anbelangt. Schrecklicher gehts kaum noch.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

kephas
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Beitrag von kephas »

Esperanto hat geschrieben:Das 3. Geheimnis von Fátima steht noch aus: Kommunistische Soldaten, die katholische Priester erschießen werden. Die Russen werden Rom einnehmen und in ganz Europa die Religionsausübung unterbinden.
Die katholischen Seher kommen oft aus dem Raum um die Tschechei herum, auch Heroldsbach darf man hier einreihen - nicht ohne Grund, denn die Russen sollen einen lokal begrenzten Atomkrieg in der Tschechei auslösen.
:roll:
Ist es nicht langweilig, wenn man die Zukunft so genau schon im voraus kennt?

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Willy
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Beitrag von Willy »

ad_hoc hat geschrieben: Ich halte Russland für gefährlich und Putin wird an der Macht bleiben. Wir werden es sehen.
Gruß, ad_hoc
Ein wenig Weitblick scheint Dir zu fehlen...

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