Schulsystem

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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Schulsystem

Beitrag von pierre10 »

Die in Deutschland übliche Selektion, wer auf welche Schule darf, soll, muss, scheint mir ausgesprochen unproduktiv. Hauptschüler zu sein gilt nichts mehr in Deutschland.

In Frankreich haben wir ein ganz einfaches System, das keine Trennung hervorbringt. Alle Kinder haben Anrecht auf einen kostenlosen Platz in der Kindervorschule ab 3 Jahre, gehen bis 12 Jahre in die normale Schule (Volksschule), dann gehen alle ins College, die Oberstufe. Mit 16 Jahren endet die Schulpflicht (es gibt im Grunde nur eine Ausbildungspflicht, Eltern können ihre Kinder auch selbst unterrichten), alle haben dann die Wahl, ins Lyzeum zu gehen um das Abitur zu machen, oder sich eine Lehrstelle zu suchen.

Etwa 40% der Kinder gehen in meist katholische, kostenpflichtige Privatschulen, die aber auch Kinder anderer Religionen aufnehmen.

Sicher ist auch hier nicht alles perfekt, aber........
Und natürlich Ganztagsunterricht mit 4, 4 1/2 oder auch 5 Tagen in der Woche.
Pierre
Zuletzt geändert von pierre10 am Montag 26. März 2007, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Asperges1976
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Beitrag von Asperges1976 »

Eins muß uns aber immer bewußt sei, unabhängig davon, wie wir zu unserem Schulsystem stehen und dies muß jede Schulform, unabhängig von der Ausgestaltung berücksichtigen: 1. Nicht jeder hat die persönliche Eignung und Befähigung für einen höheren Schulabschluß, auch wenn ich diese Menschen fördern muß, muß ich anerkennen, daß nicht jeder ein kleiner Einstein werden kann.

2. Wir brauchen nicht nur hochgebildete Studierte, sondern auch Handwerker, Müllwerker, Krankenpfleger etc. Dafür braucht man aber nicht unbedingt Abitur oder Mittlere Reife.

3. Der Grundsatz muß lauten fördern und fordern. Wer nur fördert ohne auch Leistung einzufordern, der wird den Shüler kaum auf das wahre Leben vorbereiten.

Und, das deutsche Schulsystem ist besser als der Ruf. Es gibt Durchlässigkeiten, durch die jeder sich hocharbeiten kann. Ein Hauptschüler mit Berufsausbildung kann die Mittlere Reife anerkannt bekommen. So unflexibel sind wir deutschen nun auch wieder nicht

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Und warum genau ist jetzt das französische System besser als das deutsche? Weil es in Deutschland noch keine wochenlangen Straßenschlachten zwischen Jugendlichen und der Polizei gibt? Weil in Deutschland auch Kinder armer Familien an den gleichen Universitäten studieren wie die reicher Eltern? Weil es in Frankreich so viele Studenten gibt, die keine Fremdsprache können?

In diesem Fall bist Du typisch deutsch Pierre:
Alles andere ist automatisch besser, nur deswegen, weil es nicht deutsch ist. Klar, wir müssen auch das amerikanische Universitätssystem übernehmen. Das ist einfach besser, weil es nicht deutsch ist. Daß Deutschland Exportweltmeister ist, der Qualitätsunterschied zwischen amerikanischen und deutschen Autos offensichtlich ist (komisch, die Japaner haben das deutsche Universitätssystem kopiert, ob's wohl daran liegt, daß deren Autos auch was taugen?) und in Deutschland ungefähr gleich viele Inländer einen Doktor erlangen wie in den USA (obwohl die USA 3,8 mal so viele Einwohner haben) interessiert keinen.

Natürlich muß man sich an das Ausland anpassen. Z.B. muß man die Schulzeit von 13 auf zwölf Jahre senken. Dann merkt man, daß man nicht mehr so einfach zwischen den Schultypen wechseln kann. Das muß am System liegen! Wen interessiert es, daß man vorher ohne Probleme direkt von der 10. Klasse Realschule auf die 11. Gymnasium wechseln konnte (allein mit mir haben zwei solche Abi gemacht - und zwar sehr gut!). Toll, man hat Geld gespart (wichtig), und sich an das Ausland angepaßt (noch wichtiger). Jetzt hat man den Salat. Was lernen wir daraus? Natürlich sollten wir uns an das Ausland anpassen. Am besten an Finnland.
Das heißt, wir führen Gesamtschulen ein (hei, da kann man einen Haufen Geld sparen!). Was wir aber nicht übernehmen sollten, sind Klassengrößen unter 20 und Förderung für schwache und starke (das kostet zu viel). Was rauskommt ist egal. Hauptsache wir können sagen, wir haben uns an Finnland angepaßt.

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Sorry, aber um Krankenpfleger/in zu werden brauchst du die Mittlere Reife! Und selbst im Handwerk werden junge Menschen, die Mittlere Reife oder gar ihr Abi haben lieber genommen als Jugendliche mit "nur Hauptschulabschluß". Also ist es wohl eher die erwartungshaltung der Erwachsenen, die einen Teil der Jugendlichen somit ausgrenzt. Ob unser Schulsystem tätsächlich so schlecht ist, wie ständig gesagt wird, bezweifel ich einfach mal. Es hat " Schwächen", daran besteht kein Zweifel, aber deshalb gleich alles in Frage stellen und so durch angeblich " neue Ideen" die Schüler zu Versuchskaninchen" zu machen, ist doch auch keine Lösung. Eher sollten wir uns als Gesellschaft fragen lassen " wieviel ist uns Bildung eigendlich wert"? Und dann das Vorhandene nutzen und seine Schwächen verbessern.
Denn ich denke noch mit Grausen daran, dass mein Sohn in seiner Grundschulzeit 4 verschiedene Schriften lernen mußte, angeblich erst lesen(auswendig)lernte, bevor er überhaupt die einzelnen Buchstaben kennen gelernt hat. Usw.

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Adeodat
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Beitrag von Adeodat »

Die in Deutschland übliche Selektion, wer auf welche Schule darf, soll, muss, scheint mir ausgesprochen unproduktiv.
Man muss schon sehen, dass das ja kein Selbstzweck ist. Es geht darum, dem Einzelnen zu ermöglichen sich individuell, nämlich seinen Möglichkeiten und auch Interessen gemäß, zu entwickeln.
Hauptschüler zu sein gilt nichts mehr in Deutschland.
Das ist so verallgemeinernd auch nicht richtig, könnte aber vielleicht auch ein wenig an manchen Hauptschülern liegen. Am wenigsten liegt das Problem aber wohl bei "der Hauptschule". Das Problem ist häufig in den Familien angesiedelt. Davon scheint mir so gut wie alles andere abzuhängen.
natürlich Ganztagsunterricht
... dessen Vorteil ja meist darin gesehen wird, dass die Eltern beide den ganzen Tag erwerbsmäßig arbeiten können. Naja...
Kardinal Meisner hat schon recht - wir brauchen da einen Mentalitätswechsel in Deutschland.
Eine andere Schullandschaft brauchen wir glaube ich nicht. Die Gesamtschule erscheint mir als typische Verschlimmbesserung. Soweit ich sehe wird dort auch für die Abiturienten in der Regel nicht das Niveau des Gymnasiums erreicht.
Und - wie Leguan schon schrieb - unser Schulsystem ist durchaus durchlässig. Allein dafür bedarf es keiner "Einheitsschule" (=Gesamtschule).

Bester Gruß,

Adeodat
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Die Einhauietsschule ist der beste Weg in den Privatschulmolloch wie du ja sogar selbst schreibst.
Etwa 40% der Kinder gehen in meist katholische, kostenpflichtige Privatschulen, die aber auch Kinder anderer Religionen aufnehmen.


Dann heists

1. Wer Knedel hat, hat die Bildung
2. Wer dumm ist der braucht noch mehr Knedel für ne neue Bilbiothek, Turnhalle und dann verbessern sich die Noten auch wieder auf amerikanische Weise.

Tolle Aussichten. Ne Oligarchie haben wir jetzt schon teilweise die brauchen wir nicht komplett.

LG
Fiore
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Walter
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Beitrag von Walter »

FioreGraz hat geschrieben:Die Einhauietsschule ist der beste Weg in den Privatschulmolloch wie du ja sogar selbst schreibst.
Etwa 40% der Kinder gehen in meist katholische, kostenpflichtige Privatschulen, die aber auch Kinder anderer Religionen aufnehmen.


Dann heists

1. Wer Knedel hat, hat die Bildung
Nicht unbedingt. :ikb_no2:

In Deuschland (zumindest in Hessen, ich denke aber, das ist überall ähnlich) übernimmt der Steuerzahler auch 75% der Personalkosten und 50% der Betriebskosten von Privatschulen. Bei katholischen Schulen wird der Rest zum größten Teil von der Kirche selbst finanziert, dazu kommen Spenden, sodass meist gar kein oder nur ein sehr geringes Schulgeld erhoben wird, dann auch je nach sozialen Verhältnissen gestaffelt. So kann sich wirklich jeder leisten, seine Kinder auf eine katholische Schule zu schicken, sofern es in der Nähe eine gibt (Internate sind natürlich ungleich teurer; bei entfernteren Schulen hängt es von den Kommunen ab, inwieweit sie die Fahrkosten der Kinder übernehmen).

Wenn z.B. Privatschulen den Kindern die Handybenutzung auf dem Schulgelände untersagen und bei Nichtbefolgen die Handys auch konsequent einsammeln (an öffentlichen Schule geschieht das nämlich so gut wie nie) und erst vor dem Wochenende oder gar am Monatsende wieder zurückgeben, dann hätten die meisten Eltern durch die erleichterte Telefonrechnung ihrer Sprösslinge das Schulgeld locker wieder drin. Richtig Geld sparen sie sogar, wenn sie dadurch gar nicht genötigt werden, ihren Kindern jedes jahr wieder das neueste Fotohandy zu kaufen. :mrgreen:

Ein nicht zu überschätzender Kostenfaktor an "besseren" öffentlichen Gymnasien ist nämlich der Markenzwang. Wer keine Designerklamotten trägt und den neuesten xy-Player dabei hat, wird von den anderen gemobbt. Auch hier wird an katholischen von den Lehrkräften meist weniger weggekuckt, als an öffentlichen Schule (um es mal bescheiden zu formulieren). :roll:
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Leguan hat geschrieben:Und warum genau ist jetzt das französische System besser als das deutsche? Weil es in Deutschland noch keine wochenlangen Straßenschlachten zwischen Jugendlichen und der Polizei gibt? Weil in Deutschland auch Kinder armer Familien an den gleichen Universitäten studieren wie die reicher Eltern? Weil es in Frankreich so viele Studenten gibt, die keine Fremdsprache können?

In diesem Fall bist Du typisch deutsch Pierre:
Alles andere ist automatisch besser, nur deswegen, weil es nicht deutsch ist. Klar, wir müssen auch das amerikanische Universitätssystem übernehmen. Das ist einfach besser, weil es nicht deutsch ist. Daß Deutschland Exportweltmeister ist, der Qualitätsunterschied zwischen amerikanischen und deutschen Autos offensichtlich ist (komisch, die Japaner haben das deutsche Universitätssystem kopiert, ob's wohl daran liegt, daß deren Autos auch was taugen?) und in Deutschland ungefähr gleich viele Inländer einen Doktor erlangen wie in den USA (obwohl die USA 3,8 mal so viele Einwohner haben) interessiert keinen.

Natürlich muß man sich an das Ausland anpassen. Z.B. muß man die Schulzeit von 13 auf zwölf Jahre senken. Dann merkt man, daß man nicht mehr so einfach zwischen den Schultypen wechseln kann. Das muß am System liegen! Wen interessiert es, daß man vorher ohne Probleme direkt von der 10. Klasse Realschule auf die 11. Gymnasium wechseln konnte (allein mit mir haben zwei solche Abi gemacht - und zwar sehr gut!). Toll, man hat Geld gespart (wichtig), und sich an das Ausland angepaßt (noch wichtiger). Jetzt hat man den Salat. Was lernen wir daraus? Natürlich sollten wir uns an das Ausland anpassen. Am besten an Finnland.
Das heißt, wir führen Gesamtschulen ein (hei, da kann man einen Haufen Geld sparen!). Was wir aber nicht übernehmen sollten, sind Klassengrößen unter 20 und Förderung für schwache und starke (das kostet zu viel). Was rauskommt ist egal. Hauptsache wir können sagen, wir haben uns an Finnland angepaßt.
Das hat noch nie jemand zu mir gesagt, ich sei typisch deutsch. Danke, eine Premiere.

Aber in einem haste Recht, in Deutschland fehlt sicher etwas innere Sicherheit, man schaut viel aufs Ausland.....

Nur dummerweise will kaum jemand etwas, was sich in einem anderen Land bewährte, in Deutschland übernehmen.

Kleines Beispiel, hat allerdings nichts mit der Schule zu tun.

1981 hat Mitterrand, nicht unbedingt mein Freund, einen staatlichen Fond für Naturkatastrophen eingerichtet, in den alle Versicherungen 8%?? ihrer Einnahmen einbezahlen. Kommt es zu einer Katastrophe, wie z.B. das Elbhochwasser vor einigen Jahre, entscheidet die Regierung den Zustand der Naturkatastrophe und alle Scäden, auch die nichtversicherten werden bezahlt.

In Deutschland ist dies bekannt, warum gibt es da nicht?

Auch Deutschland kann beitragen, aber es fällt den anderen Ländern scheinbar gleich schwer, Erfolgssysteme zu übernehmen. Siehe den Schwindel mit dem Rauchverbot.

Pierre
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

In Deuschland (zumindest in Hessen, ich denke aber, das ist überall ähnlich) übernimmt der Steuerzahler auch 75% der Personalkosten und 50% der Betriebskosten von Privatschulen.
Bei uns ist es ähnlich wodurch für den normalen Schulbesuch keine Gebühren anfallen. Allerdings kommt dann oft noch das Zusatzpaket und das kostet extra. Außerdem schriebst du
dazu kommen Spenden
Womit wir bei 2 wären und der Frage "Herr Generaldirektor ihr Sohn hat ne 5 was machen wir? Die Schule bräuchte ne neue Turnhalle."

Ich halte nichts von Privatschulen.

LG
Fiore
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sofaklecks
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Vorsicht

Beitrag von sofaklecks »

Das mit dem Fond würde bei uns nicht gehen, weil es sich bei dieser Konstruktion um eine verdeckte Steuer handelt. Die privaten Versicherungsnehmer zahlen in eine Kasse, über deren Verwendung der Staat bestimmt.

Ein typisches Beispiel dafür, dass ein Staat zur Begründung der Belastung Einzelner lobenswerte Ziele verwendet.

sofaklecks

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Linus
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Beitrag von Linus »

FioreGraz hat geschrieben:
In Deuschland (zumindest in Hessen, ich denke aber, das ist überall ähnlich) übernimmt der Steuerzahler auch 75% der Personalkosten und 50% der Betriebskosten von Privatschulen.
Bei uns ist es ähnlich wodurch für den normalen Schulbesuch keine Gebühren anfallen. Allerdings kommt dann oft noch das Zusatzpaket und das kostet extra. Außerdem schriebst du
dazu kommen Spenden
Mh. Personal wird (bei Schulen mit Öffentlichkeitsrecht) in Ö vom Staat gänzlich gezahlt. Betriebskosten zahlt zu 100 % der Schulerhalter. Spenden so direkt gibts bei uns nicht. Das läuft charmanter. (in Oberwaltersdorf (SDB) etwa das Spanferkel zum Schulfest...) :kiss:
Aber die Notenvergabe beiinflusst das gar net.

Linus, schon vierer in Reli eingesackt habend - Prof. Ma(r)tern sei dank! :D
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@Linus
Aber die Notenvergabe beiinflusst das gar net.
Darf es nicht und sollte es nicht. Allerdings wegen nem Spanferkel gibts keine bessere Note und alles andere wird argwöhnisch beäugt. Auserdem ist in Österreich eine Privatschule eher "unötig" aufgrund des ziemlich differenzierten Schulsystems und der Möglichkeit auch nach der HAuptschule ganz normal einen "höheren" Bildungsweg anzustreben. (durch die Teilung in Unter- und Oberstufe).

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Linus
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Beitrag von Linus »

FioreGraz hat geschrieben:Auserdem ist in Österreich eine Privatschule eher "unötig" aufgrund des ziemlich differenzierten Schulsystems und der Möglichkeit auch nach der HAuptschule ganz normal einen "höheren" Bildungsweg anzustreben. (durch die Teilung in Unter- und Oberstufe).
Sag das wem, der aus einer Hauptschule (Wiener Umland, also nicht Wiener KMS Verhältnisse)in die HTL (Mödling, Europas größte Schule, dzt 3426 Schüler)kommt. Mein Schwager und meine Schwägerin mussten ziemlich Schwitzen, um den Anschluß zu behalten. (in der HAK wars ähnlich)
Zuletzt geändert von Linus am Mittwoch 28. März 2007, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Sag das wem, der aus einer Hauptschule (Wiener Umland, also nicht Wiener KMS Verhältnisse)in die HTL (Mödling)kommt. Mein Schwager und meine Schwägerin mussten ziemlich Schwitzen, um den Anschluß zu behalten. (in der HAK wars ähnlich)
Sicher unterschiede bez der Lehrqualität gibts, aber es ist möglich. Die Hauptschule versperrt bei uns niemanden den Weg. wobei das Problem nicht der Bildunginhalt ist, der ist überall gleich ob AHS oder HS, sondern meist die Messlatte und daher das was der Schüler leisten muß. Sogar im "Alter" kann man überall noch in den Abendschulen neben dem Beruf her die Dinge nachholen.

LG
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Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

"Es ist eine spannende Situation, wenn Kinder sechssprachig fluchen können, aber die einsprachige Hausaufgabe nicht verstehen."

— Ministerpräsident Günther Beckstein, CSU, am 20. August 2008 über die Situation an einigen bayerischen Schulen.

:top:

( Unser Ministerpräsident sagt "spannend" dort, wo ich "interessant" und andere "scheiß" sagen... )

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overkott
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Beitrag von overkott »

Versteh ich nicht.

Meint er damit jetzt das SPD-regierte München oder das CSU-regierte Bayern?

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

...Es ist eine interessante Situation, wenn man mehrsprachig salbadern kann, aber das deutschsprachige Zitat nicht versteht.

Bild

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overkott
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Beitrag von overkott »

Lesebrillen für alle Schüler!

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

:doh:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich weise, um zum Thema zurückzulenken, mal auf folgende Seite hin:
http://www.faith-center-hannover.de
Von dort kommt man auf die thematisch unterschiedenen Bereiche:
http://www.didaktikreport.de/didaktikreport
http://www.didaktikreport.de/bildungsreport
http://www.psychotechniken.de/psychoreport

Was meint ihr dazu?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Yeti
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Beitrag von Yeti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich weise, um zum Thema zurückzulenken, mal auf folgende Seite hin:
http://www.faith-center-hannover.de
Von dort kommt man auf die thematisch unterschiedenen Bereiche:
http://www.didaktikreport.de/didaktikreport
http://www.didaktikreport.de/bildungsreport
http://www.psychotechniken.de/psychoreport

Was meint ihr dazu?
Eine hochinteressante Linksammlung. Ich kannte diese Seite noch nicht. In der Tat sieht es in der Pädagogik an deutschen Schulen ziemlich seltsam aus, besonders im Religionsunterricht. Der "neueste Hit" (ungefähr seit 1968) ist da der Konstruktivismus. Mir persönlich hat in letzter Zeit das Buch "Lob der Disziplin" von Bernhard Bueb gefallen.
Gruß, Yeti

Paul Heliosch
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Registriert: Samstag 15. Dezember 2007, 11:52

Beitrag von Paul Heliosch »

Vielen Dank für die Links, Robert!

Derzeit hintergeht der Staat vermittels eines Großteils der beeideten Lehrerschaft den Bürger, wenn er entgegen der grundgesetzlich behaupteteten "weltanschaulich-religiösen Neutralität" spirituelle Lehren und Praktiken aus den Religionen des Fernen Ostens im Schulunterricht als pädagogische Methode zur Förderung seiner heranwachsenden Bürger anwendet!

Spirituelle Lehren und Praktiken aus den Religionen des Fernen Ostens:

"Hierzu gehören vor allem diverse Formen der Meditation und des Yoga, Qi Gong, Tai Chi, fernöstlicher Kampfsport (Akaido, Kung Fu), Wen Do und Feng Shui; das Mandalamalen, Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen; diverse Körper- und Wahrnehmungsübungen; diverse Yogapraktiken wie zum Beispiel rituelle Körperhaltungen (Asanas, Mudras usw.), Gleichgewichts- und Balanceübungen, Dehn- und Streckübungen, Imitations- und Imaginationsübungen, yogische Augenübungen (in der Kinesiologie / Brain Gym), Stilleübungen; Punktmassagen (Kinesiologie) und Energieübungen."

"Die moderne Pädagogik und Didaktik spricht hier von Stille-, Konzentrations- und/oder Entspannungsübungen; in Wahrheit handelt es sich um spirituelle Praktiken aus den Religionen des Fernen Ostens, die nach einiger Übung die Tür zu unsichtbaren geistigen Welten und Mächten öffnen und spirituelle Erfahrungen vermitteln können (vgl. Franzke: Meditation und Yoga; ders.: New-Age-Pädagogik)."

Spirituelle Lehren und Praktiken der Hexen, Magier und Schamanen.

"Zu dieser Gruppe esoterischer Praktiken zählen unter anderem die beliebten Kreis- und Kerzenrituale, Kreistänze, Entspannungs- und Atemtechniken, Visualisierungsübungen und Fantasiereisen, Wahrnehmungsübungen und Sinnesschulungen; KIM-Spiele und die „freie Assoziation“, Mnemotechniken und das Lernen mit den fünf Sinnen; Trommeln, Rasseln, Regenstäbe; Zaubersprüche und Beschwörungsformeln (vgl. Franzke: Magie; Was ist Schamanismus?; Der Lehrplan des New Age)."

Mediale Praktiken, Spiritismus und Wahrsagerei. Mediale Praktiken...

"...sollen Kontakt herstellen zu übernatürlichen Welten und Mächten und übernatürliches Wissen vermitteln, Ideen und Informationen aus übernatürlichen Quellen (transzendenten Welten). Vielfach sind diese Techniken zugleich eine Form der Wahrsagerei, der Geisterbefragung und/oder „Totenbeschwörung“. Zu den spiritistischen und medialen Praktiken, die sich im Schulunterricht finden lassen, gehören vor allem das Pendeln und das Gläserrücken; das kreative Schreiben, Malen und Gestalten; die Techniken des Mind Mappings, des Blitzlichtes und des Brainstormings; der kinesiologische Muskeltest, die vielen Gefühlstrainings, Traumdeutung und so genannte Visionssuchen. Die Techniken des Blitzlichtes, des Brainstormings und des Mind Mappings finden sich inzwischen in fast jedem Methodenlehrbuch der modernen Pädagogik und Didaktik."

Die genannten Praktiken unterscheiden sich nach dem Mittel und Medium der Kommunikation mit unsichtbaren geistigen Mächten (spirituellen Transkommunikation).

"Die Techniken des Pendelns und Gläserrücken nutzen das Pendel bzw. das laufende Glas; die Techniken des kreativen Schreibens, Malens und Gestaltens sowie des Mind Mappings nutzen die von unsichtbaren Kräften geführte Hand in Form des automatischen Schreibens, Malens, Gestaltens und Zeichnens (Mind Mapping), die Techniken des Blitzlichtes, des Brainstormings, der Traumdeutung und der Visionssuche nutzen innere Bilder (Träume und Visionen) und / oder blitzartige gedankliche Inspirationen; die Techniken des Gefühlstrainings die Gefühle als Mittel und Medium der medialen Transkommunikation, der kinesiologische Muskeltest die Versteifung des Arms bzw. der Muskulatur (meist des seitlich ausgestreckten Armes); vielfach sollen die Schüler auf innere Stimmen hören, (...)"

"Bei den meisten Praktiken muss vorab ein gewisses Einverständnis erklärt werden (gegenüber der unsichtbaren Welt!), und sei es durch die bloße Teilnahme. Außerdem müssen die Teilnehmer in eine leichte TRANCE geführt werden, so z. B. durch Aus- oder Abschalten des Verstandes, des Denkens und Nachdenkens, des Beurteilens und Bewertens, des Kritisierens und Kommentierens."

Quasireligiöse Praktiken.

"...basieren auf Lehrgebäuden, die an sich nicht als Religion gelten, aber wesentliche Merkmale einer Religion aufweisen, wie z. B. das Anbeten und Anrufen einer unsichtbaren, höheren Macht, von der man Rat und Hilfe erwartet. Zu den quasireligiösen Lehren und Praktiken gehören unter anderem das autogene Training, die progressive Muskelentspannung, die Suggestopädie, das Superlearning, die Lozanow-Methode, das Neurolinguistisches Programmieren (NLP) und das „positive Denken“.

Die genannten „Unterrichtsmethoden“ sind in Wahrheit komplexe spirituelle Praktiken, die nach einiger Übung in einen Zustand der TRANCE führen, der die Tür zu unsichtbaren geistigen Welten öffnen kann. Ist die Tür geöffnet, können die Schüler geistige Mächte beschwören, so z. B. mit Hilfe von Suggestionen, Affirmationen, formelhaften Leitsätzen, Vorsatzformeln oder Visualisierungen, mit geistigen Mächten kommunizieren, mediale Botschaften empfangen, außerkörperliche Seelenreisen unternehmen, magische Experimente unternehmen, so können und sollen sie z. B. mit Hilfe der Kraft der Gedanken, Worte und / oder inneren Bilder auf die Umwelt, auf ihren Körper, ihren Geist und ihre Seele, auf ihre Gesundheit, auf ihr Verhalten und ihre Gewohnheiten oder Süchte Einfluss nehmen. Kurz: Die genannten quasireligiösen Praktiken haben den Status einer Ersatzreligion, die unsichtbare geistige Mächte anruft und beschwört, die die einschlägige Literatur fälschlicherweise Unbewusstes oder Unterbewusstsein nennt. Aus christlich-biblischer Sicht werden die Mächte der Finsternis angerufen und um Rat und um Hilfe gebeten."

Pseudo-Unterrichtsmethoden und -Lernhilfen mit spirituellem Charakter und Hintergrund:

"Assoziationstechniken, TZI (Themenzentrierte Interaktion), Pantomimen, Skulpturen stellen, diverse Rollenspiele, diverse Massagen, Gruppenmassagen und Punktmassagen (Kinesiologie).

Die genannten Techniken finden sich inzwischen in diversen Methodenlehrbüchern, der modernen Pädagogik und Didaktik. Angeblich handelt es sich um hilfreiche Lernhilfen und Unterrichtsmethoden, in Wahrheit können (und sollen) diese Praktiken nach einiger Übung in einen Zustand der TRANCE führen, der die Tür zu unsichtbaren geistigen Welten und Mächten öffnet. Die Assoziationstechnik wird vor allem von der auf S. Freud zurück gehenden Psychotherapie (Psychoanalyse) zur Einleitung von Trancezuständen genutzt wird. Die „freie Assoziation“ soll angeblich die Tür zum Unbewussten und Verdrängten öffnen und eine dauerhafte Kommunikation mit dem Unbewussten via Träume und spontanen Einfällen ermöglichen; in Wahrheit öffnen freie Assoziationen, die das Denken und Nachdenken ausschalten, die Tür zum Reich und zu den Mächten der Finsternis, wie vor allem die Hexenliteratur lehrt. Dort werden Assoziationstechniken genutzt, um mit „Göttern“ und „Göttinnen“ in Kontakt zu treten. Das Gleiche sollen nun offenbar auch die Schüler in der Schule lernen."

Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) nach R. Cohn

"...ist eine quasireligiöse Technik, die die Gefühle zum Mittel und Medium der spirituellen Transkommunikation macht. Hier sollen die Schüler lernen, auf ihre Gefühle zu achten, sie ernst zu nehmen und ihnen zu folgen. Auch Pantomimen und Rollenspiele haben religiösen bzw. quasireligiösen Hintergrund und Charakter. Der Identitätswechsel, die totale Identifikation mit etwas anderen kann in einen Zustand der TRANCE führen, der die Tür zu transzendenten Welten und Mächte öffnet. Das Gleiche gilt für eine Vielzahl von Massagen; auch sie können unter Umständen in einen Zustand der TRANCE führen, was in archaischen Kulturen, in der so genannten Alternativmedizin sowie in Wellness- und Fitnessprogrammen intensiv genutzt wird. Das gilt vor allem für Massagen, die sich auf besondere (Akupunktur-)Punkte konzentrieren.

Mentaltechniken

Zu den Mentaltechniken gehören Techniken, die aus religiösen Konetexten isoliert und entweder einzeln oder in völlig neuartigen Kontexten eingepackt und verbreitet werden. Hierzu gehören zum Beispiel die vielen Konzentrationsübungen, die Visualisierungstechniken, die (yogischen) Augentechniken, die Entspannungs- und Atemtechniken u. v. m."

Die anhaltende mentale Konzentration auf einen einzigen „Punkt“ ohne gedanklich Abzuschweifen ist eine zentrale religiöse Praktik der Religionen des Fernen Ostens;

"Die Fähigkeit der Visualisierung ist eine magische und schamanische Schlüsselqualifikation. Sie dient der Kontaktaufnahme, Kommunikation und Kooperation mit Göttern, Geistern und Gottheiten. Diese Fähigkeit kann aus dem ursprünglichen Kontext isoliert und in besonderen Übungen (KIM-Spiele, Memory, Lernen mit den fünf Sinnen, Wahrnehmungsübungen, Sinnesschulungen) vermittelt werden. Entspannungs- und Atemtechniken finden sich in allen spirituellen Kontexten und Traditionen, sie dienen der Öffnung für geistige Welten und Mächte. Auch diese Praktiken kann man aus ihrem ursprünglichen Kontext isolieren und gesondert als vermeintliche Entspannungs- und Atemtechnik vermitteln, indem man behauptet, die Schüler hätten zu viel Stress, sie müssten entspannen lernen, sie könnten nicht „richtig atmen“, sie müssten atmen lernen. Diese Begründungen sind Unsinn; in Wahrheit geht es um die Vermittlung spiritueller Grundtechniken aus den großen Weltreligionen und Quasireligionen, wie z. B. der Magie, der Hexenkunst und dem Schamanismus. Auch die yogischen Augentechniken, die Hindu-Gläubige und Sikhs nutzen, wenn sie mit „Gott“ bzw. mit ihren Göttern oder Gottheiten Kontakt aufnehmen wollen, lassen sich aus dem ursprünglichen Kontext herausnehmen und als „Elephant“ oder „liegende Acht“ im Kontext der Kinesiologie und des Brain Gym verbreiten, in der Regel mit haarsträubenden Begründungen, so z. B. mit der pseudowissenschaftlichen (Irr-)Lehre von der rechten und linken Gehirnhälfte."

Früher wurden die meisten der oben aufgeführten Praktiken als Stille-, Konzentrations- und/oder Entspannungsübungen ausgegeben, inzwischen gelten sie als moderne Unterrichtsmethoden, wie eine Durchsicht der Methodenlehrbücher demonstriert (vgl. Franzke: Methodentraining; Unterrichtsmethoden unter www.Didaktikreport.de). Inzwischen finden sich die genannten Lehren und Praktiken in allen Fächern, in Lehrbüchern und Lehrplänen, in Gesundheits- und Bewegungsprogrammen, in Sucht- und Gewaltpräventionsprogrammen.

Fast alle Praktiken folgen einer einheitlichen Logik:

"Nach einiger Übung führen sie in einen Zustand der TRANCE, der die Tür zur geistigen Welten und Mächten öffnen und zu spirituellen Erfahrungen führen kann. Zu den spirituellen Erfahrungen gehören die Kontaktaufnahme, die Kommunikation und die Kooperation mit unsichtbaren geistigen Wesenheiten, Begegnungen mit Horrorwesen, außerkörperliche Seelenreisen (Astralprojektionen), mediale Informationen und Konsultationen, Inkorporationen übernatürlicher Mächte, Kräfte und Energien sowie magische Manipulationen, die die (Um-)Welt, die Gesundheit, und / oder das Verhalten mit Hilfe der Kraft der Gedanken, der Worte und / oder inneren Bilder verändern und beeinflussen sollen. Viele der oben genannten Praktiken werden im Bereich der Psychotherapie als therapeutische Instrumente genutzt. Kurz: Mit Hilfe der genannten Unterrichtspraktiken können (und sollen) die Kinder hypnotisiert, missioniert und „therapiert“ bzw. quasitherapeutisch bearbeitet werden."

Fazit:
Die oben aufgeführten Inhalte des Lehrplans an deutschen Schulen sind rechts- und verfassungswidrig!

( Mein o.g. Text enthält Exzerpte aus der Website psychoreport.de - Unterseite "Esoterik im Unterricht" )
Zuletzt geändert von Paul Heliosch am Donnerstag 4. September 2008, 05:10, insgesamt 3-mal geändert.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Die Schlußfolgerungen in der o.g. Quelle sind zwingend:

Rechts- und Verfassungswidrigkeit:

Die o.g. spirituellen Praktiken sind rechts- und verfassungswidrig insoweit sie gegen das Hypnoseverbot, gegen das Therapieverbot und / oder gegen das Grundrecht auf Religions- und Gewissenfreiheit verstossen

Das heißt, Lehrer, die unsere Kinder ohne ausführliche Aufklärung und ohne ausdrückliches Einverständnis im Unterricht hypnotisieren, therapieren, religiös indoktrinieren und missionieren, verstoßen gegen Recht und Gesetz und gegen ihren Amtseid. Sie dürfen die Kinder und Jugendlichen über fremd- und quasireligiöse Lehren und Praktiken informieren, aber niemals zur Teilnahme zwingen! Und sie dürfen die Kinder und ihre Eltern niemals über den wirklichen Ursprung und Charakter der oben genannten Übungen und Praktiken täuschen und belügen. Bei hartnäckigen Nachfragen besorgter Eltern dürfen sie auf keinen Fall aggressiv oder ausfallend reagieren oder Skeptiker und Kritiker diskriminieren oder gar diffamieren. Im Gegenteil, als Verantwortliche haben die Lehrkräfte die Pflicht, die neuen „Unterrichtsmethoden“ zu prüfen und sich über den wirklichen Ursprung und Charakter, über deren Risiken und Nebenwirkungen umfassend zu informieren.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Genau über das von Dir erwähnte fernöstliche Thema wollte ich gelegentlich auch mal einige Worte verlieren, Paul Heliosch.
Du bist mir zuvorgekommen - und vielleicht hast Du es auch besser dargestellt.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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egil
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Beitrag von egil »

Was ist das denn? Was bitte ist denn eine "quasireligiöse Technik"? Was ist "spirituelle Transkommunikation"?

Um mal bei der TZI zu bleiben (weil ich mich da einigermaßen auskenne):
Paul Heliosch hat geschrieben:Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) nach R. Cohn

"...ist eine quasireligiöse Technik, die die Gefühle zum Mittel und Medium der spirituellen Transkommunikation macht. Hier sollen die Schüler lernen, auf ihre Gefühle zu achten, sie ernst zu nehmen und ihnen zu folgen. Auch Pantomimen und Rollenspiele haben religiösen bzw. quasireligiösen Hintergrund und Charakter. Der Identitätswechsel, die totale Identifikation mit etwas anderen kann in einen Zustand der TRANCE führen, der die Tür zu transzendenten Welten und Mächte öffnet. Das Gleiche gilt für eine Vielzahl von Massagen; auch sie können unter Umständen in einen Zustand der TRANCE führen, was in archaischen Kulturen, in der so genannten Alternativmedizin sowie in Wellness- und Fitnessprogrammen intensiv genutzt wird. Das gilt vor allem für Massagen, die sich auf besondere (Akupunktur-)Punkte konzentrieren.
Die TZI hat sich aus der Psychotherapie und der Gestalttherapie/-pädagogik entwickelt - also aus einem radikal humanistischen Umfeld, dem (quasi-)religiöse Absichten zu unterstellen wirklich lächerlich ist. Was ist daran schlecht, die eigenen Gefühle und die der anderen zu beachten? Viele Schülerinnen und Schüler haben von sich selbst und anderen überhaupt keine Ahnung!
Letztlich ist die TZI im pädagogischen Umfeld eine Planungs- und Beobachtungshilfe, um die vier Einflussfaktoren auf Gruppenprozesse (der Einzelne, die Gruppe, das Arbeitsthema und die Rahmenfaktoren) zu bedenken. Die Axiome und Regeln der TZI bauen auf einem Welt- und Menschenbild, das Lebenförderndes gutheißt und Eigenverantwortung betont.

Wenn ich als Christ Probleme mit dieser Idee habe, muss ich mir mal Gedanken über mich machen und nicht über die TZI ...

Ohne Zweifel - es gibt in der Darstellung Theorien, die bedenklich sind.

Man muss aber auch nicht direkt alles verteufeln, was die Kirche nicht erfunden hat ...

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Wenn ich nicht soooschlechte Erfahrungen mit den staatl. Schulen gemacht hätte und die Auswirkungen der New-age Pädagogik bei meinen Kindern sehen würde...ich würde diese Home-Page für eine Spinnerei und Verschwörungstheoerie halten...
Besonders hervorheben möchte ich noch folgendes:

Das heißt, Lehrer, die unsere Kinder ohne ausführliche Aufklärung und ohne ausdrückliches Einverständnis im Unterricht hypnotisieren, therapieren, religiös indoktrinieren und missionieren, verstoßen gegen Recht und Gesetz und gegen ihren Amtseid. Sie dürfen die Kinder und Jugendlichen über fremd- und quasireligiöse Lehren und Praktiken informieren, aber niemals zur Teilnahme zwingen! Und sie dürfen die Kinder und ihre Eltern niemals über den wirklichen Ursprung und Charakter der oben genannten Übungen und Praktiken täuschen und belügen. Bei hartnäckigen Nachfragen besorgter Eltern dürfen sie auf keinen Fall aggressiv oder ausfallend reagieren oder Skeptiker und Kritiker diskriminieren oder gar diffamieren. Im Gegenteil, als Verantwortliche haben die Lehrkräfte die Pflicht, die neuen „Unterrichtsmethoden“ zu prüfen und sich über den wirklichen Ursprung und Charakter, über deren Risiken und Nebenwirkungen umfassend zu informieren.

Ja wenn's so wäre. Sobald Eltern diesen Methoden auch nur ansatzweise kritisch gegenüberstehen, läuft die Mobbing und rufmordmschinerie auf vollen Touren. Wenn Eltern dann auch noch stichhaltige Gegenargumente hervorbringen, darf das Kind bzw. die Kinder der Eltern das alles im Unterricht "ausbaden". Sie werden als blöd und als Versager hingestellt, da wird dann schonmal das Diktatheft vor die Füße geknallt und ein Fluch über das Kind gesprochen, Schikanen über Schikanen, nur weil Kind kein Mandala malen will oder bei der Fantasiereise nicht mitmachen will oder sich strikt wegert, sich mit diesem grälichen Claro von Klasse2000 zu identifizieren. Nein, in der Schule will man Mitläufer, die freudestrahlen jeden Blödsinn mitmachen und dabei Glück und Freude vorheucheln. Nur dann bekommen sie gute Noten. Sobald die Sache hinterfragt wird, ist Schluß mit lustig. Erfahrungsgemäßsinken dann die Noten und deshalb muss das Kind dann zum Kinesiologen, um wieder gradgebogen zu werden...

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich habe diesen Hinweis oben übrigens nicht ohne aktuellen Grund ge-
bracht. Gegen das Mandala-Ausmalen habe ich meine Tochter schon in
der ersten Klasse imprägniert. Als die Klasse vom „katholischen“ Reli-
gionslehrer gegen Ende des zweten Schuljahrs wiederholt zum Mandala-
malen angehalten wurde, hat Larissa sich geweigert und statt dessen Iko-
nen gemalt.

Sonst spielte das im Unterricht keine Rolle. Nun aber – dritte Klasse,
neue Lehrer – gibt’s was Neues. Am dritten Schultag schon verdunkelte
die Lehrerin den Klassenraum und schickte die Kinder auf eine „Phan-
tasiereise“. Hinterher mußten einige erzählen, alle zeichnen, was sie „er-
lebt“ hatten.

Abgesehen von Gesprächen mit Larissa überlegen wir noch, wie wir uns
verhalten sollen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ich würde da nicht zu eng rangehen. Gerade der Deutschunterricht bietet ja eine Fülle an Möglichkeiten für den Lehrer, sich per Aufsatz über die Befindlichkeit der Kinder zu informieren. Das kann natürlich auch der klassische Aufsatz über "Mein schönstes Ferienerlebnis" sein.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ich habe diesen Hinweis oben übrigens nicht ohne aktuellen Grund ge-
bracht. Gegen das Mandala-Ausmalen habe ich meine Tochter schon in
der ersten Klasse imprägniert. Als die Klasse vom „katholischen“ Reli-
gionslehrer gegen Ende des zweten Schuljahrs wiederholt zum Mandala-
malen angehalten wurde, hat Larissa sich geweigert und statt dessen Iko-
nen gemalt.

Sonst spielte das im Unterricht keine Rolle. Nun aber – dritte Klasse,
neue Lehrer – gibt’s was Neues. Am dritten Schultag schon verdunkelte
die Lehrerin den Klassenraum und schickte die Kinder auf eine „Phan-
tasiereise“. Hinterher mußten einige erzählen, alle zeichnen, was sie „er-
lebt“ hatten.

Abgesehen von Gesprächen mit Larissa überlegen wir noch, wie wir uns
verhalten sollen.
Sie hat ikonen gemalt? Gibt es denn Malvorlagen für Kinder, damit sie Ikonen malen können?
Vor vielen Jahren gab es mal ein Jesus-Malbuch von Jean Vanier. Damit haben meine älteren Kinder sehr gerne gearbeitet. Nun ist es leider aufgearbeitet und ich bin auf der Suche nach einer christlichen "Alternative" zu diesen Mandalas.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

overkott hat geschrieben:Ich würde da nicht zu eng rangehen. Gerade der Deutschunterricht bietet ja eine Fülle an Möglichkeiten für den Lehrer, sich per Aufsatz über die Befindlichkeit der Kinder zu informieren. Das kann natürlich auch der klassische Aufsatz über "Mein schönstes Ferienerlebnis" sein.
Das hab ich mir auch gedacht, "sieh das alles nur nicht zu eng". Phantasiereise, Phantasiegeschichten schreiben, Märchen schreiben und ERlebniserzählungen...Ist doch schön, wenn Kinder lernen, sich so auszudrücken. Als dann die ersten Aufsatznoten kamen und die Beschwerden der Lehrer(innen), die Klasse wäre so verstockt und könnte keine richtigen Aufsätze schreiben, bin ich stutzig geworden. Ein Kind schreibt sein schönstes Ferienerlebnis und bekommt eine 4-, weil der Lehrerin das Erlebnis zu wenig "Action" oder der Aufsatz ein wenig unstrukturiert war. Toll, die Enttäuschugenn dürfen dann die Eltern mit dem Kind aufarbeiten und Mut machen. Zu den Phantasiereisen: Die Kinder schreiben ihre Erlebnisse und wenn sie der LEhrerin icht in den Kram passen, wird der Aufsatz entsprechend abgewertet. Das ist sowas von kontraproduktiv und verstockt die Kinder.sie trauen sich dann kaum noch einen Aufsatz zu schreiben, schreiben allerhöchstens 3 Sätze.
Aufgrund meiner Erfahrungen mit meinen Kindern und den Kindern in meinem Umfeld, kann ich die Sachen nicht mehr so locker sehen.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Nueva hat geschrieben:...Gibt es denn Malvorlagen für Kinder, damit sie Ikonen malen können?

...ich bin auf der Suche nach einer christlichen "Alternative" zu diesen Mandalas.
...ich habe da auch schon eine Weile damit herumexperimentiert, nur bin ich mir nicht so ganz über das Ergebnis im Klaren - Was hältst du davon nueva, was haltet ihr davon? (...auch bitte wenn möglich Nietenolaf, Sebastian, ...)

Download ZIP: | Test-Ausmalbild DIN-A4 - "Mutter von der immerwährenden Hilfe" |

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Da kann ich außer einer Reihe Satzzeichen(Kommas, punkte9 nix erkennen :sauer: Wahrscheinlich ist's wieder die rssuische Software 8)

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