Christen geht in die Politik!

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Christen geht in die Politik!

Beitrag von Raimund J. »

Dieser Aufruf ist Titel eines, aus meiner Sicht, sehr gut geschriebenen Artikels auf
http://www.zenit.org/article-12596?l=german

Der Autor ist Guido Horst.

Sehr schön und treffend folgendes Zitat:
Darf der, der fromm ist und betet, keine Politik machen? Im Gegenteil: Er muss! Papst Benedikt sprach in Aparecida von einer „bemerkenswerten Abwesenheit“ katholischer Laien in der Politik. Die ist auch in Europa und in Deutschland sehr, sehr bemerkenswert. Laien, die sich in innerkirchlichen Vereinigungen und Aktivitäten umtun, gibt es mehr als genug – da könnte man einige an Lateinamerika abgeben. Laien aber, die Innerkirchliches den berufenen Hirten überlassen und sich vor Ort in die Politik stürzen, um dann gemeinsam mit anderen auf das ganze Land auszustrahlen, sind fast so selten wie die berühmte Nadel im Heuhaufen. Was bleibt, sind einige Einzelkämpfer, die ihr Katholisch-Sein nicht verbergen. Aber sie gelten als Exoten.
Tja, aber welcher Partei kann man denn heutzutage als Katholik noch guten Gewissens beitreten?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Christen geht in die Politik!

Beitrag von Ewald Mrnka »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Tja, aber welcher Partei kann man denn heutzutage als Katholik noch guten Gewissens beitreten?
Sicher keiner Partei, die im Bundestag und in den Länderparlamenten vertreten ist.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
Walter
Moderator
Beiträge: 1506
Registriert: Mittwoch 25. Januar 2006, 13:56

Re: Christen geht in die Politik!

Beitrag von Walter »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Tja, aber welcher Partei kann man denn heutzutage als Katholik noch guten Gewissens beitreten?
Sicher keiner Partei, die im Bundestag und in den Länderparlamenten vertreten ist.
Ja, früher war das einfacher. Da gab's nur eine Partei. Die Partei eben. Der ist man aber nicht beigetreten, um politisch aktiv zu sein.


Ein Kriterium, das aber auch weiterhin gegen die oben erwähnten Parteien spricht, ist der Fraktionszwang. Statt politisch aktiv zu sein, fristen man dort als Abgeordneter eher ein fremdgesteuertes Stimmviehdasein.

Man kann dagegen durchaus auch politisch aktiv sein, ohne einer Partei beizutreten, allein schon dadurch, dass man das aktive Wahlrecht ausübt. Aktiv heißt aber auch hier wieder, selbst zu denken. Deshalb finde ich es wichtig, dass heutzutage die Kirchen keine Wahlempfehlungen aussprechen, wohl aber eine Soziallehre vertreten (sollten).

Die kommunale Ebene wird in der Politik (in der es in erster Linie um Kariere geht) oft gering geschätzt. Trotzdem kann man hier als Einzelner auch am meisten bewirken, sogar ohne einer Partei anzugehören oder gar Berufspolitiker zu sein (Benedikt wollte in seiner Predigt sicher auch nicht alle Christen aufrufen, Berufspolitiker zu werden).

Ansonsten kann man politisch aktiv sein, indem man mit anderen über Politik redet, Leserbriefe schreibt, oder auch mit den gewählten Abgeordneten selbst den Dialog aufnimmt, auch öffentlich.
γενηθήτω το θέλημά σου·

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Leserbriefe?

Sag wo lebst du?

Die snd zu 80 % aus den Parteizentralen.

Linus, in einer Parteizentrale gearbeitet habend. (und ja: 20 geschrieben 14 veröffentlicht)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Walter, Du hast meine volle Zustimmung.
Leider denken (!) viele Bürger hierzulande aber:
"Da kann man ja sowieso nichts ändern."
Stimmt nicht, denn man kann (und sollte) politisch aktiv sein, wenn eben auch nicht zwingend parteipolitisch.

Gruß, Pit

P.S:
Haben es einige User hier schon erlebt, wenn eine Interessentengruppe, die von dem Ergebniss einer kommunalpolitischen Entscheidung direkt betroffen war, mit etwa 30 - 40 Personen (alles direkt Betroffene) im Rathaussaal (wo die Abstimmung staatfand) als Zuschauer erschien?
Ich habe es zweimal erlebt.
Glaub es mir, dann wird etwas politisch bewegt.
carpe diem - Nutze den Tag !

Lapislazuli
Beiträge: 18
Registriert: Samstag 29. Juli 2006, 08:58

Marsch durch die Institutionen

Beitrag von Lapislazuli »

Wenn ein Christ, insbesondere ein Katholik, in die Politik geht und dort katholische Grundsätze vertritt, wird er nicht selten als "Nazi" bezeichnet. Das passiert allein schon dann, wenn er konsequent katholische Grundsätze bei der Homosexuellen-Politik vertritt. Dann steht er allein auf weiter Flur und wird regelmäßig diffamiert.

Katholische Grundwerte haben heute in den meisten politischen Gremien nicht mehr viel zu bedeuten! :roll:

Trotzdem wäre es an der Zeit, daß auch die Christen, insbes. die Katholiken den Marsch durch die Institutionen antreten.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Marsch durch die Institutionen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Lapislazuli hat geschrieben:Wenn ein Christ, insbesondere ein Katholik, in die Politik geht und dort katholische Grundsätze vertritt, wird er nicht selten als "Nazi" bezeichnet. Das passiert allein schon dann, wenn er konsequent katholische Grundsätze bei der Homosexuellen-Politik vertritt. Dann steht er allein auf weiter Flur und wird regelmäßig diffamiert.

Katholische Grundwerte haben heute in den meisten politischen Gremien nicht mehr viel zu bedeuten! :roll:

Trotzdem wäre es an der Zeit, daß auch die Christen, insbes. die Katholiken den Marsch durch die Institutionen antreten.
So ist es, die Katholen sind in unserem "liberalen", schwulen Abtreibungsstaat allenfalls Staffage, Folklore, solange sie wenigstens den Mund halten. Exz. Mixa wurde erst neulich tüchtig durch den Dreck gezogen als er es wagte die bolschewistische Auffassung von Familie zu relativieren.

Man duldet allenfalls "katholische" Gestalten vom Kaliber Lehmann; aber der Herr Lehmann glaubt nicht mehr an die Kirche.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben: Haben es einige User hier schon erlebt, wenn eine Interessentengruppe, die von dem Ergebniss einer kommunalpolitischen Entscheidung direkt betroffen war, mit etwa 30 - 40 Personen (alles direkt Betroffene) im Rathaussaal (wo die Abstimmung staatfand) als Zuschauer erschien?
Ich habe es zweimal erlebt.
Glaub es mir, dann wird etwas politisch bewegt.
Ja, der Bürgermeister kauft das Land um einen Euro und den spendet er größzügiger Weise aus der Privatschatulle (hier im Ort soll das Naherholungsgebiet in Bauland mit bis zu 4 Stöckiger Bauhöhe umgewidmet werden. Damit stiege die Einwohnerzahl auf das 4 bis 6 fache sprunghaft. und der Bürgermeister will keine Zusätzliche Infrastruktur (wir haben keinen Supermarkt im Ort, der nächste ist gut 4 km enfernt, Schulen, Spielplätze, höhere Busfrequwnzen) finanzieren. Den Teil des Baulands den er "privat" kaufte (um es unbebaut zu lassen damit die Naherholung bleibt) hätten zwei Bauern um das 600fache pro Quadratmeter kaufen wollen. ) Wenn der noch irgendwann mal von "Ebbe" in der Kassa redet, kriegt er einen Arschtritt von sämtlichen 582 Bewohnern (das waren 85 %der Gesamtbevölkerung) die bei den Gemeindeversammlungen anwesend waren. Allerdings kriegt auch die Oppsition einen Arschtritt, weil die in ewiger Proporzpackelei versäumt haben, von anfang an zu Kontrollieren.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Lapislazuli
Beiträge: 18
Registriert: Samstag 29. Juli 2006, 08:58

"Wir sind das Volk!" - Sind wir das Volk?

Beitrag von Lapislazuli »

Pit hat geschrieben:Haben es einige User hier schon erlebt, wenn eine Interessentengruppe, die von dem Ergebniss einer kommunalpolitischen Entscheidung direkt betroffen war, mit etwa 30 - 40 Personen (alles direkt Betroffene) im Rathaussaal (wo die Abstimmung staatfand) als Zuschauer erschien?
Ich habe es zweimal erlebt.
Glaub es mir, dann wird etwas politisch bewegt.
Eigentlich sollte es dann so sein, daß etwas "bewegt" wird.

Ich selbst kenne es allerdings anders, erst gestern wieder erlebt. Die Zuschauer einer Ratssitzung auf der Tribüne wurden aus dem Saal verwiesen, weil sie bei der Debatte eines bestimmten Themas ein paar Bemerkungen riefen - und der Oberbürgermeister als Sitzungsleiter stellte dem Ratsmitglied, das zu dem betreffenden Thema reden wollte, den Strom ab.

Es ging um den Bau einer Großmoschee. Man (= die große Mehrheit des Rates einschließlich CDU, die sich doch eigentlich Christen nennen und sich auch so verhalten sollten) setzt sich bedenkenlos über den Willen eines Großteils der Bürger hinweg und leistet der Islamisierung Vorschub.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: "Wir sind das Volk!" - Sind wir das Volk?

Beitrag von Ewald Mrnka »

Lapislazuli hat geschrieben: Ich selbst kenne es allerdings anders, erst gestern wieder erlebt. Die Zuschauer einer Ratssitzung auf der Tribüne wurden aus dem Saal verwiesen, weil sie bei der Debatte eines bestimmten Themas ein paar Bemerkungen riefen - und der Oberbürgermeister als Sitzungsleiter stellte dem Ratsmitglied, das zu dem betreffenden Thema reden wollte, den Strom ab.

Es ging um den Bau einer Großmoschee. Man (= die große Mehrheit des Rates einschließlich CDU, die sich doch eigentlich Christen nennen und sich auch so verhalten sollten) setzt sich bedenkenlos über den Willen eines Großteils der Bürger hinweg und leistet der Islamisierung Vorschub.
Und genau diese Art von praktizierter "Demokratie" führt dazu, daß immer mehr Deutsche das System ablehnen.

Schade ums System, schade vor allem um Deutschland.

Unsere Bonzen wollen nämlich mit dem Volk nicht zu tun haben. Sie wünschen sich allenfalls eine fellachisierte Bevölkerung, die alles lethargisch abnickt.

Nun ja, in einer, spätestens zwei Generationen wird sich das deutsche Volk friedlich-freiwillig abgewickelt und aus der Geschichte verabschiedet haben.

Dafür haben sich die Deutschen aber auch eine Weile richtig selbstverwirklicht (vor allem die Frauen); es hat eben alles seinen Preis und manche Partys kann man nur einmal feiern.

Schade?
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
prim_ass
Beiträge: 670
Registriert: Montag 8. November 2004, 20:42
Wohnort: Mahlow
Kontaktdaten:

Re: Christen geht in die Politik!

Beitrag von prim_ass »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
Tja, aber welcher Partei kann man denn heutzutage als Katholik noch guten Gewissens beitreten?
Sicher keiner Partei, die im Bundestag und in den Länderparlamenten vertreten ist.
Du kannst mir ja mal per PN einen positiven Tipp geben. Also nicht, was nicht gut ist, sondern eventuell was da noch brauchbar ist.
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

Benutzeravatar
Hans Hirschlander
Beiträge: 13
Registriert: Montag 21. Mai 2007, 20:13

Beitrag von Hans Hirschlander »

Genau, wo werden denn unsere Interessen wirklich ernst genommen und vertreten?

Alles wird doch heutzutage der fortschreitenden Säkularisierung geopfert... :doh:
Grüße von Hans Hirschlander
Matthäus 7,12

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema