Körper, Liebe, Doktorspiele

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Walter
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Körper, Liebe, Doktorspiele

Beitrag von Walter »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Heute morgen schon gekotzt?
Wer sich wirklich unbedingt das Frühstück oder Mittagessen verderben will, dem würde ich raten, mal beim Bundesministerium für Gesundheit nachzufragen, ob sie vielleicht nicht doch noch ein Restexemplar ihrer Broschüre „Körper, Liebe, Doktorspiele 4.-6. Lebensjahr“ im Regal stehen haben.

Vorweg schon mal zwei KotzKostproben:
:ikb_puke:
4. Lebensjahr

Mit dem Eintritt in den Kindergarten eröffnen sich auch im Bereich des Geschlechtlichen neue Lernmöglichkeiten. ...

Es kann auch vorkommen, dass ein Kind, dass seine Genitalien noch nicht als Lustquelle entdeckt hat, von einem anderen Kind lernt, sich selbst zu berühren und zu befriedigen. Gerade wenn es sich dabei um eine erstmalige Erfahrung handelt, ist es möglich, dass das Kind zunächst sehr häufig mastubiert, weil es ganz begeistert ist von der Möglichkeit, sich selber angenehme Gefühle zu verschaffen. Dabei fühlt es sich oft auch nicht gestört, wenn andere seines Alters oder Erwachsene in der Nähe sind. Es ist manchmal völlig in sich versunken und lässt sich überhaupt nicht ablenken! Für Erwachsene, die in der Regel für Sexualität einen geschützten Rahmen brauchen, mag das befremdlich sein, wenn sich ihr Kind so offensichtlich vor anderen liebkost.

Muss ein Kind Scham lernen?

Mütter und Väter ebenso wie Erzieherinnen stellen sich in solchen Situationen oft die Frage, ob sie öffentliche Stimulation dulden oder ob sie diese unterbinden sollen. Dazu ist zunächst festzuhalten, dass Genitalspiele in diesem Alter Zeichen einer gut verlaufenden psychosexuellen Entwicklung sind und dass Kinder diese Spiele normalerweise nur dann unterlassen, wenn sie eine negative Reaktion ihrer Umgebung befürchten, etwa wenn sie lächerlich gemacht oder dafür bestraft werden.

Um sich den üblichen Gepflogenheiten anzupassen, muss ein Kind diese allmählich lernen, weil es die Fähigkeit, soziale Normen zu befolgen, nicht von Geburt an mitbringt. Es ist zumeist nicht von Natur aus schamhaft, sondern erwirbt das Schamgefühl während eines längeren Lernprozesses. ... Auf dem Weg dorthin brauchen Kinder deshalb zunächst die Hilfe von Erwachsenen, um zum Beispiel zu begreifen, dass es manchen Menschen unangenehm ist, wenn es am Esstisch „fummelt“.

Es wäre schön, wenn mit der Bitte der Eltern, solche Berührungen in bestimmten Situationen zu unterlassen, auch das Angebot einherginge, das Kind könne ich ja in seinem Zimmer, wo es ungestört sei, weiter streicheln. So erfährt es, dass die Selbststimulation prinzipiell akzeptiert ist, aber eben nicht überall. Außerdem lernt das Kind, dass verschiedene Menschen unterschiedliche persönliche Grenzen besitzen: Für die Tante sind diese Berührungen möglicherweise viel anstößiger als für die Mutter, und darauf sollte es versuchen, Rücksicht zu nehmen. Mit solchen liebevoll formulierten Hinweisen wird die Sexualität Ihres Kindes nicht unterdrückt, sondern es lernt (nach und nach!), sich in seinem Verhalten auf die Erwartungen seines sozialen Umfeldes einzustellen.
5. Lebensjahr

Nicht selten kommt es in diesem Alter zu einer innigen Freundschaft zwischen zwei Mädchen oder zwei Jungen.

Es kann sein, dass die beiden verkünden, sie würden später heiraten. Damit wollen sie ausdrücken, wie wichtig sie füreinander sind und wie lieb sie sich haben. Wenn sie nun daraufhin den Kommentar hören, dies sei ja gar nicht möglich, werden sie sich wahrscheinlich nicht verstanden und in ihrer besonderen Freundschaft abgewertet fühlen. Sie lernen möglicherweise, dass gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen nicht so wertvoll sind wie gegengeschlechtliche und bei entsprechenden Reaktionen anderer Kinder und Erwachsenen, dass Zärtlichkeiten unter Jungen bzw. Mädchen nicht erlaubt sind. Gerade Jungen geben sich oft der Lächerlichkeit preis, wenn sie sich umarmen oder gar küssen. Bei Mädchen wird solches Verhalten noch eher toleriert, obwohl beide Geschlechter nichts anderes tun, als ihr ernsthaftes Gefühl durch entsprechende Gesten auszudrücken. Was ist eigentlich Schlimmes dabei!?

Es gibt Eltern, die befürchten, wenn die Zärtlichkeiten in einer Jungenfreundschaft nicht unterbinden, könnte ihr Sohn schwul werden. Diese Sorge ist unbegründet: Homosexualität kann man nicht lernen, wie sie auch nicht „abtrainiert“ werden kann. Man kann aller Wahrscheinlichkeit auch nicht dazu verführt werden. Und da niemand weiß, in welche Richtung sich Sohn oder Tochter entwickeln wird, schaffen Eltern eine gute Grundlage, wenn sie ihr Kind beim Ausdruck seiner Zuneigung unabhängig davon, wem sie gilt, unterstützen. Mütter und Väter können ein Weiteres zur Vermeidung von sexueller Diskriminierung tun, indem sie immer mal einfließen lassen, dass auch Erwachsene einen Menschen des eigenen Geschlechts lieben können, Paare also nicht immer auch einer Frau und einem Mann bestehen. Falls Ihr Kind dann irgendwann seine homosexuelle Orientierung entdecken sollte, wird es weniger das Gefühl haben, völlig aus der Rolle zu fallen, als wenn seine Eltern Heterosexualität zum einzigen natürlichen und normalen Modell erhoben haben.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Um darauf noch mit Peristaltikproblemen des Magens zu reagieren, sind solche Äußerungen leider schon viel zu verbreitet.

Eigentlich erübrigt sich jeder Kommentar zu so einem perversen Mist. Da hat wohl ein Autor von sich auf Kleinkinder geschlossen. Wenn ich mir meine beiden Sprößlinge anschaue, dann sind die wohl vollkommen verklemmt und sexualpädagogisch komplett falsch erzogen - die interessieren sich nämlich für so was (noch) gar nicht. Nur unserer Großen haben wir mal einige Details erklären müssen, als sie bei Opas Pferden beim Decken dabei war.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Was mich zum Kotzen bringt ist das dieses Pamphlet Kinderschändung und Inzest empfiehlt und das schlimme das ihr bekrittelt ist die positive darstellung von Homosexulität.
Frei nach dem Motto "Bleibt ja in der Familie". Das ist zum Kotzen, dieses suhlen im Moralismus.

LG
Fiore
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Allons
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Beitrag von Allons »

taddeo hat geschrieben:Um darauf noch mit Peristaltikproblemen des Magens zu reagieren, sind solche Äußerungen leider schon viel zu verbreitet.
Mnumja, als Berliner bin ich viel gewohnt aber das mit der Gleichgeschlechtlichen finde ich auch etwas daneben. Andererseits finde ich es auch besser die Eltern aufzuklären als dass durch übertriebene Diabolisierung der Homoerotik Jugendliche in ein eventuelles vorzeitiges Ableben getrieben werden. Schwierig.

Gruß, Allons!

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Walter
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Beitrag von Walter »

@Fiore: Die Hervorhebung „gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen“ stammt nicht von mir, sondern von der Autorin selbst. Vielsagend ist in diesem Zusammenhang auch ihr Ausdruck für „nicht gleichgeschlechtlich“.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Walter hat geschrieben:@Fiore: Die Hervorhebung „gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen“ stammt nicht von mir, sondern von der Autorin selbst. Vielsagend ist in diesem Zusammenhang auch ihr Ausdruck für „nicht gleichgeschlechtlich“.
Die Autorin hat "anfoch an Klopfer". Früher hat man solche Leute zum Psychiater geschickt heute sorgen sie für Nachschub desselbigen Berufsstandes. Solche eine Frau gehört aus dem Leersaal mit dem sprichwörtlichen "nasen Fetzen" verjagt.
Und ich verstehe Roberts Ambitionen in nem anderen Thread sehr gut den gesellschaftlichen Notwehrakt an solchen Leuten u vollziehen. Denn die "Schrabarakn" ist wirklich ne Gefahr.
Wobei auch eigentlich die gesamte Belegschaft des Familienministrium samt Leyen wegen Gemeingefährdung hinter Schloß und Riegel gehört.


LG
Fiore
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Walter
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Beitrag von Walter »

Der Arbeitgeber der guten Frau ist übrigens die Evangelische Beratungsstelle für Erziehungs-, Ehe- und Lebensfragen in Düsseldorf. Sowas wird also hauptsächlich vom ev. Kirchensteuerzahler in NRW finanziert und vorangetrieben. :ikb_boxed:

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Edi
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Beitrag von Edi »

Angeblich hat Frau von der Leyen nicht gewusst, dass es so eine Broschüre in ihrem Ministerium gibt bzw, gab; sie könne nicht alles lesen, was von ihrem Ministerium herausgegeben wurde bzw wird. Die Broschüre soll noch aus der Zeit der vorigen Regierung stammen und soll nicht mehr aufgelegt werden. Aber bei den Leuten, die uns regieren, weiss man aber nie, ob das auch eingehalten wird, was sie sagen.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Sie lernen möglicherweise, dass gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen nicht so wertvoll sind wie gegengeschlechtliche
Hier ist natürlich das Elternhaus gefragt, um den Fehlentwicklungen in der Schule kritisch entgegenzutreten. Es ist ja nicht nur im Aufklärungsunterricht so, das Falsches erklärt wird.

Mein Sohn kam mal nach Hause, und meinte - in der Grundschule - die Lehrerin habe erklärt, dass die Fabriken reichen Leuten gehören, denen man das Geld abnehmen müsse und unter die Armen verteilen.

Genosse Klassenkampf lässt grüssen.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Kurt hat geschrieben:Mein Sohn kam mal nach Hause, und meinte - in der Grundschule - die Lehrerin habe erklärt, dass die Fabriken reichen Leuten gehören, denen man das Geld abnehmen müsse und unter die Armen verteilen.

Genosse Klassenkampf lässt grüssen.
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Lass mich raten? Im Religionsunterricht? :roll:
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Kurt
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Beitrag von Kurt »

HeGe hat geschrieben:Lass mich raten? Im Religionsunterricht? :roll:
Nee, ich glaube das war zur Zeit des Bundestagswahlkampfes 2005 und es ging um die Frage, was Schröder will/wollte ;D


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Linus
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Beitrag von Linus »

ach jetzt nicht den pädophilen Daniel Kohn Bendit zitieren.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

koenigstochter
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Beitrag von koenigstochter »

Ich bitte euch, eure Missbrauchsfantasien nicht mit dem ursprünglichen Text zu verwechseln.
Da geschieht offensichtlich einiges an Projektionen!
Wenn Kinder ihre Körperlichkeit untereinander ausprobieren, ist das etwas anderes, als wenn Erwachsene ihre Machtposition ausnützen, um ihre sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen!
Hier diskutieren Erwachsene, und das sollte doch klar sein!

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Linus
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Beitrag von Linus »

1.) Fantasien? Cohn Bendit beschreibt was er erlebt hat, nicht was er sich erdacht hat.
2.) Ist es normal, daß
a) zwei Kinder (4 bis 5 jährig) im Kindergarten "ihre Körperlichkeit ausprobieren" in dem sie in Missionarstellung aufeinander liegen (angezogener Weise) und Zungenküsse austauschen?
b) Vorpubertäre 7 bis 8 jährige in der Schule im Unterricht Oralsex gelehrt werden?

Beides ist im Übrigen real passiert. (in meiner Verwandtschaft)
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Janet1983
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Re: Körper, Liebe, Doktorspiele

Beitrag von Janet1983 »

Walter hat geschrieben:
4. Lebensjahr

Mit dem Eintritt in den Kindergarten eröffnen sich auch im Bereich des Geschlechtlichen neue Lernmöglichkeiten. ...

Es kann auch vorkommen, dass ein Kind, dass seine Genitalien noch nicht als Lustquelle entdeckt hat, von einem anderen Kind lernt, sich selbst zu berühren und zu befriedigen. Gerade wenn es sich dabei um eine erstmalige Erfahrung handelt, ist es möglich, dass das Kind zunächst sehr häufig mastubiert, weil es ganz begeistert ist von der Möglichkeit, sich selber angenehme Gefühle zu verschaffen. Dabei fühlt es sich oft auch nicht gestört, wenn andere seines Alters oder Erwachsene in der Nähe sind. Es ist manchmal völlig in sich versunken und lässt sich überhaupt nicht ablenken! Für Erwachsene, die in der Regel für Sexualität einen geschützten Rahmen brauchen, mag das befremdlich sein, wenn sich ihr Kind so offensichtlich vor anderen liebkost.

Muss ein Kind Scham lernen?

Mütter und Väter ebenso wie Erzieherinnen stellen sich in solchen Situationen oft die Frage, ob sie öffentliche Stimulation dulden oder ob sie diese unterbinden sollen. Dazu ist zunächst festzuhalten, dass Genitalspiele in diesem Alter Zeichen einer gut verlaufenden psychosexuellen Entwicklung sind und dass Kinder diese Spiele normalerweise nur dann unterlassen, wenn sie eine negative Reaktion ihrer Umgebung befürchten, etwa wenn sie lächerlich gemacht oder dafür bestraft werden.

Um sich den üblichen Gepflogenheiten anzupassen, muss ein Kind diese allmählich lernen, weil es die Fähigkeit, soziale Normen zu befolgen, nicht von Geburt an mitbringt. Es ist zumeist nicht von Natur aus schamhaft, sondern erwirbt das Schamgefühl während eines längeren Lernprozesses. ... Auf dem Weg dorthin brauchen Kinder deshalb zunächst die Hilfe von Erwachsenen, um zum Beispiel zu begreifen, dass es manchen Menschen unangenehm ist, wenn es am Esstisch „fummelt“.

Es wäre schön, wenn mit der Bitte der Eltern, solche Berührungen in bestimmten Situationen zu unterlassen, auch das Angebot einherginge, das Kind könne ich ja in seinem Zimmer, wo es ungestört sei, weiter streicheln. So erfährt es, dass die Selbststimulation prinzipiell akzeptiert ist, aber eben nicht überall. Außerdem lernt das Kind, dass verschiedene Menschen unterschiedliche persönliche Grenzen besitzen: Für die Tante sind diese Berührungen möglicherweise viel anstößiger als für die Mutter, und darauf sollte es versuchen, Rücksicht zu nehmen. Mit solchen liebevoll formulierten Hinweisen wird die Sexualität Ihres Kindes nicht unterdrückt, sondern es lernt (nach und nach!), sich in seinem Verhalten auf die Erwartungen seines sozialen Umfeldes einzustellen.
5. Lebensjahr

Nicht selten kommt es in diesem Alter zu einer innigen Freundschaft zwischen zwei Mädchen oder zwei Jungen.

Es kann sein, dass die beiden verkünden, sie würden später heiraten. Damit wollen sie ausdrücken, wie wichtig sie füreinander sind und wie lieb sie sich haben. Wenn sie nun daraufhin den Kommentar hören, dies sei ja gar nicht möglich, werden sie sich wahrscheinlich nicht verstanden und in ihrer besonderen Freundschaft abgewertet fühlen. Sie lernen möglicherweise, dass gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen nicht so wertvoll sind wie gegengeschlechtliche und bei entsprechenden Reaktionen anderer Kinder und Erwachsenen, dass Zärtlichkeiten unter Jungen bzw. Mädchen nicht erlaubt sind. Gerade Jungen geben sich oft der Lächerlichkeit preis, wenn sie sich umarmen oder gar küssen. Bei Mädchen wird solches Verhalten noch eher toleriert, obwohl beide Geschlechter nichts anderes tun, als ihr ernsthaftes Gefühl durch entsprechende Gesten auszudrücken. Was ist eigentlich Schlimmes dabei!?

Es gibt Eltern, die befürchten, wenn die Zärtlichkeiten in einer Jungenfreundschaft nicht unterbinden, könnte ihr Sohn schwul werden. Diese Sorge ist unbegründet: Homosexualität kann man nicht lernen, wie sie auch nicht „abtrainiert“ werden kann. Man kann aller Wahrscheinlichkeit auch nicht dazu verführt werden. Und da niemand weiß, in welche Richtung sich Sohn oder Tochter entwickeln wird, schaffen Eltern eine gute Grundlage, wenn sie ihr Kind beim Ausdruck seiner Zuneigung unabhängig davon, wem sie gilt, unterstützen. Mütter und Väter können ein Weiteres zur Vermeidung von sexueller Diskriminierung tun, indem sie immer mal einfließen lassen, dass auch Erwachsene einen Menschen des eigenen Geschlechts lieben können, Paare also nicht immer auch einer Frau und einem Mann bestehen. Falls Ihr Kind dann irgendwann seine homosexuelle Orientierung entdecken sollte, wird es weniger das Gefühl haben, völlig aus der Rolle zu fallen, als wenn seine Eltern Heterosexualität zum einzigen natürlichen und normalen Modell erhoben haben.
Die vom Bundesministerium für Gesundheit haben doch wohl nicht mehr alle beisammen. Das sind Kleinkinder! Die haben normalerweise nicht viel mit Sexualität am Hut.
Das höchste was ich in dem Alter gemacht habe, ist festzustellen, dass Papa da was hat, was ich nicht habe. (Ich bin immer ins Bad, wenn er in der Wanne lag... da konnte er nicht weglaufen und hatte nichts besseres zu tun als mir eben alle meine Fragen zu beantworten... ("Was hast du da?", "Warum wird das Wasser warm?", "Was ist Strom?" usw.)
Mama hatte da auch was, was ich (noch) nicht hatte... O-Ton: "Sowas will ich nie haben!" Ich habs doch bekommen und sogar im selben Ausmass... und ich weiß auch nicht, warum ichs nicht wollte als ich klein war...
Wir haben auch Doktor gespielt, aber als Teil von "Mama, Papa, Kind". Lunge abhören und schon ist der Patient wieder gesund.
In dem Alter sollten Kinder noch vollkommen unbedarft an alles herangehen können.

koenigstochter
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Beitrag von koenigstochter »

@Linus
1.) Fantasien? Cohn Bendit beschreibt was er erlebt hat, nicht was er sich erdacht hat.
2.) Ist es normal, daß
a) zwei Kinder (4 bis 5 jährig) im Kindergarten "ihre Körperlichkeit ausprobieren" in dem sie in Missionarstellung aufeinander liegen (angezogener Weise) und Zungenküsse austauschen?
b) Vorpubertäre 7 bis 8 jährige in der Schule im Unterricht Oralsex gelehrt werden?

Beides ist im Übrigen real passiert. (in meiner Verwandtschaft)
Ersteres find ich krank.

Zu 2.) a)
Was ist falsch daran, wenn sich Kinder untereinander mit der Zunge küssen?

Zu 2)b)
Inwiefern werden 7-8jährige über Oralsex belehrt???? :hmm:

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Linus
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Beitrag von Linus »

Zungenkuß ist ein Zeichen höchster Intimität (wie das Küssen überhaupt gerade auf den Mund) das sollte dem Ehepartner vorbehalten bleiben (ich kenne nicht wenige Familien, in denen Küssen expressis verbis auf die Eltern untereinander beschränkt bleibt [und die tun das dann auch nicht coram publico bzw. vor den Kindern])
(Im Übrigen gehört es zum "Ehrencodex" von Prostituierten: Du kannst alles von ihnen haben, nur eins nicht: Küsse.)


Bei meinen Neffen (ohne vorhergehende Information der Eltern) ist die Oralsex-Sache, in der (öffentlichen Volks-)Schule passiert. Der jüngere der beiden (er ist der Lebhaftere) war plötzlich eine Woche lang still und paralysiert. Erst langsam mußte das aufgearbeitet werden.
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Vielleicht sollten wir bedenken, dass der Mensch nun einmal als sexuelles Wesen geboren wird. Ganz kleine Kinder finden oft, nicht immer, schnell heraus, welche Empfindungen sie hervorrufen könne, wenn sie sich an bestimmten Stellen berühren. Eine meiner Töchter wurde von uns, meiner Frau und mir beobachtet, wie sie mit etwa einem Jahr im Gitterbettchen lag, sichtlich schlief, die Händchen zwischen den Beinen, und auf einmal mit einen kleinen Seufzer weiterschlief. In dem Alter von Sünde reden, da muss der erwachsene Mensch schon selbst ganz schön pervers sein.

Und dass diese Kinder später mit anderen darüber reden, falls sie sich erinnern, scheint logisch. Das Schmutzige bringen die Erwachsenen dann durch ihre eigenen Gedanken hinein.

Pierre
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koenigstochter
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Beitrag von koenigstochter »

@Linus:

Kinder kennen keine "unmoralischen" Gedanken.
Wenn sie sich mit der Zunge küssen wollen, so tun sie das einfach, ohne schlechtes Gewissen und ohne Hintergedanken.
Für Kinder ist sowas ganz normal.
Wenn Du da´mit etwas "unmorlaisches" verbindest, dann ist das Deine Sache.

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Linus
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Beitrag von Linus »

koenigstochter hat geschrieben:@Linus:

Kinder kennen keine "unmoralischen" Gedanken.
Sagen dir die Begriffe "göttliches Naturgesetz" und "Scham" etwas? Das gibts auch schon ganz früh.
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Scham lernen Kinder durch die Erwachsenen, von Natur her kennen Kinder solch eine Scham nicht.

Und die Göttlichen Naturgesetze, na ja auch wieder eine Erfindung vo Menschen, die glauben anderen etwas vorschreiben zu müssen um Menschen zu...........

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

koenigstochter
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Beitrag von koenigstochter »

@Linus:
Sagen dir die Begriffe "göttliches Naturgesetz" und "Scham" etwas? Das gibts auch schon ganz früh.

Das "göttliche Naturgesetz" und "Scham" sind etwas, das dem menschlichen Gehirn entsprungen sind.
Stimmt, dass das schon ziemlich früh passiert ist.
Gott lacht höchstens über sowas!

Raphael

Beitrag von Raphael »

koenigstochter hat geschrieben:@Linus:
Sagen dir die Begriffe "göttliches Naturgesetz" und "Scham" etwas? Das gibts auch schon ganz früh.

Das "göttliche Naturgesetz" und "Scham" sind etwas, das dem menschlichen Gehirn entsprungen sind.
Stimmt, dass das schon ziemlich früh passiert ist.
Gott lacht höchstens über sowas!
Kognitive Dissonanzen entspringen auch dem "menschlichen Gehirn" und sind dennoch real! :roll:

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Cordoba
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Beitrag von Cordoba »

Vielleicht sollte man sich daran ein Beispiel nehmen:
1. Mose 9,23 hat geschrieben: Da nahmen Sem und Jafet einen Überwurf; den legten sich beide auf die Schultern, gingen rückwärts und bedeckten die Blöße ihres Vaters. Sie hatten ihr Gesicht abgewandt und konnten die Blöße des Vaters nicht sehen.
Ich bin gegen übertriebene Prüderie. Aber diese Broschüre ist ein äusserst unappettitliches Pamphlet, was jetzt zum Glück vom "Familien"ministerium nicht mehr verteilt wird. Hier wird sich stark angestrengt dem Menschen die Würde zu nehmen und die Autoren schrammen mit ihren Thesen hart an der Pädophilie vorbei.

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke: als Jungs war uns jegliche Sexualität bis zur Pupertät mehr als fremd. Das Einzige was mich interessierte waren Spielzeug, Fußball und Herumtoben mit den Kumpels. Auch ohne eine "freie" Erziehung bin ich ein ganz normaler Mensch geworden. Aber vielleicht verstehe ich die Lebensweisheiten der Alt-68er und Weltverbesser nicht. ;)

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sollte sich lieber mal den stark ansteigenden Neuinfektionen bei Geschlechtskrankheiten (wie Syphillis) widmen, die auf eine Übersexualisierung zurückzuführen sind.

koenigstochter
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Beitrag von koenigstochter »

@Cordoba:

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke: als Jungs war uns jegliche Sexualität bis zur Pupertät mehr als fremd. Das Einzige was mich interessierte waren Spielzeug, Fußball und Herumtoben mit den Kumpels. Auch ohne eine "freie" Erziehung bin ich ein ganz normaler Mensch geworden. Aber vielleicht verstehe ich die Lebensweisheiten der Alt-68er und Weltverbesser nicht.
Dass Du Dich als "normalen" Menschen bezeichnest wundert mich nicht.
Auch "verrückte" Menschen bezeichnen sich als "normal".
(womit ich jetzt nicht behaupten will, dass mit Dir etwas nicht stimmt).
Vielleicht war es bei Dir so, wie Du es beschreibst.
Vielleicht kannst Du dich aber auch bloß nicht daran erinnern.
Ich habe auch nicht viele Erinnerungen an sexuelle Gefühle in meiner Kindheit.
... ausser vielleicht eigene Berührungen, die absolut unschuldig und einfach nur mit Wohlempfinden verbunden waren.
Mehr ein Erforschen des eigenen Körpers, das, wenn kundgetan sofort mit Ablehnung und mit "Das tut man nicht" oder "pfui" abgetan wurde.
Wie soll man bloß eine gesunde Einstellung zur Sexualität entwickeln, wenn ein Teil des eigenen Körpers als "schmutzig" betitelt wird?
Da kann doch nix Gesundes dabei rauskommen.
Kinder haben Sexualität.
Da kann man nichts dagegen machen und daran ist auch nichts auszusetzen.
Sobald Erwachsene das ausnützen und zu ihrer Befriedigung verwenden, schon!

Nueva
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Beitrag von Nueva »

q Cordoba,
ds tut mir sehr leid für dich, dass du so eine seltsame Sexualerziehung hattest.
hätte dir als Kind diese Broschüre geholfen??

Ichdenke eher, diese Broschüre ist die Folge einer zu prüden und furchteinflößenden Sexualerziehung. Jedoch ist sie Eltern nicht sehr hilfreich..

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