Situation der deutschen Medienlandschaft

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Caviteño
Beiträge: 12645
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Bei einer Rechtslage wie in den USA wären die deutschen Fernsehsender und Leitmedien wohl schon lange pleite:

Schüler einigt sich mit „Washington Post“ über 250-Millionen-Dollar-Klage
Ausgehend von dem obskuren Twitter-Konto „@2020fight“, das der Kurznachrichtendienst wenig später sperrte, war ein Kurzvideo viral gegangen, dass nahelegte, der Schüler habe sich dem Älteren gegenüber rassistisch verhalten. Auch die ersten Artikel der „Washington Post“ waren von dieser Annahme getragen. Es entwickelte sich die übliche Netz-Entrüstungslawine. Ein längeres Video zeigte dann jedoch, dass die Schüler von einer religiösen Gruppe, die sich „Black Israelites" nennt, provoziert worden war. Nathan Phillips war mit seiner Handtrommel auf der Szene erschienen, um die Situation zu beruhigen.
Mit CNN hatte er sich bereits geeinigt - aber sechs weitere Medienunternehmen stehen noch auf der Liste. Arbeiten muß er in seinem Leben wohl nicht mehr...

Inzwischen gibt es zu dem Vorfall sogar einen wiki-Artikel. Dort werden die Schlagzeilen wie folgt zitiert:
CNN titled an article "Teens in Make America Great Again hats taunted a Native American elder at the Lincoln Memorial", but upon revision, the new headline read "Teen in confrontation with Native American elder says he was trying to defuse the situation". The New York Times's original coverage was titled "Boys in ‘Make America Great Again’ Hats Mob Native Elder at Indigenous Peoples March" before following up the next day with "Fuller Picture Emerges of Viral Video of Native American Man and Catholic Students"
https://en.wikipedia.org/wiki/January_2 ... frontation

Wenn ich da an "Hetzjagden" (Plural lt. Kanzlerin) in Chemnitz denke....

Caviteño
Beiträge: 12645
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Im 2. Quartal ist die Auflage der Zeitungen erheblich eingebrochen. Das lag sicherlich auch daran, daß die Bordexemplare aufgrund der Flugstornierungen gegen Null gingen. Trotzdem ist der Einbruch schon beachtlich. Er beträgt:

BILD = 17%
Süddeutsche = 9%
FAZ = 20%
WELT = 43%
Handelsblatt = 10,3%

Lockdown drückt die meisten Titel tief ins Minus / Nur Digitalabos versprechen Rettung

Die BILD hatte nur noch eine Auflage von 1,2 Mio Exemplaren. Mitte der 80'iger Jahre lage die Auflage bei 5,5 Mio - auf dem Gebiet der Bundesrepublik mit ihren 60+ Mio Einwohnern. Heute wird bei über 80 Mio Einwohnern ein gutes Viertel dieser Auflage erreicht.

https://meedia.de/2018/02/02/die-65-jah ... ach-unten/

Besonders bemerkenswert der Einbruch seit 2015, da hat sich die Auflage von 2,1 Mio auf jetzt 1,2 Mio fast halbiert. Auch kritischere Töne -nach den Jubelmeldungen bei der Merkelschen Grenzöffnung - scheinen nicht zu helfen...
Einerseits sind bei ihr nach Jahren treuer Gefolgschaft zu Merkel und vor allem ihrer Migrationspolitik inzwischen auch kritische Töne zu hören. Andererseits ist das Blatt extrem staatstragend. Chefredakteur Julian Reichelt verkündete erst kürzlich, er werde keine Interviews mit der AfD mehr abdrucken. Die ist immerhin Oppositionsführer im Bundestag. Und dass die größte Zeitung im Land sich weigert, den Oppositionsführer zu Wort kommen zu lassen, erwartet man eher in autoritären Regimen als in Demokratien mit pluraler Medienlandschaft.
https://www.reitschuster.de/post/dramat ... rechen-ein

Eine alte, immer noch gültige Regel besagt: Wenn sich die Leser mit ihren eigenen Erfahrungen nicht mehr "wiederfinden", kaufen sie die Zeitung nicht mehr.
Damit die Journalisten dann nicht arbeitslos werden, überlegt die Regierung aus diesem Grunde, direkte und indirekte (z.B. über Anzeigen) Staatshilfen, um die "Meinungsvielfalt" (kein Witz!) zu sichern. Ob das gegen den Auflagenschwund helfen wird, ist zumindest zweifelhaft.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Juergen »

Caviteño hat geschrieben:
Sonntag 26. Juli 2020, 03:32
Im 2. Quartal ist die Auflage der Zeitungen erheblich eingebrochen…
Es gibt ja auch nicht viel zu berichten. Ich sehe das insbesonderer an unserer lokalen Tageszeitung, die nur halb so dick ist wie früher (oder gar noch dünner). Es passiert auf lokaler Ebene ja nicht viel, da viele Veranstaltungen abgesagt sind: Sport, Volksfeste, Märkte, Ausstellungen usw.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Vinzenz Ferrer
Beiträge: 1360
Registriert: Donnerstag 28. März 2019, 12:16

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

BILD und funk* Hand in Hand?!? :panisch:
Was bilden sich denn hier für Allianzen? :irritiert:
Die BILD macht groß auf mit einem Beitrag von funk: Aufzeichnungen aus dem Verhör von Stephan E. wurden geleakt.
Darf man solches Material vor einem Schuldspruch veröffentlichen?
Warum wird E. mit vollem Namen genannt?

Hier der Artiekl: https://www.bild.de/news/inland/news-in ... .bild.html
Hier das Video: https://www.youtube.com/watch?v=lF6_8sA ... e=youtu.be

*STRG_F wird produziert von funk. funk ist ein Gemeinschaftsangebot der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF).
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8542
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Siard »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Mittwoch 29. Juli 2020, 09:53
Warum wird E. mit vollem Namen genannt?
Weil für Rechte die Menschenrechte selbstverständlich nicht gelten.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Juergen »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Mittwoch 29. Juli 2020, 09:53
*STRG_F wird produziert von funk. funk ist ein Gemeinschaftsangebot der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF).

Pressemeldung Febr. 2018:
NDR Norddeutscher Rundfunk

STRG_F: Neues Rechercheformat von Panorama für funk

Hamburg (ots)

Zuwachs für funk: Der NDR startet mit "STRG_F" ein neues, investigatives Rechercheformat für das Content-Netzwerk von ARD und ZDF. Im Zentrum steht ein junges Team von Reportern und Autoren, die sich auf die Suche begeben. Die wissen wollen, was hinter Geschichten steckt, die Antworten auf komplexe Fragen haben wollen, die weiter wühlen, auch mal einen Selbstversuch wagen, die etwas herausfinden und auch mal scheitern. Bei STRG_F wird das mit erzählt.

Die Recherche, die Zweifel, die Haltung der Reporterinnen und Reporter zu einem Thema, die Erfolge bei einer Suche genauso wie die Momente, in denen Reporter nicht weiterkommen. Alles begleitet mit Kamera und Smartphone. Das macht journalistische Arbeit transparent, glaubwürdig und nachvollziehbar. Die Kombination "STRG_F" steht bei Computertastaturen für "Suche". Die Geschichten drehen sich um Themen, die für die Zielgruppe 20 bis 29 in ihrer Lebenswelt politisch oder gesellschaftlich relevant sind.

Der Themenpool, aus dem die Autorinnen und Autoren schöpfen, speist sich auch durch einen stetigen Austausch mit der Community in den sozialen Netzwerken. Entwickelt von der Redaktion "Panorama" gemeinsam mit funk, ist STRG_F zudem Entwicklungslabor und Experimentierfläche für neue Erzählformen und junge Talente im investigativen Journalismus. Die Produktion im Haus ermöglicht einen engen Austausch mit "Panorama" und gibt den jungen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, von der investigativen Expertise der Älteren zu profitieren.

Anja Reschke, Leiterin Innenpolitik beim NDR Fernsehen: "Ich habe mich immer gefragt, wie es uns gelingen kann, investigative Inhalte, auch mal anstrengende Themen, in denen es um Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Umwelt und deren kritische Betrachtung geht, jungen Menschen zu erzählen. Denn natürlich interessieren sie sich dafür, was um sie herum passiert und was wie zusammenhängt. 'STRG_F' ist genau dieses Angebot an junge Leute."

Veröffentlicht wird einmal in der Woche auf YouTube. Start ist am 27. Februar 2018 mit einer Reportage über dubiose Investmentvermittler, die massiv auf YouTube und Facebook für ihre Angebote werben. In WhatsApp-Gruppen werden den angelockten Usern Tipps geschickt, mit denen sie angeblich in kurzer Zeit reich werden können. Doch wer steckt hinter diesen Gruppen? Und winkt tatsächlich das schnelle Geld? Christian Deker, der mit der Reportage "Die Schwulenheiler" im Mai 2015 deutschlandweit großes Aufsehen erregte, begibt sich auf die Suche.

Neben "Kliemannsland", dem Messenger Bot "Novi" und "Wumms!", das in Kooperation mit Radio Bremen entsteht, ist "STRG_F" das vierte Angebot, das der NDR für funk produziert.

Pressekontakt:

Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralf Pleßmann
040-4156-2333


Hm… STRG_F soll für Suchen stehen. :roll:
Für Suchen benutzt man doch den Schrägstrich, während „STRG f“ eine Bildschirmseite vor blättert. Das f steht da für forward und b („STRG b“) für backward. Zumindest ist das so, wenn man einen vermünftigen Editor benutzt. :pfeif:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8542
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Siard »

Siard hat geschrieben:
Mittwoch 29. Juli 2020, 12:59
Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Mittwoch 29. Juli 2020, 09:53
Warum wird E. mit vollem Namen genannt?
Weil für Rechte die Menschenrechte selbstverständlich nicht gelten.
Es muß natürlich heißen: Weil für Rechte die Unschuldsvermutung und die Menschenrechte selbstverständlich nicht gelten.

Benutzeravatar
Vinzenz Ferrer
Beiträge: 1360
Registriert: Donnerstag 28. März 2019, 12:16

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Mittwoch 29. Juli 2020, 09:53
BILD und funk* Hand in Hand?!? :panisch:
Was bilden sich denn hier für Allianzen? :irritiert:
Die BILD macht groß auf mit einem Beitrag von funk: Aufzeichnungen aus dem Verhör von Stephan E. wurden geleakt.
Darf man solches Material vor einem Schuldspruch veröffentlichen?
Warum wird E. mit vollem Namen genannt?

Hier der Artiekl: https://www.bild.de/news/inland/news-in ... .bild.html
Hier das Video: https://www.youtube.com/watch?v=lF6_8sA ... e=youtu.be

*STRG_F wird produziert von funk. funk ist ein Gemeinschaftsangebot der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF).
Die Relotius-Presse gibt Entwarnung: Alles im grünen Bereich!
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 4896949395
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Vinzenz Ferrer
Beiträge: 1360
Registriert: Donnerstag 28. März 2019, 12:16

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Der Staatsfunk hat den Messengerdienst Telegram ins Visier genommen und arbeitet mit Hochdruck daran, ihm ein rechtes „Framing“ zu verpassen:
Bei Telegram treffen verunsicherte Menschen auf V erschwörungstheoretiker*, Weltuntergangspropheten und Rechtsextreme. Viele radikalisierten sich in der Corona-Krise - das zeigt eine Analyse von NDR und SZ.
Quelle: https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... m-101.html

*V und erschwörungstheoretiker wurden im Original zusammengeschrieben.
Zuletzt geändert von Vinzenz Ferrer am Mittwoch 5. August 2020, 11:46, insgesamt 1-mal geändert.
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7121
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Protasius »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 11:36
Der Staatsfunk hat den Messengerdienst Telegram in Visier genommen und arbeitet mit Hochdruck daran ihm ein rechtes „Framing“ zu verpassen:
Bei Telegram treffen verunsicherte Menschen auf V erschwörungstheoretiker*, Weltuntergangspropheten und Rechtsextreme. Viele radikalisierten sich in der Corona-Krise - das zeigt eine Analyse von NDR und SZ.
Quelle: https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... m-101.html

*V und erschwörungstheoretiker wurden im Original zusammengeschrieben.
Mit den „Argumenten“, die da angeführt werden, könnte man auch Bücher als rechtes Medium darstellen. Welche Inhalte in einem Messenger vorkommen, hängt nicht von der Technik ab, das könnte man mit Whatsapp auch haben (Telegram hat bloß keine Hintertür für die NSA, bei Whatsapp bin ich da nicht so sicher).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Robert Ketelhohn »

SA marschiert, und Spiegelstürmer sekundiert.
Angst vor Eskalation

Kabarettistin Lisa Eckhart von Literaturfestival ausgeladen


Lisa Eckhart sollte bei einem Hamburger Literaturwettbewerb auftreten. Doch nach Protesten hat das Festival nun die Lesung der umstrittenen Kabarettistin abgesagt - wohl aus Sorge um die "Sicherheit der Besucher und der Künstlerin".


Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11293
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Lupus
Beiträge: 2701
Registriert: Samstag 13. September 2008, 13:48
Wohnort: Bad Waldsee

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Lupus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 21:34
SA marschiert, und Spiegelstürmer sekundiert.
Angst vor Eskalation

Kabarettistin Lisa Eckhart von Literaturfestival ausgeladen


Lisa Eckhart sollte bei einem Hamburger Literaturwettbewerb auftreten. Doch nach Protesten hat das Festival nun die Lesung der umstrittenen Kabarettistin abgesagt - wohl aus Sorge um die "Sicherheit der Besucher und der Künstlerin".


--------------------------------------------------------
Na, wenn ich diese Krallen sehe, graust mir´s "um die Sicherheit der Besucher"!
+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Benutzeravatar
Vinzenz Ferrer
Beiträge: 1360
Registriert: Donnerstag 28. März 2019, 12:16

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Protasius hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 11:42
Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 11:36
Der Staatsfunk hat den Messengerdienst Telegram in Visier genommen und arbeitet mit Hochdruck daran ihm ein rechtes „Framing“ zu verpassen:
Bei Telegram treffen verunsicherte Menschen auf V erschwörungstheoretiker*, Weltuntergangspropheten und Rechtsextreme. Viele radikalisierten sich in der Corona-Krise - das zeigt eine Analyse von NDR und SZ.
Quelle: https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... m-101.html

*V und erschwörungstheoretiker wurden im Original zusammengeschrieben.
Mit den „Argumenten“, die da angeführt werden, könnte man auch Bücher als rechtes Medium darstellen. Welche Inhalte in einem Messenger vorkommen, hängt nicht von der Technik ab, das könnte man mit Whatsapp auch haben (Telegram hat bloß keine Hintertür für die NSA, bei Whatsapp bin ich da nicht so sicher).
Das Problem für die Systemmedien ist, dass bei Telegram nicht zensiert wird. Man möchte keinen freien Fluss von Informationen.
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

Caviteño
Beiträge: 12645
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Gute Demos, schlechte Demos? – 10 Fälle krasser Doppelmoral bei BLM- und Corona-Protesten!

Der Artikel stellt an zehn Beispielen die Schlagzeilen der Printpresse bei den BLM und den Corona-Protesten gegenüber. :daumen-rauf:

Benutzeravatar
Vinzenz Ferrer
Beiträge: 1360
Registriert: Donnerstag 28. März 2019, 12:16

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 11:36
Der Staatsfunk hat den Messengerdienst Telegram ins Visier genommen und arbeitet mit Hochdruck daran, ihm ein rechtes „Framing“ zu verpassen:
Und weiter geht´s:
Die Neue Rechte behandelt Telegram als eine Art dunkles Massenmedium.
Experten sprechen bei Telegram mittlerweile von "Dark Social" – weil Akteure hier kaum Sperrungen zu befürchten haben.
Hier verraten sie sich mal wieder selbst:
Die eine Kernbotschaft von Telegram lautet: Bei uns gilt absoluter Datenschutz! Das heißt, nichts wird mitgelesen oder ausgewertet und nichts wird an Regierungen weitergegeben.
Scheinbar unvorstellbar für "Politberater" Martin Fuchs und bento.

Quelle: https://www.bento.de/politik/rechtsextr ... ssortblock

Es ist offensichtlich, dass hier Handlungsbedarf von politischer Seite herbeigeschrieben wird.
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7121
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Protasius »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Montag 10. August 2020, 10:39
Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Mittwoch 5. August 2020, 11:36
Der Staatsfunk hat den Messengerdienst Telegram ins Visier genommen und arbeitet mit Hochdruck daran, ihm ein rechtes „Framing“ zu verpassen:
Und weiter geht´s:
Die Neue Rechte behandelt Telegram als eine Art dunkles Massenmedium.
Experten sprechen bei Telegram mittlerweile von "Dark Social" – weil Akteure hier kaum Sperrungen zu befürchten haben.
Hier verraten sie sich mal wieder selbst:
Die eine Kernbotschaft von Telegram lautet: Bei uns gilt absoluter Datenschutz! Das heißt, nichts wird mitgelesen oder ausgewertet und nichts wird an Regierungen weitergegeben.
Scheinbar unvorstellbar für "Politberater" Martin Fuchs und bento.

Quelle: https://www.bento.de/politik/rechtsextr ... ssortblock

Es ist offensichtlich, dass hier Handlungsbedarf von politischer Seite herbeigeschrieben wird.
Dann hätten sie sich frühzeitig mit der russischen Regierung zusammentun sollen, die haben ein Mitlesen privater Chats die letzten drei Jahre erfolglos zu erreichen versucht und Anfang des Jahres aufgegeben und die Sperren aufgehoben.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Vinzenz Ferrer
Beiträge: 1360
Registriert: Donnerstag 28. März 2019, 12:16

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Protasius hat geschrieben:
Montag 10. August 2020, 11:21
Dann hätten sie sich frühzeitig mit der russischen Regierung zusammentun sollen, die haben ein Mitlesen privater Chats die letzten drei Jahre erfolglos zu erreichen versucht und Anfang des Jahres aufgegeben und die Sperren aufgehoben.
:daumen-rauf:
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Montag 10. August 2020, 11:46
Protasius hat geschrieben:
Montag 10. August 2020, 11:21
Dann hätten sie sich frühzeitig mit der russischen Regierung zusammentun sollen, die haben ein Mitlesen privater Chats die letzten drei Jahre erfolglos zu erreichen versucht und Anfang des Jahres aufgegeben und die Sperren aufgehoben.
:daumen-rauf:
Das erste Mal übrigens, soweit ich sehe, daß Wikipedia diesbezüglich inhaltliche Änderungen und Ergänzungen von mir akzeptiert und veröffentlicht hat.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Niels »

"Nach den Diskussionen um ein Interview mit dem früheren AfD-Funktionär Andreas Kalbitz wird der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) im kommenden Jahr seine Gesprächsreihe „Politik am See“ einstellen: https://www.welt.de/politik/deutschland ... ws-ab.html

:ikb_gathering: ---> Bild
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Caviteño
Beiträge: 12645
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Relotius- und Prantl-Blatt könnten i.S. Strache und Ibiza-Video bewußt manipuliert haben. Das geht aus den Akten der Staatsanwaltschaft hervor:
Die nun aufgetauchte Abschrift zeichnet jedoch ein anderes Bild. Demnach sagte der ebenfalls in der Villa anwesende Haupttatverdächtige in dem Fall zu Strache und seinem ehemaligen Parteikollegen Gudenus: „Schau, sie (die falsche Oligarchin) will hören: Ich bring 270 Millionen, innerhalb von so und so viel Zeitraum bekomme ich das zurück, und ihr bekommt‘s das.“ Der Ex-Vizekanzler antwortet daraufhin: „Ja, aber das spielt‘s nicht.“ Weiter sagte Strache demnach in dem abgehörten Gespräch: „No way, mach ich nicht. Und bei mir nur gerade Geschichten, ganz gerade Geschichten“.
Neue Sequenzen des Ibiza-Videos aufgetaucht – sie könnten Strache entlasten

Es gibt auch noch eine weitere Stelle, die Strache entlastet. Die veröffentlichten Passagen seien bewußt ausgewählt worden, um Strache in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen.
Na ja - vom Spiegel hat man eigentlich nichts anderes erwartet, aber daß die Süddeutsche jetzt auch in diesen erlauchten Kreis der manipulierenden Medien eintritt, verwundert ein wenig.
Erst die Auswahl der Ausschnitte macht den Skandal. Die Blätter haben mit dieser Manipulation bzw. Auslassung wider besseres Wissen agiert, als seien sie die Geheimdienste eines Österreich gegenüber feindlich aufgestellten Staates, dem es einzig darum geht, das Angriffsziel, also Österreich nachhaltig zu destabilisieren. Ein Skandal allererste Güte, der nicht folgenlos bleiben kann.
Hitlertagebücher Teil 2? - Wie Spiegel und Süddeutsche Zeitung die österreichische Regierung stürzten

Benutzeravatar
Vinzenz Ferrer
Beiträge: 1360
Registriert: Donnerstag 28. März 2019, 12:16

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Kaum zu glauben, aber wahr: Der öffentlich öffentlich-rechtliche Rundfunk lässt dissidente Journalisten zu Wort kommen: Boris Reitschuster war gestern Nacht in der Funktion als Russland-Kenner im Format „Das war der Tag“ im Deutschlandfunk zu hören.
(Kann in der Mediathek des Deutschlandfunks nachgehört werden.)
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8542
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Siard »

Caviteño hat geschrieben:
Samstag 22. August 2020, 12:53
Es gibt auch noch eine weitere Stelle, die Strache entlastet. Die veröffentlichten Passagen seien bewußt ausgewählt worden, um Strache in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen.
Diese Nachricht kann durchaus im Sinne der damaligen Manipulatoren verwendet werden.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Samstag 22. August 2020, 14:29
Kaum zu glauben, aber wahr: Der öffentlich öffentlich-rechtliche Rundfunk lässt dissidente Journalisten zu Wort kommen: Boris Reitschuster war gestern Nacht in der Funktion als Russland-Kenner im Format „Das war der Tag“ im Deutschlandfunk zu hören. (Kann in der Mediathek des Deutschlandfunks nachgehört werden.)
Reitschuster ist von jeher ein pathologischer Russenfresser, von daher kein Wunder.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11293
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben:
Samstag 22. August 2020, 12:53
Relotius- und Prantl-Blatt könnten i.S. Strache und Ibiza-Video bewußt manipuliert haben. Das geht aus den Akten der Staatsanwaltschaft hervor:
Die nun aufgetauchte Abschrift zeichnet jedoch ein anderes Bild. Demnach sagte der ebenfalls in der Villa anwesende Haupttatverdächtige in dem Fall zu Strache und seinem ehemaligen Parteikollegen Gudenus: „Schau, sie (die falsche Oligarchin) will hören: Ich bring 270 Millionen, innerhalb von so und so viel Zeitraum bekomme ich das zurück, und ihr bekommt‘s das.“ Der Ex-Vizekanzler antwortet daraufhin: „Ja, aber das spielt‘s nicht.“ Weiter sagte Strache demnach in dem abgehörten Gespräch: „No way, mach ich nicht. Und bei mir nur gerade Geschichten, ganz gerade Geschichten“.
Neue Sequenzen des Ibiza-Videos aufgetaucht – sie könnten Strache entlasten

Es gibt auch noch eine weitere Stelle, die Strache entlastet. Die veröffentlichten Passagen seien bewußt ausgewählt worden, um Strache in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen.
Na ja - vom Spiegel hat man eigentlich nichts anderes erwartet, aber daß die Süddeutsche jetzt auch in diesen erlauchten Kreis der manipulierenden Medien eintritt, verwundert ein wenig.
Erst die Auswahl der Ausschnitte macht den Skandal. Die Blätter haben mit dieser Manipulation bzw. Auslassung wider besseres Wissen agiert, als seien sie die Geheimdienste eines Österreich gegenüber feindlich aufgestellten Staates, dem es einzig darum geht, das Angriffsziel, also Österreich nachhaltig zu destabilisieren. Ein Skandal allererste Güte, der nicht folgenlos bleiben kann.
Hitlertagebücher Teil 2? - Wie Spiegel und Süddeutsche Zeitung die österreichische Regierung stürzten
https://www.reitschuster.de/post/strach ... che-medien
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Vinzenz Ferrer
Beiträge: 1360
Registriert: Donnerstag 28. März 2019, 12:16

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Aktuell ist der gute Mann verwundert, dass ihn Facebook gesperrt hat:
Die Nachfrage zur Sinnhaftigkeit der Umbenennung eines Produkt in „Paprikasauce“, wurde als „hate speech“ klassifiziert. :patsch:
https://www.youtube.com/watch?v=rzlutPBbjaI
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Juergen »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Sonntag 23. August 2020, 15:35
Aktuell ist der gute Mann verwundert, dass ihn Facebook gesperrt hat:
Die Nachfrage zur Sinnhaftigkeit der Umbenennung eines Produkt in „Paprikasauce“, wurde als „hate speech“ klassifiziert. :patsch:
https://www.youtube.com/watch?v=rzlutPBbjaI
Wer sich nicht das ganze Video antun will, so wie ich, für den gibt es die Sache zum Nachlesen:
Facebook hat mich heute für 24 Stunden gesperrt und einen Post von mir gelöscht wegen "Hassreden". Der Post hatte folgenden Inhalt – nicht mehr und nicht weniger: "Naive Frage: Nachdem jetzt selbst die Zigeuner-Soße umbenannt wurde in Paprika-Soße – was soll man aus dem "Zigeuner-Baron" von J. Strauss und aus dem Lied "Lustig ist das Zigeuner-Leben" machen? Paprika-Baron? Lustig ist das Paprika-Leben? Fragen über Fragen in diesen Zeiten."


Hier noch was zum Zigeunerbegriff:
http://sintiallianzdeutschland.de/geschichte-der-sinti/

Sinti werden bis heute immer wieder mit dem unglücklich gewählten und nur angeblich „politisch korrekten“ Doppelbegriff „Sinti und Roma“ in Verbindung gebracht, der in den 1990er Jahren erfunden wurde. Die Lebenswelten von Sinti und Roma sind sehr verschieden, da sie eine unterschiedliche Geschichte und geografische Herkunft, Wertvorstellungen und Kultur haben. Vor allem die Kultur, Gebräuche, Traditionen und ihre Sprache weichen stark voneinander ab. Im Alltag gibt es kaum Berührungspunkte zwischen Sinti und Roma.
Sinti sind überwiegend deutsche Staatsbürger, die seit 600 Jahren in Deutschland beheimatet sind. In geringerer Zahl leben auch Sinti aus den Niederlanden, Österreich, Norditalien, Belgien, Frankreich und Tschechien in Deutschland.
Sinti haben seit 600 Jahren Fremdbezeichnungen hinnehmen müssen. Sinti bezeichnen sich selbst als Sinti, das ist ihre Eigenbezeichnung. Viele von ihnen bezeichnen sich gegenüber der Mehrheitsgesellschaft auch als Zigeuner. Wenn dieses Wort wertneutral eingesetzt wird, haben sie nichts dagegen. Es gibt auch Sinti, die das Wort Zigeuner ablehnen. Auch das muss man respektieren.
Sinti bezeichnen sich aber niemals als Roma, genauso wenig wie auch Roma sich als Sinti bezeichnen würden. Vor allem lehnen Sinti es ab, als Untergruppe der Roma bezeichnet zu werden. Weder in Deutschland, noch im europäischen Gebiet oder weltweit. Das ist schlichtweg falsch.
Das Wort „Zigeuner“ wurde lediglich durch den Doppelbegriff „Sinti und Roma“ in den Köpfen der Mehrheitsgesellschaft ersetzt, ohne, dass dies zu einer Differenzierung und vorurteilsfreieren Haltung beitragen konnte. Eine mangelnde Differenzierung wird weder der Sinti-Gemeinschaft noch der Roma-Gemeinschaft gerecht.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Juergen »

Tagesschau und heute-Nachrichten sind die "Sprachpanscher 2020"

…„Die meisten unserer Mitglieder kritisieren, dass die öffentlich-rechtlichen Sender ihrem Bildungsauftrag nicht gerecht werden und ihr Publikum stattdessen mit Wörtern konfrontieren, die unnötig sind.“ In Zeiten von Corona haben die Nachrichten-Flaggschiffe Wörter wie Lockdown, Homeschooling, Social Distancing, Homeoffice usw. nicht hinterfragt, sondern einfach übernommen. „Diese Anglizismen zeigen, wie wenig Interesse Tagesschau und heute-Nachrichten haben, die Menschen in ihrer eigenen Muttersprache zu informieren. Die Devise ist: Nachplappern statt sinnvolle Übersetzungen finden, die alle verstehen“, kritisiert Krämer, „einer Vorbildfunktion mit Bildungsauftrag werden die Öffentlich-Rechtlichen so nicht gerecht.“ Auch die verstärkte Verwendung von Gendersternchen als gesprochene Pause in den Nachrichten würde nicht der Lebensrealität der Zuschauer entsprechen:…
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11293
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Libertas Ecclesiae
Moderator
Beiträge: 3054
Registriert: Montag 15. Juni 2009, 10:46

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Skylark
Beiträge: 29
Registriert: Freitag 2. Oktober 2020, 10:37

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Skylark »

Hier ein Beispiel dafür, was Journalismus leisten kann:
Deutsche Welle
Die Sprache ist das Lebenselixier des Menschen!

Caviteño
Beiträge: 12645
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Situation der deutschen Medienlandschaft

Beitrag von Caviteño »

Mit der Berichterstattung der deutschen Medien beschäftigt sich dieser Artikel. Der Verfasser, der Medienwissenschaftler Russ-Mohl, sieht einen "overkill an Berichterstattung" und schreibt:
Mich beunruhigen seit Monaten die vielen Trompeter im Corona-Panikorchester. Sie verbreiten Angst und Schrecken. Als Medienforscher beobachte ich mit großer Sorge den Overkill, mit dem Leitmedien, insbesondere das öffentlich-rechtliche Fernsehen, aber auch Zeitungen wie SZ oder FAZ, über die Pandemie berichten. Meine These: Nicht die Regierenden haben die Medien vor sich hergetrieben, wie das Verschwörungstheoretiker so gerne behaupten. Vielmehr haben die Medien mit ihrem grotesken Übersoll an Berichterstattung Handlungsdruck in Richtung Lockdown erzeugt, dem sich die Regierungen in Demokratien kaum entziehen konnten.
Die Berichterstattung zu Corona übertreffe die Berichte zum Klimawandel (10%) und sogar zu den Terrorattacken auf das World Trade Center.
Es sei schwierig, aus dieser Nummer wieder herauszukommen, schreibt der Autor.
Gefragt wären: mehr Demut vor der Unberechenbarkeit des Virus, mehr Vertrauen in die Mündigkeit der Bürgerinnen und Bürger statt staatlicher Bevormundung, soweit sie über Abstandsregeln, Hygienetipps und Maskenpflicht hinausgeht - aber auch weniger Angstmache in den Medien, die mittelfristig den News-Totalverweigerern Auftrieb geben wird.
Auch die Uni Passau kommt in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, ARD und ZDF "hätten in den vergangenen Monaten teils eine „dystopische Endzeitstimmung“ verbreitet", schreibt das Handelsblatt.

Gut, daß ich seit unserer Rückkehr noch keine Nachrichtensendung (von Brennpunkt, Anne Will oä ganz zu schweigen) gesehen habe... - das muß man sich nicht antun.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema