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Wahlen in Kenia

Verfasst: Montag 31. Dezember 2007, 12:59
von maliems
Ich bin mal wieder sauer auf die amerikanische Regierung. Laut dem jungen Graf Lambsdorff als Wahlbeobachter soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben, und die Amis erkennen noch am gleichen Tag das amtliche Ergebnis an.

Ich mache hier einen Anfang für einen kleinen Strang, falls jemand Infos und Hintergründe beitragen kann/will.

Re: Wahlen in Kenia

Verfasst: Montag 31. Dezember 2007, 13:04
von Raphael
maliems hat geschrieben:Ich bin mal wieder sauer ..........
Gut, daß wir d'rüber geredet haben! :P

Verfasst: Dienstag 1. Januar 2008, 03:46
von maliems
naja, das ist halt demokratie, dass man sauer sein darf.

Ich habe heute keine Printmedien gelesen, nur eben:

http://www.swr.de/nachrichten/-/id=396/ ... index.html

Re: Wahlen in Kenia

Verfasst: Dienstag 1. Januar 2008, 09:31
von Raphaela
maliems hat geschrieben:Ich bin mal wieder sauer auf die amerikanische Regierung. Laut dem jungen Graf Lambsdorff als Wahlbeobachter soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben, und die Amis erkennen noch am gleichen Tag das amtliche Ergebnis an.

Ich mache hier einen Anfang für einen kleinen Strang, falls jemand Infos und Hintergründe beitragen kann/will.
Klar erkennt die USA die Wahlen an, ist ja wahrscheinlich kein Regime, das den USA gefährlich werden könnte. :mrgreen:
Lieber sich gleich mit dem Land zusammentun, dann hat man anschließend Verbündete. :mrgreen: :mrgreen:

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2008, 13:19
von Ecce Homo
Flüchtlinge verbrennen in kenianischer Kirche
Kenia droht nach dem umstrittenen Wahlergebnis im Chaos zu versinken. Alte Stammeskonflikte heizen die Stimmung weiter an. In einer Kirche verbrannten 40 Menschen bei lebendigem Leib. Sie hatten dort Zuflucht vor dem Mob gesucht.


...weiter...

Re: Wahlen in Kenia

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2008, 15:06
von John Grantham
maliems hat geschrieben:Ich bin mal wieder sauer auf die amerikanische Regierung. Laut dem jungen Graf Lambsdorff als Wahlbeobachter soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben, und die Amis erkennen noch am gleichen Tag das amtliche Ergebnis an.
Und rudert gleich zurück.

Washington initially congratulated Mr Kibaki on his re-election but the US State Department yesterday withdrew its endorsement. "We do have serious concerns, as I know others do, about irregularities in the vote count," State Department spokesman Tom Casey said. "I'm not offering congratulations to anybody," he added.

(Albern? Peinlich? Inkompetent? Jepp.)

Cheers,

John

Verfasst: Mittwoch 2. Januar 2008, 19:11
von Ewald Mrnka
Die "Demokratie" á la U$-Amerika funktioniert offenbar nicht überall & immer; das ist nicht immer & überall schön, aber es läßt hoffen :mrgreen: .

Das Ami-Modell läuft aus, es hat eben alles seine Zeit :mrgreen: .

Katalogbraut

Verfasst: Donnerstag 3. Januar 2008, 11:21
von sofaklecks
Derzeit ist die gängige Form der westlichen Demokratie in Schwarzafrika eine Art Katalogbraut: Aus fernen Ländern aufgrund einer schönen Vorlage importiert sind ihre Anpassungschwierigkeiten an die Geschichte, Gebräuche und Sitten so gross, dass niemand damit zurecht kommt, weshalb die Missbrauchsfälle überhand nehmen.

sofaklecks

Re: Katalogbraut

Verfasst: Donnerstag 3. Januar 2008, 16:14
von Ewald Mrnka
sofaklecks hat geschrieben:Derzeit ist die gängige Form der westlichen Demokratie in Schwarzafrika eine Art Katalogbraut: Aus fernen Ländern aufgrund einer schönen Vorlage importiert sind ihre Anpassungschwierigkeiten an die Gechichte, Gebräuche und Sitten so gross, dass niemand damit zurecht kommt kommt, weshalb die Missbrauchsfälle überhand nehmen.

sofaklecks
"Katalogbraut" ist gut, das werde ich mir merken und wiederverwenden. Das bringt die Situation sehr treffend auf den Punkt. Danke!

Etwas verkürzt: Jeder hat eben die Regierungsform, die ihm gemäß ist. Auch "Demokratie" ist nicht immer und überall das Gelbe vom Ei.

Zitat

Verfasst: Donnerstag 3. Januar 2008, 16:28
von sofaklecks
Die Beschreibung stammt aus dem Buch "Die alltägliche Physik des Unglücks" von Marisha Pessl, auf das ich, wenn ich mich nicht irre, hier im Kreuzgang aufmerksam wurde (obwohl ich den Beitrag nicht mehr finde). Wer an pointierten Beschreibungen Spass hat, dem sei das Buch empfohlen. Ich jedenfalls habe es über Weihnachten mit Genuss gelesen.

sofaklecks

(PS: Um einen weiteren schönen Satz aus dem Buch off topic zu zitieren: "Länger als zwölf Tage in einer depressiven Phase zu verharren, ist für einen vernünftigen Menschen so unsinnig wie die Teilnahme eines Einbeinigen an einem Arschtrittwettbewerb.")

Re: Katalogbraut

Verfasst: Donnerstag 3. Januar 2008, 17:17
von Pit
Ja und Nein!
Im Vergleich z.B. mit einer absolutistischen Monarchie halte ich die Demokratie schon für sinnvoll. Aber wenn man z.B. Dubai oder andere Länder in der Golfregion nimmt (speziell die Emirate), dann würde warscheinlich eine Demokratie nach westlichem Maßstab garnicht funktionieren.Warum ?
Ganz "einfach" (oder auch nicht?):
In diesen Ländern gibt es relativ viele verschiedene Bevölkerungsgruppen, die berücksichtigt werden wollen.
In Dubai sieht es z.B. so aus, daß die Familie des Emirs "regiert", allerdings in Absprache mit den Vertretern der Bevölkerungsgruppen, die in einer Art Parlament regelmäßig zusammenkommen - und zwar zahlenmäßig nach Größe unterschiedlich vertreten.
So fühlt sich kein Gruppe übergangen, wie es leider im Irak der Fall ist, und das Land ist Gott sei Dank friedlich.
Weiterhin hat keiner in Dubai ein Problem damit, daß viele Krankenhäuser,Schulen etc. von der Familie des Emirs gegründet wurden, eben weil es den Menschen dadurch gut geht.

Man sieht, eine Demokratie nach westlichem Vorbild würde in Dubai warscheinlich nur zu Unruhen führen.

Gruß,Pit
Ewald Mrnka hat geschrieben: ...
Etwas verkürzt: Jeder hat eben die Regierungsform, die ihm gemäß ist. Auch "Demokratie" ist nicht immer und überall das Gelbe vom Ei.

Verfasst: Donnerstag 31. Januar 2008, 17:22
von Christian
Ewald Mrnka hat geschrieben:Die "Demokratie" á la U$-Amerika funktioniert offenbar nicht überall & immer; das ist nicht immer & überall schön, aber es läßt hoffen :mrgreen: .

Das Ami-Modell läuft aus, es hat eben alles seine Zeit :mrgreen: .
Wenn es es nicht so läuft wie es der Ami will, kann auch nachgeholfen werden. Natürlich geschieht dann nur alles im Namen der Demokratie, Menschenrechte, Klimaschutz .... nur ganz böse Menschen meinen konflikte werden geschaffen um geostrategische Interessen zu verfolgen : Gleichwohl drohen die Amerikaner mit einer „Lösung von außen, wenn von innen keine gefunden werden kann“.

Verfasst: Dienstag 5. Februar 2008, 15:36
von Doriano
NTVKenya
Meine Frau ist aus Kenya, und ich bitte Euch auch in ihrem
Namen, darum zu beten, daß dieser Wahnsinn endlich
ein Ende findet!
Vergelt's Gott!