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Peter
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Beitrag von Peter »

Privatbemerkung, nicht als Moderator: Wir haben uns in der letzten Zeit dafür stark gemacht, daß die Rechte aller Forumsteilnehmer in diesem Forum gewahrt bleiben. Unter anderem gab es intensive Auseinandersetzungen mit dem Phänomen «Antisemitismus», und klare Mod-aktionen.

Nun sehe ich, daß es notwendig wird, die gleiche Rücksicht von allen einzufordern. Es kann nicht angehen, daß das Forum mißbraucht wird, Agitationen – gleich welcher Couleur – unters Volk zu streuen. Ich bitte daher alle Teilnehmer – an dieser Stelle besonders Miriam und Beth –, sich an die Forumsrichtlinien zu halten.

Über die zu beanstandenden Beiträge werde ich den zuständigen Mod informieren – und der entscheidet dann.

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Auch wenn ich mal wieder querschießen muss, so kann ich folgende Aussage machen:

Im August 1989 war ich acht Tage in den beiden Auschwitzlagern im Rahmen der Aktion Sühnezeichen. Unsere Aufgabe bestand darin, dem Verfall der alten Baracken und auch die Überbleibsel (Schuhe, Koffer) der Opfer Einhalt zu gebieten.

Ob Du willst oder nicht, wenn man sich auf eine solche Arbeit einlässt, dann geht einem das bis ins Mark...

Am Abend vor unserer Rückfahrt gab es dann noch ein Gespräch mit einem Überlebendem. Dieser Mann überlebte deswegen, weil er das "Glück" hatte, zur Dienerschaft des Lagerkommandanten Höss abgestellt zu sein, und zwar sogar im Haus der Familie.

Dieser Augenzeuge machte Aussagen, die sich mir einbrannten:

Der Kommandant Höss war kein Monster, sondern ein sehr liebevoller Familienvater. Er ging jeden Sonntag mit der Familie in die Kirche und dort waren auch viele vom Wachpersonal anwesend.

Der Überlebende hatte sogar mehrere längere Gespräche mit Höss. Dieser wollte nämlich gerne wissen, was er vernichtete und warum. Vom Eindruck her, war er sehr intelligent und mit Charisma ausgestattet. Für ihn war die Massenvernichtung seine ihm vom Führer übergebene Aufgabe. Und diese Aufgabe wollte er so gut wie möglich erledigen. Und genau so sahen es viele wachhabende Offiziere.

Zuhause waren sie gute Ehemänner, liebevolle Väter. Sonntags waren sie fleißige Kirchgänger, die sogar die wahre Bedeutung von Weihnachten und Ostern kannten. Sobald sie aber aus der Kirche und aus dem Hause waren und ihre "Arbeit" verrichteten, waren es schlichtweg Berufsmörder, Folterer, Vergewaltiger etc., die wussten, was sie taten und sich gegenseitig in ihrer "Arbeit" überboten.

So profan und so schrecklich kann die Wahrheit sein...

Als ich das hörte, von diesem Überlebenden, der sich so sehr darüber freute einem Deutschen, der von Haar, Augenfarbe und Körpergröße damals einen äußerlich idealen SS-Mann abgegeben hätte, und sich nun der Vergangenheit in Auschwitz stellte, dies erzählen zu können, wurde mir Kotzübel...
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Mal weg vom Lande, hin zur ehem. Reichshauptstadt.

Mein Vater ist gebürtiger Berliner.

1943, mit 16 nach Abschluss seiner Maurerlehre, ist er an die Ostfront gekommen und wollte, "in seinem jugendlichen Wahn" den Krieg im Alleingang gewinnen und ließ sich als Sturmpionier einsetzen, wo er dann wirklich stets Sonderaufgaben wie Kesselöffnungen, Gegenoffensiven, Kommandoeinsätze, Panzerbekämpfung etc. zu bewältigen hatte.

Er war also an forderster Front bis er 1945 zur Oder zurückgedrängt wurde, wo er dann in Gefangenschaft kam.

Während er also stets an der Front war, bekam er von der Judenvernichtung nichts mit. Sobald er aber zu Hause war, in Berlin auf Heimaturlaub, da wusste jeder, den er kannte, was los war. Jeder wusste, wo die Juden geblieben sind. Und jeder wusste auch, dass es KZs gab, deswegen hatte ja auch jeder Angst, wenn er/sie nicht gerade überzeugter Nazi war.

So schrecklich seine Kriegserlebnisse waren, aufgrund der enormen Kämpfe gegen einen übermächtigen Gegner, war er lieber an der Front, als zu Hause, wo jeder jeden anzeigte.

Auch mein Opa, der in Zepernick knapp außerhalb Berlins wohnte, meinte, dass es ein geflügeltes Wort gab: Oranienburg ist nicht weit!

Oranienburg war ein gefürchtetes KZ. Übrigens gab es damals an der Straße entsprechende Pfeil-Schilder "Richtung KZ Oranienburg".

...

Ich bitte, mich nicht falsch zu verstehen: Ich werfe niemandem mangelnden Widerstand gegen den Nazis vor. Ich weiß nicht, wie ich damals reagiert hätte. Aber ich verstehe nicht, wenn heute noch Leute behaupten, sie hätten nichts gewusst. Wer wollte, konnte auch damals sehr viel in Erfahrung bringen. Leute, die Reichspogromnacht ist ja keine Geheimaktion gewesen...
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Franziska hat geschrieben:Aber ich erlaube mir, mich an die "Erklärung" meines Religionslehrers (Gemeindepfarrer) im ersten Schuljahr zu erinnern, weswegen ich als Baby getauft worden sei: Um meines Seelenheils willen, damit ich nicht in die Hölle, sondern in den Himmel käme.

Ich weiß, ich weiß... so war das niemals "katholische Lehre".
Wie überaus ärgerlich von dir.

Statt das Gespräch in der Bahn zu belassen, in die es jetzt endlich gelangt ist, im Persönlichen, Historischen, Politischen nämlich, willst du penetrant zurück zum Theologischen, um heterodoxe Ansichten zu verbreiten, ohne jemals substantiellere Belege für deine abenteuerlichen Thesen zu liefern als diffuse, inoffizielle Ansprachen, aus denen du dir deine "Geheimnisse" zusammengeklaubt und deinen Privatglauben zurechtgezimmert hast.

Warum ist es dir unmöglich, deine familiäre Geschichte aufzuarbeiten und gute Beziehungen mit Juden zu knüpfen, ohne dabei das Dogma der Katholischen Kirche zu leugnen?
[url=http://theol.uibk.ac.at/leseraum/texte/250-44.html]Konzil von Trient[/url], Kanon 5 über das Sakrament der Taufe hat geschrieben:Wer sagt, die Taufe sei frei, das heißt, nicht notwendig zum Heil: der sei mit dem Anathema belegt.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Franziska hat geschrieben:
Nietenolaf hat geschrieben:Miriam, mäßige Dich, sonst fange ich an, im Talmud zu kramen und gucke mich mal im Nahen Osten um, und dann schlage ich Dir mit dem dort gefundenen "jüdischen" Sinn für Liebe und Gerechtigkeit den Schädel ein. Verstanden!? Franziska entsprechend ebenfalls.
(...) PS: Ich bitte die Moderatoren herzlich darum, Nietenolafs freundliche Ankündigung, mir den Schädel einschlagen zu wollen, NICHT zu editieren!
Genau, und den ersten Teilsatz aber auch nicht, wo es um einen vermeintlichen "Sinn für Liebe und Gerechtigkeit" geht, was dem ganzen Satz einen übertragenen Sinn verleiht. Deine Art des "proof-texting" scheint sich also nicht nur auf die Passage mit der Wurzel und dem Ast zu beschränken.

Aber zurück zum Thema: --

miriam hat geschrieben:waren die nonnen und moenche, die priester, die kleinkinder tauften, obwohl sie wussten, dass es sich um juden handelte, juenger jesu
Nun ja, um das Ausmaß dieser neuerlichen Attacke auf die Kirche Christi zu beleuchten, sei erwähnt, daß die Griechen inzwischen auch ihr Fett abbekommen. Im letztens veröffentlichten "Bericht über den globalen Antisemitismus" (hier >>>) des US-State-Departments warnt das Simon-Wiesenthal-Zentrum Juden davor, daß die griechische Regierung den Antisemitismus nicht im Griff hätte. Dieser äußerte sich u.a. dadurch, daß auf einigen griechischen Inseln Strohpuppen verbrannt würden. In diesem lokal anzutreffenden Brauch, der in der Osterzeit gepflegt wird, wird eine Strohpuppe, die Judas Iskariot versinnbildlicht, symbolisch verbrannt. Dadurch wird angeblich fanatischer Haß gegen das Judentum geschürt. -- Soll hier dem Iskarioten eine Art Immunität verliehen werden? Die Apologie der Sünde ist m.E. ein Merkmal des Satanismus.

Jedenfalls ist auch die griechische Kirche in der Defensive. Hier >>> die aktuelle Reaktion ihres Ersthierarchen. Was geht denn gerade weltweit ab?!

beth
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Beitrag von beth »

Es tut mir leid wenn ich in meinen letzten zwei Beiträgen Menschen verletzt habe, weil ich in meinen Ausführungen generalisiert habe. Ich weiß und ich kenne Christen verschiedener Denominationen die sich unterschiedlichst für Juden in dieser Zeit eingesetzt haben und dabei das Leben riskiert haben. Dass es aber von christlicher Seite in der Geschichte so weit kam, bringt mich immer wieder in Rage und deswegen versuche ich heute zu erinnern, worin die Ursachen dieser Geschichte liegen und umzukehren zu den gemeinsamen Wurzeln, damit wir diesem Teufelskreis entkommen.

miriam
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Beitrag von miriam »

also, wer hat die massenmorde im letzten jahrhundert an 6 millionen juden, 3.5 millionen russischen kriegsgefangenen, 1 million zigeuner, 750000 christlichen "minderwertigen" (euthanasie) begangen ?
die christen waren es ja angeblich nicht
miriam

Peter
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Beitrag von Peter »

(Hmpf.)
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Martin O
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Beitrag von Martin O »

Liebe Miriam,
miriam hat geschrieben:also, wer hat die massenmorde im letzten jahrhundert an 6 millionen juden, 3.5 millionen russischen kriegsgefangenen, 1 million zigeuner, 750000 christlichen "minderwertigen" (euthanasie) begangen ?
die christen waren es ja angeblich nicht
miriam
Es waren so sehr "die Christen" wie "die Juden" Jesus und dessen Apostel getötet haben und "die Moslems" im WTC tausende Menschen getötet haben. Du begibst dich auf eine Argumentationslinie, wie die katholische Kirche sie glücklicherweise verlassen hat (ob sie sie früher in dieser Form vertreten hat, sei dahingestellt). Es gab Christen unter den Tätern und unter den Opfern des Nationalsozialismus. Wer davon waren deiner Meinung nach "die Christen"?

Mit deiner Argumentation könnte man jedes Volk und jede Religion kollektiv als Mörder beschuldigen. Es sollte inzwischen unstrittig sein, dass ein Verbrechen zunächst Schuld des Verbrechers ist. Schuld einer Religion ist es, wenn die Religion oder die religiöse Autorität das Verbrechen fordert. Das Christentum fordert aber nicht die Vernichtung der Juden und zumindest die katholische Kirche hat Rassismus auch in der NS-Zeit abgelehnt - wenn auch nicht konsequent genug.


b) oder

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@miriam

Menschen, oder jene die glaubten welche zu sein, die sogar glaubten Übermenschen zu sein.
Glaubst du Christen sind sind keine Menschen? Glaubst du sie sind nicht zu bestialischen Taten fähig, nur weil sie Christen sind? Sie dürften es ihren Glauben nach nicht, aber was bitteschön kann der Glaube dafür, oder die Lehre dafür wenn sie mißbraucht wird? Oder wenn der Christ sie ignoriert? Deshalb sind alle Christen schuld? Waren nicht acuh die Allierten Christen? Die Vorwürfe und Allgemeinsatzerl die du vom Stapel lässt kannst du jeder religösen Bewegung, jeder geistige Strömung und jeder Ideologie umhängen. Und du wirst sehen nicht das was sie meinen zu vertreten ist schuld, sondern der Mensch, der wird zur Bestie und das nimmt auch Juden nicht aus. Wenn du schon kollektiv verurteilst dann mußt du die Menschheit verurteilen.

LG
Fiore

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@Franziska

Es waren Menschen, auch 'Christen sind Menschen und können zu Bestien werden.

LG
Fiore

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@Franziska

Ich bezwiefle mal beinhart das ein Mitglied des Staatssekreteriates für das jüdische Außenministerium sdo interesant war das sie ihn vernommen haben und das dieser auch noch einen weiteren Sekretär hatte.
Ich bezweifle nicht nur das er damals schon Kardinal war, er ist auch erst 1954 Erzbischof und 1958 Kardinal geworden, Pro-Staatsekräter war er auch erst ab 1952-1954, vorher war er dort auch nur "normal" tätig.

Und wenn ich mir dann mit diesen Infos diese Zeilen anschaue
frage: ist ein kardinal, der spaeter paulus der sechste wird ein juenger jesus, wenn er 1949 einer kommision des israelischen aussenministeriums sagt, er sei sehr ueberrascht zu hoeren, dass es einen massenmord an juden gegeben habe (das protokol wurde vom persoenlichen sekretaer des kardinals geschrieben und vom kardinal und seinem sekretaer unterzeichnet, eine kopie befindet sich in yad va shem)
Dann tu es mir leid der Fr. Doktor zu sagen das das ganze nur eine riesengroße blamable Fälschung sein kann, ohne ihr zu unterstellen womöglich selbst sowas zusammenzuspinnen.

LG
Fiore

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Franziska hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:
frage: ist ein kardinal, der spaeter paulus der sechste wird ein juenger jesus, wenn er 1949 einer kommision des israelischen aussenministeriums sagt, er sei sehr ueberrascht zu hoeren, dass es einen massenmord an juden gegeben habe (das protokol wurde vom persoenlichen sekretaer des kardinals geschrieben und vom kardinal und seinem sekretaer unterzeichnet, eine kopie befindet sich in yad va shem)
Bezweifle ich mal stark was du da sagst
- war die Teilung erst mal 2 Jahre alt
- Die Ausrufung erst 1 Jahr alt
- Hatte die den Unabhängigkeitskrieg hinter sich und andere Sorgen
- War Paul VI. zu dem Zeitpunkt weder Kardinal noch Bischof sondern selber Sekräter oder sagen wir mal "kleiner Angestellter"......
Also mag in yad vashem stehen was wolle (wenn es denn stimmt) so handelt es sich offensichtlich um eine Fälschung.
Dass der Staat Israel damals erst ein Jahr alt war, hat nichts zu bedeuten. Ich bezweifle auch, dass Montini 1949 schon Kardinal war, allerdings war er nicht das kleine Rädchen im vatikanischen Staatssekretariat, als den du ihn darstellst. An ihm führte in seiner Funktion im Staatssekretariat des Vatikan wohl schon während des Krieges und in den Jahren danach für manche Bittsteller kein Weg vorbei (lässt sich auch aus Aufzeichnungen von Jacques Maritain, dem damaligen französischen Botschafter beim Vatikan, schließen).

Gerhart Riegner, dem ganz gewiss niemand Aversionen gegen die katholische Kirche, Papst Pius XII. und den Vatikan unterstellen kann, hat ihn (Monsignore Montini) jedenfalls Ende 1945 über das damals offenkundig gewordene, ungeheure Ausmaß des Holocaust informiert und erinnerte sich, wie "überrascht" Montini sich gezeigt hätte. Riegner kommentierte dies sogar als "etwas positives", dass jemand an solche Ungeheuerlichkeiten gar nicht glauben könne...

Ich suche die entsprechenden Zitate gelegentlich noch raus.
Es gibt kein solches Dokument bzgl. Paul VI in den online-Archiven von Yad Vashem. Davon kann sich jeder selber überzeugen (per "search"-Funktion). Hingegen weiss man, dass Monsignor Giovanni Battista Montini, der nachmalige Paul IV am 13. September 1942 feststellte: "Die Blutbäder unter den Juden erreichen schreckenerregende Ausmaße und Formen." Diese Aussage ist nun tatsächlich in den Dokumenten von Yad Vashem dokumentiert.

Wer selber suchen will, bitte schön: Suchen auf Yad Vashem
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@Franziska

Ich bezweifle es trotzdem. Lies mal deine Zitate durch und dann sag mir mal ob so jemand reagiert der wirklich einen dementsprechend "einflußreichen Posten" innehat, das er von interesse gewesen wäre. Mensch lies dir mal das Zitat von Miriam durch, das ist ne Riesenfälschung. Er war im Staatssekretäriat tätig aber nix von Leitung oder Chef oder sonstwas das gerade ihn interesant macht. Man muß doch net auf biegen und brechen eine Schimäre aufrecht erhalten. Nur weil es eine (angebliche) prmovierte Historikern sagt, die dieses Dokument mit eigenen Augen gelsen hat. Sorry da hätte sie spätestens bei Kardinal, 1949 und seinem Sekräter stutzig werden müssen.
Mich nerven solche behauptungen einfach nur weil sie zeigen das es da einfach nur um Angriff geht, notfalls mit Un- oder Halbwahrheiten.

LG
Fiore

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Ich wiederhole: es gibt in der Datenbank von Yad Vashem kein solches Dokument bzgl. Paul VI. Das kann jeder selbst überprüfen.

Was es hingegen dokumentiert gibt, ist eine Aussage von ihm, getätigt am 13. September 42: "Die Blutbäder unter den Juden erreichen schreckenerregende Ausmaße und Formen."
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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Beitrag von FioreGraz »

@Franziska

Siehst auch Erich_D bestätig das es sich um eine Fälschung handelt und sagt dazu das sogar das Gegenteil dokumentiert ist. Wenn Montini wirklich so "stockblöd" oder "ignorant" gewesen wäre sowas vom Stapel zu lassen, hätten die ihn vornherein nie im Staatssekreteriat arbeiten lassen.
Weiters Gedächtnisprotokoll schön und gut, aber das passiert jemanden der darüber ne Doktorarbeit geschrieben hat?
Ne ne Schimäre bleibt ne Schimäre und da kannst dich noch so winden und vielleicht die selbe Ente woanders gelsen haben. Mir ist genau das selbe mit einigen Heiligenzitaten vor einiger Zeit passiert die zwar allesamt auf diversen Seiten belegt waren, sich aber allesamt als Falsch herausstellten (zumindest 75% den rest habe ich dann aufgegeben nachzufragen)

LG
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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Franziska hat geschrieben:
Erich_D hat geschrieben:Ich wiederhole: es gibt in der Datenbank von Yad Vashem kein solches Dokument bzgl. Paul VI. Das kann jeder selbst überprüfen.

Was es hingegen dokumentiert gibt, ist eine Aussage von ihm, getätigt am 13. September 42: "Die Blutbäder unter den Juden erreichen schreckenerregende Ausmaße und Formen."
Dass das Dokument online abrufbar sei, hat miriam auch nicht geschrieben. Immer mit der Ruhe. Ich hoffe, sie meldet sich nochmal.
Doch, genau das hat sie geschrieben.
miriam hat geschrieben:yad vashem hat eine internetseite, da koennt ihr euch das besagte dokument runterladen
Aber auch ohne das: gäbe es ein solches Dokument, wäre es querreferenziert, wenn nicht auf Yad Vashem, dann anderswo. Eine solche Querreferenzierung ist aber nicht auffindbar.

Wenn miriam nicht einen entsprechenden link geben kann - was ich als ziemlich sicher annehme - ist das ganze eine Verleumdung.

Und was tun wir einem solchen Falle? Verleumdungen stehen lassen (wie auf mykath in solchen Fällen üblich)?
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Beitrag von FioreGraz »

@Franziska

Tja und wenns der Bekannte nicht weiß und der Bekannte des Bekannten nicht weiß, ..... , existierts trotzdem? Das etwas nicht existiert ist halt schwer nachzuweisen, jetzt hast mehrer FAkten gehört die gegen solch ein "Protokoll" sprechen. Aber wie soll man nachweißen das sowas nicht existiert, könnte ja irgendjemand schon versteckt haben oder vielleicht wars doch ein anderes Archiv. Tja manche haben fiktive Freunde, ander unsichtbare Dokumente.

LG
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Beitrag von Gast »

Zuletzt geändert von Gast am Donnerstag 3. Februar 2005, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von FioreGraz »

Franziska hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben: Tja und wenns der Bekannte nicht weiß und der Bekannte des Bekannten nicht weiß, ..... , existierts trotzdem?
Jetzt wart's halt mal ab, wie ich auch. Man hat ja auch noch was anderes zu tun, oder? Ich versteh' die Empörung überhaupt nicht: Montini soll sich Leuten gegenüber, die ihm das Ausmaß des Holocaust geschildert haben, "überrascht" gezeigt haben... Na und?
sagt, er sei sehr ueberrascht zu hoeren, dass es einen massenmord an juden gegeben habe
Er ist also nachdem er 7 Jahre zuvor festgestellt hat das es einen Massenmord gegeben hat, überrascht darüber das ihm jemand sagt das es einen Massenmord gegeben hatte? Meinst du er litt bereits an Demenz?

Och bitte, deine Argumentatin ist jetzt wirklich schon obskur.

LG
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Beitrag von Erich_D »

Was es übrigens auf Yad Vashem gibt ist eine bemerkenswerte Dokumentation über die Rettung jüdischer Kinder in katholischen Klöstern in Polen.

Ich kann Euch nur empfehlen das zu lesen, mich hat es sehr berührt. Der Autor - Nahum Bogner - ist sehr um Ausgewogenheit bemüht. Auf diesem Niveau wäre ich gerne bereit die Frage zu diskutieren.

Aber wo in welchen Einzelheiten auch immer die Nonnen irrten, vor der Mehrheit ziehe ich meinen nicht vorhandenen Hut, vor ihrem Mut, vor ihrem Widerstand gegen die Deutschen, die Nazis.

Die Arbeit enthält viele Aussagen solcher Kinder, von Eltern und anderen Zeitzeugen. in mancher Hinsicht ein furchtbares Zeugnis über eine furchtbare Zeit.
Nahum Bogner (The Convent Children: The Rescue of Jewish Children in Polish Convents During the Holocaust) hat geschrieben:The rescue of Jewish children in convents during the Holocaust is a subject that evokes intense emotions and sensitivities among both Jews and Christians, as it is intertwined with the controversial issue of the attitude of the Church toward the Jews at that time. The Jewish collective consciousness associates the affair with the conversion of many of these children to Christianity—as if their rescuers effected their deliverance in order to stalk innocent souls
and exploit their existential distress for missionary motives.

Christians, in contrast, consider the very hint of such a suspicion as an expression of ingratitude on the part of people who do not respect the death-defying devotion and Christian conscience of those priests and nuns who risked their lives in order to save Jews. It is a complex issue that penetrates to the depths of the soul. - Nahum Bogner: The Convent Children (PDF).
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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Franziska hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben: Tja und wenns der Bekannte nicht weiß und der Bekannte des Bekannten nicht weiß, ..... , existierts trotzdem?
Ich versteh' die Empörung überhaupt nicht: Montini soll sich Leuten gegenüber, die ihm das Ausmaß des Holocaust geschildert haben, "überrascht" gezeigt haben... Na und? Vielleicht wurde seine Reaktion auch fehlgedeutet? Wäre doch auch möglich? Kann man ja klären. Ein großes Geschrei von wegen "Riesenfälschung" rechtfertigt die Angelegenheit doch wirklich nicht.
Dann lies den Kontext nach in den miriam diese Aussage stellt.

Ich bin nicht bereit auf einer Basis zu diskutieren, die de facto der Kirche vorwirft dem Holocaust applaudiert zu haben.
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