Billion

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Paul Heliosch
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Billion

Beitrag von Paul Heliosch »

Ich konnte es irgendwie nicht so recht fassen, was da im heutigen (18.04.2008) FOCUS-Artikel - nur in einem winzigen Nebensatz - zu lesen war:

"Haushalte in den USA sind über beide Ohren verschuldet. Der amerikanischen Notenbank zufolge haben sie Kredite in Höhe von 14 Billionen Dollar angehäuft – ein zunehmender Teil ist notleidend."
| Quelle |

Wird "Billion" in USA/GB nicht anders gerechnet (10hoch9)?

Ein daraus angenommener Luftdollaranteil (= Notleidender $) von 10 % notleidender Kredite drückt jedenfalls die folgende Zahl in Luftdollars aus - wohlgemerkt nur private Luftdollars:

1400 Milliarden

Hoffentlich ist da irgendwo ein Rechenfehler...

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Linus
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Beitrag von Linus »

Vielleicht ist die Quelle des Fokus - was anzunehmen ist - amerikanisch. WimRe ist dort gängig "Billion für Mrd."
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Raphael

Beitrag von Raphael »

Die im Focus-Artikel genannte Zahl ist wohl wirklich im Sinne einer "europäischen Billion" zu verstehen; d.h. 1.000.000.000.000,00 USD!

Man kann sich einfach 'mal vor Augen führen, daß die Konzernbilanzsumme per 31.12.2007 der Deutschen Bank 2 Billionen € übersteigt. (Quelle)
Und bekanntlich ist die Deutsche Bank nur ein von vielen - und bei weitem nicht die größte - Geschäftsbank.


So gesehen ist eine Gesamtverschuldung aller amerikanischen Privathaushalte mit 14 Billionen USD nicht mehr so unwahrscheinlich ...........
Zuletzt geändert von Raphael am Freitag 18. April 2008, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.

Bär
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Beitrag von Bär »

Hallo,

es stimmt schon: billions auf Englisch/Amerikanisch entspricht unseren Milliarden.

Allerdings dürfte Focus die Zahl korrekt übersetzt haben. Hier ein Link zu einer E&Y-Info zum Volumen weltweiter Kreditausfälle im Jahr 2004: http://www.ey.com/Global/content.nsf/Ge ... che_Banken Demnach hatte sich das Gesamtvolumen der faulen Kredite von 2,6 Billionen US-Dollar im Jahr 1998 auf 1,3 Billionen US-Dollar im Jahr 2004 verringert. Das nur angeführt, um ein Gefühl für die Zahlen zu vermitteln.

Insofern ist die US-Hypothekenkrise nicht ganz so schlimm, wie sie manchmal, u.a. auch in diesem Forum, dargestellt wird (wobei die Verlusthöhen im dreistelligen Mrd-Dollar-Bereich, über die gesprochen wird, natürlich nicht so ohne sind.)

Grüße!

Bär

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Bär hat geschrieben:...
Insofern ist die US-Hypothekenkrise nicht ganz so schlimm, ... wobei die Verlusthöhen im dreistelligen Mrd-Dollar-Bereich, über die gesprochen wird, natürlich nicht so ohne sind...
...das ist so eine Sache:
"Über Verluste gesprochen" wird offiziell und nach der bewährten Salamitaktik - Der Magenschmerz rührt jedoch von der sich dahinterbefindlichen "unausgesprochenen" tatsächlichen Zahl - wie im Thread "Inflation" in diesem Forum bereits mehrfach nachgewiesen.
Natürlich ist es wichtig einen nötigen Abwärts- bzw. Konsolidierungstrend "medial" zu steuern, die Steuerung funktioniert jedoch nicht mehr, wenn in Wahrheit bereits ein kritischer Wert überschritten wäre...

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Heute (21.04.2008) gibt's einen neuen Finanz-Dauerlutscher - Diesmal from the "royalty" Bank Of England:

" 63 Milliarden EUR ...

so können die Banken potentiell riskante Hypothekenkredite vorübergehend(!) gegen - sicherere - (nochmal deutlicher: sicher-ere) Staatsanleihen eintauschen. Die britischen Banken, die sich seit der amerikanischen Immobilienkrise untereinander kaum noch Geld leihen, sollen dadurch wieder Zugang zu frischem(!) Geld bekommen."

Hier abgebildet, UK's Finance-Darling mit geheimnisvollem Köfferchen kurz nach Verlassen der Druckerei:

Bild

| QUELLE |

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Paul Heliosch hat geschrieben:Heute (21.04.2008) gibt's einen neuen Finanz-Dauerlutscher - Diesmal from the "royalty" Bank Of England:

" 63 Milliarden EUR ...

so können die Banken potentiell riskante Hypothekenkredite vorübergehend(!) gegen - sicherere - (nochmal deutlicher: sicher-ere) Staatsanleihen eintauschen. Die britischen Banken, die sich seit der amerikanischen Immobilienkrise untereinander kaum noch Geld leihen, sollen dadurch wieder Zugang zu frischem(!) Geld bekommen."

Hier abgebildet, UK's Finance-Darling mit geheimnisvollem Köfferchen kurz nach Verlassen der Druckerei:

Bild

| QUELLE |
Man ist pleite - daher inflationiert man. Das Wesen & Wirken der ehrenwerten FED & Co. beginnen langsam sogar die weniger Ausgeschlafenen zu begreifen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Da will jemand günstig Deutsche Banken kaufen:

Banken in Europa fehlen 90 Milliarden Euro

Daraus:
Die Kapitalausstattung der Kreditinstitute wird seit Tagen kontrovers diskutiert. Der Finanzvorstand einer deutschen Bank sagte WELT ONLINE in dieser Woche, er rechne „im zweiten Halbjahr mit Kapitalmaßnahmen in einem Ausmaß, wie wir sie lange nicht gesehen haben“. Dagegen vertritt die Investmentbank JP Morgan die Ansicht, dass die Abschreibungen keine weiteren Kapitalerhöhungen nötig machen werden. Allerdings hätten viele Banken nur noch wenig Puffer. Kapitalerhöhungen sind für Banken derzeit heikel, da Investoren die Branche skeptisch sehen. Europäische Großbanken konnten neue Aktien zuletzt nur mit deutlichen Abschlägen am Markt platzieren. JP Morgan rechnet damit, dass den Instituten wenigstens bis zum September der Weg zu frischem Geld de facto versperrt ist.

John Grantham
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Re: Billion

Beitrag von John Grantham »

Paul Heliosch hat geschrieben:Wird "Billion" in USA/GB nicht anders gerechnet (10hoch9)?
Früher ja. Aber seit den 1970ern nicht mehr (passend zur britischen Währungsreform und "decimalization", also als sie shillings usw. aufgegeben haben).

Die USA waren schon immer "short scale", also "billion" = 10^9 und "trillion" = 10^12.

In England und in anderen Ländern war die Praxis lange gemischt, für eine Zeit war "long scale" ("billion" = 10^12, "thousand million" = 10^9) eher dominierend, aber heute ist "short scale" in der Commonwealth und in Großbritannien Standard.

Cheers,

John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
[ Alt-Katholisch/Anglikanisch in Hannover ]

Paul Heliosch
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...ohne Worte: 1 Billion 152 Mrd in 4 Quartalen

Beitrag von Paul Heliosch »

1 Billion 152 Mrd !

Die 25 wichtigsten Banken in Europa und den USA haben in den letzten 12 Monaten durch die Finanzkrise eine Marktkapitalisierung in Höhe von Hunderten von Mrd EUR eingebüßt.

Der Börsenwert der 25 größten Banken sank bislang um 854 Milliarden EUR das sind bei einem durchschnittl. Umrechnungskurs von 1 : 1,35 :

1 Billion 152 Mrd bzw. 1.152.900.000.000,- Luft$

| Quelle: Wirtschaftswoche vom 5.7.2008 | und | Leserkommentare |

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

US-Regierung braucht noch mehr Papier...

| ...und druckt 295 Mrd Luftdollar |



(...man sollte jetzt "Papier"aktien kaufen ;D )

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

...einige Anmerkungen zum Luftdollar (Stand 18.08.2008) :

"...Der Dollar ist mittlerweile eine ziemlich fiktive Währung, die nur noch von den Regierungen und Notenbanken in Europa und Asien gestützt wird. Entweder, weil sie von den USA abhängig sind (Europa, Japan) oder weil sie sich einen Exportvorteil davon versprechen (China). Heute sind die Vereinigten Staaten die bei weitem größte Schuldnernation der Welt. Die Auslandsschulden haben ein Drittel des Bruttosozialprodukts überschritten und liegen mittlerweile bei fünf Billionen US-Dollar. Das ist mehr als die Schuldenquote der lateinamerikanischen Länder vor Ausbruch der Schuldenkrise 1982. Im Jahr 2007 hatten die USA ein Außenhandelsbilanzdefizit von 815 Milliarden Dollar – oder mehr als sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Dies sind absolut und relativ die historisch höchsten Zahlen. China und Japan halten nun 40 Prozent der Währungsreserven der Welt (1,9 von 5 Billionen US-Dollar). Die USA verfügen noch über ein Prozent der internationalen Währungsreserven...."

| Quelle: Prof. Dr. Max Otte bei finanzen.net am 18.08.2008 |

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Das paßt ins Bild:


http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,573005,00.html

http://www.handelsblatt.com/finanzen/ma ... ff;2024381


aber derlei wird noch sehr verdeckt gehandelt.
Der unaufhaltsame Zusammenbruch wird verdrängt & schöngeredet.............nach der At des lahmen Jupp :mrgreen:

Aber wer weiß, vielleicht brechen die Amis gerade noch rechtzeitig einen oder mehrere Kriege vom Zaun...........das würde den Untergang des dunklen Imperiums wenigstens prolongieren.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

EinChrist
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Beitrag von EinChrist »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Das paßt ins Bild:


http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,573005,00.html

http://www.handelsblatt.com/finanzen/ma ... ff;2024381


aber derlei wird noch sehr verdeckt gehandelt.
Der unaufhaltsame Zusammenbruch wird verdrängt & schöngeredet.............nach der At des lahmen Jupp :mrgreen:

Aber wer weiß, vielleicht brechen die Amis gerade noch rechtzeitig einen oder mehrere Kriege vom Zaun...........das würde den Untergang des dunklen Imperiums wenigstens prolongieren.
Leider volle Zustimmung!

Ob sich G. Bush mit einem Paukenschlag von der Weltbühne verabschiedet (?), ich hoffe nicht.

Möglich ist, dass Israel die "Sache" selbst erledigt mit Zustimmung und Rückendeckung der USA.

Die Verblödungsmechanismen laufen bei uns ja auf vollen Touren, incl. der PolCor , NGO und sonstige Wasserträger.

Unsere Zeit ist durch drei Dinge gekennzeichnet:
Materialismus, Subjektivismus und Utilitarismus. Alles wird verdinglicht und ist somit handelbar. Wir suchen den Sinn in uns selbst, in unsere Selbstverwirklichung. Alles dreht sich um unser selbst.
Wenn das nur annähernd eintrifft, von dem Ewald schon oft berichtet hat, Freunde, dann kommt Stimmung in die Bude die Zeit wird knapp.

Es grüßt,
EinChrist
Ave Maria
Totus tuus

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Auch so ein Hammer, der in der veröffentlichten Meinungsmache so gut wie überhaupt nicht dem verblödeten Volke zugemutet wird:


"Die Rezession hat Europa jetzt voll erwischt
Die Eurozone wird möglicherweise komplett auseinanderfallen, ausser es findet eine Rettungsaktion durch Deutschland statt, die in seiner Grössenordnung den Reparationszahlungen Berlins durch den Versailler-Vertrag nach dem I. Weltkrieg gleichkommt.

Die Party ist vorbei. Die Wirtschaft in Italien, Frankreich und auch Deutschland ist im ersten Quartal geschrumpft und Europa ist in einer Rezession. Damit ist die Behauptung widerlegt, Europa könnte die negativen Auswirkungen aus der amerikanischen Kreditkrise schadlos überstehen.

Für Spanien sieht es ganz übel aus und deshalb musste der spanische Premierminister Luis Zapatero seinen Urlaub absagen und das Kabinett zu einer Notfallsitzung nach Madrid zurückberufen, die erste seit der Franco-Diktatur. In der Sitzung wurde ein Sofortprogramm in Höhe von 20 Milliarden Euro beschlossen, zur Vergabe von öffentlichen Aufträgen, Steuersenkungen und eine Rettungsaktion für notleidende Hypotheken, um den totalen Absturz zu verhindern.

Weitere Länder erleben ein negatives Wachstum, wie Irland, Dänemark, Lettland und Estland, während Schweden und die Niederland null Wachstum verzeichnen. In Island ist die Wirtschaft um sagenhafte 3.7 Prozent zurückgegangen und Grossbritannien schlittert ebenfalls in eine Rezession, wie aus den neuesten Daten von Eurostat zu entnehmen ist.

Aber alle OECD-Länder, die zwei Drittel der Weltwirtschaft ausmachen, sind jetzt durch einen grösseren wirtschaftlichen Niedergang betroffen. Der Ölpreisschock in den letzten sechs Monaten hat einen dramatischen Effekt auf die Industrie von Japan und Deutschland bewirkt.

Die Eurozone als Ganzes ist um 0.2 Prozent geschrumpft, der erste Rückgang seit der Einführung der Einheitswährung Euro. Deutschland führt den Rückgang mit 0.5 Prozent an, gefolgt von Frankreich und Italien, mit 0.3 Prozent. Der zeitverzögerte Effekt des starken Euros, die eingeschränkte Kreditvergabe und die Verlangsamung der Exporte greifen jetzt um so stärker.

Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) sieht in dem Konjunktureinbruch im Frühjahr ein "Alarmsignal" und fordert die Politik zum Gegensteuern auf. (Reuters)

Die EZB und ihr Präsident Jean-Claude Trichet haben wohl die Grössenordnung des Konjunktureinbruch falsch eingeschätzt und einen grossen Fehler mit der Erhöhung der Zinsen um ein ¼ Punkt auf 4.25 Prozent im letzten Monat begangen.

Es wahr ja bis dahin für jeden klar zu sehen, wie die Immobilienmärkte im ganzen EU-Raum drastisch sinken, speziell in Spanien und Grossbritannien.

„Wir sehen eine tiefe globale Rezession,“ sagt der Chefstratege der Societe General Albert Edwards. „Das Wachstum in der Eurozone, in Japan und Grossbritannien geht zurück. Die meisten akzeptieren, dass eine Rezession bei allen drei begonnen hat,“ sagte er.

Edwards sagt einen „Kollaps“ der Emerging Markets, also Asien als nächstes voraus. „Was wir bisher gesehen haben ist noch gar nichts.“

„Am schockierenden ist die Geschwindigkeit des Niedergangs in Deutschland“ sagte Albert Edwards. „Ich glaube es gab sehr viel Selbstüberschätzung bei der EZB. Sie hatten eine spöttische Einstellung gegenüber den USA, sagten die Federal Reserve würde ihre Zinsen zu aggressiv senken. Jetzt ernten sie die bittere Frucht ihrer Politik,” sagt er.

Julian Callow der Chefökonom zuständig für Europa bei Barclays Capital sagt, die EZB hat sich mit der Zinserhöhung im Juni geirrt.

„Sie haben sich in eine Ecke hineinmanövriert und kommen nicht mehr raus. Ihr August-Bericht zeigt, sie sind jetzt aufgewacht und realisieren es gibt einen Abschwung,“ sagte er. „Rezessionen sind in Europa ein ziemlich schlimmes Ereignis, sie sind viel stärker und länger wie in den USA, die besser mit den Auf und Nieder der Wirtschaftszyklen klar kommt,“ sagte er.

Callow sagt, die erlaubte Defizitgrenze von 3 Prozent des BIP macht es unmöglich für viele Länder, die harte Landung durch erhöhte Staatsausgaben abzufedern. Frankreich und Italien sind schon am Limit und Italien muss jetzt erhebliche Ausgabenkürzungen vornehmen, trotzt des Abschwungs.

Bernard Connolly, Globalstratege bei Banque AIG sagt, die Eurozone wird möglicherweise komplett auseinanderfallen, ausser es findet eine Rettungsaktion durch Deutschland statt, die in seiner Grössenordnung den Reparationszahlungen Berlins durch den Versailler-Vertrag nach dem I. Weltkrieg gleichkommt. „Das Platzen der Kreditblase in der europäischen Währungsunion scheint bevorzustehen und es wird Leistungsbilanzdefizite innerhalb der Eurozone aufzeigen, die sehr gefährlich sind. Die mittelfristige Haltbarkeit der Eurozone in ihrem jetzigen Zustand ist sehr zweifelhaft,“ sagte er.

Die EZB, und damit Deutschland, schicken schon seit langem Hunderte Milliarden Euro an die Mittelmeerländer, damit diese überhaupt innerhalb der Eurozone funktionieren können. Früher haben Griechenland, Italien, Spanien und Portugal ihre geringere Produktivität durch eine Abwertung ihrer Währungen ausgleichen können. Seit dem Beitritt zum Euro ist diese Möglichkeit einer souveränen Entscheidung ihnen weg genommen worden. Die Währungspolitik wird über ihre Köpfe hinweg in Frankfurt gemacht, für alle Länder gleich, ohne Rücksicht auf ihre lokalen Verhältnisse. Die Gleichmacherei der Zins- und Währungspolitik funktiert aber nicht und führt zu sehr grossem Stress im System, der bisher mit verdeckten Zahlung ausgeglichen wurde.

Spanien benötigt aber jetzt eine Währungsabwertung von 30 Prozent und Griechenland sogar eine von 40 Prozent, um den Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit wieder ins Lot zu bringen. Das Leistungsbilanzdefizit von Spanien liegt bei 10 Prozent des BIP und in Griechenland bei 14 Prozent.

Die spanische Nationalbank verkündete, das spanische Kreditnehmer bis jetzt fast 50 Milliarden Euro von der EZB sich geliehen haben. Damit wird bestätigt, dass die spanischen Banken, weil sie so stark dem zusammenbrechenden Immobilienmarkt ausgesetzt sind, nur noch durch den EU-Steuerzahler am Leben erhalten werden.

Wie lange soll diese teure Subvention der kranken Mittelmeerländer andauern, nur um die Währungsunion und damit die EU zu retten? Und wie lange kann sich die EZB und Deutschland das überhaupt leisten?

Der spanische Finanzminister Pedro Solbes sagte „Die Wirtschaftssituation ist schlimmer als wir vorhergesagt haben. Wir dachten es passiert langsam, aber stattdessen trifft es uns schnell.“ Die Bauindustrie erreichte in Spanien einen Anteil von sagenhaften 18 Prozent des BIP im Jahre 2007, hauptsächlich finanziert durch Kapital aus dem Ausland. Alleine im letzten Jahr des Booms 2007, wurden 800'000 Wohneinheiten gebaut, die jetzt niemand kauft.

Es gibt einen Überbestand an Immobilien in Spanien, welcher den Bedarf von 1 1/2 Jahren abdeckt. Jetzt fliesst kein Geld mehr ins Land und dieser Wirtschaftssektor ist im freien Fall. Die Arbeitslosigkeit ist um 457'000 gegenüber letztes Jahr gestiegen und die Industrieproduktion im Juni um 9 Prozent gefallen.

Wenn die wirtschaftliche Situation der einzelnen EU-Länder schlimmer wird und die Währungsungleichheit nicht mehr durch Zahlungen der EZB ausgeglichen werden kann, dann wird das ganze künstliche Schönwettergebilde EU und Euro auseinanderfallen. Dann tritt der Egoismus der einzelnen Länder wieder zu Tage und sie werden austreten um ihre Probleme wie früher zu lösen. Dann heisst es nur noch, rette sich wer kann."

Quelle:
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Die EZB und ihr Präsident Jean-Claude Trichet haben wohl die Grössenordnung des Konjunktureinbruch falsch eingeschätzt und einen grossen Fehler mit der Erhöhung der Zinsen um ein ¼ Punkt auf 4.25 Prozent im letzten Monat begangen.
Ja das habe ich auch so gesehen, nicht nur wegen der Wirtschaft, sondern auch persönlich für unseren Haustraum, .....

LG
FioreGraz
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Mit grün bedruckten Scheinen, hinter denen schon lange mehr keine reale Wirtschaftskraft, sondern nur noch Gewaltandrohung, Krieg, Manipulationen und Lügen stehen, versucht das Dunkle Imperium kurz vor dem Bankrott reale Werte zusammenzuraffen; das macht sogar Satrapen, Marionetten und HIWIS langsam nervös:


http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/S ... 71,2597269

http://de.reuters.com/article/domesticN ... 1120080820
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Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

| Europas Führungskräfte kaufen | (..) massiv eigene Aktien.

Hat schon jemand einen Verdacht, warum?

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Banken warnen vor Panik
Nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass ein Flagschiff von der Größenordung der Deutschen Bank einmal vor der Pleite stehe, müsse man sich Sorgen machen. "Bei einem solchen Super-Gau dürfte wohl auch der Einlagensicherungsfonds nicht mehr zu Absicherung ausreichen", erklärte der Bankexperte der Verbraucherschutzzentrale in Nordrhein-Westfalen.
Unwahrscheinlich heißt nicht unmöglich. Be careful!

Kurt
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Registriert: Montag 5. Februar 2007, 22:29

Beitrag von Kurt »

Paul Heliosch hat geschrieben:| Europas Führungskräfte kaufen | (..) massiv eigene Aktien.

Hat schon jemand einen Verdacht, warum?
Es geht im Millionenbeträge. Das sind Peanuts verglichen mit den aktuellen Risiken. Die Gründe können vielfältig sein, z.B. die Ausübung von Optionsrechten, um anschließend die Wertpapiere zu verhökern. Oder auch die Spekulation auf eine vorübergehende Erholung.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Paul Heliosch hat geschrieben:| Europas Führungskräfte kaufen | (..) massiv eigene Aktien.

Hat schon jemand einen Verdacht, warum?
Es gibt ja auch Politiker, die an ihre eigenen Phrasen glauben. 1944/45 glaubten selbst viele hohe Tiere, darunter sogar Militärs, an den Endsieg.

Aber vielleicht ist das nichts weiter als eine der vielen Falschmeldunggen, die den Pöbel ruhig stellen sollen. Solche Meldungen konnte man seit Beginn der Finanzkrise immer wieder lesen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

...wenn man das Wörtchen "massiv" berücksichtigt, glaube ich, daß die Euromags nicht an eine nur vorübergehende, ...und schon gar nicht "nur" an eine "Erholung" denken - das könnte einen "massiven" Grund haben: Ein "Polsprung" vielleicht, hinsichtlich der "magnetischen" Finanz-Ausrichtung: Euro-Raum statt Uncle-Sam... :roll: Das wäre dann....

....eine ausgesprochen positive Nachricht ( und endlich mal ein schlüssiger Grund, warum sich auch Grünspan nicht nur rein geografisch im Euro-Raum tummelt. : Greenspan befindet sich immer dort, wo der höchste Wert an monetärer Feldstärke gemessen wird.)

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