Das Ende der (Volks-)parteien ?

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Der Wohlstand geht zu Ende und mit Friede & Sicherheit wird demnächst auch Schluß sein.

Staatsbankrott & Bürgerkrieg werden das Schönwettersystem kollabieren lassen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Baron
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Beitrag von Baron »

Und dann gibt es nur noch Regen.

Für immer.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Baron hat geschrieben:Zum einen ist hier nie genannt worden, warum der Lateinunterricht um sage und schreibe eine ganze Stunde gekürzt wurde.
Vielleicht für die Naturwissenschaften?! Sinnvoll!
Vielleicht für das Fach Geschichte, Gemeinschaftskunde oder Deutsch?! Sinnvoll!
Zugunsten Musik und Kunst? Sinnvoll!
Für Religion? Äußerst Sinnvoll!

Ich selbst bin stolzer Inhaber des großen Latinums. Ich kann grad noch irgendeine Inschrift in einer Kapelle mit Glück übersetzen, weil ich seit Jahren kein Latein mehr übe und lerne.
Wenn ich mich wissenschaftlich und vertieft mit Latein auseinandersetzen will oder soll, dann studiere ich es an einer Universtität. Da kann ich mich dann richtig reinhängen. Aber für das Abitur braucht's das doch nie und nimmer!
Schau, diese Stunde Latein fällt "einfach so" weg, ohne einem anderen Fach zugute zu kommen - man will einfach nur die völlig planlose Einführung des G8 damit wieder hinbiegen. Und wenn Du Latein gegen all die anderen Fachgebiete ausspielen willst, wie Du es oben tust, dann hast Du trotz Latinums scheinbar (noch) nicht verstanden, wie sehr die gesamte gymnasiale Bildung (nicht: [Punkt]) an diesem einen Fach hängt. Das Latein und alles, was damit zusammenhängt, ist genau der entscheidende Unterschied zwischen Haupt-, Real-, Berufs- und anderen weiterführenden Schulen und dem Gymnasium. Alle anderen Schulen sind hauptsächlich (wenn auch nicht nur) dazu da, auf eine bestimmte Berufsausbildung vorzubereiten. Das Gymnasium will BILDUNG vermitteln, die es einem ermöglicht, vom Maurer bis zum Professor jeden gewünschten Beruf auswählen zu können, und gleichzeitig den Absolventen die Grundlagen geben, sich und ihre Umwelt auf einem möglichst breiten Hintergund eigenständig beurteilen zu können. (Zumindest in der Theorie ist das so, daß die Praxis heute meist anders aussieht, ist mir klar.)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Wer im Zentrum der Macht steht, weiß wie schwer es ist, die Balance zu halten.

Deshalb können wir von den Gemeinwohlparteien nicht erwarten, sich wie eine Splittergruppe zu verhalten.

Natürlich sollen sie nicht nur das Katholische klar im Blick haben, sondern dürfen auch das Grundrecht auf Leben nicht vernachlässigen.

Eine christliche Orientierung über die Parteigrenzen hinweg, kann nicht einfach herbeigehandelt werden, ohne sich darüber zu verständigen.

Gerade deshalb lautet der kirchliche Auftrag in der demokratischen Gesellschaft, diesen Grundwerte orientierten Dialog voranzutreiben.

Christian
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Beitrag von Christian »

Baron hat geschrieben:Und der Garant für unseren Wohlstand, für unseren Frieden, für unsere Sicherheit, für unsere Umwelt und für unsere Zukunft sind die Volksparteien, CDU, CSU und SPD. Das haben sie ja nun lange genug bewiesen.
Jedem seine Meinung . Polititiker sind Lobbyisten die sich genauso vom Volk entfernt haben , wie sich das Volk von den Politikern entfernt hat.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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overkott
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Beitrag von overkott »

Christian hat geschrieben:Volle Zustimmung , nur so stark wollte ich es nicht betonen. Ich halte die Bewegung zu One World , One Religion für Verdummung der Menschen um über sie leichter regieren zu können.
Katholisch im politischen Kontext heißt Gemeinwohl orientiert. Wie dieses Gemeinwohl zu bestimmen ist, ist sicherlich eine Frage der Grundgesetzexegese. Aber in den meisten Fällen handelt es sich praktisch um einen Blick in Meinungsumfragen. Natürlich regiert es sich bei einer Orientierung am Gemeinwohl leichter. Vor allem länger.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

@ Ewald Mrnka
Einen Bürgerkrieg macht der Deutsche Michel nicht mit ( - so gerne die Zyniker das auch gerne sähen...) Der Staat dankt höflich mit Brot & Spiel, Sex, Drugs, Rock&Roll ...

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Paul Heliosch hat geschrieben:@ Ewald Mrnka
Einen Bürgerkrieg macht der Deutsche Michel nicht mit ( - so gerne die Zyniker das auch gerne sähen...) Der Staat dankt höflich mit Brot & Spiel, Sex, Drugs, Rock&Roll ...
Wenn der Deutsche Michel sich nicht freiwillig das Hälschen abschneiden lassen will, dann wird er sich wehren müssen.

Dem Staat werden die Mittel für Brot & Spiele fehlen. Der Unterhaltungswert für billige Spielchen sinkt rapide, wenn der/die Plebs hungert.

Demnächst wird alles ausgereizt sein und selbst die totale Überwachung, die :ikb_censored: * und seine Auftraggeber organisieren, wird den Crash nicht verhindern können.

<img width=100% height=1 src=data:image/bmp;base64,Qk06AAAAAAAAADYAAAAoAAAAAQAAAAEAAAABABgAAAAAAAQAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAIAAAA==>
*Unsachliche Beleidigungen werden nicht geduldet :nono: und das nächste Mal verwarnt.
Walter

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Ewald Mrnka hat geschrieben:...
Wenn der Deutsche Michel sich nicht freiwillig das Hälschen abschneiden lassen will, dann wird er sich wehren müssen.
...
und selbst die totale Überwachung ... wird den Crash nicht verhindern können.
Ich denke, daß die Volksvertreter jeder Generation in einem schmerzvollen Prozess zu lernen gezwungen sind, daß es auch jenseits des Lobbyismus politische Arbeit gibt. Hierfür meine ich - Gott sei Dank - aktuell Anzeichen erkennen zu können... übrigens fand ich gerade den Kommentar Günther Netzers zur Deutschen Fußballmannschaft anlässlich des 3:2 sehr stark: Er spricht authentisch vom Wiedererstarken der "Deutschen Tugenden" - Was für den "Fußball" gilt, gilt auch für den "Rest der Mannschaft"
Die Volksparteien müssen sich wieder genau solcherart Terminologie befleissigen - nicht aus Opportunismus, sondern aus von Herzen kommender Überzeugung, dann wird es kein Aus für Deutsche Volksparteien geben.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ich denke, Franz Müntefering war Mitstreiter der katholischen Soziallehre.

Er hat deutlich gemacht, dass Sozialdemokraten auch Mut haben müssen zur Opposition.

Gemeinwohlparteien zeichnen sich eben dadurch aus, dass es in der Demokratie nicht nur die Parteiraison und Scheuklappendenken gibt.

Raphael

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Ich denke, Franz Müntefering war Mitstreiter der katholischen Soziallehre.
Jetzt fehlt nur noch, daß Du Andrea Nahles auch zu einer ebensolchen Verfechterin erklärst, weil sie einst Meßdienerin war. :hmm:

Die wirtschaftspolitische Kompetenz in den Volksparteien ist derart gering, daß man schon von einem Nichtvorhandensein sprechen kann. Die SPD ist weitgehend ein hellrot lackierte Variante der sozialistischen Internationale und die Christdemokraten ziehen mit populistischen Rücksichtnahmen ebenfalls in diese Richtung.
Der letzte aufrechte Ordnungspolitiker Friedrich Merz wurde von unser aller Kanzlerin in die Bedeutungslosigkeit abgeschoben. Ein Schelm, wer da an ihre FDJ-Vergangenheit zu denken wagt ...........
Zuletzt geändert von Raphael am Freitag 20. Juni 2008, 11:19, insgesamt 1-mal geändert.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

...ups - Ich bin ein Schelm 8)

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Was heute fehlt ist eine Integrationsfigur vom Format eines Dr. Helmut Kohl. ... Angie ist zwar auf dem besten Wege dorthin - jedoch ist derzeit diesbezüglich immer noch "Sauregurkenzeit".

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Ich denke, Franz Müntefering war Mitstreiter der katholischen Soziallehre.
Jetzt fehlt nur noch, daß Du Andrea Nahles auch zu einer ebensolchen Verfechterin erklärst, weil sie einst Meßdienerin war. :hmm:
Andrea Nahles rechne ich eher zum linken Flügel der liturgischen Bewegung.

Raphael

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Ich denke, Franz Müntefering war Mitstreiter der katholischen Soziallehre.
Jetzt fehlt nur noch, daß Du Andrea Nahles auch zu einer ebensolchen Verfechterin erklärst, weil sie einst Meßdienerin war. :hmm:
Andrea Nahles rechne ich eher zum linken Flügel der liturgischen Bewegung.
Frauen am Altar erschrecken den Gläubigen wie Münte's "Heuschrecken" die wirtschaftlich Aktiven.

Im Übrigen ist es hohe theologische Schule, mit Linken rechnen zu können. Sie entziehen sich nämlich jeder ordentlichen Mathematik. 8)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Ich denke, Franz Müntefering war Mitstreiter der katholischen Soziallehre.
Jetzt fehlt nur noch, daß Du Andrea Nahles auch zu einer ebensolchen Verfechterin erklärst, weil sie einst Meßdienerin war. :hmm:
Andrea Nahles rechne ich eher zum linken Flügel der liturgischen Bewegung.
Frauen am Altar erschrecken den Gläubigen wie Münte's "Heuschrecken" die wirtschaftlich Aktiven.
Münte hat in der SPD jedenfalls große Schuhe hinterlassen.

Kurt Beck verfügt ja nicht über so viel Messdienererfahrung.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

overkott hat geschrieben:...
Münte hat in der SPD jedenfalls große Schuhe hinterlassen....
...in die Herr Steinmeier problemlos hineinpasst :top:

( Wo sind eigentlich die Schuhe des Herrn Fischer bei den Grünen abgeblieben - ...und jene bei der FDP seit der Ära Genscher...? )

Ralf

Beitrag von Ralf »

Mal was für die Ohren (ein mp3), wirklich sehr zu empfehlen, um das politische Establishment (ein Produkt des Volkes!) besser zu verstehen:

Wieviel Lügen braucht die Demokratie?

(Quelle: domradio "Kopfhörer")

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Ralf hat geschrieben:Mal was für die Ohren (ein mp3), wirklich sehr zu empfehlen, um das politische Establishment (ein Produkt des Volkes!) besser zu verstehen:

Wieviel Lügen braucht die Demokratie?

(Quelle: domradio "Kopfhörer")
Vielen Dank, Ralf! ... Zusammenfassend daraus folgende Topics mit einigen Kernaussagen:

"...

Thema: Wahrheit in der Politik

Wieviel wahrheit verträgt der Bürger in der Demokratie?

Fünf Fragen, um deren Beantwortung sich jeder Politiker mühen sollte.

1. Welche Anreize zum "Wahrheit Tun" oder "Lügen Seinlassen" bieten die Medien?
2. Wie reagieren die Wähler auf ihnen unliebsame politische Aussagen - Welche Chancen haben solche Aussagen?
3. Wie stellen sich der Politiker auf Wählerreaktionen ein?
4. Auf welche Weise verändern polit. Aussagen an sich schon
jene Umstände unter denen Politik zu machen ist?
5. Nach welchen Maximen sollte ein verantwortungsbewusster Politiker unter diesen gegeben Umständen handeln?

Die Schuld liegt nicht nur bei den Politikern. Es kommt auf die Bürger an, denn die Bürger ermöglichen es den Politikern nach ethischen Grundsätzen zu handeln.

Politiker haben häufig gar keine Chance eine wahre Aussage über eine Sache zu äussern, die sie gar nicht wissen - Wenn sie wahrheitsgemäss regelmässig sagten 'Ich weiss es nicht!' würde der Wähler unweigerlich die Kompetenzfrage mithin seine Wählbarkeit in Abrede stellen. Stellen Sie sich vor Sie werden gefragt, wie morgen das Wetter wird - Genauso geht es dem
Politiker in einer Demokratie, wenn er taktisch um Prognosen gebeten wird.

Der 'taktische Umgang mit Wahrheit' gehört zum politisch unerlässlichen Handwerkszeug. - Hier ein Beispiel für
taktisch böswilliges Auflaufenlassen eines Politikers durch einen Reporter bei laufender Aufnahme "Nein, sie riechen wirklich nicht aus dem Mund!" (woraus übrigens auch die besondere Verantwortung der Medien abzuleiten ist.)

Politik hat eine eigene Logik des Wirkens. Das politische Leben hat eine ganz besondere ihr eigentümliche und zu verstehende Funktionsweise...

Voraussetzung für Vertrauen ist Transparenz - Wie ist diese Transparenz dialektisch umzusetzen?

Die Elemente politischer Funktionsgrundlagen:
- Politik ist Handeln unter Ungewissheit
- Politik ist Konkurrenz: Feind - Todfeind - Parteifreund
- Unbeliebt macht sich, wer die Wahrheit sagt.
- Es gibt ethisch begründete Gründe für den Umgang mit taktischer Wahrheit.
- Das Ist widerspricht meist dem Soll

Fazit:

- Ohne Akzeptanz bzw. Verinnerlichung der Gesetze der taktischen Wahrheit, Kommunikationsdesign, Informationsmanagement und Wahlkampfinszenierung kann heute niemand Politiker werden...

..."

Baron
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Beitrag von Baron »

Da ist viel Wahres dran.

Leider erleben wir es doch immer wieder, dass der mündige Bürger genau die wählt, die ihm die größten Versprechungen machen.

Die Linke z.B. macht hanebüchene Versprechungen, die nie und nimmer realisierbar sind. - Sie werden gewählt.

Die Wahrheit ist oft sehr unbequem. Wer unbequemes sagt, der macht sich nicht beliebt. Und wer nicht beliebt ist, wird nicht gewählt.

Das ist das Problem der Demokratie.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Baron hat geschrieben:...
Die Linke z.B. macht hanebüchene Versprechungen, die nie und nimmer realisierbar sind. - Sie werden gewählt. ...
...die Frage lautet: Von wem wird die Linke gewählt?
Antwort: Von enttäuschten Ex-SPD Wählern.
Der ehemalige SPD-Fuchs hat die beginnende Linkserosion schon frühzeitig gewittert und die logischen Konsequenzen gezogen nachdem er gegen das Trojanische Pferd opponiert und schliesslich den Kürzeren gezogen hat. Ohne Linke ist die SPD ein einbeiniger Zinnsoldat - Deshalb geht das Wahlvolk intuitiv davon aus, daß die SPD eine natürliche Option auf die Ehe mit der Linken haben muß. Dies fühlt das Reserl auf dem Lande ebenso wie das Brett vor dem Kopf jener SPD-Illusionäre, die meinen ohne einen ausgeprägten Linksflügel "Volkspartei" sein zu können. Die solchermassen flügellahmen SPD-"Genossen" bauen sich momentan aus den Resten Trojas eine Notunterkunft - dies reicht jedoch allenfalls gegen einen warmen Sommerregen, aber nicht gegen den nächsten Herbststurm... Sollte diese Notunterkunft kurzfristig nicht hinreichend standesgemäss ausgebaut werden, wird Tante Angies Hütte nicht wie momentan nur Löcher im Dach...
Bild... sondern irreparable Statikprobleme gewärtigen müssen ....es sei denn, sie liesse die CSU in den Bund diffundieren, aber das ist eine andere Baustelle...

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Es haben nicht nur die Volxparteien Schwund zu verzeichnen; der Schönwetterdemokratie kommen sogar die Gläubigen abhanden:

http://www.welt.de/politik/article21598 ... ratie.html

Wenn die Registrierkassen nicht mehr so fröhlich klingeln und zu den Spielen das Brot kanpp wird, dann hat eben jedes System so seine Schwierigkeiten sich zu legitimieren.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Gnostiker
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Beitrag von Gnostiker »

Es ist kein Wunder das sich immer mehr Menschen von den Parteien nicht mehr vertreten fühlen. Besonders der selbsständige Mittelstand leidet unter der ständig wachsenden Inflation und Abgabelast . Die Politiker entfernen sich immer mehr vom Volk und das Volk von den Politikern. Der Mittelstand hat jahrzehntelang das Gerüst der alten Bundesrepublik getragen und er entwickelte sich recht gut. Jedoch hat gerade jetzt der Mittelstand das Gefühl einer Kuh die erst gefüttert wurde um jetzt abgemolken zu werden. Sollte der Spiegelartikel recht behalten würde sich die politische Landschaft in der neuen Bundesrepublik gänzlich ändern und die Schäubles "Anti-Terror"-Gesetze täten Sinn machen.
"Wir werden also, bei sonst gleichen Verhältnissen, jenes Land als auf der höheren Stufe volkswirtschaftlicher Entwicklung stehend zu bezeichnen haben, in welchem der Mittelstand am meisten vertreten ist. Wo aber der Mittelstand sich in fortschreitender Auflösung befindet, dort haben wir eine dem Verderben direkt entgegenreifende Entwicklung vor uns und zwar um so sicherer, je größer der Reichtum ist, welcher diesen Auflösungsprozeß des Mittelstandes begleitet."

Prof. Dr. Gustav Ruhland, Berlin 1895


Es handelt sich nicht nur um ein altes, sondern um ein uraltes Problem, dessen Ursache in einer fehlerhaften Geld- und Bodenordnung liegt, und dessen Behebung insbesondere von der katholischen Kirche aktiv verhindert wird.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Dieses "Feindbild katholische Kirche" ist wie jedes Feindbild dämlich, Gnosti.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Dieses selten dämliche Geschwätz geht mir allmählich sehr auf den
Senkel. Von einer »einer fehlerhaften Geld- und Bodenordnung« zu
reden ist durchaus berechtigt. Darüber könnte man sinnvoll diskutie-
ren. Nicht umsonst habe ich hier sogar Silvio Gesells »Natürliche
Wirtschaftsordnung«
zum Herunterladen eingestellt.

Es ist aber völlig unerfindlich, weshalb du solch aberwitzig blödes
Zeug dazwischenspeist, daß die Problemlösung »insbesondere von
der katholischen Kirche aktiv verhindert« werde und dergleichen
mehr.

Du unternimmst nicht einmal den geringsten Versuch, deine patholo-
gischen Assoziationen in irgendeiner Weise zu begründen. Vielmehr
erbrichst du eine Suppe aus ein paar nahrhaften Brocken, bis zur Un-
kenntlichkeit verquirlt mit Kot, Schlamm und Dreck.

Schon einmal auf die Idee gekommen, daß angesichts dessen niemand
auch nur im Ansatz bereit sein wird, sich mit dir, ja überhaupt mit ir-
gendwem, über den Nährwert der an sich gesunden Bröckchen zu un-
terhalten?

Hinzu kommt dann noch der gnostische Unrat, mit dem du dein Er-
brochenes – nicht gerade hier, aber in vielen andern Beiträgen – gar-
nierst. Wiederum so sinnreich verbunden, als ob ein Koch beim Be-
zahlen an der Tankstelle Petersilie auf seine EC-Karte streute.

Man kann dir nicht einmal raten, die Themen zu trennen und geson-
dert über Wirtschaft einerseits, Gnosis und Religion andererseits zu
reden. Ahnung hast du nämlich keine. Weshalb zitierst du deine ein-
gestreuten Nag-Hammadi- oder sonstigen Gnostizismen eigentlich
(und stets ohne Quellenangabe) bald als „Spruch Nr. sowieso“, bald
als „Logion Nr. sowieso“? – Nach kurzem Querlesen scheint mir, du
zitierest aus dem Pseudophilippusevangelium „Sprüche“, aus dem
Pseudothomasevangelium dagegen „Logien“. Ausschlaggebend ist
offenbar, welche Variante der Übersetzer gewählt hat. Daß beides
dasselbe ist, merkst du nicht einmal.

Falls du in der Erkenntnis doch einmal ein Schrittchen vorankommen
möchtest, kannst du beispielshalber über die pseudothomanische
Schrift hier im Kreuzgang etwas nachlesen, oder dasselbe auch am ur-
sprünglichen Publikationsort
.

Der erste Schritt auf dem Erkenntnisweg wäre, überhaupt einmal zu
begreifen, was den Glauben der Kirche und die Gnosis grundsätzlich
unterscheidet und bereits durch die ganz andersartige Wurzel trennt:
Der Glaube der Kirche ist an die Geschichte gebunden und beruht auf
konkreten Ereignissen und Personen.

Die Gnosis dagegen ist abgehobene Spekulation ohne jeden Realitäts-
bezug, pseudoarkanes Geschwafel und Geseier, welches nach Bewun-
dertwerden gierende Egomanen ersonnen haben, um ihren nach Oh-
renkitzel verlangenden Jüngern Futter zu geben und dafür deren An-
betung einzustreichen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. :)
???

Gnostiker
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Beitrag von Gnostiker »

Nachdem jetzt die gröbsten Verbalinjurien abgelassen wurden, diskutieren wir also erst einmal über unsere fehlerhafte Geld- und Bodenordnung, welche die gegenwärtig wieder zu beobachtende Auflösung des Mittelstandes ursächlich bewirkt.

Bereits zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts hatte der Volkswirtschaftler Gustav Ruhland die Mechanismen beschrieben, die eine Volkswirtschaft immer wieder in wenige Reiche und viele Arme aufspaltet, bis sie an der sozialen Ungerechtigkeit zerbricht. Prof. Ruhland beschrieb die Zusammenhänge in seinem Werk "System der politischen Ökonomie" anhand von 22 verschiedenen Volkswirtschaften über einen Zeitraum von fast drei Jahrtausenden:

www.vergessene-buecher.de

Lassen wir vorerst die Frage außen vor, weshalb das Wissen über besagte Zusammenhänge im Lauf der Geschichte immer wieder "vergessen" wurde (auch wenn das letztlich die interessantere Frage ist), und beschäftigen uns zunächst mit der Frage, warum "heutzutage" offenbar kein "Spitzenpolitiker" in der Lage zu sein scheint, die Thematik offen anzusprechen.

Die jährliche Summe der Auszahlungen aller Geschäftsbanken an Anleger (Liquiditätsverzichtsprämien) beträgt gegenwärtig in Deutschland etwa 360 Milliarden €, Tendenz exponentiell steigend.

Die Verzinsung des unverschuldeten Sachkapitals (Eigenkapitalrendite) beträgt etwa 60 Milliarden € jährlich.

Die privaten Bodenrenten, von denen ein Großteil in den Wohnungsmieten steckt, schlagen noch einmal mit etwa 100 Milliarden € pro Jahr zu Buche.

Insgesamt ergibt das eine Summe von etwa 520 Milliarden € jährlich an leistungslosem Einkommen der Besitzenden auf Kosten der Arbeitenden, die durch unsere fehlerhafte Geld- und Bodenordnung verursacht wird. Die Größenordnung übersteigt bereits den gesamten Staatshaushalt der Bundesrepublik Deutschland.

Und dann stellen sich so genannte "Spitzenpolitiker" vor die Kamera und verkünden: "wir wissen von nix".

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Gretchenfrage: Kann ein System stabil sein, in dem der Arbeitende zur Erhaltung des Müßiggängers gezwungen wird, ohne daß gleichzeitig die Zahl der Müßiggänger begrenzt wird?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Beitrag von Gnostiker »

Gretchenfrage: Kann ein System stabil sein, in dem der Arbeitende zur Erhaltung des Müßiggängers gezwungen wird, ohne daß gleichzeitig die Zahl der Müßiggänger begrenzt wird?
Wie willst Du "die Zahl der Müßiggänger" denn begrenzen, und welchen Sinn sollte das haben?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die begrenzen ihre Zahl schon selber, keine Sorge, Leute.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Beitrag von Kurt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nicht umsonst habe ich hier sogar Silvio Gesells »Natürliche
Wirtschaftsordnung«
zum Herunterladen eingestellt.
Auch wenn ich nicht viel davon halte, ist Gsells Freiwirtschaft immerhin mal etwas anderes als das übliche Verteilgelabere der Linken. Letzten Endes führt das Modell aber in einen grauenhaften Konsumismus. Probier's doch mal mit dem Taschengeld bei Deinen Kindern aus ;D

(Prima Link!)

Gnostiker
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Beitrag von Gnostiker »

Letzten Endes führt das Modell aber in einen grauenhaften Konsumismus.
Wie kommst Du darauf?

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