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Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Samstag 18. Oktober 2008, 15:36
von Kurt
Aus der Rheinischen Post (Zeitung für Politik und christliche Kultur) vom 18.10.08:

Was glaubt, wer nicht glaubt?

Daraus:
Das Neue an diesem Unglauben ist seine Radikalität: Ihm geht es nicht mehr um die Widerlegung des Glaubens; er kommt ganz ohne Argumente aus, sucht keine inhaltliche Auseinandersetzung. Er ist in gewisser Weise denunziatorisch, in zunehmend aggressivem Ton. Publikumswirksame Atheisten wie Richard Dawkins („Der Gotteswahn“) haben vornehmlich im Blick, alles Religiöse kurzerhand zu pathologisieren. Es geht darum, den Gläubigen als eine naive Persönlichkeit abzustempeln, die im Grunde nur dumm und letztlich armselig ist.
Dass Fragen bleiben, ist der Vorteil der neuen Debatte: Fragen danach, was vom Abendland bleibt, wenn es nicht mehr christlich ist. Müssen dann neue Werte erfunden werden? Heißt Atheismus auch Amnesie? Und was ist der Mensch ohne metaphysische Beheimatung?

Wie ernst oder polemisch diese Debatte auch geführt werden mag, sie wird zur Vergewisserung auch im so genannten Innenraum des Glaubens führen. Ein Witz markiert diesen Wert der neuen Auseinandersetzung. Frage: Warum nerven Atheisten eigentlich so? Antwort: Weil die dauernd über Gott reden.
Wie seht ihr das? Trifft der Verfasser den Nagel auf dem Kopf?

Verfasst: Samstag 18. Oktober 2008, 17:31
von Gerhard
Lass sie doch. Die wollen doch nur spielen. Steht zu eurer Überzeugung und demonstriert ihnen die Freude eines gläubigen Menschen.

Was juckt es die Eiche ...

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Samstag 18. Oktober 2008, 19:58
von Peregrin
Kurt hat geschrieben:A
Wie seht ihr das? Trifft der Verfasser den Nagel auf dem Kopf?
Fällt mir schon seit ein paar Jahren auf.

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2008, 06:07
von Gerhard
Sollten wir Christen dann nicht auch mal etwas aggressiver werden? Macht Spaß :freude:

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2008, 07:02
von Linus
Gerhard hat geschrieben:Sollten wir Christen dann nicht auch mal etwas aggressiver werden? Macht Spaß :freude:
Selig die Friedfertigen

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2008, 07:03
von Gerhard
Linus, Gott bewahre Dir Deinen Kinderglauben.

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2008, 09:56
von Raphaela
Gerhard hat geschrieben: Gott bewahre Dir Deinen Kinderglauben.
Dann gib du doch eine Bibelstelle an, die dazu auffordert, aggressiv zu handeln.

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2008, 10:53
von Kurt
Der im Artikel verwendete Begriff Aggressiv bedeutet nicht gewaltsam.
Der Atheismus breitet sich in diesem Sinne nicht mehr durch Gleichgültigkeit, sondern durch (politische, mediale, propagandistische) Angriffslust aus.

Aber wenn es Euch gleichgültig ist, dann ist ja alles ok.

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2008, 22:05
von Allons
Kurt hat geschrieben:Wie seht ihr das? Trifft der Verfasser den Nagel auf dem Kopf?
Nein, der Verfasser haut im Nebel herum. Die zitierten 3/4 der Einwohner der neuen Länder beispielsweise sind in den seltensten Fällen dezidierte Atheisten sondern sind schlichtweg ahnungslos und reagieren in Allgemeinen höchst freundlich und interessiert wenn man im Gespräch seinen Glauben einfließen läßt. Da ist viel Interesse und Bedarf nach Gesprächen vorhanden, leider fehlen aber den Kirchen im Osten Geld und Zeit.

Von Dawkins mag man halten was man will aber der ist nun mal ein einzelner Autor. Die Schlacht wird nicht in den Köpfen der Menschen entschieden sondern in den Herzen, das wurde sie vor 2000 Jahren und jetzt immer noch. "Woran glaubt wer nicht glaubt?" war mal ein Subtitel eines Büchleins von Carlo Maria Martini und Umberto Eco und es wäre der rheinischen Leserschaft besser gedient gewesen, der Autor hätte daraus ein wenig zitiert.

Herzliche Grüße, Allons!

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2008, 22:40
von Pit
Gerhard hat geschrieben:Lass sie doch. Die wollen doch nur spielen. Steht zu eurer Überzeugung und demonstriert ihnen die Freude eines gläubigen Menschen.

Was juckt es die Eiche ...
Agressiv reagiert nur ein relativ kleiner Teil unter den Atheisten (Stichwort: Richard Dawkins).
In den nicht mehr ganz so neuen Bundesländern - da greife ich einen vorigen Beitrag auf - sind viele einfach uninformiert aber nicht spezifisch atheistisch gesinnt.

Gruß,Pit

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2008, 22:55
von Kurt
Ich glaube, diese Sicht ist naiv.
Wahr ist natürlich, daß viele Atheisten ganztägig vor dem PC sitzen und deswegen keinen Schaden anrichten können. Bedenklicher ist der politische Einfluß über das linke Parteienspektrum.

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2008, 23:02
von Robert Ketelhohn
Mir sind ja offene Atheisten lieber als pseudochristliche Gnostiker.

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2008, 23:10
von Nietenolaf
Kurt hat geschrieben:Bedenklicher ist der politische Einfluß über das linke Parteienspektrum.
Ich muß mal ganz dumm fragen, wieso das bedenklich ist bzw. wieso nicht auch über das rechte Parteienspektrum. Oder habe nur ich irgendwie nicht mitbekommen, daß wir in einer Mehr-Parteien-Theokratie leben? Es wäre schon nicht übel, würde der Staat mal für eine gewisse dogmatische Makellosigkeit der Gesellschaft sorgen.

Verfasst: Sonntag 19. Oktober 2008, 23:20
von Kurt
Agressiver Atheismus ist natürlich immer bedenklich, egal wo er steckt.
Das rechte Parteienspektrum spielt zur Zeit eine untergeordnete Rolle. Die große Mitte ist kümmert sich um ein bemühtes Christentum, überwiegend ist sie aber areligiös.

Den im Beitrag beschriebenen programmatisch-aggressiven Atheismus sehe ich überwiegend im linken Spektrum angesiedelt, je linker, desto extremer.

Das ist meine Einschätzung.

Verfasst: Montag 27. Oktober 2008, 15:01
von Lofty
Ich habe in den letzten Jahren in meinem beruflichen Umfeld einige Atheisten kennen gelernt. Einige davon sind Atheisten, weil sie in der ehemaligen „DDR“ sozialisiert und aufgewachsen sind und einfach keine Berührung mit dem Christentum hatten. Darunter habe ich Menschen kennengelernt, die im Grunde ihres Herzens durchaus Christliche Werte vertreten, vielleicht mehr im humanistischen Sinne.
Eine meiner Kolleginnen beispielsweise ist im Grunde ihres Herzens eine „Suchende“. Ich weiß es und sie weiß dass ich es weiß. Sie weiß auch, dass ich Christ bin. Das Thema bleibt zwischen uns unausgesprochen aber es gibt ein tiefes gemeinsames Verstehen darüber. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber wenn ich auf direkte Art einen „Missionsversuch“ unternehmen würde, liefe ich Gefahr, dass hier etwas kaputt ginge. Ich schließe sie regelmäßig ins Gebet ein und ich glaube, dass das so gut ist.
Im Allgemeinen scheint es so zu sein, dass, zumindest in der Firma, Glaube Privatsache zu sein scheint. Man spricht einfach nicht darüber, es ist vielen „peinlich“ und wenige Christen „outen“ sich als solche. Es gibt jedoch immer wieder Situationen, in denen man sich „erkennt“.
Was ich bedenklicher finde ist dass Menschen, die getauft konfirmiert/gefirmt sind, ihr Christ sein aber nicht mehr leben. Sie zahlen zwar Kirchensteuer und gehören einer Kirche an, aber nur weil es sich so gehört. Da ist es konsequenter nicht Mitglied einer Kirche zu sein.
Der Atheismus scheint im täglichen Geschäftsleben die Normalität zu sein. Es scheint vernünftig, nur das zu akzeptieren was fassbar, erklärbar und beweisbar ist. Christen werden, zumindest vordergründig, belächelt. Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass viele mit einem wirklich gläubigen Menschen, der sich bemüht, seinen Glauben zu leben und auch mal bewusst „die andere Wange“ hinhält und der auf Gemeinheiten mit Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit reagiert so ihre Schwierigkeiten haben. Ich wünsche mir, dass wir Christen mehr zusammen stehen, uns gegenseitig unterstützen und, sofern sich die Gelegenheit ergibt, auch einmal miteinander beten.

Verfasst: Montag 27. Oktober 2008, 15:18
von overkott
Agressiver Atheismus wird als geschäftsschädigende Ideologie im Bereich der Wirtschaft ebenso abgelehnt wie Fundamentalismus.

Verfasst: Montag 27. Oktober 2008, 16:27
von Linus
Ein Freund von mir ist inzwischen durchaus zum Harcore-Katholen geworden. Seinen Geschäftspartnern fällt regelmässig die Kinnlade runter, wenn er sich bei der Besprechung bevor er zu Essen anfängt, bekreuzigt. (Still, nur die Geste) :mrgreen:

Verfasst: Montag 27. Oktober 2008, 16:50
von Pit
Linus hat geschrieben:Ein Freund von mir ist inzwischen durchaus zum Harcore-Katholen geworden. Seinen Geschäftspartnern fällt regelmässig die Kinnlade runter, wenn er sich bei der Besprechung bevor er zu Essen anfängt, bekreuzigt. (Still, nur die Geste) :mrgreen:
Ob das unbedingt "hardcore" ist?
Ich denke er, daß er sich bewusst ist, wem er letztendlich da Essen/die Lebensmittel verdankt.

Gruß,Pit

Verfasst: Montag 27. Oktober 2008, 17:12
von overkott
Die Differenzierung: Sonntags, werktags, Wochenende hat schon eine gewisse Berechtigung. Sie unterteilt die Zeit in sakral, profan und frei.

Also sollte sich die Gottesliebe sonntags in der Liturgie zeigen und auch an den übrigen Tagen in der Nächstenliebe.

Verfasst: Montag 27. Oktober 2008, 19:07
von Linus
Pit hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Ein Freund von mir ist inzwischen durchaus zum Harcore-Katholen geworden. Seinen Geschäftspartnern fällt regelmässig die Kinnlade runter, wenn er sich bei der Besprechung bevor er zu Essen anfängt, bekreuzigt. (Still, nur die Geste) :mrgreen:
Ob das unbedingt "hardcore" ist?
Ich denke er, daß er sich bewusst ist, wem er letztendlich da Essen/die Lebensmittel verdankt.

Gruß,Pit
In dem Umfeld in dem er arbeitet (PR Branche-schickimickifaktor) schon.

Verfasst: Montag 27. Oktober 2008, 20:44
von Raphaela
overkott hat geschrieben: Also sollte sich die Gottesliebe sonntags in der Liturgie zeigen und auch an den übrigen Tagen in der Nächstenliebe.
Kannst du Gottes- und Nächstenliebe trennen?

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 14:02
von Piusderdritte
Irland führt als erstes Land Atheismus-Unterricht an Pflichtschulen ein
(Dublin) Das „erste atheistische Curriculum der Geschichte“ kommt aus dem katholischen Irland. Auf der grünen Insel ist einiges in Bewegung geraten. Ausgangspunkt war ein konzertierter medialer Frontalangriff gegen die Kirche dort und in anderen Ländern im Zusammenhang mit dem sexuellen Mißbrauchsskandal von Kindern und Jugendlichen durch Kleriker. 213 folgte die erste Aufweichung des irischen Lebensschutzes nach massivem internationalem Druck und einer inszenierten Medienkampagne rund um den Tod einer Inderin, die zu Unrecht jedoch absichtlich dem irischen Abtreibungsverbot angelastet wurde. Und nun legte der irische Unterrichtsminister Ruairi Quinn fest, daß alle nicht-konfessionellen Schulen Irlands allen Kindern zwischen vier und dreizehn Jahren Atheismus-Unterricht erteilen sollen.

Der Unterricht wird von der militant-religionsfeindlichen Atheist Ireland gestaltet werden. Unterstützt wird der Atheismusuntericht durch Educate Together, einem Provider für „nicht religiöse“ Bildungsdienstleistungen, wie die Tageszeitung Il Foglio berichtete.

„Dieser Kurs ist notwendig, weil das irische Schulsystem zu lange einseitig die religiöse Indoktrinierung gefördert hat“, so Michael Nugent, der Chef von Atheist Ireland, einer Organisation, die sich für die „Förderung des Atheismus, die Vernunft und den laizistischen Staat“ einsetzt.

Der Atheismus als Unterrichtsgegenstand ist keine Neuigkeit im angelsächsischen Raum. In den USA bieten zahlreiche Colleges, von der San Diego State University bis zur University of Chicago, an der US-Präsident Barack Obama bis 24 Verfassungsrecht lehrte, eigene Lehrveranstaltungen zum Atheismus an.

Es ist allerdings das erste Mal, daß das Motto „Gott existiert nicht“, in die Lehrpläne von Pflichtschulen in einem Land der Europäischen Union aufgenommen wird. Irland übertrifft damit sogar den radikalen Laizismus Frankreichs mit seiner strikten Trennung von Staat und Kirche, wo ab dem nächsten Schuljahr „eine Stunde laizistische Moral“ in den Lehrplan eingefügt wird.

Ruairi Quinn, der seit 211 für die Schulen Irlands zuständig war, kündigte bereits damals einen Plan an, mit dem Hunderte von katholischen Privatschulen der katholischen Kirche entzogen und unter die Kontrolle von „laizistischen und ausgewählten Einrichtungen“ gestellt werden sollten. Ein ehrgeiziges und ideologisch aufgeladenes Projekt zum Umbau der Gesellschaft, das Quinn damals an der Christian Brothers School in Basin Lane in Dublin verkündete. Die Christian Brothers School war die erste von Quinn „entchristlichte“ Schule, die er der Trägerschaft von Educate Together übergab. „Es ist die radikalste Veränderung des Grundschulwesens Irlands seit der Staatsgründung in den 2er Jahren“, erklärte Minister Quinn.

Die neue Atheismus-Stunde dauert 4 Minuten und wird wöchentlich stattfinden. Sie wird unter anderem die Lehre des Materialismus, die wissenschaftliche Sichtweise der Welt, die religiöse Apathie oder Agnostizismus umfassen. Dazu gibt es eigene Schulbücher. Educate Together bietet eine eigene atheistische Anwendung für Smartphones an, die allen Eltern angeboten wird, deren Kinder eine irische Grundschule besuchen.

Auf der Bücherliste der Schulstunde zur Entchristlichung Irlands scheint auch The Magic of Reality von Richard Dawkins, dem internationalen Star des Atheismus auf, der den Glauben als „Schnuller“ bezeichnete. Laut Dawkins sei es keine würdige Haltung für einen Erwachsenen mit einem Schnuller herumzulaufen. Dawkins sorgt derzeit für Schlagzeilen wegen seiner Autobiographie, in der er sich für die Legalisierung von Pädophilie ausspricht.

Ein Paradox, da gerade wegen und unter Verweis auf dem Pädophilieskandal als Anklage gegen gestrauchelte katholische Priester, der Angriff gegen die katholische Kirche begann. Ein Angriff, der zur Entchristlichung des Landes führt, um am Ende diesmal offiziell die Bücher eines Pädophilen-Propagandisten in den Schulplan aufzunehmen. Nach der atheistischen Logik Dawkins ist religiöse Erziehung nämlich für Kinder schädlicher als Pädophilie.

Ruairi Quinn, von Beruft Architekt und „Architekt“ der Entchristlichung Irlands gehört der Irish Labour Party an. Der Sozialist ist seit 211 Unterrichtsminister in der Koalitionsregierung des Christdemokraten Enda Kenny (Fine Gael). Quinn gehört seit 1982 ununterbrochen dem irischen Parlament an. Von 1997-22 war er sozialistischer Parteivorsitzender und bekleidete seit 1982 verschiedene Ministerposten. Seit 1998 ist Quinn stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE), in der 32 europäische sozialistische und sozialdemokratische Parteien zusammengeschlossen sind. Die SPE stellt 17 Abgeordnete zum Europäischen Parlament, wo sie als Progressive Allianz der Sozialisten und Demokraten (S&D) die zweitgrößte Fraktion stellt. Fraktionsvorsitzender ist der österreichische SPÖ-Vertreter Hannes Swoboda, der auf den bundesdeutschen SPD-Vertreter Martin Schulz folgte. Schulz ist seit 212 Präsident des Europäischen Parlaments.
http://katholisches.info/213/1/5/irl ... hulen-ein/
:daumen-runter: :daumen-runter: :daumen-runter:

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 19:01
von Samson83
So lange an denselben Schulen Religionsunterricht stattfindet, ist das nur fair.

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 19:15
von Pollux
Das sehe ich auch so, obwohl mir der Schritt, so er denn stimmt, nicht wirklich gefallen mag.Es ist schon ein Angriff der Kirchenhasser auf die Verbreitung des christlichen Glaubens.Aber PiusderDritte hat das Ganze wohl auch aus dem Grund gepostet, weil er ein Verächter allen dessen, was Sozialismus ist, zu sein scheint, um mich vorsichtig auszudrücken.

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 21:55
von Maurus
Samson83 hat geschrieben:So lange an denselben Schulen Religionsunterricht stattfindet, ist das nur fair.
Der Atheismus als Religion. Oder noch besser: Nietzsches schlimmster Alptraum: Die Vergötzung des Nihilismus.

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 22:31
von Thomas_de_Austria
Maurus hat geschrieben:Der Atheismus als Religion. Oder noch besser: Nietzsches schlimmster Alptraum: Die Vergötzung des Nihilismus.
Ja. :kugel:

---

Bei dieser Absurdität kommt zumindest raus, worum es sich handelt ...

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 22:59
von Soulfly
Es regiert nicht der Atheismus oder Nihilismus.
Unsere Gesellschaft ist einfach nur entwurzelt.
Und stirbt somit einen langsamen Tod.

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Montag 7. Oktober 2013, 02:02
von Bankasius
Kurt hat geschrieben:Aus der Rheinischen Post (Zeitung für Politik und christliche Kultur) vom 18.10.08:

Was glaubt, wer nicht glaubt?

Daraus:

...Es geht darum, den Gläubigen als eine naive Persönlichkeit abzustempeln, die im Grunde nur dumm und letztlich armselig ist.

Ich bin Atheist, kenne Gläubige, die meist mit beiden Beinen im realen Leben stehen, darunter meine Frau, und oft über hohe Allgemeinbildung und einen qualifizierten Beruf verfügen. Ich beurteile Menschen nicht danach, ob sie der Botschaft einer Religion glauben, so diese Botschaft keine Intoleranz gegen Gläubige anderer Religionen oder gegen den Atheismus fordert. Und das Christentum fordert das HEUTE nicht mehr.
...Fragen danach, was vom Abendland bleibt, wenn es nicht mehr christlich ist. Müssen dann neue Werte erfunden werden? Heißt Atheismus auch Amnesie? Und was ist der Mensch ohne metaphysische Beheimatung?
[/quote]

Das Abendland bliebe zweifelsfrei auch ohne Glaube an die christliche Botschaft oder an die einer anderen Religion das, was es ist bisher ist, nämlich das Abendland ;) und neue Werte müssen auch nicht erfunden werden. Die sind da und werden unter Berücksichtigung der UN-Menschenrechtskonvention in den EU-Verfassungen und im geltendem Recht klar definiert. Sie sind vernünftig und lassen der individuellen Freiheit einen größeren Spielraum als ihn manche christliche Konfessionen, darunter die RKK, gern einräumen würden. Und Mensch kann zweifelsfrei auch ohne „metaphysische Heimat“ zufrieden leben. Jedenfalls gelingt das mir problemfrei.

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Montag 7. Oktober 2013, 06:58
von martin v. tours
Soulfly hat geschrieben:Es regiert nicht der Atheismus oder Nihilismus.
Unsere Gesellschaft ist einfach nur entwurzelt.
Und stirbt somit einen langsamen Tod.
Da fällt mir das bekannte Zitat von Chesterton ein:
Wenn Menschen aufhören, an Gott zu glauben, dann glauben sie nicht an nichts, sondern an alles Mögliche.

Nichtchristen die an absolut nichts glauben, kenne ich viel weniger als solche, die an irgend ein selbstgebasteltes Brimborium glauben.

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Montag 7. Oktober 2013, 07:52
von Maurus
Bankasius hat geschrieben:
...Fragen danach, was vom Abendland bleibt, wenn es nicht mehr christlich ist. Müssen dann neue Werte erfunden werden? Heißt Atheismus auch Amnesie? Und was ist der Mensch ohne metaphysische Beheimatung?
Das Abendland bliebe zweifelsfrei auch ohne Glaube an die christliche Botschaft oder an die einer anderen Religion das, was es ist bisher ist, nämlich das Abendland ;) und neue Werte müssen auch nicht erfunden werden. Die sind da und werden unter Berücksichtigung der UN-Menschenrechtskonvention in den EU-Verfassungen und im geltendem Recht klar definiert.
Mag sein, aber ohne eine naturgesetzliche, meinetwegen "metaphysische" Grundlegung sind diese Werte eben keineswegs sakrosankt. Sie können jederzeit verschwinden, was man beispielsweise an der Diskussion um die postnatale "Abtreibung" sehen kann.

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Montag 7. Oktober 2013, 21:08
von Samson83
Maurus hat geschrieben: Mag sein, aber ohne eine naturgesetzliche, meinetwegen "metaphysische" Grundlegung sind diese Werte eben keineswegs sakrosankt. Sie können jederzeit verschwinden, was man beispielsweise an der Diskussion um die postnatale "Abtreibung" sehen kann.
Ich meine das hatten wir schon mal.

Hierdurch wird nur belegt, dass der Glaube nützlich ist, nicht dass er wahr ist.

Re: Wird der Atheismus zunehmend aggressiver?

Verfasst: Montag 7. Oktober 2013, 21:24
von Maurus
Samson83 hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Mag sein, aber ohne eine naturgesetzliche, meinetwegen "metaphysische" Grundlegung sind diese Werte eben keineswegs sakrosankt. Sie können jederzeit verschwinden, was man beispielsweise an der Diskussion um die postnatale "Abtreibung" sehen kann.
Ich meine das hatten wir schon mal.

Hierdurch wird nur belegt, dass der Glaube nützlich ist, nicht dass er wahr ist.
Außer dass der Glaube wahr ist, ist natürlich auch nützlich.