Das Ende der Sozialdemokratie in Deutschland?
Das Ende der Sozialdemokratie in Deutschland?
Nach dem Ypsilanti Debakel als vorläufigem Höhepunkt der inneren Zerissenheit der SPD steht die Partei vor einem Scherbenhaufen. In den Vordergund treten zwischenmenschliche Zerwürfnisse, wie sie sonst nur in schlechten katholischen Foren vorkommen.
Ich frage mich, wann der Anfang in dieser Krise war. Bereits 1983 prognostizierte Herbert Wehner eine Opposition für mindestens 20 Jahren. Ganz so lange dauerte es nicht, aber könnte dies der Anfang vom Ende gewesen sein? War es Kohl, der die SPD zerrüttete, mit seinen 16 Jahren Kanzlerschaft?
Oder können wir Schröder mit seiner Agenda-Politik, den Bossen der Genossen als Spaltpiz sehen? Er trieb einen Keil in die Anhängerschaft; jene die die alte Sozialdemokratie vertraten und die neuen.
War es erst Lafontaine, der die Partei zerstörte? Clement, Ypsilanti, Beck?
Erleben wir den Niedergang der großen deutschen Sozialdemokratie, die nie richtig groß geworden ist? Es sieht alles danach aus, als breche diese Partei endgültig auseinander. Es kann sein, daß die Partei bei der Wahl 2013 einstellig wird.
Ich frage mich, wann der Anfang in dieser Krise war. Bereits 1983 prognostizierte Herbert Wehner eine Opposition für mindestens 20 Jahren. Ganz so lange dauerte es nicht, aber könnte dies der Anfang vom Ende gewesen sein? War es Kohl, der die SPD zerrüttete, mit seinen 16 Jahren Kanzlerschaft?
Oder können wir Schröder mit seiner Agenda-Politik, den Bossen der Genossen als Spaltpiz sehen? Er trieb einen Keil in die Anhängerschaft; jene die die alte Sozialdemokratie vertraten und die neuen.
War es erst Lafontaine, der die Partei zerstörte? Clement, Ypsilanti, Beck?
Erleben wir den Niedergang der großen deutschen Sozialdemokratie, die nie richtig groß geworden ist? Es sieht alles danach aus, als breche diese Partei endgültig auseinander. Es kann sein, daß die Partei bei der Wahl 2013 einstellig wird.
Kann es nicht vielleicht sein, daß ein hin und her innerhalb und zwischen ähnlichen politischer Lager etwas ganz natürliches ist? Hat Wehner nicht mit den 20 Jahren eine Einschätzung darüber abgegeben, ab wann die Grünen koalitionstauglich sind und Rot-Grün möglich ist? Ist es nicht so, daß eine Linkspartei den erweiterten linken Flügel der SPD darstellt? Ist es nicht so, daß auf der anderen Seite des politischen Spektrums eine derartige Bewegung eher nicht erwünscht ist?
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!
- Lutheraner
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Re: Das Ende der Sozialdemokratie in Deutschland?
Nein.Kurt hat geschrieben:Das Ende der Sozialdemokratie in Deutschland?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Es stellt sich die Frage, ob das Einteilen in rechts und links heute noch sinnvoll und zeitgemäß ist.
Politik hat nur dann Erfolg, wenn sie die Menschen weiter bringt. Also sozial ist. Auf der anderen Seite haben wir erlebt, dass der reine Sozialismus Schiffbruch erlitten hat, also geht es auch um das Kapital, ohne welches heute niemand existieren kann.
Vielleicht sollten wir die Politik neu erfinden, um solche Exzesse wie in Hessen und auch wie mit Lafontaine zu vermeiden.
Pierre
Politik hat nur dann Erfolg, wenn sie die Menschen weiter bringt. Also sozial ist. Auf der anderen Seite haben wir erlebt, dass der reine Sozialismus Schiffbruch erlitten hat, also geht es auch um das Kapital, ohne welches heute niemand existieren kann.
Vielleicht sollten wir die Politik neu erfinden, um solche Exzesse wie in Hessen und auch wie mit Lafontaine zu vermeiden.
Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich
Da kann ich dir sogar zustimmen. Oftmals ist links sinnvoller, oftmals rechts. Leider hängen viele Menschen aber immer nur der einen, andere der andern Richtung an. Wer die Diskussion zwischen Lafontaine und Merz im ZDF verfolgt hat und nicht voreingenommen ist, der wird erkannt haben, dass beide in Teilen recht hatten, aber leider sind beide auch wieder zu einseitig orientiert.pierre10 hat geschrieben:Es stellt sich die Frage, ob das Einteilen in rechts und links heute noch sinnvoll und zeitgemäß ist.
Im ökologischen und sozialen Bereich halte ich z.B. die Grünen im vielem für fortschrittlicher als andere Parteien, in Teilen auch die SPD. In Steuerfragen sind andere Parteien wieder besser, ebenso wenn um es christliche Ethik geht. Leider gibt es keine Partei, die nicht irgendwo einseitig wäre und leider haben gewisse Lobbygruppen aller Art nach wie vor grossen Einfluß auf die Politik.
Zuletzt geändert von Edi am Dienstag 11. November 2008, 22:33, insgesamt 2-mal geändert.
- Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der Sozialdemokratie in Deutschland?
Nein, nein, keine Sorge, die Sozen sind "unausrottbar wie der Erdfloh". Das sind Stehaufmännchen, die zwar degenerieren, aber tapfer weiterstrampeln. Sie brauchen noch nicht einmal ein Programm oder wirklich gute Leute, ihnen reicht zum Überleben, wenn ein wenig Stallgeruch haften bleibt.Lutheraner hat geschrieben:Nein.Kurt hat geschrieben:Das Ende der Sozialdemokratie in Deutschland?
Die Sozis sind erst dann am Ende, wenn das Parlamentarische System zu Ende ist; und das hat noch lange lange seine historische Berechtigung.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
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- Ewald Mrnka
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Den Begriff "Soz/Sozi" darf man nicht zu eng fassen; in der guten alten SPD finden sich nämlich allerleilei Sozialisationstypen zusammen: Salonbolschewisten, Herz-Jesu-Sozialisten á la Blüm, Stalinisten, Gutmenschen, viele viele Opportunisten und was sich sonst noch im großen Zoo tummelt ........beim Fußvolk aber eher Normalos, die sich nun mal für eine der Zirkusparteien entschieden haben; mit diesem Potential kann man immer wieder auf Stimmenfang gehen & erfolgreich absahnen.Gerhard hat geschrieben:Lieber Ewald,
ob solche Sozen wie unser ehemaliger Bundesbiertrinker noch Sozen sind, könnte ja mal in die gesellige Runde eingeworfen werden.
Oskar Lafontaine hat sich ja nicht ohne Not von seinen damaligen Genossen losgesagt.
G.
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- Ewald Mrnka
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Prinzipiell hast Du Recht, aber es wirkt auch so etwas wie ein Trägheitsgesetz; sicher wird die "Linke" am linken Rand der SPD Stimmen abziehen - ob aber die CDU ernsthaft in der Mitte der SPD abfischen kann - das bezweifle ich.Kurt hat geschrieben:Es stellt sich die Frage, wozu man die SPD noch braucht, wenn es links die SED und in der linken Mitte die CDU nahtlos anknüpfen.Gerhard hat geschrieben:Interessanter scheint Münte die Zeichen der Zeit erkannt zu haben un ruft zum Schulterschluss mit der Linkspartei
Insgesamt erodieren alle sogenannten Volksparteien, zudem klappt das mit der Wahlbeteiligung auch nicht mehr so wie früher. Die Leute werden erfahrener, aufgeklärter.....zynischer. Sie erkennen immer deutlicher von wem und wie sie am Nasenring geführt & ausgeplündert werden; sie verlieren den Glauben an die Taschenspieler. Das faßt man unter dem euphemistischen Begriff "Politikverdrossenheit" zusammen.
Weimar läßt grüßen
Ich wünsche allerseits einen erfolgreichen Tag mit einerm hohen Wirkungsgrad
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Ein Konsolidierungskurs der SPD wäre wünschenswert, weil sie neben der CDU/CSU als die zweite Säule des Parteiensystems gilt.
Die SPD könnte sich konsolidieren, wenn sie bereit ist, in die Opposition zu gehen und dies dem Wähler eindeutig sagt:
Die Linke ist für uns keine Alternative und kein Koalitionspartner. Wir stehen für diese Politik und gehen dafür notfalls in die Opposition.
Dann kann sie Wähler von der Linken und aus der Mitte zurückgewinnen.
Diese Botschaft kommt aber bei der SPD nicht an. Sie setzt weiter auf Durchwurschteln und Dabeiseinistalles.
Münte fehlt zur Konsolidierung leider der Mumm.
Die SPD könnte sich konsolidieren, wenn sie bereit ist, in die Opposition zu gehen und dies dem Wähler eindeutig sagt:
Die Linke ist für uns keine Alternative und kein Koalitionspartner. Wir stehen für diese Politik und gehen dafür notfalls in die Opposition.
Dann kann sie Wähler von der Linken und aus der Mitte zurückgewinnen.
Diese Botschaft kommt aber bei der SPD nicht an. Sie setzt weiter auf Durchwurschteln und Dabeiseinistalles.
Münte fehlt zur Konsolidierung leider der Mumm.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 03,00.html
Eine Partei, die offenkundig derart oligarchisch ist, daß sie mit normaler innerparteilicher Demokratie nicht klar kommt, verdient den Untergang. Sich für den Studienabrecher Annen (er schaffte das Latinum nicht
) so ins Zeug zu legen, zeugt von mittlerem Grad des Schwachsinns.
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- Ewald Mrnka
- Beiträge: 7001
- Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06
Die SPD kann nicht untergehen - Dummheit, Ignoranz & Korruption sind sind grundsätzlich kein Hindernis um in diesem System Karriere zu machen. In unserer Bonzokratie ist Bildung nicht gefragt - Bildung ist eher verdächtigar26 hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 03,00.html
Eine Partei, die offenkundig derart oligarchisch ist, daß sie mit normaler innerparteilicher Demokratie nicht klar kommt, verdient den Untergang. Sich für den Studienabrecher Annen (er schaffte das Latinum nicht) so ins Zeug zu legen, zeugt von mittlerem Grad des Schwachsinns.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
Nun, schau mal über die Suchfunktion nach, was Ewald bisher über dieses Land schrieb, da scheint mir der Hass zu überwiegen.Gerhard hat geschrieben:Vielleicht ist das so eine Art Haßliebe. Ewald würde doch auch deutscher Staatsbürger bleiben.
Auswandern ist keine Lösung. Qua Geburt ist das Schicksal vorbestimmt.
"Das Ewald" deswegen, weil er mangels Benehmen immer wieder schreibt, "das Merkel" hätte dieses oder jenes getan.
Gruß,Pit
carpe diem - Nutze den Tag !
Nö, da kannst Du Dich beruhigen.Linus hat geschrieben:uh ich hör den politisch gemainstreamten Pitbull heulen.
Außerdem habe ich etwas gegen den Mainstream.
Aber Leute, die statt selber anzufangen,Missstände zu verändern, nur darüber meckern ,was verändert werden muß, sind mir suspekt, cund das Ewald gehört zu eben diesen Personen.
Gruß,Pit
carpe diem - Nutze den Tag !
Mehr als einmal, aber nach dem er einmal schrieb, daß er hoffte, in Deutschland würde bald ein Bürgerkrieg ausbrechen, damit - so damals Ewald sinngemäß - endlich das System in der Bundesrepublik unterginge, frage ich mich, ob er wirklich etwas verändern möchte, oder ob er nur den Untergang der Bundesrepublik herbeisehnt?Gerhard hat geschrieben:Hallo Pit,
bist Du schon mal auf den Gedanken gekommen, dass Leute wie Ewald etwas verändern wollen und Gleichgesinnte suchen?
Gruß
Gerhard
Gruß,Pit
carpe diem - Nutze den Tag !
Ich seh hier hauptsächlich Enttäuschung und VerbitterungPit hat geschrieben:Nun, schau mal über die Suchfunktion nach, was Ewald bisher über dieses Land schrieb, da scheint mir der Hass zu überwiegen.Gerhard hat geschrieben:Vielleicht ist das so eine Art Haßliebe. Ewald würde doch auch deutscher Staatsbürger bleiben.
Auswandern ist keine Lösung. Qua Geburt ist das Schicksal vorbestimmt.
"Das Ewald" deswegen, weil er mangels Benehmen immer wieder schreibt, "das Merkel" hätte dieses oder jenes getan.
Gruß,Pit
@ Pit
Bitte den Link angeben, wenn Du Ewald zitierst. Nicht das es wieder zu Falschinformationen von Deiner Seite kommt
Ewald hat halt seine eigene Art. Ich bin hier mehr als einmal mit ihm aneinander geraten. Dennoch hat er in manchen Punkten IMHO recht. Insgesamt halte ich ihn für eine Bereicherung des Forums.
Zum Thema: es scheint auch bei den Sozen manchmal noch vernünftig zuzugehen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 33,00.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 83,00.html
Bitte den Link angeben, wenn Du Ewald zitierst. Nicht das es wieder zu Falschinformationen von Deiner Seite kommt
Ewald hat halt seine eigene Art. Ich bin hier mehr als einmal mit ihm aneinander geraten. Dennoch hat er in manchen Punkten IMHO recht. Insgesamt halte ich ihn für eine Bereicherung des Forums.
Zum Thema: es scheint auch bei den Sozen manchmal noch vernünftig zuzugehen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 33,00.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 83,00.html
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- Ewald Mrnka
- Beiträge: 7001
- Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06
Das ist in jeder großen Partei so. In der SPD tummeln sich ja nicht nur übergeschnappte Doktrinäre, sondern auch viele nüchterne Opportunisten & Normalos - die SPD in Hessen wird sich sicher wieder regenerieren - (vielleicht bis zum übernächsten Gang zur Wahlurne, wenn es denn einen übernächsten Wahlgang in Hessen geben wird.ar26 hat geschrieben:
Zum Thema: es scheint auch bei den Sozen manchmal noch vernünftig zuzugehen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 33,00.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 83,00.html
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Man muss ja mal fair sein. Nicht, daß mich das BKA-Gesetz beunruhigt hätte, ich benutze ja eh nichts aus Redmond, so daß mein System davor sicher ist. Aber muss die sächsischen Sozialdemokraten hier einmal loben:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 50,00.html
Da haben die Erben von August Bebel, Wilhelm Liebknecht und Herbert Wehner ja mal was vernünftiges zustande gebracht.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 50,00.html
Da haben die Erben von August Bebel, Wilhelm Liebknecht und Herbert Wehner ja mal was vernünftiges zustande gebracht.
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Clement denkt über Parteigründung nach
Die SPD könnte dann allerdings einpacken.
Würden Merz und Metzger mitmachen, würde ich sehr viel von der Idee versprechen.Vor drei Wochen ist der frühere NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement aus der SPD ausgetreten. In einem Interview denkt er nun darüber nach, dass wie sinnvoll eine neue sozialliberale Partei zu gründen. Der Ex-Bundesminister glaubt, "dass es eine Basis gäbe für eine sozialliberale Kraft hier in Deutschland", sagte Clement im Magazin "Cicero".
Die SPD könnte dann allerdings einpacken.