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Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 14:03
von overkott
New Mexico schafft die Todesstrafe ab. Der demokratische Gouverneur bezeichnet das als schwere Entscheidung. Immerhin hat er sich vom Befürworter zum Gegner bekehrt. Die katholische Kirche begrüßt diese Entscheidung. Sie ist ein Bekenntnis zum Lebensrecht und zu mehr Strafgerechtigkeit. Der Gouverneur hält lebenslänglichen Freiheitsentzug für härter. Zwei bereits zum Tod Verurteilte will er jedoch nicht begnadigen. Das neue Gesetz gilt erst für Straftaten ab dem 1. Juli.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 17:48
von anneke6
Ich habe zum Thema Todesstrafe teilweilse unorthodoxe Ansichten. Ich kenne die entsprechenden Artikel aus dem Katechismus, die wohl überwiegend auf Thomas von Aquin aufbauen. Aber immerhin hatte der Vatikan bis in dei 60er Jahre auch eine Guillotine.
Ich glaube, daß es die Todesstrafe in der zivilisierten Welt bald nicht mehr geben wird. Dort, wo es sie gibt, gibt es auch viele Gegner (z.B. USA) und dort, wo es viele Befürworter gibt (in Polen zum Beispiel) ist eine Rückkehr zu alten Gesetzgebung nicht mehr möglich.
Es spricht wirklich viel gegen die Todesstrafe, in der Tat. Aber bei manchen Leuten finde ich, wäre es besser, wenn wir sie los wären und ich sie nicht noch für den Rest ihres Lebens mit meinen Steuern durchfüttern muß. Bin ich hier selbstgerecht? Ja, bin ich. Aber zur Abwechslung stehe ich mal zu dem, was ich denke.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 18:01
von julius echter
anneke6 hat geschrieben:Ich habe zum Thema Todesstrafe teilweilse unorthodoxe Ansichten. Ich kenne die entsprechenden Artikel aus dem Katechismus, die wohl überwiegend auf Thomas von Aquin aufbauen. Aber immerhin hatte der Vatikan bis in dei 60er Jahre auch eine Guillotine.
Ich glaube, daß es die Todesstrafe in der zivilisierten Welt bald nicht mehr geben wird. Dort, wo es sie gibt, gibt es auch viele Gegner (z.B. USA) und dort, wo es viele Befürworter gibt (in Polen zum Beispiel) ist eine Rückkehr zu alten Gesetzgebung nicht mehr möglich.
Es spricht wirklich viel gegen die Todesstrafe, in der Tat. Aber bei manchen Leuten finde ich, wäre es besser, wenn wir sie los wären und ich sie nicht noch für den Rest ihres Lebens mit meinen Steuern durchfüttern muß. Bin ich hier selbstgerecht? Ja, bin ich. Aber zur Abwechslung stehe ich mal zu dem, was ich denke.
Mit verlaub gesagt: JA
Die Todestrafe hat keinen Menschen wieder ins Leben gerufen der durch den Deliquenten getötet wurde.
Und sie wurde missbraucht um politisch Andersdenkende aus dem Weg zu räumen
Jedem dem das Thema interessiert möchte ich folgendes Buch empfehlen:
Karl Bruno Leder
Todesstrafe
(Ursprung - Geschichte - Opfer)
ISBN-13 978-3-89996-715-9
erschienen im Deutschen Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG München
Ich kann es nur empfehlen zum Thema
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 18:18
von anneke6
…von dem Übersetzer von Dracula und Frankenstein, wie ich sehe.

Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 18:43
von regina 32
allein das Risiko einmal einen unschuldigen hinzurichten ist schon Grund genug auf die Todesstrafe zu verzichten.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 19:14
von julius echter
regina 32 hat geschrieben:allein das Risiko einmal einen unschuldigen hinzurichten ist schon Grund genug auf die Todesstrafe zu verzichten.
Genau dass ist nur ein Problem, und in den USA ist die Verbrechensrate doch auch nicht gesunken durch die Todesstrafe
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 20:40
von Peregrin
regina 32 hat geschrieben:allein das Risiko einmal einen unschuldigen hinzurichten ist schon Grund genug auf die Todesstrafe zu verzichten.
Was soll denn das für ein Argument sein? Dann dürfte man ja auch niemanden einsperren, weil der auch unschuldig sein könnte.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 20:59
von Lutheraner
Die Todesstrafe schränkt die Möglichkeit zu Reue und Umkehr ein. Deshalb ist sie unchristlich.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 22:37
von Lioba
Nach dem Auge um Auge- Prinzip dürfte man es - aber nuss man es und nutzt es? Auch Thomas betonte in der Summa dass der gerechte Herrscher Gnade walten lassen kann und darf, wenn dadurch kein Schade n geschieht. In Gesellschaften in denen eine sichere Verwahrung nicht möglich ist zum Beispiel Nomadenvölkern war die Todesstrafe ein Schutz vor dem Täter. Übrigens im vorchristlichen Nordeuropa wurde ein freier Mann auch entweder zu einer Sühne- Wergeld- oder zur Verbannung verurteilt als Alternative zur Blutrache.. Und die Germanen und Wikinger waren bestimmt nicht zimperlich. Ein ähnlicher Gedanke findet sich in der islamischen Rechtsprechung.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 22:43
von Peregrin
Lutheraner hat geschrieben:Die Todesstrafe schränkt die Möglichkeit zu Reue und Umkehr ein. Deshalb ist sie unchristlich.
Christlicherweise erhält der Verurteilte daher vor der Hinrichtung Gelegenheit zur Reue und Umkehr.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 22:44
von Pelikan
Lutheraner hat geschrieben:Die Todesstrafe schränkt die Möglichkeit zu Reue und Umkehr ein.
Mir scheint eher das Gegenteil: Die kurze Frist im Angesicht des nahen Todes schärft und klärt das Bewußtsein und befördert die Reumütigkeit. Es gibt auch vergleichsweise viele Geschichten über plötzliche Bekehrungen im Todestrakt.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 22:44
von julius echter
Dass war auch noch im Frühmittelalter so, erst relativ spät kam verstärkt die Todesstrafe zum Zug
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Donnerstag 19. März 2009, 22:46
von julius echter
Pelikan hat geschrieben:Lutheraner hat geschrieben:Die Todesstrafe schränkt die Möglichkeit zu Reue und Umkehr ein.
Mir scheint eher das Gegenteil: Die kurze Frist im Angesicht des nahen Todes schärft und klärt das Bewußtsein und befördert die Reumütigkeit. Es gibt auch vergleichsweise viele Geschichten über plötzliche Bekehrungen im Todestrakt.
Nicht unbedingt, der Deliquent sagt sich na Kopf ab und die Sache hatt sich - eine Beschäftigung mit der Tat wird somit nicht mal ansatzweise in Angriff genommen.
Wie gesagt kein Todesurteil ändert an der Situation etwas weswegen das Urteil gefällt wurde.
Und man bedenke die unmenschlichkeit mit der viele Todeskanditaten oft Jahre, wenn nicht jahrzehnte in den Todeszellen warten müssen.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 05:36
von Granuaile
Peregrin hat geschrieben:regina 32 hat geschrieben:allein das Risiko einmal einen unschuldigen hinzurichten ist schon Grund genug auf die Todesstrafe zu verzichten.
Was soll denn das für ein Argument sein? Dann dürfte man ja auch niemanden einsperren, weil der auch unschuldig sein könnte.
Doch, das Argument ist richtig. Selbstverständlich kann niemand einem unschuldig zu langjähriger Freiheitsstrafe Verurteilten die im Gefängnis verlorenen Jahre wieder geben, wenn sich nachträglich seine Unschuld erweist. Doch ist eine Rehabilitierung verbunden mit einer finanziellen Entschädigung möglich, was doch bis zu einem gewissen Grad Befriedigung schaffen kann. Bei einem unschuldig hingerichteten Menschen ist solches ausgeschlossen - jedenfalls im irdischen Leben.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 09:09
von Ewald Mrnka
anneke6 hat geschrieben:Ich habe zum Thema Todesstrafe teilweilse unorthodoxe Ansichten. Ich kenne die entsprechenden Artikel aus dem Katechismus, die wohl überwiegend auf Thomas von Aquin aufbauen. Aber immerhin hatte der Vatikan bis in dei 60er Jahre auch eine Guillotine.
Ich glaube, daß es die Todesstrafe in der zivilisierten Welt bald nicht mehr geben wird. Dort, wo es sie gibt, gibt es auch viele Gegner (z.B. USA) und dort, wo es viele Befürworter gibt (in Polen zum Beispiel) ist eine Rückkehr zu alten Gesetzgebung nicht mehr möglich.
Es spricht wirklich viel gegen die Todesstrafe, in der Tat. Aber bei manchen Leuten finde ich, wäre es besser, wenn wir sie los wären und ich sie nicht noch für den Rest ihres Lebens mit meinen Steuern durchfüttern muß. Bin ich hier selbstgerecht? Ja, bin ich. Aber zur Abwechslung stehe ich mal zu dem, was ich denke.
Auf jeden Fall verhindert die Todesstrafe Wiederholungstäter und weshalb soll das, bitteschön, per se "inhuman" sein?
Was man unter "Humanität" verstehen will, " DAS IST EIN ZU WEITES FELD" auf dem Marktplatz der ideologischen Beliebigkeiten.
"Humanität" ist quasi Geschmachssache geworden. "Und das ist gut so"

.
Ob die sogenannte Todesstrafe abschreckt oder nicht - das ist mir völlig gleichgültig, weil es nicht zweifelsfrei zu klären ist; darüber zu diskutieren ist ein Nullsummenspiel.
Ich halte die Todesstrafe für eines der vielen notwendige Übel in unserer erlösungsbedürftigen Welt, sie kann eine u.U. sinnvolle präventiv-hygienische Maßnahme sein.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 10:26
von Florianklaus
von "notwendig" kann überhaupt keine Rede sei. Die Todesstrafe ist als Instrument der Prävention untauglich und führt nicht zu einem Rückgang der Zahl von Kapitalverbrechen.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 11:14
von tantum ergo
Sagt mal, geht's noch? An anderer Stelle hier im Forum wird diskutiert, dass Abtreibung Mord ist, dass Euthanasie nicht christlich ist, und hier wird fabuliert, ob die Todesstrafe nicht doch ein probates Mittel der Rechtsprechung sein könnte? Wer hat das Recht, ein menschliches Leben zu beenden?
Gottes Segen,
tantum ergo
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 11:33
von Florianklaus
Sag` ich doch!
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 11:43
von julius echter
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Ich halte die Todesstrafe für eines der vielen notwendige Übel in unserer erlösungsbedürftigen Welt, sie kann eine u.U. sinnvolle präventiv-hygienische Maßnahme sein.

"sinnvolle-hygienische Maßnahme"

??? - dass war die Euthanasie der Nazis auch
Ich lehne die Todesstrafe schlicht weg ab - auch wenn so mancher Kriminalfall dannach schreit.
Ich betone es nochmal - kein Todesurteil macht eine Tat ungeschehen
Und wir als Christen sollten uns dafür einsetzen dass die Todesstrafe in der ganzen Welt verschwindet.
Jeder der Todesstrafe befürwortet sollte sich mal dass oben von mir empfohlene Buch zu Gemüte führen und sich auch mal die Kriminalitätsrate der USA anschauen - ich sehe da keinen signifikanten Rückgang der Kriminalitätsrate mit der oder durch die Todesstrafe
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 12:03
von Ewald Mrnka
julius echter hat geschrieben:
Ich lehne die Todesstrafe schlicht weg ab - auch wenn so mancher Kriminalfall dannach schreit.
Das ist Dir unbenommen. Ich befürworte grundsätzlich die Todesstrafe.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 12:04
von kephas
Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich halte die Todesstrafe für eines der vielen notwendige Übel in unserer erlösungsbedürftigen Welt, sie kann eine u.U. sinnvolle präventiv-hygienische Maßnahme sein.
Hauptsache, gegen den Strom!
Egal welches Thema.
Der Mainstream hat nie recht.

Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 12:06
von Lutheraner
Pelikan hat geschrieben:Es gibt auch vergleichsweise viele Geschichten über plötzliche Bekehrungen im Todestrakt.
ich verstehe bis heute nicht, weshalb die dann noch hingerichtet werden. Auch das erachte ich als unchristlich.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 12:06
von Aletheia
anneke6 hat geschrieben:Ich habe zum Thema Todesstrafe teilweilse unorthodoxe Ansichten. Ich kenne die entsprechenden Artikel aus dem Katechismus, die wohl überwiegend auf Thomas von Aquin aufbauen. Aber immerhin hatte der Vatikan bis in dei 6er Jahre auch eine Guillotine.
Ich glaube, daß es die Todesstrafe in der zivilisierten Welt bald nicht mehr geben wird. Dort, wo es sie gibt, gibt es auch viele Gegner (z.B. USA) und dort, wo es viele Befürworter gibt (in Polen zum Beispiel) ist eine Rückkehr zu alten Gesetzgebung nicht mehr möglich.
Es spricht wirklich viel gegen die Todesstrafe, in der Tat. Aber bei manchen Leuten finde ich, wäre es besser, wenn wir sie los wären und ich sie nicht noch für den Rest ihres Lebens mit meinen Steuern durchfüttern muß. Bin ich hier selbstgerecht? Ja, bin ich. Aber zur Abwechslung stehe ich mal zu dem, was ich denke.
In Polen ist es deshalb nicht mehr möglich, weil Polen in der EU ist.
Ich sehe das nicht so positiv, denn USA ist auch ein Beispiel, dass man wieder zur Todesstrafe zurück kehren kann. In China kann ich mir kaum vorstellen, dass die Todesstrafe abgeschafft wird, vielleicht in Japan, aber Asiaten haben da noch eine andere Haltung. Und in den islamischen Ländern kann ich mir das derzait auch nicht vorstellen - man steinigt da ja noch.
http://www.todesstrafe.de/todesstrafenatlas.html
Ich kann deine Gedanken nachvollziehen, aber das kann ich auch denken, bezüglich aller anderen, die dem Steuerzahler, wegen ihrer Macken und Probleme auf der Tasche liegen. Dann begebe ich mich aber in die Haltung desjenigen, der glaubt, er brauche kein Gemeinwesen und könne auf Gemeinschaft verzichten.
Und das ist unser aktuelles Problem bezüglich aller Zumwinckels.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 12:07
von Aletheia
Ewald Mrnka hat geschrieben:julius echter hat geschrieben:
Ich lehne die Todesstrafe schlicht weg ab - auch wenn so mancher Kriminalfall dannach schreit.
Das ist Dir unbenommen. Ich befürworte grundsätzlich die Todesstrafe.
Dann wünsche ich dir, dass du nicht in einen Justizirrtum verwickelt wirst - bei deiner nächsten USA-Reise.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 12:30
von Ralf
Peregrin hat geschrieben:regina 32 hat geschrieben:allein das Risiko einmal einen unschuldigen hinzurichten ist schon Grund genug auf die Todesstrafe zu verzichten.
Was soll denn das für ein Argument sein? Dann dürfte man ja auch niemanden einsperren, weil der auch unschuldig sein könnte.
Diesen Irrtum kann man bedauern, den Unschuldigen freilassen und (unvollkommen) entschädigen.
Geht das bei Toten?
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 12:31
von Ralf
Lutheraner hat geschrieben:Pelikan hat geschrieben:Es gibt auch vergleichsweise viele Geschichten über plötzliche Bekehrungen im Todestrakt.
ich verstehe bis heute nicht, weshalb die dann noch hingerichtet werden.
Weil sie nicht wegen ihres Glaubens hingerichtet werden.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 12:35
von Ralf
Peregrin hat geschrieben:regina 32 hat geschrieben:allein das Risiko einmal einen unschuldigen hinzurichten ist schon Grund genug auf die Todesstrafe zu verzichten.
Was soll denn das für ein Argument sein? Dann dürfte man ja auch niemanden einsperren, weil der auch unschuldig sein könnte.
Und übrigens sperren wir nur ein, weil wir nicht ausreichend vergeben können.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 12:48
von Aletheia
Ralf hat geschrieben:Peregrin hat geschrieben:regina 32 hat geschrieben:allein das Risiko einmal einen unschuldigen hinzurichten ist schon Grund genug auf die Todesstrafe zu verzichten.
Was soll denn das für ein Argument sein? Dann dürfte man ja auch niemanden einsperren, weil der auch unschuldig sein könnte.
Und übrigens sperren wir nur ein, weil wir nicht ausreichend vergeben können.
Johannes Paul II
Aufsehen erregte der Papst, als er den Attentäter, dem er schon auf dem Krankenbett vergeben hatte, nach der Genesung im Gefängnis besuchte.
Am 12. Mai 1982, während der Pilgerreise des Papstes in Portugal zum Dank, dass er das Attentat überlebt hatte, versuchte der ultrakonservative katholische Priester Joan Fernandez Krohn, Anhänger des französischen Bischofs Marcel Lefebvre, mit einem Bajonett ein weiteres Attentat auf den Papst zu verüben, konnte jedoch von dessen Leibwächtern überwältigt werden. Der Attentäter begründete sein Handeln mit der „Rettung“ der katholischen Kirche vor den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Wir sollten das mal mit bedenken - .
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 13:10
von Lutheraner
Ralf hat geschrieben:Lutheraner hat geschrieben:Pelikan hat geschrieben:Es gibt auch vergleichsweise viele Geschichten über plötzliche Bekehrungen im Todestrakt.
ich verstehe bis heute nicht, weshalb die dann noch hingerichtet werden.
Weil sie nicht wegen ihres Glaubens hingerichtet werden.
Das hat damit nichts zu tun. Dem Schuldigen, der seine Tat aufrichtig bereut, muss verziehen werden. Das ist Grundlage des Christentums. Wer seinen Mitmenschen nicht verzeihen will, dem wird auch Gott nicht verzeihen.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 13:14
von Florianklaus
Aber nicht Grundsatz der Strafrechtspflege. Reue wirkt sich zwar strafmildernd aus, führt aber nicht zur Straflosigkeit. Vergeben können nur Gott und das Opfer, nicht die Obrigkeit. Die verwirkte Strafe muß im Interesse des Rechtsfriedens verbüßt werden.
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 19:43
von Linus
Lutheraner hat geschrieben:Die Todesstrafe schränkt die Möglichkeit zu Reue und Umkehr ein. Deshalb ist sie unchristlich.
Blödsinn, der todbestrafte Schächer zu Jesu Rechten bereute also nicht und kehrte nicht um?
Re: Abschaffung der Todesstrafe
Verfasst: Freitag 20. März 2009, 20:27
von ar26
@ Linus
Er hat ja nicht geschrieben, sie wäre ausgeschlossen, sondern eingeschränkt. Ich verstehe das so, daß die Gefahr besteht, man lässt jemanden hinrichten der bei alternativem Geschehensablauf später noch bereuen würde. Das Argument halte ich nicht für abwegig. Jedoch ist die Möglichkeit der Reue gerade auch bei Menschen, die lange im Todestrakt sitzen, gegeben.
Meiner Ansicht nach ist der Sinn jeder Strafmaßnahme das Vereiteln vergleichbarer zukünftiger Taten. Das kann im Regelfall auch ohne Todesstrafe realisiert werden. Nur im Ausnahmefall, Kriegsrecht etc. mag das anders aussehen. Die Annahme, man könne jemanden im Wege irdischer Gerechtigkeit bessern, halte ich irgendwie für arrogant. Nur Gott kann das, wiewohl er manchmal auch unsere bescheidenen Mittel dafür verwendet.