Erich Dumfarth hat geschrieben:Liturgie ist keine Privatsache. Sich dem Friedensgruß zu entziehen heißt, sich eines Teiles der Liturgie zu entziehen. Wer einerseits manche wegen Eigenmächtigkeiten in der Liturgie rügt, sollte so konsequent sein auch sich selber wegen Eigenmächtigkeit zu rügen. Aber wie so gerne: den Balken im eigenen Auge kann man (will man) nicht sehen.
Ja in so manchen Gemeinden steht der Friedensgruß sehr im Vordergrund, aber nach meiner Erfahrung sind dort die Gläubigen nicht friedfertiger als ihn den Gemeinden die auf das Symbol des Friedensgrußes verzichten. Leider konnte mir noch niemand den tieferen Sinn des Friedensgrußes erklären, dass einzige das dabei immer rüber kam war seit Nett zueinander und gebt auch die Hände, das es alles sehen dass ihr Nett zueinander seit. Für mich war diese Erklärung immer inhaltslos und leer, ich kann damit nichts anfangen. Aus diesem Grund stelle ich mir die Frage, was hat es für einen Sinn, wenn ich meiner Frau oder meinen Kindern den Friedensgruß erteile, oder den über 80 jährigen Frauen hinter uns mit denen ich nie Streit hatte, noch haben werde. Oder bei der Familie neben uns, mit der wir sehr gut befreundet sind. Auch als Versöhnungszeichen taugt er nach meiner Einschätzung nur sehr wenig, wenn ich mich mit meiner Frau gefetzt habe reicht ein schlichter Händedruck bei weitem nicht aus, um die Sache wieder ins Lot zubringen. Auch die Freundschaft lässt sich durch einen Händedruck und dem Wunsch des Friedens nicht vertiefen, dass muss schon auf einer anderen Basis geschehen.
Also mein Fazit: Der Friedensgruß ist ein weiters Symbol das nicht trägt, ich möchte es mit einem Muster ohne Wert vergleichen. Ich denke er löst vor allem bei der 68er Generation Beifallsstürme aus, die „Blumenkinder“ der 70 er begrüßten sich mit „peace“. Aber leider wurde unsere Welt dadurch auch nicht friedlicher eher das Gegenteil trat ein.
Erich, ich bitte Dich um eine Erklärung warum es sinnvoll sein muss, den von mir genannten Personen innerhalb der Eucharistie den Frieden zu wünschen.
Und Erich ist das nicht ein klein bisschen Heuchlerei, wenn sich alle voll Freude die Hand zum Friedensgruß reichen, und im Alltag mit den Ellenbogen kämpfen?
Also im ernst wenn ich hier lese "Die ganze" Gemeinde reicht sich voll Freude die Hand zum Friedensgruß, dann frage ich mich ob ich vielleicht auf einen anderen Planeten lebe.
Ich kenne keine einzige Kirchengemeinde in der es nicht die
"persona non grata"gibt wirklich keine einzige Kirchengemeinde. Im Gegenteil meistens gibt es mehr als eine
"persona non grata"! innerhalb, der sich voll Freude den Friedensgruß reichenden Kirchengemeinden.
Gut Erich wen du mit niemanden „Ellenbogenkämpfe“ austrägst, und Dir jenen die neben Dir in der Kirchenbank sitzen den Friedensgruß reichen möchtest, sollte Dich niemand daran hindern. „Ja die heile Welt ist schon etwas Schönes“. Als unsere Kinder noch jünger waren und sie vor etwas Angst bekamen, schlossen sie immer die Augen. Denn Kinder sind der Meinung wenn sie etwas nicht sehen, dann ist das auch nicht da. Tut mit Leid Erich so ist es leider nicht, und wir die etwas älteren Wissen das auch. Natürlich kann ich jeden den „Frieden“ wünschen, aber die „heile“ Welt die sich so manch „Friedensgrußwünscher“ ersehnt und erhofft bleibt eine irdische Utopie. Warum sollte ich mich an dieser Utopie beteiligen?
Ich weiß es besser, von wegen die ganze Gemeinde ist ein Herz und eine Seele, so etwas habe ich noch nie erlebt, und diese „heile“ Welt könnte ich nur sehen wenn ich meine Augen vor der Realität verschließen würde, dafür bin ich aber viel zu Alt.
Versteh mich bitte nicht falsch Erich, jeder der den anderen den „Friedensgruß“ reichen will soll das an der ursprüngliche Stelle des Friedensgrußes am Ende des Wortgottesdienstes, vor der Gabenbereitung vollziehen. Aber so kurz vor der Kommunion dazu verpflichtet zu werden das lehne ich ab. Nicht aus emotionalen Gründen, sondern aus Ehrfurcht vor dem "Leib des Herrn"
Wenn Du allerdings davon sprichst das, der Friedensgruß ein Bestandteil der Eucharistie ist, ist dies nicht nur falsch sondern irreführend. Denn das würde im Umkehrschluss bedeuten, das alle Gemeinden die auf den Friedensgruß verzichten eine unvollständige Eucharistie feiern.
Erich ganz im Vertrauen, wenn du „gegen den Strom schwimmen willst dann nehme wenigstens ein Paddel mit“
Wenn du Erich – und ich habe dich schon des Öfteren als Visionär erlebt – die von mir aufgezeigten Widersprüche innerhalb der „Logik des Friedensgrußes“ aufklären oder erklären kannst, wäre ich bereit meine ablehnende Position gegenüber des „Friedensgrußes“ zu revidieren. Über den Zeitpunkt müssten wir dann allerdings noch einmal sprechen, vor dem Agnes Dei scheint wohl der schlechteste Zeitpunkt innerhalb der Eucharistie zu sein.
PS: "den Balken im eigenen Auge kann man (will man) nicht sehen"
Na in wessen Auge der Balken wohl sitzt Erich, oder ist es doch das Glashaus aus dem man nicht mit Steinen werfen sollte?
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24