Pfeifenorgel versus elektronische Orgel
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Pfeifenorgel versus elektronische Orgel
In meinen beiden Krankenhäusern stehen in der Kapelle jeweils Pfeifenorgeln, eine hübsche einmanualige, sehr zuverlässig und in der anderen eine zweimanualige, die grosse Probleme macht, vor allem im Winter.
Anstelle der zweiten tät ich mir eine elektronische wünschen, wie ich sie zu Hause habe. Hier quasi um die Ecke ist ein Hersteller, wo ich das Exemplar als Vorführorgel gekauft habe. Zweimanualig und vernünftig disponiert hab ich seit Jahren meine Freude dran.
Pfeifenorgeln sind sehr, sehr teuer und brauchen ständig Pflege. Meine elektronische Orgel klingt vorzüglich und hat nie Probleme gemacht.
Ich kenne Gemeinden, in denen die Organisten Zeter und Mordio geschriehen haben, wenn sie anstelle ihrer unbrauchbaren alten Orgel ein elektronisches Instrument bekommen sollten.
Ich bin der Meinung, dass gerade in kleineren Gemeinden, bei denen das Geld knapp ist und die Bedingungen für die Orgel nicht gut sind, eine elektronische Orgel die bessere Lösung ist.
sofaklecks
Anstelle der zweiten tät ich mir eine elektronische wünschen, wie ich sie zu Hause habe. Hier quasi um die Ecke ist ein Hersteller, wo ich das Exemplar als Vorführorgel gekauft habe. Zweimanualig und vernünftig disponiert hab ich seit Jahren meine Freude dran.
Pfeifenorgeln sind sehr, sehr teuer und brauchen ständig Pflege. Meine elektronische Orgel klingt vorzüglich und hat nie Probleme gemacht.
Ich kenne Gemeinden, in denen die Organisten Zeter und Mordio geschriehen haben, wenn sie anstelle ihrer unbrauchbaren alten Orgel ein elektronisches Instrument bekommen sollten.
Ich bin der Meinung, dass gerade in kleineren Gemeinden, bei denen das Geld knapp ist und die Bedingungen für die Orgel nicht gut sind, eine elektronische Orgel die bessere Lösung ist.
sofaklecks
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Das ist ein Thema an dem sich wirklich die Geister scheiden können. Für manche Zeitgenossen sind elektronische Orgeln in Sakralräumen ein rotes Tuch und völlig indiskutabel. Ich bin der Meinung, man soll das völlig pragmatisch (und keinesfalls dogmatisch) sehen. Ich habe in meiner Gemeinde in der ich Orgel spiele drei jeweils in ihrer Art schöne Pfeifenorgeln. Die gehören einfach zum jeweiligen Kirchenraum dazu, eine Änderung wäre völlig ausgeschlossen. Mit manchen Widrigkeiten, insbesondere bei einem Instrument große Anfälligkeit für mangelnde Luftfeuchtigkeit, muss man leben, bzw. in Zusammenarbeit mit einem guten Orgelbauer das beste draus machen.
In zwei (sehr) kleinen Kapellen, in denen nie eine Pfeifenorgel stand, sind elektronische Orgeln. Über die eine (ein älteres Instrument) schweigen wir lieber gnädig, aber die andere, eine zweimanualige Ahlborn, gefällt mir sehr gut. Wichtig ist vor allem, daß die Abstrahlung (also die Lautsprecher) dem Raum angepasst sind. Des weiteren finde ich, sollte auch die Art der Registrierung und Intonierung den Raumverhältnissen angepasst sein. Für eine kleine Kapelle ist eben die Simulation eines 32 Fuss Registers im Pedal nicht unbedingt notwendig.
Ich war im März auf der Musikmesse in Frankfurt und habe viele der Sakralorgeln mal kurz angespielt. Mit dem Kopfhörer bin ich jedoch ehrlich gesagt durchweg doch ziemlich enttäuscht von den Klängen. Privat bin ich mittlerweile begeisterter Nutzer der "Hauptwerk" Software (hier werden real existierende Pfeifenorgeln gesampelt und per Midi-Tastatur gespielt).
Fazit: In kleinen Sakralräumen ist nichts gegen ein elektronisches Instrument einzuwenden. Allerdings sollten existierende Pfeifenorgeln immer noch mal dahingehend geprüft werden, ob nicht eine Verbesserung durch Wartung/Reparatur/Überholung möglich ist. Wobei natürlich auch nicht verschwiegen werden darf, daß es wirklich auch schlechte Pfeifenorgeln gibt, deren Erhalt nicht lohnenswert ist.
In zwei (sehr) kleinen Kapellen, in denen nie eine Pfeifenorgel stand, sind elektronische Orgeln. Über die eine (ein älteres Instrument) schweigen wir lieber gnädig, aber die andere, eine zweimanualige Ahlborn, gefällt mir sehr gut. Wichtig ist vor allem, daß die Abstrahlung (also die Lautsprecher) dem Raum angepasst sind. Des weiteren finde ich, sollte auch die Art der Registrierung und Intonierung den Raumverhältnissen angepasst sein. Für eine kleine Kapelle ist eben die Simulation eines 32 Fuss Registers im Pedal nicht unbedingt notwendig.
Ich war im März auf der Musikmesse in Frankfurt und habe viele der Sakralorgeln mal kurz angespielt. Mit dem Kopfhörer bin ich jedoch ehrlich gesagt durchweg doch ziemlich enttäuscht von den Klängen. Privat bin ich mittlerweile begeisterter Nutzer der "Hauptwerk" Software (hier werden real existierende Pfeifenorgeln gesampelt und per Midi-Tastatur gespielt).
Fazit: In kleinen Sakralräumen ist nichts gegen ein elektronisches Instrument einzuwenden. Allerdings sollten existierende Pfeifenorgeln immer noch mal dahingehend geprüft werden, ob nicht eine Verbesserung durch Wartung/Reparatur/Überholung möglich ist. Wobei natürlich auch nicht verschwiegen werden darf, daß es wirklich auch schlechte Pfeifenorgeln gibt, deren Erhalt nicht lohnenswert ist.
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Grundsätzlich bin ich für echte Orgeln, es geht eben nichts über das Authentische. Ich habe früher oft den Klang von solchen Elektronia kaum ertragen können, besonders in den Bässen klang das dann immer fürchterlich elektronisch und eher wie ein schlechtes Radio. Ich muß aber zugeben, daß sich da in den letzten Jahren viel getan hat. Neuere Elektronia klingen nicht mehr so schlecht. In meiner Werktagskirche St. Mary le Strand (zweifelsohne eine der schönsten Kirchen Londons!) etwa steht ein solches Elektronium. Der Klang ist so gut, daß ich am Anfang nach den Pfeifen im Kirchenraum gesucht habe, bis man mir sagte, es gebe keine, es sei ein Elektronium, die Lautsprecher seien auf der Galerie.

Ähnlich ging es mir kürzlich in Walsingham, wo in der Schreinkirche auch keine echte Orgel steht, sondern ein elektronisches Instrument. Vom Klang her durchaus befriedigend.
Mein Dogmatismus ist also etwas aufgeweicht. Trotzdem bleibt eine Pfeifenorgel immer noch eine Pfeifenorgel, und wer einmal wirklich charaktervolle Instrumente gehört hat, weiß, daß dies nicht durch ein Elektronium zu ersetzen ist

Ähnlich ging es mir kürzlich in Walsingham, wo in der Schreinkirche auch keine echte Orgel steht, sondern ein elektronisches Instrument. Vom Klang her durchaus befriedigend.
Mein Dogmatismus ist also etwas aufgeweicht. Trotzdem bleibt eine Pfeifenorgel immer noch eine Pfeifenorgel, und wer einmal wirklich charaktervolle Instrumente gehört hat, weiß, daß dies nicht durch ein Elektronium zu ersetzen ist
Zuletzt geändert von Stephen Dedalus am Freitag 18. Mai 2007, 12:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Herzlich willkommen hier im Kreuzgang! Vor allem, dass hier jemand aus der "Nachbarschaft" kommt, freut mich sehr...Borax hat geschrieben:Elektroorgeln sind für mich als Orgelbauer a.D. natürlich ein Graus. -Vermurkste Pfeifenorgeln allerdings auch
Ecce aus KE

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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Sofa, hat deine elektronische Orgel wenigstens gewichtete Tasten? Oder ist das so ein Ahlborn-Verschnitt, wo man höllisch aufpassen muss, wenn man dann irgendwann wieder auf so einer richtigen schwer gewichteten Pfeifenorgel spielen soll...
und man ist an den "Druck" nicht mehr gewöhnt..

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Odenwälder
Weisst du, Ecce,
ich bin ein Odenwälder mit Odenwälder Pranken. Ich hab unser Holz früher noch ohne Motorsäge und Elektrospalter gemacht. Ich hab mit gewichteten Tasten keine Schwierigkeiten, wobei meine Ahlborn durchaus einen brauchbaren Anschlag hat. Aber auch bei Pfeifenorgeln hast du manchmal Probleme. Ich erinnere mich an die Emporenorgel in Heidelberg in Heilig-Geist. Sie hat eine mechanische Schleifladentraktur. Wenn man da die Manuale koppelte, war sie unglaublich schwer zu spielen.
Natürlich ziehe ich eine Pfeifenorgel einer elektronischen vor. Aber eine selten gespielte Orgel leidet. Mir tun die grossen Orgeln in den Konzerthallen leid, die kaum gespielt werden. Und die kleinen in den Kirchen, in denen kein regelmässiger Gottesdienst mehr stattfindet.
Ich glaube auch, dass die Pfeifenorgelbauer ein bisschen schuld an der Entwicklung sind. Natürlich ist jede Orgel ein Unikat, aber eine industriell gefertigte Serie von kleinen Orgeln, die austauschbar sind wäre sicher eine Abfederung des Kostendrucks. Und warum braucht jede Orgel eine unterschiedliche Disposition? Muss jeweils neu konzipiert werden?
Wobei es bei der elektronischen Orgel so ist wie bei der HiFi-Anlage: Oft liegt der manglhafte Klang an den Lautsprechern, bei denen am falschen Eck gespart wird.
Und Raimund: Der Vorteil einer elektronischen Üborgel ist, dass man mit dem Kofhörer niemanden stört. Wenn jemand in die Kirche kommt, um zu beten und auf der Orgel gerade jemand übt, hat er im allgemeinen keine Andacht.
Ich weiss, Borax, das hört ein Orgelbauer nicht gern. Aber ein wirklich gutes Werk wird langsam unbezahlbar.
sofaklecks
ich bin ein Odenwälder mit Odenwälder Pranken. Ich hab unser Holz früher noch ohne Motorsäge und Elektrospalter gemacht. Ich hab mit gewichteten Tasten keine Schwierigkeiten, wobei meine Ahlborn durchaus einen brauchbaren Anschlag hat. Aber auch bei Pfeifenorgeln hast du manchmal Probleme. Ich erinnere mich an die Emporenorgel in Heidelberg in Heilig-Geist. Sie hat eine mechanische Schleifladentraktur. Wenn man da die Manuale koppelte, war sie unglaublich schwer zu spielen.
Natürlich ziehe ich eine Pfeifenorgel einer elektronischen vor. Aber eine selten gespielte Orgel leidet. Mir tun die grossen Orgeln in den Konzerthallen leid, die kaum gespielt werden. Und die kleinen in den Kirchen, in denen kein regelmässiger Gottesdienst mehr stattfindet.
Ich glaube auch, dass die Pfeifenorgelbauer ein bisschen schuld an der Entwicklung sind. Natürlich ist jede Orgel ein Unikat, aber eine industriell gefertigte Serie von kleinen Orgeln, die austauschbar sind wäre sicher eine Abfederung des Kostendrucks. Und warum braucht jede Orgel eine unterschiedliche Disposition? Muss jeweils neu konzipiert werden?
Wobei es bei der elektronischen Orgel so ist wie bei der HiFi-Anlage: Oft liegt der manglhafte Klang an den Lautsprechern, bei denen am falschen Eck gespart wird.
Und Raimund: Der Vorteil einer elektronischen Üborgel ist, dass man mit dem Kofhörer niemanden stört. Wenn jemand in die Kirche kommt, um zu beten und auf der Orgel gerade jemand übt, hat er im allgemeinen keine Andacht.
Ich weiss, Borax, das hört ein Orgelbauer nicht gern. Aber ein wirklich gutes Werk wird langsam unbezahlbar.
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Orgelklänge ausserhalb der Gottesdienstzeiten
Das stimmt natürlich auch.sofaklecks hat geschrieben:Der Vorteil einer elektronischen Üborgel ist, dass man mit dem Kofhörer niemanden stört. Wenn jemand in die Kirche kommt, um zu beten und auf der Orgel gerade jemand übt, hat er im allgemeinen keine Andacht.
Allerdings freue ich mich als Organist immer sehr, wenn ich irgendwo in eine Kirche komme und zufällig spielt oder übt jemand. Wenn derjenige noch was kann, dann ist das manchmal schon fast ein unverhofftes Konzert.
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Hm....
das ist ein heikles Thema. In unserer Gemeinde gab es eine elektrische Pfeifenorgel aus den Nachkriegsjahren. Die bekam in den 90er Jahren des 20. Jh. einige technische Probleme. Es wurde ein Orgelbauverein gegründet, der Geld für eine neue Pfeifenorgel sammeln sollte. Der damalige Priester der Gemeinde, der Organist aber auch kundige Gemeindemitglieder (unter anderem die heutige Organistin und ich, wir waren damals vielleicht 15 Jahre alt) sahen uns viele Orgelbaubetriebe an. Und entschieden uns für eine Orgel, die mit großem technischen Aufwand und mit bauhistorisch nicht ganz perfekten aber wenigstens statisch einwandfreien Umbaumaßnahmen in unsere spätromanische Basilika eingefügt werden konnte.
Die liturgische Praxis lehrt uns allerdings, dass eine bescheidene elektrische Chororgel auch gereicht hätte.
(Die haben wir inzwischen auch angeschafft .)
Heute fragen wir uns, warum diese gigantische Konzertorgel überhaupt angeschafft werden musste? Für zwei Konzerte im Jahr?
Die Gemeinde weiß die Orgel überhaupt nicht zu würdigen.
"Zu leise.... zu laut... Vogelgezwitscher? sentimentale Ka..... "
das ist ein heikles Thema. In unserer Gemeinde gab es eine elektrische Pfeifenorgel aus den Nachkriegsjahren. Die bekam in den 90er Jahren des 20. Jh. einige technische Probleme. Es wurde ein Orgelbauverein gegründet, der Geld für eine neue Pfeifenorgel sammeln sollte. Der damalige Priester der Gemeinde, der Organist aber auch kundige Gemeindemitglieder (unter anderem die heutige Organistin und ich, wir waren damals vielleicht 15 Jahre alt) sahen uns viele Orgelbaubetriebe an. Und entschieden uns für eine Orgel, die mit großem technischen Aufwand und mit bauhistorisch nicht ganz perfekten aber wenigstens statisch einwandfreien Umbaumaßnahmen in unsere spätromanische Basilika eingefügt werden konnte.
Die liturgische Praxis lehrt uns allerdings, dass eine bescheidene elektrische Chororgel auch gereicht hätte.
(Die haben wir inzwischen auch angeschafft .)
Heute fragen wir uns, warum diese gigantische Konzertorgel überhaupt angeschafft werden musste? Für zwei Konzerte im Jahr?
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Wie SD war ich früher Erzfeind von elektronischen Orgeln, aber in letzter Zeit hat sich viel getan.
Wir haben bei uns eine elektronische stehen -- gut, wir haben im Moment noch keine Kirche, sondern einen Raum im Gemeindezentrum, wo wir Gottesdienste feiern (Kirche wird in den kommenden Jahren gebaut). Aber die Orgel, die wir gekauft haben klingt erstaunlich echt. (Ich glaube sie ist dieses Modell, die wir aber zu einem Sonderpreis bekommen konnten.)
Besonderer Vorteil: Die Orgel kann durch ein Zusatzmodul vorprogrammiert werden. Da wir öfter keinen Organisten haben, war das ausschlaggebend. Man kann z.B. MIDI-Dateien aus dem Internet nehmen und auf dem PC zurecht bauen, oder auch auf der Orgel Stücke einspielen, und auf Diskette speichern, dann mit Fernbedienung oder direkt auf der Orgel per Knopfdruck das nächste Lied wählen.
Es hört sich zwar bescheuert an
und als wir das zum ersten Mal besprochen haben, war ich extrem skeptisch (um das vorsichtig zu formulieren). Aber ich muß sagen, für unsere kleine bescheidene Gemeinde ist die Orgel tatsächlich eine gute Lösung, und die Orgel klingt erstaunlich echt. Ich hätte es nicht geglaubt, aber sie ist wirklich gut, vor allem für unsere Zwecke.
Es ist aber sehr lustig, wenn neue Leute bei uns sind, und sie gucken etwas erstaunt, wenn unser "Geisterspieler" losspielt.
Cheers,
John
Wir haben bei uns eine elektronische stehen -- gut, wir haben im Moment noch keine Kirche, sondern einen Raum im Gemeindezentrum, wo wir Gottesdienste feiern (Kirche wird in den kommenden Jahren gebaut). Aber die Orgel, die wir gekauft haben klingt erstaunlich echt. (Ich glaube sie ist dieses Modell, die wir aber zu einem Sonderpreis bekommen konnten.)
Besonderer Vorteil: Die Orgel kann durch ein Zusatzmodul vorprogrammiert werden. Da wir öfter keinen Organisten haben, war das ausschlaggebend. Man kann z.B. MIDI-Dateien aus dem Internet nehmen und auf dem PC zurecht bauen, oder auch auf der Orgel Stücke einspielen, und auf Diskette speichern, dann mit Fernbedienung oder direkt auf der Orgel per Knopfdruck das nächste Lied wählen.
Es hört sich zwar bescheuert an

Es ist aber sehr lustig, wenn neue Leute bei uns sind, und sie gucken etwas erstaunt, wenn unser "Geisterspieler" losspielt.

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[ Alt-Katholisch/Anglikanisch in Hannover ]
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Ja, das ist so eine Sache, da will sich so mancher Verantwortliche (Pfarrer/Kirchenvorstand/Musiker etc.) ein klingendes Denkmal setzen. Ich habe das Beispiel meiner Nachbarpfarrei vor Augen, deren neue Orgel gut 1 Mio. Euros verschlungen hat.Irenaeus hat geschrieben: Die liturgische Praxis lehrt uns allerdings, dass eine bescheidene elektrische Chororgel auch gereicht hätte.
(Die haben wir inzwischen auch angeschafft .)
Heute fragen wir uns, warum diese gigantische Konzertorgel überhaupt angeschafft werden musste? Für zwei Konzerte im Jahr?

Ich habe aber einen guten Tipp für preisgünstige Pfeifenorgeln aus der Bischöflichen Orgelbauwerkstätte Maribor bekommen. Die haben mittlerweile einen guten Ruf. Auch der dem Sofaklecks vermutlich bekannte Prof. Bossert aus Heilbronn hat deren Orgeln recht gelobt (-> Referenzen/St. Stanislaus Ljubljana).
Es ist mir schon klar, dass es um viel Geld geht. Aber es wird ja keiner gezwungen Millionen dafür auszugeben...holzi hat geschrieben:Zweifellos, aber viele Gemeinden können sich deren Arbeit nicht mehr leisten. Aber was sagst Du als ehemaliger Orgelbauer dann zur Alternative: elektrisch oder slowenisch?Borax hat geschrieben::ikb_blowup: In Deutschland gibt es auch gute Orgelbauer!
Aber ich kann da aus eigener Erfahrung sagen das beim Orgelbauer nie viel Geld hängen bleibt. (Jeder Schreiner wird besser bezahlt!)
-Orgelbauer, die in der Heimat keine Arbeit mehr finden sind in besagten Nachbarländern gern gesehen! Ich kenn das Spielchen bereits aus Schweden und Italien....die Firmen reissen sich um derart gut ausgebildete Fachkräfte.
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Klar
Klar, dass wir in Deutschland gute Orgelbauer haben.
Und eine Kirchengemeinde kauft sicher die Orgel etwas teurer hier als im Ausland. Orgeln müssen gepflegt werden und zwar am besten vom Orgelbauer selber.
Und ganz sicher: Je weniger kompliziert sie ist, desto weniger geht im Laufe der Zeit kaputt.
Und klar, Borax, dass du die Ehre der Zunft hochhältst. Ich spiel doch auch lieber auf einer kleinen Pfeifenorgel als auf einer grossen elektronischen. Nur: Was ist sinnvoll?
In der weiteren Kinik hier sind noch Schwestern. Die Orgel wird also jeden Tag gespielt. Wären da nicht die unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeiten in der Kapelle, eine Pfeifenorgel wäre da ideal. So haben sie jetzt auch eine elektronische.
Mir tut die Orgel von Irenaeus leid. Da steht sie nun und wird nicht gespielt. Vergammelt so viel schneller als wenn einer täglich mit ihr schonend umgeht. Ein Jammer.
Und dann die, von der holzi erzählt. Vielleicht so ein modernes Monster, bei der du zum Registrieren einen Computerlehrgang machen musst. Mit TV zum Altar. Und dann gibt das eine Seelsorgeeinheit und das Ding wird alle zwei Wochen angekurbelt.
Und dann ist es natürlich verstimmt.
sofaklecks
Und eine Kirchengemeinde kauft sicher die Orgel etwas teurer hier als im Ausland. Orgeln müssen gepflegt werden und zwar am besten vom Orgelbauer selber.
Und ganz sicher: Je weniger kompliziert sie ist, desto weniger geht im Laufe der Zeit kaputt.
Und klar, Borax, dass du die Ehre der Zunft hochhältst. Ich spiel doch auch lieber auf einer kleinen Pfeifenorgel als auf einer grossen elektronischen. Nur: Was ist sinnvoll?
In der weiteren Kinik hier sind noch Schwestern. Die Orgel wird also jeden Tag gespielt. Wären da nicht die unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeiten in der Kapelle, eine Pfeifenorgel wäre da ideal. So haben sie jetzt auch eine elektronische.
Mir tut die Orgel von Irenaeus leid. Da steht sie nun und wird nicht gespielt. Vergammelt so viel schneller als wenn einer täglich mit ihr schonend umgeht. Ein Jammer.
Und dann die, von der holzi erzählt. Vielleicht so ein modernes Monster, bei der du zum Registrieren einen Computerlehrgang machen musst. Mit TV zum Altar. Und dann gibt das eine Seelsorgeeinheit und das Ding wird alle zwei Wochen angekurbelt.
Und dann ist es natürlich verstimmt.
sofaklecks
Also, wenn ich mich an den Zirkus erinnere, den sie um die Anschaffung dieser Orgel gemacht haben, es wurden jahrelang Orgelbaufirmen (in Deutschland - aber auch in ganz Deutschland) besucht, Orgeln angehört (ich habe dabei festgestellt, daß unser damaliger Pfarrer fährt, als ob er seinen Schutzengel persönlich im Kofferraum hat, ich musste nämlich immer mit .....und Hochwürden ließ sich das chauffieren nicht nehmen- was habe ich da beten gelernt!)... Süddeutsch oder Norddeutsch - das war ja beinahe eine Glaubensfrage....
Ganz so teuer wie holzis Nachbarpfarrei der ihre Orgel (
) war sie zwar nicht, aber man hätte eine Menge hungernde Menschen für eine Weile damit satt bekommen, wenn mans gespendet hätte, das Geld.....
Naja, sie ist eben auch ein klingendes Denkmal für den Vorsitzenden vom Orgelbauverein - Gott hab ihn selig -
@sofaklecks: ich kann Dich beruhigen, sie wird schon öfter gespielt, aber eben nicht so oft im Gottesdienst... aber zum Üben und zum Ausprobieren ist das gute Stück schon prima...
Es gibt nur ein Problem:
wegen dieser Orgel mußte eine Empore vor die alte romanische Empore gesetzt werden. Der doofe Baumeister hat das Ding auf 150 kg Traglast konzipiert. Die Organistin wiegt nur 50 kg.... ok, aber hol Dir mal nen gestandenen Baßbariton nach oben und Du mußt schon um die Stabilität der Konstruktion fürchten.
Seitdem ist bei Neubesetzungen der Organistenstelle immer das Körpergewicht maßgeblicher Einstellungsfaktor
- ich hatte keine Chance ....... ich könnte nur mit zierlichen Sopranistinnen musizieren - oder Knabensopränen.... 
Und unser Blockflötenensemble darf auch nicht mehr nach oben......
Ganz so teuer wie holzis Nachbarpfarrei der ihre Orgel (

Naja, sie ist eben auch ein klingendes Denkmal für den Vorsitzenden vom Orgelbauverein - Gott hab ihn selig -
@sofaklecks: ich kann Dich beruhigen, sie wird schon öfter gespielt, aber eben nicht so oft im Gottesdienst... aber zum Üben und zum Ausprobieren ist das gute Stück schon prima...
Es gibt nur ein Problem:
wegen dieser Orgel mußte eine Empore vor die alte romanische Empore gesetzt werden. Der doofe Baumeister hat das Ding auf 150 kg Traglast konzipiert. Die Organistin wiegt nur 50 kg.... ok, aber hol Dir mal nen gestandenen Baßbariton nach oben und Du mußt schon um die Stabilität der Konstruktion fürchten.
Seitdem ist bei Neubesetzungen der Organistenstelle immer das Körpergewicht maßgeblicher Einstellungsfaktor


Und unser Blockflötenensemble darf auch nicht mehr nach oben......
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX
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Das ist eine ganz gute Firma, die diese elektronischen Orgeln herstellt, ich war mit unserer Organistin mehrfach auf der Musikmesse in Frankfurt und diese Firma hatte die besten elektronischen Teile - was Klang und Bedienung angeht.... und MIDI-fähig - was will man mehr?John Grantham hat geschrieben:
.....
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......
John
Glückwunsch für den Sonderpreis!
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Nee, das stimmt so nicht. Wir haben zwar eine elektronische Orgel, die vorprogrammiert werden kann, aber es ist definitiv besser, wenn sie live gespielt wird. Bei Psalmodien oder Choralgesang zum Beispiel -- das kann man nicht vorprogrammieren, jedenfalls nicht sauber.Leguan hat geschrieben:Wenn man erst mal ne elektronische Orgel hat, ist als nächstes der Organist dran.
Auch bei "normalen" Kirchenliedern ist es so, daß ein Organist besser spielen kann, als jede vorprogrammierte Orgel. (Der Organist hört zum Beispiel, wie schnell die Gemeinde singt und kann sich anpassen. Das kann die Elektronik nicht so gut -- sie ist dumm.) Aber in unserer speziellen Situation, wo wir manchmal keinen Organisten haben können (wir können uns keinen bezahlten Organisten leisten und unser Freiwilliger kann nicht immer da sein), freuen wir uns, daß wir trotzdem nicht auf Orgelmusik verzichten müssen.
Cheers,
John
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Ja, aber die haben auch Vorteile...Irenaeus hat geschrieben:Ein elektronischer Organist?Leguan hat geschrieben:Wenn man erst mal ne elektronische Orgel hat, ist als nächstes der Organist dran.
Das gibts schon, ich weiß....![]()
![]()

Kosten weniger Geld, sind nicht aufmüpfig, spielen wann sie sollen und was sie sollen (vorausgesetzt die Bedienung stimmt). Als jemand, der einige Jahre für die Musik in der Gemeinde verantwortlich war und die Organisten organisieren mußte, weiß ich, wovon ich spreche. Natürlich geht nichts über einen guten (und gutbezahlten!) Kantor an einer schönen Orgel. Als Diasporagemeinde im Ausland waren wir aber leider nicht in dieser komfortablen Situation. Wir haben Studenten engagiert, die nach Gottesdienst bezahlt wurden. Und wie fühlt man sich, wenn man sonntags fünf Minuten vor der Messe noch nicht weiß, ob der Organist kommt oder heute doch wieder verschlafen hat? Oder wenn er im Hochgebet pennt und der Priester und alle warten, daß das Sanctus angestimmt wird, weil er wieder den Einsatz verpaßt hat? Oder innerhalb von fünf Monaten zum zehnten Mal das gleiche Nachspiel kommt, weil der Organist sich denkt, die Gemeinde merkt es sowieso nicht?
Nein, Musik aus der Dose für die Messe ist nicht schön. Aber es kann das geringere Übel sein.
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Danke danke.Irenaeus hat geschrieben:Das ist eine ganz gute Firma, die diese elektronischen Orgeln herstellt, ich war mit unserer Organistin mehrfach auf der Musikmesse in Frankfurt und diese Firma hatte die besten elektronischen Teile - was Klang und Bedienung angeht.... und MIDI-fähig - was will man mehr?John Grantham hat geschrieben:Wir haben bei uns eine elektronische stehen -- gut, wir haben im Moment noch keine Kirche, sondern einen Raum im Gemeindezentrum, wo wir Gottesdienste feiern (Kirche wird in den kommenden Jahren gebaut). Aber die Orgel, die wir gekauft haben klingt erstaunlich echt. (Ich glaube sie ist dieses Modell, die wir aber zu einem Sonderpreis bekommen konnten.)
Glückwunsch für den Sonderpreis!

Jepp, wir haben Schwein gehabt. Unsere wurde -- allein wegen der falschen Farbe!

Wenn unsere Kirche steht (hoffentlich in nur 2-3 Jahren...), weiß ich allerdings nicht, ob wir eine Pfeifenorgel nehmen oder nicht. Mich juckt es schon, etwas von der Kirchentradition dabei zu haben...vor allem die kleine E-Orgel wird für den größeren Raum nicht mehr ausreichen, nehme ich an. Aber mal schauen.
Cheers,
John
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Ich werd alt
Jetzt werd ich doch alt.
Ich hab den Einwand von Leguan erst gar nicht richtig verstanden. Erst die nachfolgenden Kommentare haben mir auf die Sprünge geholfen.
Klar, das ist ein Argument gegen die Elektronik. Die vollautomatische Berieselungsanlage. Und da es bestimmt für jeden Sonntag Liedvorschläge gibt, warum nicht per e-mail die MP3-Dateien für die HiFi-Anlage hinter dem alten Orgelprospekt. Kann von jedem eingespielt werden. Mit Lautstärkeregelung. Mit Wahlmöglichkeit in Barock und Romantik.
Kinders, schafft die Orgelempore wieder ab. Absolut überflüssig. Etwas für Nostalgiker. Warum die Ohren von einem Anfänger beleidigen lassen, der sich auf dem Pedal Fehltritte leistet wie ältere Herren auf der Reeperbahn, wenn wir Matthias Eisenberg einspielen können. Was lernt ihr noch Notenlesen? Und macht Pedalübungen? Und sitzt in kalten Kirchen mit klammen Fingern? Oder verzichtet an Hochfesten auf Feuerzungen, weil es der Herr Organist nicht aus den Federn schafft?
Leguan, du hast recht.
Es lebe die Pfeifenorgel! Muss keine grosse sein, einmanualig mit Pedal. Aber mit Pfeifen.
Und auf die aufgemotzten philicordas ist gepfiffen.
sofaklecks
Ich hab den Einwand von Leguan erst gar nicht richtig verstanden. Erst die nachfolgenden Kommentare haben mir auf die Sprünge geholfen.
Klar, das ist ein Argument gegen die Elektronik. Die vollautomatische Berieselungsanlage. Und da es bestimmt für jeden Sonntag Liedvorschläge gibt, warum nicht per e-mail die MP3-Dateien für die HiFi-Anlage hinter dem alten Orgelprospekt. Kann von jedem eingespielt werden. Mit Lautstärkeregelung. Mit Wahlmöglichkeit in Barock und Romantik.
Kinders, schafft die Orgelempore wieder ab. Absolut überflüssig. Etwas für Nostalgiker. Warum die Ohren von einem Anfänger beleidigen lassen, der sich auf dem Pedal Fehltritte leistet wie ältere Herren auf der Reeperbahn, wenn wir Matthias Eisenberg einspielen können. Was lernt ihr noch Notenlesen? Und macht Pedalübungen? Und sitzt in kalten Kirchen mit klammen Fingern? Oder verzichtet an Hochfesten auf Feuerzungen, weil es der Herr Organist nicht aus den Federn schafft?
Leguan, du hast recht.
Es lebe die Pfeifenorgel! Muss keine grosse sein, einmanualig mit Pedal. Aber mit Pfeifen.
Und auf die aufgemotzten philicordas ist gepfiffen.
sofaklecks
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Kleine Pfeifenorgel
Absolute Zustimmung.sofaklecks hat geschrieben: Es lebe die Pfeifenorgel! Muss keine grosse sein, einmanualig mit Pedal. Aber mit Pfeifen.
Die Spendenbereitschaft für Orgelbauprojekte ist in der Region doch meistens ziemlich groß.
Für knapp 100.000 EUR bekommt man schon recht ordentliche Instrumente (die Disposition hat mir mal jemand gepostet, die sich in der Gemeinde eine einmanualige Orgel haben bauen lassen):
Manual C-g''' (56 Töne):
1. Viola da Gamba 8'
2. Unda maris 8' (Streicherschwebung ab c')
3. Copula 8' B/D
4. Spitzflöte 4' B/D
5. Principal 4'
6. Octav 2'
7. Sesquialtera II (ab c')
8. Mixtur 1 ⅓' III
9. Quint 1 ⅓' (Auszug aus der Mixtur)
Tremulant
Pedal C-f' (30 Töne):
10. Subbass 16'
11. Gemshorn 8'
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Re: Ich werd alt
Ähm...hast Du schonmal eine solche Anlage selber vor Augen (oder Ohren) gehabt? Sie hört sich an wie eine normale Pfeifenorgel. Das ist kein Spaßgerät!sofaklecks hat geschrieben:Jetzt werd ich doch alt.
Ich hab den Einwand von Leguan erst gar nicht richtig verstanden. Erst die nachfolgenden Kommentare haben mir auf die Sprünge geholfen.
Klar, das ist ein Argument gegen die Elektronik. Die vollautomatische Berieselungsanlage. Und da es bestimmt für jeden Sonntag Liedvorschläge gibt, warum nicht per e-mail die MP3-Dateien für die HiFi-Anlage hinter dem alten Orgelprospekt. Kann von jedem eingespielt werden. Mit Lautstärkeregelung. Mit Wahlmöglichkeit in Barock und Romantik.
Ich war auch Skeptiker und mir war es anfangs lieber, gar keine Orgel zu haben als eine elektronische. Aber als wir die gekauft haben, war ich überzeugt. Sie ist tatsächlich eine Bereicherung für uns und macht in unserer Situation (ohne Kirche) sehr viel Sinn.
100.000 Euro für eine Pfeifenorgel zu investieren wo wir nicht mal eine Kirche haben wäre völliger Blödsinn. Das ist als ob man einen Lotus-Sportwagen hat aber eine 60 qm-Mietwohnung. Und da unsere Gemeinde nicht gerade die reichste ist, stellt sich auch die Frage, ob wir eine Pfeifenorgel nehmen nach dem Kirchbau -- auch nach eine Spendenaktion wird sie nämlich was kosten. Das ist einfach Realität. Es wird schwierig genug sein, den Kirchbau zu finanzieren, geschweige von z.B. Diakonie und Diaspora (die nunmal nicht vergessen werden dürfen).
Also ich schätze die Pfeifenorgel auch. Wirklich. Wenn wir es irgendwie hinbekommen, eine kleine Pfeifenorgel zu finanzieren, bin ich sehr dafür. Aber man darf nicht einfach so grundsätzlich auf Elektronik schei**en, vor allem weil eine solche Orgel in manchen Situationen tatsächlich sinnvoll ist.
Cheers,
John
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Kommt schlicht und einfach auf die Lautsprecher an.John Grantham hat geschrieben:vor allem die kleine E-Orgel wird für den größeren Raum nicht mehr ausreichen, nehme ich an. Aber mal schauen.
(Ich glaube kaum selbst, daß ich das hier geschrieben habe, weil ich ja eigentlich gegen Elektroorgeln bin, aber so isses nun mal...).

Vor allem sollte man noch einmal darauf hinweisen, daß aufgrund von Kirchenschließungen mittlerweile auch sehr viele gute Instrumente gebraucht auf dem Markt sind. Mitunter zahlt man dann sogar nur die Kosten für Transport und Neuaufbau.
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Meinst Du jetzt Pfeifen- oder Elektrikorgel?Stephen Dedalus hat geschrieben:Vor allem sollte man noch einmal darauf hinweisen, daß aufgrund von Kirchenschließungen mittlerweile auch sehr viele gute Instrumente gebraucht auf dem Markt sind. Mitunter zahlt man dann sogar nur die Kosten für Transport und Neuaufbau.
Ich dachte, bei einer Pfeifenorgel wäre das nicht so einfach.
Aber leider stimmt es, in Großraum Hannover gab es tatsächlich einige Schließungen in letzter Zeit...

Cheers,
John
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Oh, hör mir auf mit pennen und so....Stephen Dedalus hat geschrieben:Ja, aber die haben auch Vorteile...Irenaeus hat geschrieben:Ein elektronischer Organist?Leguan hat geschrieben:Wenn man erst mal ne elektronische Orgel hat, ist als nächstes der Organist dran.
Das gibts schon, ich weiß....![]()
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Kosten weniger Geld, sind nicht aufmüpfig, spielen wann sie sollen und was sie sollen (vorausgesetzt die Bedienung stimmt). Als jemand, der einige Jahre für die Musik in der Gemeinde verantwortlich war und die Organisten organisieren mußte, weiß ich, wovon ich spreche. Natürlich geht nichts über einen guten (und gutbezahlten!) Kantor an einer schönen Orgel. Als Diasporagemeinde im Ausland waren wir aber leider nicht in dieser komfortablen Situation. Wir haben Studenten engagiert, die nach Gottesdienst bezahlt wurden. Und wie fühlt man sich, wenn man sonntags fünf Minuten vor der Messe noch nicht weiß, ob der Organist kommt oder heute doch wieder verschlafen hat? Oder wenn er im Hochgebet pennt und der Priester und alle warten, daß das Sanctus angestimmt wird, weil er wieder den Einsatz verpaßt hat? Oder innerhalb von fünf Monaten zum zehnten Mal das gleiche Nachspiel kommt, weil der Organist sich denkt, die Gemeinde merkt es sowieso nicht?
Nein, Musik aus der Dose für die Messe ist nicht schön. Aber es kann das geringere Übel sein.

Und an Pfingstmontag habe ich das Asperges me verschlampt.....
Der Zelebrant hats mir verziehen.... Danke, Monsignore!

Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX
Benedicamus Domino!
PAX
Das kommt auch bei Koryphäen vor, ich denke nur an den Organisten in der Alten Kapelle in Regensburg, der noch so von sich eingenommen ist, und ausserdem seit September eine Papst-Benedikt-Orgel spielen darf, dass er kürzlich (im November bei einem Pontifikalgottesdienst für den Kolping-Bundeshauptausschuss in Regensburg) wohl so verliebt in sein neues Spielzeug war, dass er den Einsatz zum Vater-Unser verpasst hat. Der Bischof "was not very amused" - er murmelte etwas arg unliturgisches und ich habs auch nur mitbekommen, weil ich ministrierenderweis sehr nah an ihm dran stand.Irenaeus hat geschrieben:Oh, hör mir auf mit pennen und so....ich hab mir an Pfingstsonntag/Montag auch sowas geleistet.....