Den Glauben anbieten in der heutigen Gesellschaft
Dass bei einem Priestermangel der Glaube leiden müsse, ist eine bisher nicht nur unbewiesene, sondern wie Beispiele aus Lateinamerika und Asien zeigen sehr gut widerlegte Behauptung.
Außerdem: Berufschrist? Du Armer...
Wie kann man denn so etwas sein?
Naja, gehört nicht hierhin. Ebensowenig wie es hierhin gehört, dass sich alle mal wieder für die Probleme der kirchlichen Bürokratie interessieren müssen.
Ganz offen gesagt: nicht meine Baustelle (es sei denn fürs Gebet, ga gibt es keine fremden Baustellen)!
Jeder hat sich um seine Lebensrealität zu kümmern, da gibt es genug zu tun. Ablenkung schwächt da nur und zieht wichtige Kraft ab.
Außerdem: Berufschrist? Du Armer...
Wie kann man denn so etwas sein?
Naja, gehört nicht hierhin. Ebensowenig wie es hierhin gehört, dass sich alle mal wieder für die Probleme der kirchlichen Bürokratie interessieren müssen.
Ganz offen gesagt: nicht meine Baustelle (es sei denn fürs Gebet, ga gibt es keine fremden Baustellen)!
Jeder hat sich um seine Lebensrealität zu kümmern, da gibt es genug zu tun. Ablenkung schwächt da nur und zieht wichtige Kraft ab.
- cathol01
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D.h. man sollte sich nur Gedanken machen über Sachen, die einen selber im Augenblick unmittelbar selber betreffen?Jeder hat sich um seine Lebensrealität zu kümmern, da gibt es genug zu tun. Ablenkung schwächt da nur und zieht wichtige Kraft ab
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
(Diogenes Laërcius)
Nein, ich meine vielmehr eine Art "Gedankenpriorität". Da kommen Priestermangel oder Gemeindefusionen erst seeeeehr weit hinten (ich spreche nicht von Gebeten, welche sich natürlich aus Gedanken speisen).
Ich rede von Glauben anbieten, nicht bestehende Strukturen verwalten.
Und ich rede von den Glauben solchen Menschen anbieten (nicht selten Taufschein-Christen), deren Grundwissen und Grundverständnis nahezu Null ist. Die haben sicher kein Problem mit dem Priestermangel, die denken erst einmal an Gott und das Verständnis der christlichen Offenbarung.
Ich rede von Glauben anbieten, nicht bestehende Strukturen verwalten.
Und ich rede von den Glauben solchen Menschen anbieten (nicht selten Taufschein-Christen), deren Grundwissen und Grundverständnis nahezu Null ist. Die haben sicher kein Problem mit dem Priestermangel, die denken erst einmal an Gott und das Verständnis der christlichen Offenbarung.
- Robert Ketelhohn
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Die Predigt zum Film.Ralf hat geschrieben:Übrigens, wie wäre es, wenn Kirchens bei Vorführungen des Filmes "Das Leiden Christi" (The Passion of the Christ) Veranstaltungen zur Erklärung (nicht Weg-erklärung!!) und Vertiefung anböten? Bibeln verkauften/verschenkten?
Warum nicht. Soviele Anlässe, daß die Leute einem zuhören, wenn man von Glauben redet... hat man ja nicht mehr.
Ich stelle mir gerade einen Stand vor der Kirche vor.
"Bibeln, Kruzifixe..! "
DIe BIbel könnte man übrigens als "Buch zum FIlm" verkaufen.
Mir käme das zu mutig vor. Traue ich den Hauptamtlichen nicht zu (jetzt würde es bestimmt heißen: warum nicht Du, Du bist doch auch Kirche. Jaja, die Hauptamtlichen, auf einmal.....)Robert Ketelhohn hat geschrieben:Käme mir, ehrlich gesagt, etwas aufdringlich-lehrhaft vor.
Das Buch zum Film, daran dachte ich auch schon, Edith. Gibt's ja für den Preis einer Pizza in der Vollausgabe.
Hallo, bin wieder da.
meine Meinung zum "Evangelium nach Mel Gibson" habe ich an anderer Stelle schon gesagt.
Aber grundsätzlich finde ich die Idee nicht schlecht, einmal an ungewöhnlichen Stellen präsent zu sein.
Ich war vor ein paar Tagen auf einer Tagung zum Thema Internetseelsorge, bzw. Seelsorge im Internet. Da wurde die z.B. die Kirche in "Funama" vorgestellt. www.kirche.funama.de
Da ist die Kirche zu den Menschen gegangen, bzw. die User haben gemerkt, dass in ihrer "Stadt" etwas fehlt, nämlich eine Kirche.
Ein zweites Beispiel aus dem Internet:
Die Beratungsplattform www.mensch-arbeit.de. Da greift die Kirche die Sorgen und Nöte der Menschen auf und versucht zu helfen (ganz im Sinne von Gaudium et Spes 1: die Nöte und Sorgen der Menschen sind auch unsere Sorgen)
Das ist glaube ich ein guter Weg, um Menschen den Glauben anzubieten.
Kardinal Höffner hat mal gesagt, "Kirche muß Geh-Hin-Kirche" sein. Und so tut sie das, in dem Sie da ansetzt, wo die Menschen bewegt und betroffen sind.
Es ist halt kein rein kognitives Problem, der Bruch in der Glaubensweitergabe von Generation zu Generation.
Ich denke es reicht nicht, einen kognitiv angelegten Kurs anzubieten, oder ein schlaues Buch zu schreiben, die Leute in der reinen Lehre und im wahren Glauben zu unterrichten und dann ist alles in Butter.
Glaube muß erlebt und dann reflektiert werden, so dass daraus eine Glaubenserfahrung werden kann.
Unsere Aufgabe (die von Hauptamtlichen und eigentlich allen Christen) ist es, anderen Menschen zu ermöglichen diese Glaubenserfahrung machen zu können (Erfahrung = reflektiertes Erlebnis)
Ihr merkt, dass mir Erfahrungen wichtiger sind als gute Ratschläge.
Daher noch mal die Frage:
Hat jemand die ERFAHRUNG gemacht, wie man den Glauben weitergeben kann.?
Mit Gruß
Wise Guy
(die Wise Guy´s sind übrigens eine klasse a-capella Band aus Köln)
meine Meinung zum "Evangelium nach Mel Gibson" habe ich an anderer Stelle schon gesagt.
Aber grundsätzlich finde ich die Idee nicht schlecht, einmal an ungewöhnlichen Stellen präsent zu sein.
Ich war vor ein paar Tagen auf einer Tagung zum Thema Internetseelsorge, bzw. Seelsorge im Internet. Da wurde die z.B. die Kirche in "Funama" vorgestellt. www.kirche.funama.de
Da ist die Kirche zu den Menschen gegangen, bzw. die User haben gemerkt, dass in ihrer "Stadt" etwas fehlt, nämlich eine Kirche.
Ein zweites Beispiel aus dem Internet:
Die Beratungsplattform www.mensch-arbeit.de. Da greift die Kirche die Sorgen und Nöte der Menschen auf und versucht zu helfen (ganz im Sinne von Gaudium et Spes 1: die Nöte und Sorgen der Menschen sind auch unsere Sorgen)
Das ist glaube ich ein guter Weg, um Menschen den Glauben anzubieten.
Kardinal Höffner hat mal gesagt, "Kirche muß Geh-Hin-Kirche" sein. Und so tut sie das, in dem Sie da ansetzt, wo die Menschen bewegt und betroffen sind.
Es ist halt kein rein kognitives Problem, der Bruch in der Glaubensweitergabe von Generation zu Generation.
Ich denke es reicht nicht, einen kognitiv angelegten Kurs anzubieten, oder ein schlaues Buch zu schreiben, die Leute in der reinen Lehre und im wahren Glauben zu unterrichten und dann ist alles in Butter.
Glaube muß erlebt und dann reflektiert werden, so dass daraus eine Glaubenserfahrung werden kann.
Unsere Aufgabe (die von Hauptamtlichen und eigentlich allen Christen) ist es, anderen Menschen zu ermöglichen diese Glaubenserfahrung machen zu können (Erfahrung = reflektiertes Erlebnis)
Ihr merkt, dass mir Erfahrungen wichtiger sind als gute Ratschläge.
Daher noch mal die Frage:
Hat jemand die ERFAHRUNG gemacht, wie man den Glauben weitergeben kann.?
Mit Gruß
Wise Guy
(die Wise Guy´s sind übrigens eine klasse a-capella Band aus Köln)
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)
Meiner Erfahrung nach.... "zieht" nur das eigene Beispiel.Wise Guy hat geschrieben:Hat jemand die ERFAHRUNG gemacht, wie man den Glauben weitergeben kann.?
Dann erst... hören sie dir zu.
Das ist die harte Tour...ja.... aber... der Königsweg (für beide!)
"Kommt und seht....." sagte jemand, der es wissen muss.....
Ja, und wer das Buch zum Film und ein Kruzifix kauft, bekommt einen Rosenkranz kostenlos - und 500 Punkte.Ralf hat geschrieben: Das Buch zum Film, daran dachte ich auch schon, Edith. Gibt's ja für den Preis einer Pizza in der Vollausgabe.
(Aktion "Punkte sammeln bei Gott!")
Zuletzt geändert von Edith am Dienstag 9. März 2004, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
Wise Guy,
auf welcher Ebene meinst du das? Pastoral - somit meßbar im Zulauf bei angebotenen Kursen und Wiedereintritten (nach den Glaubenskursen hier bei uns schön zu sehen) -
oder auf persönlicher Ebene für jeden Christen - wie soll man das messen? Ich lege durch mein Leben ja Zeugnis ab (ich hoffe, ein überzeugendes) - und hoffe, ein kleiner Stoß des Anstosses zu sein. Wer weiß, was ich bewirkt habe, ohne es zu wissen?
Kann das sein, dass du nach Methoden suchst? Also -ich würde ich es mit Dingen versuchen, wie Psalmandachten, Mittagsgebet für alle Eiligen, Angebote, die über musikalisches Laufen. Den Glauben anbieten finde ich sehr hoch gehängt. Wie wäre es mit "Einen Ort für Suchende bieten"? Oder "einfach da sein für die Herumirrenden"? Der eine oder andere wird dann schon mal Näheres wissen wollen über die, die diesen Raum für ihn haben. Oder wie wäre es mit einem ganz normalen Angebot "Glaubensauffrischung" in deiner Gemeinde? "Fragen, die Sie schon immer hatten, aber nie zu stellen wagten?"
Das Problem kann sein, dass du da bei den Leuten Schleusen öffnest. Überleg dann schon mal vor her, wie die Nachbereitung bei solchen Angeboten ist, wie man das alles auffängt, was sich vielleicht tut.
Bei uns in der Gemeinde gibt es seit einiger Zeit einmal imMonat einen Sonntagsbrunch für junge Erwachsene, der auf kultureller Ebene abläuft, auch mit Musik (Jazz etc.) und Talkgästen.
Geronimo
auf welcher Ebene meinst du das? Pastoral - somit meßbar im Zulauf bei angebotenen Kursen und Wiedereintritten (nach den Glaubenskursen hier bei uns schön zu sehen) -
oder auf persönlicher Ebene für jeden Christen - wie soll man das messen? Ich lege durch mein Leben ja Zeugnis ab (ich hoffe, ein überzeugendes) - und hoffe, ein kleiner Stoß des Anstosses zu sein. Wer weiß, was ich bewirkt habe, ohne es zu wissen?
Kann das sein, dass du nach Methoden suchst? Also -ich würde ich es mit Dingen versuchen, wie Psalmandachten, Mittagsgebet für alle Eiligen, Angebote, die über musikalisches Laufen. Den Glauben anbieten finde ich sehr hoch gehängt. Wie wäre es mit "Einen Ort für Suchende bieten"? Oder "einfach da sein für die Herumirrenden"? Der eine oder andere wird dann schon mal Näheres wissen wollen über die, die diesen Raum für ihn haben. Oder wie wäre es mit einem ganz normalen Angebot "Glaubensauffrischung" in deiner Gemeinde? "Fragen, die Sie schon immer hatten, aber nie zu stellen wagten?"
Das Problem kann sein, dass du da bei den Leuten Schleusen öffnest. Überleg dann schon mal vor her, wie die Nachbereitung bei solchen Angeboten ist, wie man das alles auffängt, was sich vielleicht tut.
Bei uns in der Gemeinde gibt es seit einiger Zeit einmal imMonat einen Sonntagsbrunch für junge Erwachsene, der auf kultureller Ebene abläuft, auch mit Musik (Jazz etc.) und Talkgästen.
Geronimo
Nun, eine "Bekehrung" mit meiner kleinen Mithilfe habe ich mir noch nicht auf die Fahnen schreiben können, aber ich war und bin durchaus desöfteren bei kirchlichen und auch seelsorglerischen Fragen der erste Ansprechpartner in meiner Umgebung.Wise Guy hat geschrieben: Hat jemand die ERFAHRUNG gemacht, wie man den Glauben weitergeben kann.?
Mit Gruß
Wise Guy
So wurde ich schon mal um Trost und Gebet gebeten, weil die Freundin einer Freundin ihre Mutter plötzlich verloren hatte, ich muss desöfteren mal wieder die neuesten Verlautbarungen aus Rom ins Alltagsdeutsch übersetzen (und erklären ), bin für einen anderen Freund auch bei theologischen Fragen eine Anlaufstelle. Und selbst von Menschen, zum Teil aus engstem Umkreis, die sonst meiner Überzeugung sehr kritisch gegenüberstehen, werde ich um Gebet für andere oder eine Sache gebeten.
Im großen und ganzen, das zieht sich durch meine gesamte erst kurze Erfahrung: den meisten Nichtgläubigen sind die heißen internen(!) Kirchenthemen für ihre wirkliche zutiefst persönliche Glaubensentscheidung erst einmal reichlich schnuppe.
Und wirkliche Miss- oder gar Verachtung im persönlichen Umfeld habe ich durch meinen Glauben bisher nicht erfahren. Bei vielen stelle ich eher ein latentes "ich will, kann aber nicht glauben" fest.
*unterschreib*Ralf hat geschrieben: Im großen und ganzen, das zieht sich durch meine gesamte erst kurze Erfahrung: den meisten Nichtgläubigen sind die heißen internen(!) Kirchenthemen für ihre wirkliche zutiefst persönliche Glaubensentscheidung erst einmal reichlich schnuppe.
Die wollen sehen, wie mich mein Glaube trägt und prägt... und dann mal schnuppern, wie dieser Gott zum Halt in ihrem Leben werden könnte....
Die ganzen "heißen Themen" werden zwar anfangs immer angesprochen.... aber vermutlich nur, weil man sehen will, wie ich darauf reagiere. Meist genügt die Frage: "Und.. inwiefern ändert das jetzt etwas an Deiner persönlichen Gottsuche, wenn wir uns mit dem Frauenpriestertum beschäftigen?"
Die meisten Gesprächspartener müssen dann unwillkürlich grinsen und wollen, daß wir dann doch mal "zum Thema" kommen.
Bei dem Titel, ich hatte das schon gelesen, musste ich erst einmal "bitte nicht!" vor mich hinsagen.
Der Text selbst ist etwas versöhnlicher. Sätze wie
"Die Kirche ist mehr als eine religiöse Erlebnisanstalt. Die Verkündigung des Reiches Gottes aber geschieht heute unausweichlich im strukturellen Rahmen einer Erlebnis- und Mediengesellschaft. Die milieugebundenen Lebenserfahrungen sind der spezifische Kontext heutiger Evangelisierung durch Theologie und Gemeindearbeit."
sind sehr wichtig und richtig, ebenso wie die Analyse des Gemeindezustandes.
Aber was mich hier auch wieder stört ist die Meinung, man könne Evangelisierung planen. Das wird nur zum Teil gelingen.
Und desweiteren stört, dass hierfür wiederum Strukturen gedacht werden, vom Zeugnis des Einzelnen, Laie wie "Kirchenmensch", ist mal wieder keine Rede.
Der Text selbst ist etwas versöhnlicher. Sätze wie
"Die Kirche ist mehr als eine religiöse Erlebnisanstalt. Die Verkündigung des Reiches Gottes aber geschieht heute unausweichlich im strukturellen Rahmen einer Erlebnis- und Mediengesellschaft. Die milieugebundenen Lebenserfahrungen sind der spezifische Kontext heutiger Evangelisierung durch Theologie und Gemeindearbeit."
sind sehr wichtig und richtig, ebenso wie die Analyse des Gemeindezustandes.
Aber was mich hier auch wieder stört ist die Meinung, man könne Evangelisierung planen. Das wird nur zum Teil gelingen.
Und desweiteren stört, dass hierfür wiederum Strukturen gedacht werden, vom Zeugnis des Einzelnen, Laie wie "Kirchenmensch", ist mal wieder keine Rede.
Bei dem Titel, ich hatte das schon gelesen, musste ich erst einmal "bitte nicht!" vor mich hinsagen.
Ich hatte schon Weihwasser, Weihrauch und Exorzismen - Gebete parat und finde es tröstlich, dass nicht nur mir altem Sack solche Phrasen bös aufstoßen. Liegt also nicht nur am Alter.
Wieso kommen die Leute eigentlich nicht auf die Idee, dass wir profane Erlebniskultur an jeder Ecke bekommen können, In Taizé machen sie das vorbildlich.
Wo ist nur die Ehrfurcht geblieben?
Lieben Gruß
Erich
Ich hatte schon Weihwasser, Weihrauch und Exorzismen - Gebete parat und finde es tröstlich, dass nicht nur mir altem Sack solche Phrasen bös aufstoßen. Liegt also nicht nur am Alter.
Wieso kommen die Leute eigentlich nicht auf die Idee, dass wir profane Erlebniskultur an jeder Ecke bekommen können, In Taizé machen sie das vorbildlich.
Wo ist nur die Ehrfurcht geblieben?
Lieben Gruß
Erich
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!
Erich hat geschrieben:Ich hatte schon Weihwasser, Weihrauch und Exorzismen - Gebete parat...
weil sie selbst die Kinder dieser sind.Erich hat geschrieben:Wieso kommen die Leute eigentlich nicht auf die Idee, dass wir profane Erlebniskultur an jeder Ecke bekommen können...
mit der Einführung der Narrenmessen in den Weinkeller gerutscht.Erich hat geschrieben:Wo ist nur die Ehrfurcht geblieben?
Lieben Gruß
Erich
- Julia Wolf
- Beiträge: 357
- Registriert: Dienstag 18. November 2003, 11:23
- Wohnort: München
Hallo Wise Guy! Ich freu mich, dass Du wieder da bist!Wise Guy hat geschrieben:Hallo, bin wieder da.
Mein Gefühl zum Thema "Glauben anbieten" ist, dass man (neben dem einfachen, schlichten Vorleben, das Edith immer wieder nennt, und das ich auch sehr wichtig finde) vor allem erst einmal "Zuhören" anbieten sollte.
Es gibt keine pauschalen Gründe für Glaubensferne. Es gibt zwar Gründe, die immer wieder auftauchen, aber welche Gründe, oder welche Kombination von Gründen es beim einzelnen sind, ist doch sehr unterschiedlich (z.B. ziemlich unterschiedliche Gründe: naturwissenschaftliches Weltbild, ein strenges Gottesbild, das verzweifeln läßt, schlechte Erfahrungen mit einem Pfarrer, Wiederverheiratet sein, Abtreibung hinter sich, das Gefühl, die Kirchenvertreter leben selbst nicht ihre Forderungen, Einfluß der Umgebung, Unwissen...).
Wenn aber die Glaubenshindernisse nicht geäußert werden können, dann bleiben sie als zerstörerischer "Krankheitsherd" im Innern immer bestehen. Dann kann zwar eine kurze (vielleicht auch höfliche) Zustimmung erreicht werden, wenn der andere aber dann wieder alleine ist, dann werden die Hindernisse wieder groß und beherrschend.
Daher bin ich der Meinung, dass es ein wichtiger Schritt ist, sich anzuhören, was der andere für Kritik äußert (und auch zwischen den Zeilen lesen können - z.B. die Angst, nicht erlöst zu werden, was kaum ein Kirchengegner direkt aussprechen wird).
Meiner Erfahrung nach ist es dann auch nicht zuvorderst wichtig, gleich alle Argumente mit Gegenargumenten vom Tisch zu wischen. Sondern das Anhören, das Akzeptieren, dass es Schwierigkeiten gibt, kann schon positiv wirken.
Auf mich hat das "trotzdem" eines Menschen sehr beeindruckend gewirkt, und mir geholfen, wieder zur Kirche zurückzufinden. Wenn jemand zugibt, dass es nicht immer leicht ist mit der Kirche, aber er sagt: "trotzdem, trotz all der Fehler und Schwierigkeiten liebe ich die Kirche und stehe zu ihr." - dann kann das mehr beeindrucken als alle langen und komplizierten Rechtfertigungen.
Ich weiß nicht, ob ich persönlich jemanden zum Glauben zurückgeführt habe. Ich bin froh, wenn ich spüre, dass verbitterte Kirchengegner doch wieder das eine oder andere Gute an der Kirche entdecken.
Julia
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow
Zur Präsenz von Kirche heute las ich mal folgende kurze Geschichte von zwei brasilianischen Fischern:
"Was meinst Du, warum hat Jesus Fischer als Apostel berufen, warum keine Zimmermänner wie er selbst?"
"Nun, Zimmermänner bauen Häuser und da müssen die Leute dann hin. Fischer müssen immer dorthin, wo die Fische sind".
Ob wir Christen heute noch Menschenfischer sind?
Oder doch eher alles anbieten und dann warten?
"Was meinst Du, warum hat Jesus Fischer als Apostel berufen, warum keine Zimmermänner wie er selbst?"
"Nun, Zimmermänner bauen Häuser und da müssen die Leute dann hin. Fischer müssen immer dorthin, wo die Fische sind".
Ob wir Christen heute noch Menschenfischer sind?
Oder doch eher alles anbieten und dann warten?
Schöne [Punkt]Ralf hat geschrieben:Zur Präsenz von Kirche heute las ich mal folgende kurze Geschichte von zwei brasilianischen Fischern:
"Was meinst Du, warum hat Jesus Fischer als Apostel berufen, warum keine Zimmermänner wie er selbst?"
"Nun, Zimmermänner bauen Häuser und da müssen die Leute dann hin. Fischer müssen immer dorthin, wo die Fische sind".
Ob wir Christen heute noch Menschenfischer sind?
Oder doch eher alles anbieten und dann warten?
Und gar nicht so einfach, die Balance zu halten zwischen dem Zuhören (wie von Julia zu Recht gefordert) und Anbieten einerseits und dem "Menschenfischen" andererseits. Wobei es klar ist, dass beides aufeinander aufbaut und es keine Alternativen sind, sondern quasi die beiden Pole eines Kontinuums. Wo der Einzelne sich ansiedelt (mehr abwartend-defensiv oder mehr kämpferisch-offensiv), mag vom Temperament und den eigenen Erfahrungen abhängen. Wichtig scheint mir aber zu sein, auch auf das Temperament und die Erfahrungen des Gegenübers zu achten. Und das setzt die Empathie voraus, die Julia oben fordert.
LG
Biggi
Den Glauben anbieten heißt für mich zum einen so zu leben, dass andere mich fragen, warum ich das tue (stummes Zeugnis),
dann Antwort zu geben, wenn ich gefragt werde,
aber auch (v.a. beruflich) auf Leute zuzugehen. Das Berühmte "den Menschen da abholen wo er steht", ist zwar abgedroschen aber dennoch nicht falsch.
warum nicht mal (ich spinn jetzt mal rum)
- eine Einführung ins Gebet im Fittnesstudio
- eine Andacht zum Ladenschluss in einer Einkaufspassage
- Raum der Stille bei einem Festival einrichten
- mit Schützen (Glaube, Sitte, Heimat ) vor dem Vogelschuss für den Frieden in der Welt beten
- in der Schule eine AG anbieten, wie ich auf dem Schulhof mit der Bergpredigt klarkomme
- in einer Kantine ein Fastenessen organisieren
vielleicht hat jemand noch andere "Spinnereien" auf Lager???
Wise Guy
dann Antwort zu geben, wenn ich gefragt werde,
aber auch (v.a. beruflich) auf Leute zuzugehen. Das Berühmte "den Menschen da abholen wo er steht", ist zwar abgedroschen aber dennoch nicht falsch.
warum nicht mal (ich spinn jetzt mal rum)
- eine Einführung ins Gebet im Fittnesstudio
- eine Andacht zum Ladenschluss in einer Einkaufspassage
- Raum der Stille bei einem Festival einrichten
- mit Schützen (Glaube, Sitte, Heimat ) vor dem Vogelschuss für den Frieden in der Welt beten
- in der Schule eine AG anbieten, wie ich auf dem Schulhof mit der Bergpredigt klarkomme
- in einer Kantine ein Fastenessen organisieren
vielleicht hat jemand noch andere "Spinnereien" auf Lager???
Wise Guy
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)
Seit dem II Vat. hatten wir genug ähnlicher Faselei.Wise Guy hat geschrieben:warum nicht mal (ich spinn jetzt mal rum)
- eine Einführung ins Gebet im Fittnesstudio
- eine Andacht zum Ladenschluss in einer Einkaufspassage
- Raum der Stille bei einem Festival einrichten
- mit Schützen (Glaube, Sitte, Heimat ) vor dem Vogelschuss für den Frieden in der Welt beten
- in der Schule eine AG anbieten, wie ich auf dem Schulhof mit der Bergpredigt klarkomme
- in einer Kantine ein Fastenessen organisieren
nach jedem Bibelabend Pfarrmeisterschaften im Bungeespringen vom KirchturmWise Guy hat geschrieben:vielleicht hat jemand noch andere "Spinnereien" auf Lager???
Wise Guy
Da wäre ich mir nicht so sicher. Nach meinem Eindruck wurde im ersten Gefolge des II. Vat. eher das Gebet bei Annäherung an Fremde als Ballast abgeschafft und man redete eher über Welt als über Gott.spectator hat geschrieben:Seit dem II Vat. hatten wir genug ähnlicher Faselei.Wise Guy hat geschrieben:warum nicht mal (ich spinn jetzt mal rum)
- eine Einführung ins Gebet im Fittnesstudio
- eine Andacht zum Ladenschluss in einer Einkaufspassage
- Raum der Stille bei einem Festival einrichten
- mit Schützen (Glaube, Sitte, Heimat ) vor dem Vogelschuss für den Frieden in der Welt beten
- in der Schule eine AG anbieten, wie ich auf dem Schulhof mit der Bergpredigt klarkomme
- in einer Kantine ein Fastenessen organisieren
Grundsätzlich finde ich die Ideen nicht schlecht, auch wenn sie das Risiko eines "en passant" Konsums von kleinen spirituellen Häppchen in sich bergen und bestimmt auch dabei hätten.
Das Problem sehe ich auch nicht in den niederschwelligen Angeboten. Überhaupt nicht.
Das Problem beginnt dann, wenn Leute mal fragen: jetzt Butter bei de Fische! Warum bist Du hier? Was trägt Dich? Was glaubst Du?
Dann wird viel zu häufig rumgedruckst.
Animateure aus sämtlichen All-inclusive-Clubs abwerben und umgehend einstellen. Die wären wenigstens billigerspectator hat geschrieben:nach jedem Bibelabend Pfarrmeisterschaften im Bungeespringen vom KirchturmWise Guy hat geschrieben:vielleicht hat jemand noch andere "Spinnereien" auf Lager???
Wise Guy
All diese Ideen, Vorschläge, Veränderungen, Innovationen... etc. kommen mir leider vor, wie elende Versuche (trostspendende) Gemeinschaft erleben zu wollen (mit anderen Menschen) – um an die geistige Leere, die immer brennender die Kirche entkräftet, nicht denken zu müssen – als ob diese Leere der Anfang der höllischen Gottesferne sein könnte.Ralf hat geschrieben:Grundsätzlich finde ich die Ideen nicht schlecht, auch wenn sie das Risiko eines "en passant" Konsums von kleinen spirituellen Häppchen in sich bergen und bestimmt auch dabei hätten.
- Robert Ketelhohn
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- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
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Doch. Weil du dich damit zum Affen machst. Denkst du, solchen Quark nimmt irgendeiner ernst?Ralf hat geschrieben:»Das Problem sehe ich auch nicht in den niederschwelligen Angeboten. Überhaupt nicht.«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
- Robert Ketelhohn
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- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Wise Guy, hast du dich mal mit dem Katechumenat der alten Kirche beschäftigt? Würde ich dir warm empfehlen. Sodann: Wichtig sind kleine Gemeinschaften, in denen langsam Vertrauen wachsen kann. Die Menschen haben Angst, verletzt zu werden. In kleinen, auf Dauer angelegten Gemeinschaften können sie lernen, sich zu öffnen. Sich selber, als komplette Personen mitsamt ihrer Geschichte. Denn genau in dieser Geschichte redet Gott zu ihnen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.