Wann kommt die neue Einheitsübersetzung?

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Clemens
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Wann kommt die neue Einheitsübersetzung?

Beitrag von Clemens »

Ich komme grade an die Pforte und weil hier doch bestimmt jemand Kompetentes rasche Auskunft geben kann, frag ich mal eben:

Ein Kursgenosse (ich bin doch grad auf Fortbildung in München) frug mich, ob ich wisse, wann die neue Einheitsübersetzung erscheine.
Ich antwortete, dass ich es nicht wisse, aber dass ich glaubte zu wissen, wer es bestimmt wissen müsste, nämlich die Bewohner eines gewissen Internetklosters.

Ich versprach also zu fragen und stellte in Aussicht, dass ich ein paar Stunden später die Antwort ausrichten könne.

Wäret Ihr bitte so liebenswürdig?



Die richtige Antwort lautet .....

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Soll da was neues kommen? :hmm:
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Eine Revision der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift ist derzeit in Arbeit. Die EKD mag aber seit 2005 sich nicht mehr an der Einheitsübersetzung beteiligen, die Veranstaltung bleibt also rein katholisch.

In der Herbstvollversammlung 2006 der DBK hiess es:
Die Revision wird auch bei zügiger Arbeit noch einige Jahre in Anspruch nehmen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Beitrag von Raimund J. »

Ergänzung zum o.g.:

Aktuell gilt die Stellungnahme der DBK von der Herbstvollversammlung 2007:

vgl. z.B. hier
3. Revision der Einheitsübersetzung der Bibel – Erste Ergebnisse
Bischof Dr. Joachim Wanke (Erfurt) hat uns als stellvertretender Vorsitzender des bischöflichen Leitungsgremiums für die Revision der Einheitsübersetzung der Bibel über den Fortgang der Arbeiten berichtet, die im Frühjahr 2006 begonnen haben. Bei der Revision wird der vorliegende Text der Einheitsübersetzung 1979/80 moderat überarbeitet. Ziel ist eine größere Textnähe, um so den Eigencharakter der biblischen Sprache wieder stärker hervortreten zu lassen. In der ersten Phase der Textarbeit tragen die über 50 Exegeten ihre Änderungsvorschläge in eine Internet-Datenbank (www.bibelrevision.de). Etwa ein Viertel des gesamten Bibeltextes liegt in der revidierten Form bereits vor und ist den Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz wie auch den übrigen Herausgebern – der Österreichischen Bischofskonferenz, der Schweizer Bischofskonferenz, den Erzbischöfen von Luxemburg, Straßburg und Vaduz sowie den Bischöfen von Bozen-Brixen und Lüttich – zugeleitet worden. In Kürze sollen die Texte auch an die zuständigen Kongregationen für die Glaubenslehre sowie für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung in Rom übersandt werden.
Hintergrund des Ausstieges der EKD ist die Tatsache, daß die Texte natürlich in Rom vorgelegt und genehmigt werden müssen. Es gelten die Richtlinien der Instruktion "Liturgiam authenticam".

Also vor 2010 wird da wohl nichts fertiges zustandekommen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Und vorher wird es dann wohl auch keine neuen Gotteslöber geben…da muß dann ja auch der Text aus der offiziellen Bibelübersetzung für die Liturgie drin sein…und das ist ja nun mal die EÖ.
Warum ist Robert eigentlich nicht in diesem Übersetzerkomitée?

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Das neue Gotteslob kommt schon aus rein organisatorischen Gründen nicht vor 2013. Das hat nichts mit der Einheitsübersetzung zu tun. Ich hoffe sehr, dass man nicht diese unsäglichen Einheiz-Psalmen (wieder)verwendet.

Das Buch der Psalmen zählt mit Abstand zu den schwächsten Teilen dieser Übersetzung. Was im GL daraus gemacht wurde, sollte man dem Staub der Geschichte überlassen und gnädig vergessen...
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Die Tatsache, daß die Experten der deutschen Bischofskonferenzen jetzt schon fast zwei Jahre darüber nachsinnen, wie "pro multis" richtig zu übersetzen sei, läßt einen Abschluß der Bibelübersetzung nicht gerade für morgen erwarten.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

:D
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Walfischschleim
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Beitrag von Walfischschleim »

Peregrin hat geschrieben:Die Tatsache, daß die Experten der deutschen Bischofskonferenzen jetzt schon fast zwei Jahre darüber nachsinnen, wie "pro multis" richtig zu übersetzen sei, läßt einen Abschluß der Bibelübersetzung nicht gerade für morgen erwarten.
rofl :ikb_bye:

nebenbei

- Die Einheitsübersetzung wird ständig bearbeitet und die Änderungen ohne große Presse bei Neudrucken berücksichtigt; Sind aber nur Details. So in etwa "Ich lebe und ihr werdet auch leben" statt wie früher "ich lebe und ihr sollt auch leben".

P.S. Die Ständige Überarbeitung hat uns übrigens ein in Ehren ergrauter AT Prof in einer Vorlesung mitgeteilt ... hatte er kurz zuvor rausgefunden ... nach etlichen Jahren auf dem Lehrestuhl ...

- zum Gotteslob: Diesmal bitte nicht wieder nur 2 Teile "dt. Sprachraum + Bistumsanhang), sondern 3. Das saugt den Wildwuchs vor Ort auf. Teilweise habe ich bei den netten selbstprodutierten Liederbüchern + Zettel den Eindruck, dass alles ok ist, hauptsache es ist nichts religiöses.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Wie meinst Du das, Schleim? 1 (Stammteil) + 2 (Diözesananhang) + 3 (?!)

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Danke für alle Antworten. Den Kollegen habe ich entsprechend informiert und die Tagung ist inzwischen auch zu Ende.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Ergänzung zum o.g.:

Aktuell gilt die Stellungnahme der DBK von der Herbstvollversammlung 2007:

vgl. z.B. hier
3. Revision der Einheitsübersetzung der Bibel – Erste Ergebnisse
Bischof Dr. Joachim Wanke (Erfurt) hat uns als stellvertretender Vorsitzender des bischöflichen Leitungsgremiums für die Revision der Einheitsübersetzung der Bibel über den Fortgang der Arbeiten berichtet, die im Frühjahr 2006 begonnen haben. Bei der Revision wird der vorliegende Text der Einheitsübersetzung 1979/80 moderat überarbeitet. Ziel ist eine größere Textnähe, um so den Eigencharakter der biblischen Sprache wieder stärker hervortreten zu lassen. In der ersten Phase der Textarbeit tragen die über 50 Exegeten ihre Änderungsvorschläge in eine Internet-Datenbank (www.bibelrevision.de). Etwa ein Viertel des gesamten Bibeltextes liegt in der revidierten Form bereits vor und ist den Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz wie auch den übrigen Herausgebern – der Österreichischen Bischofskonferenz, der Schweizer Bischofskonferenz, den Erzbischöfen von Luxemburg, Straßburg und Vaduz sowie den Bischöfen von Bozen-Brixen und Lüttich – zugeleitet worden. In Kürze sollen die Texte auch an die zuständigen Kongregationen für die Glaubenslehre sowie für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung in Rom übersandt werden.
Hintergrund des Ausstieges der EKD ist die Tatsache, daß die Texte natürlich in Rom vorgelegt und genehmigt werden müssen. Es gelten die Richtlinien der Instruktion "Liturgiam authenticam".

Also vor 2010 wird da wohl nichts fertiges zustandekommen.
Das Erarbeiten einer neuen Einheitsübersetzung ist natürlich ambivalent.

Gegen das Überarbeiten spricht, dass der Übersetzung überhaupt keine Zeit bleibt, in die Glaubenssprache der Kirche zu sickern. Da sich Glaube in Sprache vollzieht, wird gemeinsamer Glaube damit erschwert.

Für das Überarbeiten sprechen die zahlreichen Unzulänglichkeiten der Einheitsübersetzung. Die Bibel kommt wieder ins Gespräch. Theologen können viel schreiben und zu vielen Konferenzen zusammenkommen. Es werden neue Bücher gedruckt und mehr verkauft. Und es besteht die Chance, das Positive der Tradition aufzugreifen. Dadurch wird gemeinsamer Glaube vielleicht erleichtert.

Die Weisen werden auch die neue Übersetzung zu würdigen wissen. Die Gläubigen dürfen die Änderungen staunend zur Kenntnis nehmen. Und die Ungläubigen werden Unterschiede zwischen den verschiedenen Übersetzungen als Widersprüche interpretieren.

Der Geist aber macht lebendig.

Chrisbiblia
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Fragen zur Einheitsübersetzung/ Luther 1545

Beitrag von Chrisbiblia »

Guten Morgen in die werte Runde.

Ich bin neu hier.
Nun zu meinen Fragen.

Was ist Ihrer Ansicht nach wirklich auch mal lobenswert an der bisherigen Einheitsübersetzung?
Meines Erachtens wird doch zu sehr von vielen Seiten auf sie eingedroschen.

Weiß man ungefähr, wann die Revsion der Einheitsübersetzung denn nun endlich veröffentlicht wird? Gibt es vielleicht schon Auszüge, in welche man hineinlesen kann?
Wirklich neue Infos konnte ich dazu nicht finden.

Die Lutherbibel , Textfassung von 1545, kann man günstig und in moderner Schreibweise hier bekommen:

Druckhaus Harms
Martin-Luther-Weg 1 · 29393 Groß Oesingen
Tel. 5838 - 9988 · Fax 5838 - 9989
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http://www.druckhausharms.de/download/LutherBibeln.pdf

Das soll keine Werbung sein. Aber eine echte Alternative zur kostspieligen Faksimile-Ausgabe der Deutschen Bibelgesellschaft.

Liebe Grüße

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