Lehman-Pleite trifft Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

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Marcus
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Lehman-Pleite trifft Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Beitrag von Marcus »

Oldenburg (AP) Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg ist direkt von der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers betroffen. Über eine ihrer Hausbanken hatte die Kirche bei Lehman rund 4,3 Millionen Euro in unterschiedlichen Papieren angelegt, wie der zuständige Oberkirchenrat Wolfram Friedrichs am Montag mitteilte. Ob die gesamte Summe verloren sei, könne derzeit noch nicht gesagt werden. Wahrscheinlich werde der Verlust geringer sein, hieß es weiter.

Mit der Bewertung der Ausfallrisiken sowie der Beantwortung von Haftungsfragen sei eine Wirtschaftsprüfer- und Rechtsanwaltssozietät mit kirchlichem Hintergrund beauftragt. Lehman Brothers hatte vor einer Woche Konkurs angemeldet.

© 2008 The Associated Press. Alle Rechte Vorbehalten - All Rights Reserved

Quelle: http://de.news.yahoo.com/ap/20080922/tw ... 48a9e.html
Ich denke, dies braucht man nicht weiter zu kommentieren: Vielleicht kurz: Hätte sich diese Landeskirche darauf konzentriert, ihren christlichen Auftrag gerecht zu werden und sich nicht in Mammonmanier auf diese Geldhaie eingelassen, hätte sie sich nicht nur gottgefällig verhalten, sondern auch mehr Geld im Haushalt. So offenbart sich allerdings der in ihr herrschende Geist.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Wie kann man sich auf ein Institut namens "Lehman(n) einlassen(duck und weg!)
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Allons
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Re: Lehman-Pleite trifft Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

Beitrag von Allons »

Marcus hat geschrieben:Ich denke, dies braucht man nicht weiter zu kommentieren: Vielleicht kurz: Hätte sich diese Landeskirche darauf konzentriert, ihren christlichen Auftrag gerecht zu werden und sich nicht in Mammonmanier auf diese Geldhaie eingelassen, hätte sie sich nicht nur gottgefällig verhalten, sondern auch mehr Geld im Haushalt. So offenbart sich allerdings der in ihr herrschende Geist.
Jo, allerdings ist der Betrag ja nicht sehr hoch. Einen gewissen Anteil spekulativ zu investieren ist ja OK. Viel schlimmer hätte ich gefunden wenn die bei Lehman Sisters investiert hätten :kiss:

Grüßle, Allons!

sofaklecks
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Na ja

Beitrag von sofaklecks »

Na ja,

ich weiss ja nicht, in welchen Papieren das Geld angelegt war.

Aber es gab von der Bank durchaus Papiere, die eine sinnvolle Anlage zu sein schienen, etwa eines mt einem Garantiezins, in das auch viel Tausend Kleinanleger ihr Geld anlegten.

Wenn man vom Rathaus kommt, weiss man es immer besser, meint man im Schwabenland.

Wieder so eine Vorveruteilung durch Worte. Mammonmanier für eine vielleicht ganz konservative Geldanlage. Nicht gut, würde der Pirat sagen.

Ich will, ehrlich gesagt, nicht wissen, wieviel Geld der Vatikan dieses Jahr verloren hat mit seinen Aktienanlagen. Die meisten. Fast alle. Das ist der Fluch, wenn man investiert sein muss, weil man sonst ständig gefragt wird, ob man denn keine sinnvolle Anlage wisse und nicht sagen, nein, es gibt derzeit keine. Banker sind heutzutage keine geduldigen Leute mehr. Alles Jungspunds, die mit vierzig so angeben wollen wie der aus dem Werbespot: "Mein Haus, mein Auto, meine Fitnesstrainerin" Haben statt sein. Das ist das Bedauerliche.

sofaklecks

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Die Sache scheint nach diesen Medien zumindest „harmloser“ als zunächst angenommen zu sein:

http://www.welt.de/welt_print/article24 ... nburg.html

http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 16902.html

http://www.idea.de/index.php?id=917&tx_ ... 7a12dc1d11

Sehr kritisch äußert sich natürlich die linke TAZ darüber:

http://www.taz.de/regional/nord/nord-ak ... nden-lohn/

In diesem Artikel werden Punkte angesprochen, die man in den anderen Medien so nicht findet.

Unabhängig davon, bin ich der Meinung, dass Landeskirchen für eine gewisse Ethik zu stehen und einzutreten haben. Daher sollte man sich auch überlegen mit welchen Leuten und auf welche Anlagemodellen man sich einlässt. Was man so über die Geschäftsmethode us-amerikanischer Investmentbanker in der letzten Zeit so hörte und las, sollte einen Christen eher dazu veranlassen, davon Abstand zu nehmen.
Zuletzt geändert von Marcus am Freitag 26. September 2008, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Tja, die Gier ...
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sofaklecks
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Häme

Beitrag von sofaklecks »

Der Artikel in der Taz ist schlicht hämisch.

Bis vor nicht allzu langer Zeit galt die Bank als sicher.

Wenn man jemandem hier einen Vorwurf machen muss, dann der Hausbank, über die das Geld angelegt wurde.

sofaklecks

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Tja, die Banker.
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Dass die Berichtserstattungen der TAZ tendenziös sind, dürfte allgemein bekannt sein. Aber auch die Landeskirche hat sich m. E. nicht korrekt verhalten. Wenn ich über meine Hausbank Geld investiere, lasse ich mich darüber aufklären, wer mein Geld bekommt, in was es investiert wird und wie die dortige Geschäftspolitik so aussieht. Das hat die Landeskirche offenbar auch gemacht. Lehman Brothers hatte sicherlich auch nicht den schlechtesten Ruf unter den globalen Investmentbanken. Aber bereits während der ersten Finanzkrise wurde viel über das Geschäftsgebaren der US-Investbanken berichtet. Fraglich ist eben, ob sich die Geld- und Finanzpolitik in den USA mit der christlichen Ethik verträgt und ob eine Landeskirche ihr Geld in Anlage bei einem Institut investieren soll, das letztlich auch nach amerikanischen Regeln spielt. Ein gewisses Risiko war die Landeskirche mit Sicherheit auch bereit einzugehen. Wer sein Geld in konservativen Anlagen investieren will, braucht dafür allerdings keine US-amerikanische Investmentbank. Das kann man auch bei der örtlichen Volksbank und Sparkasse bekommen. Ein gewisses Profitstreben wird auch in der Landeskirche eine Rolle gespielt haben. Das muss natürlich nicht ausschließen, dass bei diesem Institut u.a. auch konservative Modelle gewählt wurden.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Marcus hat geschrieben:Ein gewisses Profitstreben wird auch in der Landeskirche eine Rolle gespielt haben.
Ist das die Aufgabe einer Kirche? Ihr habt doch einen an der Waffel.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Hast Du meinen Beitrag eigentlich richtig gelesen? Zum „Ihr“: Ich gehöre der ev.-luth. Landeskirche von Oldenburg nicht an. Und wenn dem so wäre, hieße das ja nicht automatisch, dass ich mit allem gleich einverstanden wäre.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht verletzen.
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Lieber Gerhard!

Davon bin ich auch nicht ausgegangen. Ich hab´ mich nur über Deine Antwort etwas gewundert. Daher glaubte ich auch, Du Du etwas überlesen haben könntest. Deine Entschuldigung nehme ich natürlich an.

LG Marcus

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Lieber Marcus,

danke für dein Verständnis. Mein Unverständnis für das Profitstreben einer Kirche bleibt.


Einen schönen Abend noch euch allen
Gerhard
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Gerhard hat geschrieben:Mein Unverständnis für das Profitstreben einer Kirche bleibt.
:!:

:jump:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

sofaklecks
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In der Bibel steht

Beitrag von sofaklecks »

Lk 16,1-9

sofaklecks

Raphael

Re: In der Bibel steht

Beitrag von Raphael »

sofaklecks hat geschrieben:Lk 16,1-9

sofaklecks
Diesen Verweis möchte ich noch um den Vers 10 im 16. Kapitel ergänzen!

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Ach ja. Mein Oldenburg.
Es erschlägt einen hier ja nun wirklich in der Zeitung, im Radio und wo auch immer.
Die Sache daran ist, dass laut Leserbriefen in der Lokalzeitung sich nun die Kirchenaustritte in Oldenburg häufen sollen.
Wer's glaubt, wird
a) evangelisch
b) selig.

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Gerhard hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:Ein gewisses Profitstreben wird auch in der Landeskirche eine Rolle gespielt haben.
Ist das die Aufgabe einer Kirche? Ihr habt doch einen an der Waffel.
Nein, aber der Bischof Peter Krug hat eingeräumt, dass die Leute, die das ganze verbockt haben, durchaus auch das Recht dazu hatten, mit dem Geld, das ihnen anvertraut ist, zu spekulieren.

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

monsieur moi hat geschrieben: Die Sache daran ist, dass laut Leserbriefen in der Lokalzeitung sich nun die Kirchenaustritte in Oldenburg häufen sollen.
Das konservative Tafelsilber kann sich ja an Sup. Fuhrmann mit einem Beitrittsgesuch wenden.

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Gerhard hat geschrieben:Mein Unverständnis für das Profitstreben einer Kirche bleibt.
Willkommen in der Realität.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Profitstreben hat nichts mit Wirtschaftlichkeit zu tun.
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Gerhard hat geschrieben:Profitstreben hat nichts mit Wirtschaftlichkeit zu tun.
Wo sind für Dich die Grenzen? Sind sog. nachhaltige Geldanlagen in Ordnung oder die Investition in Wirtschaftsunternehmen?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Gegen Geldanlagen spricht nichts. Die Frage ist hat, ob jede Form der Anlage bei jeder Investmentbank auch mit der christlichen Ethik vereinbar ist. Bei diesen ganzen Hypothekengeschäften und dem Geschäftsgebaren einiger Investmentbanker, habe ich da so meine Zweifel. Darüber wurde bereits während der 1. Krise ausführlich berichtet, zumal die Spielregeln auf dem US-Markt ohnehin grausamer als hierzulande sind. Um sein Geld in klassischen und konservativen Modellen zu investieren, braucht man jedenfalls keine us-amerikanische Bank. Daher wird mit Sicherheit auch eine gewisse Summe in risikofreudigen Anlagen geflossen sein.

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Die bayerische evang.-luth. Landeskirche hat sich zu nachhaltigen Geldanlagen verpflichtet. Das klingt gut, aber darf eine Kirche überhaupt Geld anlegen? Ich halte das für sehr bedenklich, vor allem wenn man bedenkt über was für Beiträge die teilweise verfügen: in der evang.-ref. Kirche in Bayern, die nur 10.000 Mitglieder hat, konnten - wenn auch über mehrere Jahre hinweg - 8,2 Mio Euro aus der Kirchenkasse veruntreut werden (Quelle: http://www.idea.de/index.php?id=891&tx_ ... c7bc1a0f20
Geht's noch?
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Gegen die klassische Geldanlage auf einem Bankkonto zu einem Zinssatz, der höher als die Inflation ist, um eine Geldentwertung zu umgehen, wird wohl nichts sprechen. Gegen Investitionen in Fonds mit hohen oder gar sehr hohen Kursschwankungen hingegen schon.

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Auch in Anselm Grüns Kloster scheint man beim Zocken Geld verloren zu haben.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

nadir
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Beitrag von nadir »

Wenn ich über meine Hausbank Geld investiere, lasse ich mich darüber aufklären, wer mein Geld bekommt, in was es investiert wird und wie die dortige Geschäftspolitik so aussieht.
ganz genau so ist es!
Das hat die Landeskirche offenbar auch gemacht. Lehman Brothers hatte sicherlich auch nicht den schlechtesten Ruf unter den globalen Investmentbanken
da kommt es wohl darauf an, was unter "Ruf" zu verstehen sei!?
lehmann hatte über jahrzehnte insofern keinen "schlechten ruf", weil sie fast jährlich eine überdurchschnittliche rendite aufzuweisen hatten!
wie diese renditen nun zu stande kommen, interessiert den "anleger" dabei herzlich wenig, denn so gut wie jede bank teilt mit ihren anlegern etwas grunsätzliches- höchstmögliche rendite (profit) bei gleichzeitigem geringstmöglichem risiko (klar dabei ist- je größer die in aussicht gestellte rendite, desto größer die bereitschaft, ein größeres risiko dabei einzugehen).

dabei ist
Wenn ich über meine Hausbank Geld investiere, lasse ich mich darüber aufklären, wer mein Geld bekommt, in was es investiert wird und wie die dortige Geschäftspolitik so aussieht.
natürlich ein löblich vorsatz- in der praxis aber reine utopie (oder selbstbetrug)!

mir zumindest ist in diesem lande nur eine einzige bank bekannt, die nach angeblich "ethischen" maßstäben ausgerichtet ist:
[/url]www.gls.de

selbst wenn wir von ausgehen würden, dass 99,99% aller banken "wenigstens" sich an bestehende gesetze halten (was allein schon utopie ist), so ist das "wesen" einer bank immer jene höchstmögliche rendite zu erreichen!

wenn ich nun zu einer bank gehe und sage:
"ich möchte bei ihnen gerne 100.000€ anlegen, aber nur wenn sie mir garantieren können, dass nicht 1€ davon in rüstungsindustrien oder genforschung angelegt wird- ich bin nämlich überzeugter christ, wissen sie..." :mrgreen:
dann wird mir jede bank sogar versichern:
"kein problem! wir haben einen speziellen ethikfond genau für solche fälle (auch mit "moral" lässt sich heute sehr gut geld verdienen)"

und selbst wenn dann im computer eingegeben würde:
"das geld von herrn müller bitte zu 100% nur in unseren christlichen ethikfond..." (was ebenso utopie ist :D ), dann hat diese bank natürlich immer noch ihre anteile an waffenherstellern, biotec und wasweißich (solange es profit bringt-gell)...

das dazu!

ansonsten möcht ich nebenbei noch darauf hinweisen- aktien bzw. börse ist nichts weiter als "satan" (wenn ich es mal ganz höfflich benennen wollte).

ich habe eine ganze weile mit aktien gehandelt mit dem einzigen unterschied zu meinen "glaubensbrüdern"- ich habs mir nicht schön geredet!
ich wußte dass ich "schlechtes" tue und unterstütze- war mir aber egal, weil ich in möglichst kurzer zeit viel geld verdienen wollte.

und das ist der springende punkt- KEINER legt sein geld bei einem unternehmen an, weil er/sie einfach toll findet was "die" machen und dieses unternehmen einfach nur unterstützen möchte (wenn das so wäre, würde ich diesem unternehmen mein geld ja spenden/schenken).
ich erwarte eine gute verzinsung/dividende- kurz einen "mehrwert" meines geldes!

und selbst wenn ich nach "ethischen" prinzipien nun meine aktien kaufe, meine anteile an einer firma- zb in einen solarhersteller (weil ich öko bin oder so), dann werde ich mir sorgen machen um meine geldanlage und wenig erfreut sein, wenn ich lese:
"wegen drohender rezession siehts schlecht aus für alternativenergien..." und der kurs meiner solarfirma sinkt.

und am nächsten tag lese ich:
"die firma solar entlässt 20.000 mitarbeiter und wird trotz rezession den vorjahresgewinn übertreffen"
und meine anteile haben schwuppdiewupp mal eben 20% gewinn gemacht.

schon haben wir eine wunderbare "gewissensprüfung"- bedaure ich das kommende schicksal jener 20.000 joblosen oder freu ich mich über das sehr gute managment mit ihrem profitmaximierungsstreben, was mir 20% gewinn ermöglicht hat!?

nun gibt es dabei ja auch sehr häufig das "gute" argument:
"es kommt auch darauf an, was ich mit dem geld (gewinn) mache.
manchmal darf man sich des schlechten bedienen, um etwas gutes damit zu bewirken..." (oder- der zweck heiligt die mittel)...

dann wäre die frage, ob das so ist!?

kann etwas was vom satan kommt, auch zu gott führen?
oder kann grundsätzlich alles was vom satan kommt, auch immer nur zu satan führen?

jesus zumindest hatte seine antwort gefunden, als satan ihm in der wüste die welt anbot- er lehnte ab.

anscheinend war er wohl der meinung, dass der "zweck" keineswegs die mittel "heiligt" und das alles was vom satan kommt, immer auch nur zum satan zurück führt......

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