Ich habe eine Internetseite über Nostra aetate- Die Erklärung über das Verhältnis der (katholoschen) Kirche zu den nichtchristlichen Religionen gefunden. Die ich als sehr wichtig ersehe und die ich einem eigenen Forumsbeitrag "schenken" möchte.
http://www.kbwn.de/html/dialog_der_religionen.html
Hier ein paar wertvolle Pasagen.
Es gibt ein Verhältnis der Kirche zu den nicht- christlichen Religionen als solchen und nicht nur ein Verhältnis der Kirche zu nichtchristlichen Ein- zelnen. Die Frage wird von vornherein gar nicht unter dem Gesichtspunkt gestellt, wie die Kirche sich nach ihrem Selbstverständnis als einmalige Größe von allen anderen Religionsgemeinschaften unterscheide. Der gewohnte apologetisch-“missionarische” Weg wird hier also nicht beschritten. Das Motiv der Erklärung wird nicht aus dem Missionsbefehl genommen, sondern aus der Aufgabe der Kirche, “Einheit und Liebe unter den Menschen und damit auch unter den Völkern zu fördern”. Damit bezweifelt das Konzil weder das Selbstverständnis der Kirche als der “einzig wahren” noch ihre dringliche Verpflichtung zur Mission; es eröffnet aber eine Perspektive zu größerer Gelassenheit in der Mission selbst wie auch zu einer ganz neuen Missionsmethode, nämlich unter der Voraussetzung einer geduldigen und positiven Koexistenz der Kirche mit den anderen Religionsgemeinschaften und in einem Dialog mit diesen als solchen.
Der 2. Artikel erkennt in klaren und eindeutigen Worten die religiöse Erfahrung der verschiedenen Völker, insofern sie Erfahrung einer verborgenen Macht, eines höchsten Gottes oder sogar eines Va- ters ist, als authentisch an. Die “Religionen” werden als genauere Artikulationen dieser Erfahrung verstanden, wobei nun Hinduismus und Buddhismus besonders gewürdigt werden. Das Konzil sagt feierlich, dass es in den verschiedenen Religionen “Wahres” und “Heiliges” gebe und dass es selbst die konkreten Formen und Lehren dieser Religionen mit aufrichtigem Ernst betrachte.
Der eigenen Sendung der Kirche bekennt sich das Konzil in einer ausgewogenen Formulierung: die Kirche muss unablässig Jesus Christus verkünden, in dem die “Fülle des religiösen Lebens” zu finden ist, “in dem Gott alles mit sich versöhnt hat”. Aber auch an dieser Stelle bleibt die frühere Sendungs- auffassung der Kirche, alle Menschen möglichst schnell sich eingliedern zu können, unerwähnt. Vielmehr werden die Glieder der Kirche zum Gespräch und zur Zusammenarbeit mit den Bekennern anderer Religionen ermahnt, ja sogar: sie sollen die geistlichen und sittlichen Güter und die sozial- kulturellen Werte der anderen anerkennen, wahren und fördern, dabei immer das Zeugnis des eigenen Glaubens geben.
Artikel 3 spricht voller Hochachtung vom Islam, dem ebenfalls eine kurze Beschreibung gewidmet wird. Die Tatsache, dass dieser Artikel wohl eher aus taktischen Erwägungen zustande kam, sollte dessen sachliche Bedeutung nicht mehr beeinträchtigen
Artikel 5 spricht zum Schluss von der Brüderlichkeit aller Menschen, von der Gleichheit von Mensch und Mensch, von Volk und Volk. Feierlich wird jede Diskriminierung eines Menschen, jeder Gewaltakt gegen einen Menschen wegen seiner Rasse oder Farbe, wegen seines Standes oder seiner Religion verurteilt. Dieser Appell wird “mit leidenschaftlichem Ernst” vorgetragen.