LaudaSion hat geschrieben:Gibt es eigentlich eine explizit katholische, romtreue Partei?
Überleg doch mal selber: Wenn es hierzulande schon keine explizit katholische, romtreue KIRCHE gibt, wie sollte es dann eine solche Partei geben?
Wirklich bedauerlich
Aber Dein Argument ist schlagend
Ich meine das aber durchaus nicht (nur) ironisch. Eine explizit katholische und romtreue Partei bräuchte notwendigerweise ein entsprechendes Umfeld in der Gesellschaft, da sich ja nur ein Bruchteil ihrer potentiellen "Gesinnungsgenossen" auch tatsächlich parteipolitisch engagieren würde. Und wie groß dieses Umfeld ist, kann man zB aus der Mitgliederzahl der "Deutschen Zentrumspartei" ableiten, die im Februar 2008 bundesweit (!) gerademal 650 Mitglieder hatte. Wobei man dazusagen muß, daß die heutige Zentrumspartei nicht mehr ultramontanistisch-katholisch ist, sondern überkonfessionell und daher Deine Kriterien nicht mehr erfüllt.
LaudaSion hat geschrieben:Gibt es eigentlich eine explizit katholische, romtreue Partei?
Überleg doch mal selber: Wenn es hierzulande schon keine explizit katholische, romtreue KIRCHE gibt, wie sollte es dann eine solche Partei geben?
Wirklich bedauerlich
Aber Dein Argument ist schlagend
Ich meine das aber durchaus nicht (nur) ironisch. Eine explizit katholische und romtreue Partei bräuchte notwendigerweise ein entsprechendes Umfeld in der Gesellschaft, da sich ja nur ein Bruchteil ihrer potentiellen "Gesinnungsgenossen" auch tatsächlich parteipolitisch engagieren würde. Und wie groß dieses Umfeld ist, kann man zB aus der Mitgliederzahl der "Deutschen Zentrumspartei" ableiten, die im Februar 2008 bundesweit (!) gerademal 650 Mitglieder hatte. Wobei man dazusagen muß, daß die heutige Zentrumspartei nicht mehr ultramontanistisch-katholisch ist, sondern überkonfessionell und daher Deine Kriterien nicht mehr erfüllt.
Langfristig war das Zentrum eine Folge der Reformation und des Augsburger Religionsfriedens. Cuius regio, eius religio machte die Konfessionen zur Ideologie der deutschen Kleinstaaten. Die preußische Hegemonie führte zu einer Katholikendiskrimierung in Deutschland. Diese hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den gesellschaftlichen und politischen Zusammenschluss der Katholiken zur Folge. Das politische Ergebnis war die Zentrumspartei. Das Zentrum war die erste Gemeinwohlpartei, die Wähler aus allen Schichten integrierte. Sie war nicht nur auf Katholiken beschränkt, wurde jedoch vorrangig von Katholiken gewählt. Sie galt als Stabilitätsfaktor in der Weimarer Zeit, personifiziert durch Sozialminister Braun. Ihre Integrationskraft blieb hoch und wurde in der neuen Bundesrepublik mit der CDU und der Öffnung zur bürgerlichen Mitte hin erweitert. Mit dem konfessionellen Gleichgewicht und dem Willen zur pragmatischen Verständigung wurde die Katholikendiskrimierung in der Bundesrepublik überwunden, wobei das Konzil der allgemeinen Öffnung zur Mitte Rechnung trug. Das Zentrum wurde zu einem Verbund aus unterschiedlichen Lokalparteien mit dem Charakter von Wählervereinigungen.
LaudaSion hat geschrieben:Gibt es eigentlich eine explizit katholische, romtreue Partei?
Überleg doch mal selber: Wenn es hierzulande schon keine explizit katholische, romtreue KIRCHE gibt, wie sollte es dann eine solche Partei geben?
Wirklich bedauerlich
Aber Dein Argument ist schlagend
Ich meine das aber durchaus nicht (nur) ironisch. Eine explizit katholische und romtreue Partei bräuchte notwendigerweise ein entsprechendes Umfeld in der Gesellschaft, da sich ja nur ein Bruchteil ihrer potentiellen "Gesinnungsgenossen" auch tatsächlich parteipolitisch engagieren würde. Und wie groß dieses Umfeld ist, kann man zB aus der Mitgliederzahl der "Deutschen Zentrumspartei" ableiten, die im Februar 2008 bundesweit (!) gerademal 650 Mitglieder hatte. Wobei man dazusagen muß, daß die heutige Zentrumspartei nicht mehr ultramontanistisch-katholisch ist, sondern überkonfessionell und daher Deine Kriterien nicht mehr erfüllt.
Langfristig war das Zentrum eine Folge der Reformation und des Augsburger Religionsfriedens. Cuius regio, eius religio machte die Konfessionen zur Ideologie der deutschen Kleinstaaten. Die preußische Hegemonie führte zu einer Katholikendiskrimierung in Deutschland. Diese hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den gesellschaftlichen und politischen Zusammenschluss der Katholiken zur Folge. Das politische Ergebnis war die Zentrumspartei. Das Zentrum war die erste Gemeinwohlpartei, die Wähler aus allen Schichten integrierte. Sie war nicht nur auf Katholiken beschränkt, wurde jedoch vorrangig von Katholiken gewählt. Sie galt als Stabilitätsfaktor in der Weimarer Zeit, personifiziert durch Sozialminister Braun. Ihre Integrationskraft blieb hoch und wurde in der neuen Bundesrepublik mit der CDU und der Öffnung zur bürgerlichen Mitte hin erweitert. Mit dem konfessionellen Gleichgewicht und dem Willen zur pragmatischen Verständigung wurde die Katholikendiskrimierung in der Bundesrepublik überwunden, wobei das Konzil der allgemeinen Öffnung zur Mitte Rechnung trug. Das Zentrum wurde zu einem Verbund aus unterschiedlichen Lokalparteien mit dem Charakter von Wählervereinigungen.
Auch viele Juden haben in der Weimarer Republik das Zentrum gewählt.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
taddeo hat geschrieben:Wobei man dazusagen muß, daß die heutige Zentrumspartei nicht mehr ultramontanistisch-katholisch ist, sondern überkonfessionell und daher Deine Kriterien nicht mehr erfüllt.
Sie ist inzwischen mehrheitlich und im ganzen Erscheinungsbild protestantisch-evangelikal.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
2009 ist in der Tat Superwahljahr. Und da stellt sich bis September die Frage, was man noch alles an Fehlern machen kann. Der Wahlkampf spielt dabei eine große Rolle. Die CDU hatte sich vor vier Jahren zu liberal positioniert. Wähler mit kleinem Einkommen sahen ihre CDU nicht mehr als Gemeinwohlpartei. Frau Merkel sicherte sich die Kanzlerschaft in der großen Koalition. Diese moderierte sie durch vier stabile Jahre. Die CDU steht jetzt vor der Herausforderung, die Erfolge dieser Politik für sich zu verbuchen. Kompromisse führten auch zur Kritik von Interessengruppen. Das gilt für die SPD nicht minder. Die Weltwirtschaftskrise könnte die Gesellschaft in Liberale und Linke weiter spalten.
Wen Christen wählen sollen, lässt sich daraus nicht eindeutig beantworten, zumal in einer entideologisierten Gesellschaft auch Ideologien wie Liberalismus und Sozialismus keine Rolle mehr spielen.
Leute wie kann ich als Christ die FDP wählen? Nullethik. Weder im moralischen noch im sozialen Bereich irgendwelche christlichen Werte, verantwortlicher Umgang mit der Schöpfung eh kein Thema.Partei für Geldmacher und Lifestyler.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
Lioba hat geschrieben:Leute wie kann ich als Christ die FDP wählen?
Wahlzelle Kulli, Kreuzerl bei FDP geht ganz einfach
Nullethik. Weder im moralischen noch im sozialen Bereich irgendwelche christlichen Werte, verantwortlicher Umgang mit der Schöpfung eh kein Thema.Partei für Geldmacher und Lifestyler.
Tja das ist aber mbM heute bei jeder Partei zu finden. Wir leben leider im entchristeten Westeuropa.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Lioba hat geschrieben:Leute wie kann ich als Christ die FDP wählen? Nullethik. Weder im moralischen noch im sozialen Bereich irgendwelche christlichen Werte, verantwortlicher Umgang mit der Schöpfung eh kein Thema.Partei für Geldmacher und Lifestyler.
Lioba, wenn Du eindeutige römisch-katholische Wertmaßstäbe zugrundelegst, kannst Du in Deutschland überhaupt keine Partei wählen, nicht einmal eine der Mini-Splitterparteien. Die "Christliche Mitte" etwa hat eindeutig rassistische Züge, die "Partei bibeltreuer Christen" hat nichts mit dezidiert katholischer Lehre am Hut, das "Zentrum" ebensowenig. Von unserer bayerischen ehemals allerchristlichsten Einheitspartei ganz zu schweigen. Die Partei, die wenigstens vom Programm her noch am wenigsten dem katholischen Glauben widerspricht (was ja auch kein allzu tolles Kriterium ist), ist m. E. die ÖDP.
Lioba hat geschrieben:Leute wie kann ich als Christ die FDP wählen? Nullethik. Weder im moralischen noch im sozialen Bereich irgendwelche christlichen Werte, verantwortlicher Umgang mit der Schöpfung eh kein Thema.Partei für Geldmacher und Lifestyler.
Das sehe ich genauso. Die FDP ist eine Ego-Partei. Das verkauft sie nett verpackt unter dem Schlagwort "Freiheit des Einzelnen" aber das ist und bleibt unchristlich. Ich werde wohl weiterhin die einzige größere Partei wählen, die schon in der Weimarer Republik klar zur Demokratie gestanden ist, die im Gegensatz zu DNVP, Zentrum, KPD, etc. nicht mitverantwortlich für die Machtergreifung Hitlers war, sondern deren aufrichtige Anhänger schon 1933 in den KZs gequält wurden und deren Wahlprogramm fast immer mit der christlichen Soziallehre vereinbar war. Was bleibt sind natürlich Differenzen im ethischen Bereich. Aber die muß ich beim "kleinsten Übel" wohl ertragen.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Lutheraner hat geschrieben:… schon in der Weimarer Republik klar zur Demokratie ge-
standen … nicht mitverantwortlich für die Machtergreifung
Hitlers …
(Das ist übrigens auch ein Mythus. Gehört aber nicht hierher.)
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Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Lutheraner hat geschrieben:Ich werde wohl weiterhin die einzige größere Partei wählen, die schon in der Weimarer Republik klar zur Demokratie gestanden ist, die im Gegensatz zu DNVP, Zentrum, KPD, etc. nicht mitverantwortlich für die Machtergreifung Hitlers war, sondern deren aufrichtige Anhänger schon 1933 in den KZs gequält wurden und deren Wahlprogramm fast immer mit der christlichen Soziallehre vereinbar war. Was bleibt sind natürlich Differenzen im ethischen Bereich. Aber die muß ich beim "kleinsten Übel" wohl ertragen.
Meinst Du denn nicht, daß es gescheiter wäre, eine Partei nach ihrer heutigen Erscheinung zu beurteilen, bevor man sie wählt? Dein "nostalgischer" Ansatz mag zwar Gewissensqualen reduzieren, aber die heutigen Sozis als "kleinstes Übel" zu bezeichnen, halte ich schon für ziemlich gewagt. Inhaltlich sind sie ein genauso großes Übel wie die anderen Bundestagsparteien, und noch nicht mal von der Stimmenzahl her ist Deine Aussage richtig (naja, in Bayern vielleicht schon bald ).
taddeo hat geschrieben:Die Partei, die wenigstens vom Programm her noch am wenigsten dem katholischen Glauben widerspricht (was ja auch kein allzu tolles Kriterium ist), ist m. E. die ÖDP.
Ja, zumindest in Bayern ist die ÖDP auch nicht mehr nur eine nullkomma-Prozentpartei.
Katholiken sollten am Gemeinwohl interessiert sein, nicht an Partikularinteressen. Das entspricht dem Verständnis von katholisch, wie es vor und nach dem Konzil gültig ist. Das Zentrum etwa war keineswegs der verlängerte Arm des Papstes, der stets seine eigene Diplomatie betrieben hat. Deshalb sind einzelne Christen oder ihre Vereinigungen mit der Kirche nicht identisch, wenn sie sich politisch engagieren. Der Einheit in der Vielfalt entspricht es auch keineswegs, dass es nur eine mögliche Meinung gibt.
Soweit aber Katholiken das Gemeinwohl im Blick haben, werden sie nicht eine Splitterpartei für Partikularinteressen suchen. Sie werden erkennen, dass die Stabilität der politischen Mitte und ihrer Partner auf Dauer keine Großen Koalitionen brauchen kann, sondern dass diese stets Interimslösungen sind. Auch werden sie erkennen, dass Regierungen um jeden Preis nicht die Lösung sind, was Parteien vor die Zerreißprobe stellt und Glaubwürdigkeit kostet. Die Opposition beinhaltet immer auch die Chance auf Erneuerung, die die SPD in Hessen für sich spät erkannt hat.
Katholiken werden also nicht nur nach ihren eigenen Interessen fragen, sondern auch die Folgen ihres Handelns abschätzen und mit Blick auf das Gemeinwohl die richtige Wahl treffen.
Wen sollen Christen wählen?
Lioba hat geschrieben:
Leute wie kann ich als Christ die FDP wählen? Nullethik. Weder im moralischen noch im sozialen Bereich irgendwelche christlichen Werte, verantwortlicher Umgang mit der Schöpfung eh kein Thema.Partei für Geldmacher und Lifestyler.
Lioba, wenn Du eindeutige römisch-katholische Wertmaßstäbe zugrundelegst, kannst Du in Deutschland überhaupt keine Partei wählen, nicht einmal eine der Mini-Splitterparteien. Die "Christliche Mitte" etwa hat eindeutig rassistische Züge, die "Partei bibeltreuer Christen" hat nichts mit dezidiert katholischer Lehre am Hut, das "Zentrum" ebensowenig. Von unserer bayerischen ehemals allerchristlichsten Einheitspartei ganz zu schweigen. Die Partei, die wenigstens vom Programm her noch am wenigsten dem katholischen Glauben widerspricht (was ja auch kein allzu tolles Kriterium ist), ist m. E. die ÖDP.
Die Christliche Mitte ist für mich indiskutabel, da weder Mitte noch christlich. Aber sind in solchen Zeiten nicht tragbare Allianzen der kleinen christlichen Parteien möglich- ÖDP, Zentrum , Bibeltreue?
Traum - eine wertkonservative Partei- Thema Abtreibung, Stammzellenforschung , Familienförderung mit Weitblick in Umweltfragen und der Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft. Gesunde Unternehmenspolitik statt Spekulation, Teilhabe der Arbeiter und Angestellten am Wohlstand etc..
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
Wen sollen Christen wählen?
Lioba hat geschrieben:
Leute wie kann ich als Christ die FDP wählen? Nullethik. Weder im moralischen noch im sozialen Bereich irgendwelche christlichen Werte, verantwortlicher Umgang mit der Schöpfung eh kein Thema.Partei für Geldmacher und Lifestyler.
Lioba, wenn Du eindeutige römisch-katholische Wertmaßstäbe zugrundelegst, kannst Du in Deutschland überhaupt keine Partei wählen, nicht einmal eine der Mini-Splitterparteien. Die "Christliche Mitte" etwa hat eindeutig rassistische Züge, die "Partei bibeltreuer Christen" hat nichts mit dezidiert katholischer Lehre am Hut, das "Zentrum" ebensowenig. Von unserer bayerischen ehemals allerchristlichsten Einheitspartei ganz zu schweigen. Die Partei, die wenigstens vom Programm her noch am wenigsten dem katholischen Glauben widerspricht (was ja auch kein allzu tolles Kriterium ist), ist m. E. die ÖDP.
Die Christliche Mitte ist für mich indiskutabel, da weder Mitte noch christlich. Aber sind in solchen Zeiten nicht tragbare Allianzen der kleinen christlichen Parteien möglich- ÖDP, Zentrum , Bibeltreue?
Traum - eine wertkonservative Partei- Thema Abtreibung, Stammzellenforschung , Familienförderung mit Weitblick in Umweltfragen und der Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft. Gesunde Unternehmenspolitik statt Spekulation, Teilhabe der Arbeiter und Angestellten am Wohlstand etc..
Parteien wie die Christliche Mitte und andere, die keine Chance haben die 5%Hürde zu überschreiten, treten auch wegen der Finanzierung zur Wahl an, denn
Anspruch auf staatliche Unterstützung hat jede Partei, die bei einer EU- oder Bundestagswahl mindestens 0,5 oder bei einer Landtagswahl mindestens ein Prozent der Stimmen erhalten hat.
Dabei erhält eine Partei für jede Wählerstimme zwischen 0,70 Euro und 0,85 Euro (für die ersten vier Millionen Stimmen) und für jeden Euro, den sie als Mitgliedsbeitrag oder als Spende erhalten hat, 0,38 Euro.
Lutheraner hat geschrieben:Ich werde wohl weiterhin die einzige größere Partei wählen, die schon in der Weimarer Republik klar zur Demokratie gestanden ist, die im Gegensatz zu DNVP, Zentrum, KPD, etc. nicht mitverantwortlich für die Machtergreifung Hitlers war, sondern deren aufrichtige Anhänger schon 1933 in den KZs gequält wurden und deren Wahlprogramm fast immer mit der christlichen Soziallehre vereinbar war. Was bleibt sind natürlich Differenzen im ethischen Bereich. Aber die muß ich beim "kleinsten Übel" wohl ertragen.
Meinst Du denn nicht, daß es gescheiter wäre, eine Partei nach ihrer heutigen Erscheinung zu beurteilen, bevor man sie wählt? Dein "nostalgischer" Ansatz mag zwar Gewissensqualen reduzieren, aber die heutigen Sozis als "kleinstes Übel" zu bezeichnen, halte ich schon für ziemlich gewagt. Inhaltlich sind sie ein genauso großes Übel wie die anderen Bundestagsparteien, und noch nicht mal von der Stimmenzahl her ist Deine Aussage richtig (naja, in Bayern vielleicht schon bald ).
Von den großen Parteien (CDU, SPD, FDP, Gründe, Linke) halte ich die SPD für das kleinste Übel. Schon alleine weil sie am Atomausstieg festhält. Ansonsten könnte ich mir noch vorstellen die ÖDP zu wählen (wie ich bereits schrieb), aber bei Bundestags- und Europawahl ergibt das kaum einen Sinn.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Die SPD kämpft zur Zeit mit einem Glaubwürdigkeitsproblem.
Darüber hinaus wäre es falsch, die wichtigen wirtschaftlichen Wachstumsfaktoren zu belasten.
Wohlstand ist auch eine Energiefrage. Die meisten Wähler wünschen, dass sie bezahlbar bleibt. Daher werden sie wohl darauf achten, welche Parteien sich die Option auf eine Verlängerung der Ausstiegsfristen offen halten. Auch wird saubere Luft und Klimaschutz ein Kriterium bleiben. Familienpolitik muss mit den Erfordernissen der Wirtschaft kompatibel bleiben. Die Erwerbsbevölkerung künstlich aufzublähen, hieße Arbeitslosigkeit zu produzieren. Demgegenüber wünschen junge Menschen pragmatische Lösungsmöglichkeiten, um ihren Wunsch nach Kindern mit einem ausreichenden Einkommen zu verbinden. Gleichberechtigung ist heute eine Selbstverständlichkeit.
Die haben leider den Gruhlschen Ökofaschismus in ihr Programm eingebaut.
»Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch
untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter
dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
Und siehe, es war sehr gut.«
Das ist de fide. Ökofaschismus ist antichristlich. Kein Gläubiger darf ein Öko
sein.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Danke. Jetzt ist mir natürlich klar geworden, warum ich lieber ungesund esse als gesund. Da wo "bio..." draufsteht, mache ich gewöhnlich einen großen Bogen drumrum.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Danke. Jetzt ist mir natürlich klar geworden, warum ich lieber ungesund esse als gesund. Da wo "bio..." draufsteht, mache ich gewöhnlich einen großen Bogen drumrum.
Gruß, ad_hoc
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Was die Europawahl betrifft, gibt es ja diese LIBERTAS Bewegung, die von einem irischen Geschäftsmann gegründet wurde, der letztes Jahr den Vertrag von Lissabon mit versenkt hat. Weiß einer hier mehr über diese Truppe?
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!
Die Partei, die am meisten individuelle Freiheit verspricht - gerade was Dinge wie beispielsweise Home Schooling, Kinderbetreuung, Glaube, usw. angeht. Leider gibt es da nicht viel Auswahl im staatsgläubigen Deutschland und die bescheidene Auswahl ist noch viel schlechter. Bevor ich allerdings mein Kreuzchen bei den sozialistischen Sozialromantikern/Gesellschaftskonstrukteuren (SPD, Grüne, Linkspartei) mache, möge mir eher der Arm abfallen.
Mirjanin, denen Menschen, die in der Politik ihre angeblich "christliche Gesinnung" oder Ideologie vor sich hertragen immer mehr als suspekt sind....
EDIT: Libertas könnte eine Alternative sein, mal abwarten, wie sich das entwickelt.
Zuletzt geändert von Mirjanin am Sonntag 22. März 2009, 20:40, insgesamt 3-mal geändert.
Gut sein ist edel. Andere lehren, gut zu sein, ist noch edler. Und einfacher.
(Mark Twain)
barnabas hat geschrieben:Es gibt eine wirklich christliche Partei, die sich zu den 10 Geboten bekennt und vor der Islamisierung Europas warnt: Die Christliche Mitte.
Das stimmt - bis auf die Behauptung, das sei eine "christliche" Partei.
Das Christentum ist bei denen auch nur Schminke über der mit Dummheit gepaarten Intoleranz.
barnabas hat geschrieben:Es gibt eine wirklich christliche Partei, die sich zu den 10 Geboten bekennt und vor der Islamisierung Europas warnt: Die Christliche Mitte.
Das wäre wirklich eine Alternative - leider wählt sie keiner, weil sie "sowieso" an der 5-Prozent-Hürde scheitert, und das tut sie dann ja auch, weil keiner sie wählt...
@taddeo: Wo ist die CM "intoleranter" als Christus oder z.B. die letzten Pius-Päpste in ihren Enzykliken? Sind ihre Anhänger dumm, weil sie an die Durchsetzungsfähigkeit christlicher Ziele glauben?
barnabas hat geschrieben:Es gibt eine wirklich christliche Partei, die sich zu den 10 Geboten bekennt und vor der Islamisierung Europas warnt: Die Christliche Mitte.
Das wäre wirklich eine Alternative - leider wählt sie keiner, weil sie "sowieso" an der 5-Prozent-Hürde scheitert, und das tut sie dann ja auch, weil keiner sie wählt...
@taddeo: Wo ist die CM "intoleranter" als Christus oder z.B. die letzten Pius-Päpste in ihren Enzykliken? Sind ihre Anhänger dumm, weil sie an die Durchsetzungsfähigkeit christlicher Ziele glauben?
Die Vorbehalte interessieren doch die CDU nicht. Haben sie die Stimmen, dann geht es weiter im alten Trott.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.