Schade für den Orgelbauverein in Oberviechtach, der bereits über 200.000 EUR an Spenden gesammelt hat:
http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/177 ... t,1,0.html
Kennt jemand die Hintergründe? Warum stellt sich Regensburg da so stur?
Diözese stoppt Orgelbauprojekt
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Diözese stoppt Orgelbauprojekt
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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- cantus planus
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Re: Diözese stoppt Orgelbauprojekt
Ich kenne den Fall nicht, kann mir nach Lesen des Artikels aber einiges denken. Wir hatten einen ähnlichen, aber ungleich peinlicheren Fall an der Basilika St. Ursula in Köln, wo die frisch errichtete Orgel wieder abgebaut werden musste, und es zu unschönen Gerichtsverfahren kam. Von den gigantischen Geldmitteln, die vollkommen sinnlos für Aufbau, Abbau, Schadenersatz und saftige Leihgebühr an den verärgerten Orgelbauer und die anschließenden Gerichtsverfahren versenkt wurden, ganz zu schweigen.
Vermutlich ist hier ein Orgelneubauprojekt beschlossen worden, ohne den Rat des diözesanen Orgelsachverständigen einzuholen oder überhaupt das zuständige Referat für Kirchenmusik zu informieren. Das ist der übliche Verfahrensweg, der zwingend eingehalten werden muss. Man kann das als bürokratisch ablehnen, aber der Murks, der in der Vergangenheit teilweise für sündhaft viel Geld produziert wurde, hat gezeigt, dass das Verfahren sinnvoll ist.
Möglicherweise wurde hier auch nur ein Kostenvoranschlag von einer Firma eingeholt, statt von mehreren. Auch ist ein gravierender Mangel in der Disposition möglich. Es kann ja nicht sein, dass ein Organist auf Kosten der Kirche seine Privatvorstellungen durchsetzt, und sein Nachfolger dann mit der Orgel nichts anfangen kann (auch hierfür gibt es genug Beispiele. In einer Osnabrücker Kirche wurden bis vor Kurzem quasi im Generationentakt neue Orgeln errichtet.)
Schlussendlich kann es in Kirchen auch eine Frage des Denkmalschutzes sein. Auch hier sind sowohl kirchliche wie staatliche Behörden zwingend einzuschalten. In St. Ursula in Köln hat man übrigens alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Das dient wirklich als unfreiwilliges Paradebeispiel. Verglichen damit ist der von dir zitierte Fall ja noch harmlos.
Vermutlich ist hier ein Orgelneubauprojekt beschlossen worden, ohne den Rat des diözesanen Orgelsachverständigen einzuholen oder überhaupt das zuständige Referat für Kirchenmusik zu informieren. Das ist der übliche Verfahrensweg, der zwingend eingehalten werden muss. Man kann das als bürokratisch ablehnen, aber der Murks, der in der Vergangenheit teilweise für sündhaft viel Geld produziert wurde, hat gezeigt, dass das Verfahren sinnvoll ist.
Möglicherweise wurde hier auch nur ein Kostenvoranschlag von einer Firma eingeholt, statt von mehreren. Auch ist ein gravierender Mangel in der Disposition möglich. Es kann ja nicht sein, dass ein Organist auf Kosten der Kirche seine Privatvorstellungen durchsetzt, und sein Nachfolger dann mit der Orgel nichts anfangen kann (auch hierfür gibt es genug Beispiele. In einer Osnabrücker Kirche wurden bis vor Kurzem quasi im Generationentakt neue Orgeln errichtet.)
Schlussendlich kann es in Kirchen auch eine Frage des Denkmalschutzes sein. Auch hier sind sowohl kirchliche wie staatliche Behörden zwingend einzuschalten. In St. Ursula in Köln hat man übrigens alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Das dient wirklich als unfreiwilliges Paradebeispiel. Verglichen damit ist der von dir zitierte Fall ja noch harmlos.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Diözese stoppt Orgelbauprojekt
Ich habe den Artikel gerade noch einmal nachgelesen: der Grund scheint tatsächlich ein Verfahrensfehler gewesen zu sein. Man hat einfach den Sachverständigen übergangen. Damit ist eine Durchführung der Arbeiten zwar nicht möglich, aber ich sehe nicht ein, warum man unter diesen Umständen das ganze Projekt einstellen sollte.
Da muss eben der Rat des Sachverständigen eingeholt werden, der vergibt dann den Auftrag, und damit kann es laufen. Mir scheint, dass dieser Artikel vom Verantwortlichen des Orgelbauvereins sehr aufgebauscht wurde. Sollte sich das Generalvikariat allerdings wirklich so kleinlich anstellen, wäre das in der Tat albern und nicht nachvollziehbar.
cantus, der in Wien auch eine Orgelsanierung an allen zuständigen Gremien vorbei durchgesetzt hat.
Da muss eben der Rat des Sachverständigen eingeholt werden, der vergibt dann den Auftrag, und damit kann es laufen. Mir scheint, dass dieser Artikel vom Verantwortlichen des Orgelbauvereins sehr aufgebauscht wurde. Sollte sich das Generalvikariat allerdings wirklich so kleinlich anstellen, wäre das in der Tat albern und nicht nachvollziehbar.
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Re: Diözese stoppt Orgelbauprojekt
Wir Wiener sind da ja nicht so. Ich erinnere mich nur an temporären Parkverbotstafeln anlässlich eines Weihnachtsempfangs (damit die Luxuskarossen ja auch einen Parkplatz haben.) Der offizielle Weg zwischen Antrag und Aufstellung 5 Werktage- blöd nur, daß der Empfang schon in zwei Tagen stattfinden sollte. Naja ein 5 Minütiger Anruf an der richtigen Stelle und die Sache war erledigt.cantus planus hat geschrieben:Ich habe den Artikel gerade noch einmal nachgelesen: der Grund scheint tatsächlich ein Verfahrensfehler gewesen zu sein. Man hat einfach den Sachverständigen übergangen. Damit ist eine Durchführung der Arbeiten zwar nicht möglich, aber ich sehe nicht ein, warum man unter diesen Umständen das ganze Projekt einstellen sollte.
Da muss eben der Rat des Sachverständigen eingeholt werden, der vergibt dann den Auftrag, und damit kann es laufen. Mir scheint, dass dieser Artikel vom Verantwortlichen des Orgelbauvereins sehr aufgebauscht wurde. Sollte sich das Generalvikariat allerdings wirklich so kleinlich anstellen, wäre das in der Tat albern und nicht nachvollziehbar.
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"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Diözese stoppt Orgelbauprojekt
Das habe ich an Wien immer sehr geschätzt (außer, mit dir und Ottaviani im Kaffeehaus zu sitzen).
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Re: Diözese stoppt Orgelbauprojekt
Schmeichlercantus planus hat geschrieben:Das habe ich an Wien immer sehr geschätzt (außer, mit dir und Ottaviani im Kaffeehaus zu sitzen).
ich gebe mir heute übrigens das da: Gründonnerstag, 17.00 h: Hochamt, “Missa in a von
P. Canniciari, (Chor von St. Peter, Leitung G.Huppmann) Die Passion ist auf deutsch der Rest latein.
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