Sedia Gestatoria - kommt sie zurück?
- cantus planus
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Re: Kommt sie zurück?
Ich halte wenig davon. Die Sedia ist zu einer anderen Zeit aus einem vom höfischen Zeremoniell geprägten Repräsentationsbedürfnis entstanden. Sie jetzt durch die Hintertür zu neuen Ehren kommen zu lassen (wiedereinführen kann man ja nicht sagen, da sie nicht abgeschafft wurde) aus Gründen der Sicherheit, ist absurd. Der Papst wird damit zur Zielscheibe par excellence - und ich möchte beim Betreten des Petersdoms demnächst nicht durch den Nacktscanner wie auf US-Flughäfen. Die Sichtbarkeit mag ein Argument sein, aber gerade in der Messe scheint mir da ein ungesunder Papalismus mitzuschwingen. Wozu soll man den Papst da sehen können? Mit dem gleichen Argument müsste man ihm ja verbieten, "mit dem Rücken zum Volk" zu zelebrieren... Wenn der Papst beim Angelus am Fenster auftaucht, kann man ihn von unten auch so gut wie nicht erkennen. Ich bin der Letzte, der ständig die Tradition entrümpelt sehen will. Aber ich habe kein Verlangen nach der Sedia und erkenne da auch keinen konkreten Vorteil. Der Papst könnte (und tut es ja auch) andere Dinge anregen, die wesentlich wichtiger und drängender sind.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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- Berolinensis
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Re: Kommt sie zurück?
Beleg?cantus planus hat geschrieben:Ich halte wenig davon. Die Sedia ist zu einer anderen Zeit aus einem vom höfischen Zeremoniell geprägten Repräsentationsbedürfnis entstanden.
Der Papst wird damit zur Zielscheibe par excellence
Ich sehe nicht, daß sich die Lage gegenüber dem offenen Jeep, der im Moment verwendet wird, verschlechtern würde.
Soweit ich weiß, werden diese Tore wie am Flughafen zu Anlässen mit dem Hl. Vater auch jetzt schon verwendet - und das ist auch richtig.und ich möchte beim Betreten des Petersdoms demnächst nicht durch den Nacktscanner wie auf US-Flughäfen.
Ah, wieder das Papalismus-Argument. In meiner Naivität hatte ich den antirömischen Affekt vor Zeiten des Internets doch tatsächlich den Modernisten zugeordnet, daß es eine nicht unbeträchtliche Fraktion von Traditionalisten gibt, denen eine innige Zuneigung zum Hl. Vater irgendwie gegen den Strich geht, wußte ich vorher nicht. Für mich ist es völlig selbstverständlich, daß man als Katholik den Stellvertreter Christi sehen will. Ich würde auch wie Zachäus auf einen Baum steigen.Die Sichtbarkeit mag ein Argument sein, aber gerade in der Messe scheint mir da ein ungesunder Papalismus mitzuschwingen.
Die Zeiten, bei denen der Papst auf dem Tragsessel getragen wird, sind außerhalb der eigentlichen Liturgie, insofern zieht dieses Argument nicht. Im übrigen sprach ich ja gar nicht davon, daß ich will, daß man den Papst besser sehe (auch wenn ich, s. soeben, diesen Wunsch für durchaus berechtigt halte), sondern daß es die Leute nunmal wollen. Das geht ja soweit, daß häufig Leute ernsthaft verletzt werden bei dem Gedränge, um einen Blick zu erhaschen. Und dem könnte man eben abhelfen.Wozu soll man den Papst da sehen können? Mit dem gleichen Argument müsste man ihm ja verbieten, "mit dem Rücken zum Volk" zu zelebrieren...
Ein Totschlagargument, mit dem man alles abschmettern kann. Es gibt (fast) immer wichtigeres. Das eine tun und das andere nicht lassen.Der Papst könnte (und tut es ja auch) andere Dinge anregen, die wesentlich wichtiger und drängender sind.
Re: Kommt sie zurück?
Die Sedia bietet sich m. E. genau da an, wo das Papamobil nicht eingesetzt werden kann: Im Petersdom und in der großen Audienzhalle. (Wenn man letztere nicht lieber abreißt, aber das ist ein anderes Thema).
Die Audienzhalle fasst - ohne Bestuhlung - über 20 000 Besucher - 90% davon sehen den Papst nur als kleinen weißen Fleck vorne auf der Bühne. Da wäre mit der Sedia schon etwas zu machen. Und für die Peterskirche gilt im Prinzip das gleiche. Gerade bei einem von körperlicher Statur kleinen Mann wie Benedikt sehen die, die in den hinteren Reihen stehen, eigentlich nur an der Bewegung der Massen, wo der Papst gerade ist - ihn selbst sehen sie nicht.
Da sowohl Petersdom als auch Audienzhalle erst nach Passieren von Kontrollstellen betreten werden können, ist auch die als Argument gegen die Sedia gebrachte Scharfschützengefahr hier soweit auszuschließen, wie das überhaupt menschenmöglich ist. Aber auch auf dem Petersplatz wäre der Papst in der Sedia nicht verwundbarer als mit dem Papamobil.
Ich sehe auch nicht, warum wir Katholiken unbedingt darauf bestehen sollten, daß der Papst sich bei öffentlichen Auftritten möglichst genauso bewegt wie irgendein Staatspräsident. Gekrönte Häupter haben ihre Kutschen mit 6 oder 8 PS, und der Papst hat seine Sedia - ein Alleinstellungsmerkmal erster Güte.
Bleibt als wichtigstes Gegenargument wohl die Sache mit der Seekrankheit. Da ist wohl wirklich was dran. Müssen die Palafrenieri eben mehr üben - die würden das liebend gerne tun. Immer nur tote Päpste schleppen geht nämlich ganz schön auf die Psyche.
Die Audienzhalle fasst - ohne Bestuhlung - über 20 000 Besucher - 90% davon sehen den Papst nur als kleinen weißen Fleck vorne auf der Bühne. Da wäre mit der Sedia schon etwas zu machen. Und für die Peterskirche gilt im Prinzip das gleiche. Gerade bei einem von körperlicher Statur kleinen Mann wie Benedikt sehen die, die in den hinteren Reihen stehen, eigentlich nur an der Bewegung der Massen, wo der Papst gerade ist - ihn selbst sehen sie nicht.
Da sowohl Petersdom als auch Audienzhalle erst nach Passieren von Kontrollstellen betreten werden können, ist auch die als Argument gegen die Sedia gebrachte Scharfschützengefahr hier soweit auszuschließen, wie das überhaupt menschenmöglich ist. Aber auch auf dem Petersplatz wäre der Papst in der Sedia nicht verwundbarer als mit dem Papamobil.
Ich sehe auch nicht, warum wir Katholiken unbedingt darauf bestehen sollten, daß der Papst sich bei öffentlichen Auftritten möglichst genauso bewegt wie irgendein Staatspräsident. Gekrönte Häupter haben ihre Kutschen mit 6 oder 8 PS, und der Papst hat seine Sedia - ein Alleinstellungsmerkmal erster Güte.
Bleibt als wichtigstes Gegenargument wohl die Sache mit der Seekrankheit. Da ist wohl wirklich was dran. Müssen die Palafrenieri eben mehr üben - die würden das liebend gerne tun. Immer nur tote Päpste schleppen geht nämlich ganz schön auf die Psyche.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
- cantus planus
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Re: Kommt sie zurück?
@ Berolinensis: Ich gebe zu, dass ich keine Beleg habe, dass die Sedia aus einem höfischen Zeremoniell stammt. Es erscheint mir allerdings logisch, da es ähnliche Modelle an antiken Herrscherhöfen gab. Einen liturgischen Sinn hat das gute Stück ja nie gehabt.
Natürlich hege ich eine innige Verehrung zum Heiligen Vater. Der amtierende macht einem das ja auch wesentlich leichter als sein Vorgänger. Dennoch bin ich mir bewusst, dass der Heilige Vater nur Werkzeug ist. Man geht nicht in die Messe, um den Papst zu sehen. Dafür ist die architektonisch abscheuliche Audienzhalle oder der Petersplatz da. Genau das ist für mich der feine Unterschied, der Konservative von sog. Neokonservativen unterscheidet. Ich bin sicher, du wirst mir da zustimmen.
Ich hätte kein Problem damit, wenn der Heilige Vater die Sedia wieder benutzen würde. Aber wie gesagt: ich sehe andere, drängendere Probleme. Wenn du sagst, man sollte das eine tun und das andere nicht lassen, bin ich einverstanden. Allerdings habe ich derzeit im konservativen und auch traditionalistischen Milieu ein wenig die Sorge, dass man sich zu sehr auf Äußerlichkeiten konzentriert, während es gewaltig in der Lehre hakt und man bereits über den zweiten Schritt diskutiert, obwohl der erste noch gar nicht gemacht ist.
Natürlich hege ich eine innige Verehrung zum Heiligen Vater. Der amtierende macht einem das ja auch wesentlich leichter als sein Vorgänger. Dennoch bin ich mir bewusst, dass der Heilige Vater nur Werkzeug ist. Man geht nicht in die Messe, um den Papst zu sehen. Dafür ist die architektonisch abscheuliche Audienzhalle oder der Petersplatz da. Genau das ist für mich der feine Unterschied, der Konservative von sog. Neokonservativen unterscheidet. Ich bin sicher, du wirst mir da zustimmen.
Ich hätte kein Problem damit, wenn der Heilige Vater die Sedia wieder benutzen würde. Aber wie gesagt: ich sehe andere, drängendere Probleme. Wenn du sagst, man sollte das eine tun und das andere nicht lassen, bin ich einverstanden. Allerdings habe ich derzeit im konservativen und auch traditionalistischen Milieu ein wenig die Sorge, dass man sich zu sehr auf Äußerlichkeiten konzentriert, während es gewaltig in der Lehre hakt und man bereits über den zweiten Schritt diskutiert, obwohl der erste noch gar nicht gemacht ist.
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- cantus planus
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Re: Kommt sie zurück?
cantus planus hat geschrieben: [...] die architektonisch abscheuliche Audienzhalle [...]
Ich sehe, wir teilen den gleichen Geschmack.Bernado hat geschrieben:[...] großen Audienzhalle. (Wenn man letztere nicht lieber abreißt, [...]
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Re: Kommt sie zurück?
cantus planus hat geschrieben:cantus planus hat geschrieben: [...] die architektonisch abscheuliche Audienzhalle [...]Ich sehe, wir teilen den gleichen Geschmack.Bernado hat geschrieben:[...] großen Audienzhalle. (Wenn man letztere nicht lieber abreißt, [...]
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- Christiane
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Re: Kommt sie zurück?
Was ich mal live miterlebt habe. Pfingsten 2008. Ich hatte keinen Sitzplatz, stand aber mit anderen direkt an der Absperrung hinter den Sitzreihen. Beim Auszug sind die Sitzenden vor uns dann wiederum von ihren Stühlen aufgesprungen und an die Absperrung zum Mittelgang gestürzt und wir von den vorderen Stehplätzen sind durch eine enstandene Lücke in der Absperrung hinter den Sitzreihen durch und auf die freigewordenen Stühle geklettert. Das war schon ziemlich abenteuerlich.Berolinensis hat geschrieben:Außerdem geht es ja auch darum, daß der Papst für alle sichtbar ist, und daß sich deshalb nicht alle in einer Art Stampede gegenseitig über den Haufen rennen müssen, um einen Blick auf ihn zu erhaschen.
Christiane
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila
"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)
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Re: Kommt sie zurück?
Warum waren keine assistierenden (Kardinal-)Diakone neben dem Papst?
Könnten diese nicht durch Mittzwanziger-Diakone mit entsprechender Security-Ausbildung ersetzt werden, die sich im Fall der Fälle wie ein Schutzschild um den Papst stellen?
(In Joseph's Gemeinde gibt es auch einige Subdiakone mit beeindruckendem Stiernacken. Ein entsprechendes Photo hatte er mal verlinkt.)
Könnten diese nicht durch Mittzwanziger-Diakone mit entsprechender Security-Ausbildung ersetzt werden, die sich im Fall der Fälle wie ein Schutzschild um den Papst stellen?
(In Joseph's Gemeinde gibt es auch einige Subdiakone mit beeindruckendem Stiernacken. Ein entsprechendes Photo hatte er mal verlinkt.)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
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Re: Kommt sie zurück?
Auch einige SJM Patres könnte ich mir als "liturgische Leibgarde" gut vorstellen. Die stehen fest wie eine Eiche!ad-fontes hat geschrieben:Warum waren keine assistierenden (Kardinal-)Diakone neben dem Papst?
Könnten diese nicht durch Mittzwanziger-Diakone mit entsprechender Security-Ausbildung ersetzt werden, die sich im Fall der Fälle wie ein Schutzschild um den Papst stellen?
(In Joseph's Gemeinde gibt es auch einige Subdiakone mit beeindruckendem Stiernacken. Ein entsprechendes Photo hatte er mal verlinkt.)
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Re: Kommt sie zurück?
Es würde mich nicht wundern, wenn die Ehren-Diakone genau diesen Ursprung hätten.ad-fontes hat geschrieben:Warum waren keine assistierenden (Kardinal-)Diakone neben dem Papst?
Könnten diese nicht durch Mittzwanziger-Diakone mit entsprechender Security-Ausbildung ersetzt werden, die sich im Fall der Fälle wie ein Schutzschild um den Papst stellen?
Im Übrigen denke ich, daß ein Vorfall wie der vom Heiligabend dazu geeignet ist, wieder stärker ins Bewußtsein zu rücken, daß der Gottesdienst etwas ist, bei dem es buchstäblich um Leben und Tod geht. Auf den Filmen vom bewußten Zwischenfall sieht man, wie vor dem Papst die Bischöfe einziehen - die schlurfen da gemütlich durch die Landschaft von St. Peter, es ist eine wahre Pracht. Keine Ordnung, keine Aufmerksamkeit, keine Haltung - Rentnerspaziergang. Die ziehen nicht ein - die laufen da einfach so rum.
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Re: Kommt sie zurück?
Papst Benedikt hat aber schon einige alte Versatzstücke päpstlicher Pracht aus vermeintlich längst vergangener Zeit - so die merkwürdige rote Wollmütze - zu neuem Leben erweckt. Ich traue ihm durchaus so viel pontifikales Selbstbewusstsein zu, sich auch wieder auf einen solchen Sessel zu setzen.Leguan hat geschrieben:Also ich halte diese Meldung für ausgemachten Blödsinn. Das paßt einfach nicht zu Papst Benedikt.
Re: Kommt sie zurück?
Dieser Satz trifft mitten ins Herz.Im Übrigen denke ich, daß ein Vorfall wie der vom Heiligabend dazu geeignet ist, wieder stärker ins Bewußtsein zu rücken, daß der Gottesdienst etwas ist, bei dem es buchstäblich um Leben und Tod geht.
Ich vergesse das zu schnell.
Danke!
- Berolinensis
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Re: Kommt sie zurück?
Ja, und das ist ja leider allenthalben so. Noch schlimmer ist es, wenn nach links und rechts genickt wird zu Leuten, die man erkennt - am besten noch "high fives", wie ich es bei dem neuen Erzbischof von New York jedes mal erwarte. M.E. könnte man das weitgehend verhindern, wenn man wieder verpflichtend vorschriebe, daß die Hände im Gehen, Stehen und Knien dann, wenn sie nichts halten, gefaltet zu halten sind.Bernado hat geschrieben:Es würde mich nicht wundern, wenn die Ehren-Diakone genau diesen Ursprung hätten.ad-fontes hat geschrieben:Warum waren keine assistierenden (Kardinal-)Diakone neben dem Papst?
Könnten diese nicht durch Mittzwanziger-Diakone mit entsprechender Security-Ausbildung ersetzt werden, die sich im Fall der Fälle wie ein Schutzschild um den Papst stellen?
Im Übrigen denke ich, daß ein Vorfall wie der vom Heiligabend dazu geeignet ist, wieder stärker ins Bewußtsein zu rücken, daß der Gottesdienst etwas ist, bei dem es buchstäblich um Leben und Tod geht. Auf den Filmen vom bewußten Zwischenfall sieht man, wie vor dem Papst die Bischöfe einziehen - die schlurfen da gemütlich durch die Landschaft von St. Peter, es ist eine wahre Pracht. Keine Ordnung, keine Aufmerksamkeit, keine Haltung - Rentnerspaziergang. Die ziehen nicht ein - die laufen da einfach so rum.
Re: Kommt sie zurück?
Das ist auf Diözesan- und Pfarrebene ja oft auch nicht anders, leider.Bernado hat geschrieben: Im Übrigen denke ich, daß ein Vorfall wie der vom Heiligabend dazu geeignet ist, wieder stärker ins Bewußtsein zu rücken, daß der Gottesdienst etwas ist, bei dem es buchstäblich um Leben und Tod geht. Auf den Filmen vom bewußten Zwischenfall sieht man, wie vor dem Papst die Bischöfe einziehen - die schlurfen da gemütlich durch die Landschaft von St. Peter, es ist eine wahre Pracht. Keine Ordnung, keine Aufmerksamkeit, keine Haltung - Rentnerspaziergang. Die ziehen nicht ein - die laufen da einfach so rum.
Die einzigen, die unmittelbar nach dem Zwischenfall weiterhin geradeaus schauten, waren die Kerzen- und der Kreuzträger. Ab den evangeliartragenden Diakonen drehten sich anscheinend mehr oder weniger alle übrigen um.
Menschlich verständlich, aber ob das so richtig war bzw. ist?
Zuletzt geändert von ad-fontes am Sonntag 27. Dezember 2009, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Kommt sie zurück?
Das "Gewusel" bei den Einzügen, die in den kürzlich verlinkten Videos von Pius XII. zu sehen war, erinnerte mich an einen Bienenschwarm (mit der Königin in der Mitte, um die sich alle in einer für Außenstehenden nicht unmittelbar erschließbaren Ordnung gruppieren).Bernado hat geschrieben:Es würde mich nicht wundern, wenn die Ehren-Diakone genau diesen Ursprung hätten.ad-fontes hat geschrieben:Warum waren keine assistierenden (Kardinal-)Diakone neben dem Papst?
Könnten diese nicht durch Mittzwanziger-Diakone mit entsprechender Security-Ausbildung ersetzt werden, die sich im Fall der Fälle wie ein Schutzschild um den Papst stellen?
Es drängt sich mir die Überlegung auf, daß damals eine 25jährige Außenseiterin schlichtweg keine Chance gehabt hätte, so nah an den Apostolicus zu gelangen.
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- cantus planus
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Re: Kommt sie zurück?
Doch. Allerdings um den Preis einiger gebrochener Oberschenkelhälse mehr...
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Re: Kommt sie zurück?
Die alten Rubriken schrieben vor, daß der Priester (für mehrere galt das natürlich auch) beim Gang zum Altar gemessenen Schrittes und mit gefalteten Händen geht, die Augen auf einen Punkt mehrere Schritte vor den eigenen Füßen auf dem Boden gerichtet. Das hatte schon was für sich.Berolinensis hat geschrieben:Noch schlimmer ist es, wenn nach links und rechts genickt wird zu Leuten, die man erkennt - am besten noch "high fives", wie ich es bei dem neuen Erzbischof von New York jedes mal erwarte. M.E. könnte man das weitgehend verhindern, wenn man wieder verpflichtend vorschriebe, daß die Hände im Gehen, Stehen und Knien dann, wenn sie nichts halten, gefaltet zu halten sind.
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Re: Kommt sie zurück?
cantus planus hat geschrieben:Allerdings habe ich derzeit im konservativen und auch traditionalistischen Milieu ein wenig die Sorge, dass man sich zu sehr auf Äußerlichkeiten konzentriert, während es gewaltig in der Lehre hakt und man bereits über den zweiten Schritt diskutiert, obwohl der erste noch gar nicht gemacht ist.
Sagt das nicht sehr viel über den gegenwärtigen Zustand der Kirche, über ihren ordo, aus?Bernado hat geschrieben:die schlurfen da gemütlich durch die Landschaft von St. Peter, es ist eine wahre Pracht. Keine Ordnung, keine Aufmerksamkeit, keine Haltung - Rentnerspaziergang. Die ziehen nicht ein - die laufen da einfach so rum.
(Leider ziehen die altkatholischen "Prälaten" nicht anders ein; als Ex-Römer hatten sie ja genug Zeit sich den schlurfenden Gang von ihren Ordinatoren abzugucken. )
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- Berolinensis
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Re: Kommt sie zurück?
Das meinte ich ja. Im übrigen: Schreiben! Dank Summorum Pontificum können wir das jetzt alles wieder im Präsens sagen, und darauf hoffen (und "nel nostro piccolo" darauf hinarbeiten), daß im Zuge "gegenseitiger Bereicherung" dies auch wieder für die ordentliche Form gelten wird.Bernado hat geschrieben:Die alten Rubriken schrieben vor,
Re: Kommt sie zurück?
"Gewusel" ist das richtige Wort. Ich habe das immer auf das südländische Temperament der Beteiligten zurückgeführt, aber vielleicht bist Du mit Deinem Vergleich mit der Bienenkönigin auf einer interessanten Spur.ad-fontes hat geschrieben:Das "Gewusel" bei den Einzügen, die in den kürzlich verlinkten Videos von Pius XII. zu sehen war, erinnerte mich an einen Bienenschwarm (mit der Königin in der Mitte, um die sich alle in einer für Außenstehenden nicht unmittelbar erschließbaren Ordnung gruppieren).
Was die Sache mit dem "ordo" der Kirche betrifft: Bei der "Bienenkönigin" ist ja ein gewisser Ordo unübersehbar - wenn es auch nicht die preussische Ordnung ist, die diesen ordo prägt. Eher der "ruhende Pol" umgeben vom Chaos. Die gegenwärtige Odnung der Kirche wird eben dadurch charakterisiert, daß man jede Ordnung und alles, was nach Würde aussieht, ganz bewußt vermeidet. Das soll Distanzen aufheben und volksnah wirken - naja. Manchmal denke ich, daß der Zusammenbruch dieses Systems näher bevorsteht, als selbst Schwarzseher das annehmen.
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Re: Kommt sie zurück?
Das Problem hatten wir schon an anderer Stelle angesprochen: sie lassen keinen anders gearteten Nachwuchs an ihre Stelle treten. Lieber lassen sie die Kirche verwaisen (auch dies gilt vice versa ak-rk).Bernado hat geschrieben:Manchmal denke ich, daß der Zusammenbruch dieses Systems näher bevorsteht, als selbst Schwarzseher das annehmen.
Die Kriterien der Priesteramtskandidatenauswahl machen diesbezüglich einen sehr unkatholischen Eindruck.
P.S. Und man könnte sich die Frage stellen, ob eine Einrichtung wie die Petrusbruderschaft nicht eine elegante Möglichkeit bietet, sich unliebsame Berufungen vom Hals (und dadurch von den Gemeinden "auf dem flachen Land" fern) zu halten.
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Re: Kommt sie zurück?
Was wäre Deiner Meinung nach "richtig", daß man die Gefallenen liegen läßt, damit der "würdige Einzug" nicht "verpatzt" wird?ad-fontes hat geschrieben: Die einzigen, die unmittelbar nach dem Zwischenfall weiterhin geradeaus schauten, waren die Kerzen- und der Kreuzträger. Ab den evangeliartragenden Diakonen drehten sich anscheinend mehr oder weniger alle übrigen um.
Menschlich verständlich, aber ob das so richtig war bzw. ist?
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Re: Kommt sie zurück?
Ich weiß nicht genau, wie du das meinst. Aber falls das bedeuten soll, daß die Petrusbruderschaft und andere Ecclesia-Dei-Gemeinschaften der "Amtskirche" ein Problem abnehmen, glaube ich das nicht.ad-fontes hat geschrieben:P.S. Und man könnte sich die Frage stellen, ob eine Einrichtung wie die Petrusbruderschaft nicht eine elegante Möglichkeit bietet, sich unliebsame Berufungen vom Hals (und dadurch von den Gemeinden "auf dem flachen Land" fern) zu halten.
Vor Ecclesia Dei hat man die konservativen Bewerber mehr oder weniger brutal rausgeekelt - da gibt es Geschichten, daß einem schwarz vor Augen wird. Das kann man jetzt so knallhart nicht mehr - dann gehen die halt zu Petrus oder entsprechend, und werden doch als Priester öffentlich tätig. In den meisten Diözesen versucht man zwar, diese öffentliche Tätigkeit einzuschränken oder ganz zu unterbinden. Aber das führt gelegentlich zu unliebsamen Anfragen aus Rom. Außerdem ist es kein Zufall, daß mehrere traditionsorientierte Priester sehr intensiv in der Internet-Pastoral aktiv sind - was die andere Seite furchtbar ärgert.
Die Tatsache, daß es mit den Ecclesia-Dei-Gemeinschaften ein Auffang-Netz gibt, hat die Seminaristen und fertigen Priester auch mutiger gemacht - sie sind nicht mehr auf Gedeih und Verderb von einem Bischof bzw. der immer noch weitgehend gleichgeschalteten Bischofskonferenz abhängig.
Der Liebe Gott zeigt in diesem Zusammenhang übrigens seinen ganz spezifischen Humor. Nirgendwo in Deutschland wird der Modernismus-Kurs so hart gefahren wie in Aachen - und nirgendwo hat der normale Kirchgänger soviel Möglichkeiten, mit mäßigem Fahraufwand eine Sonntagsmesse im alten Ritus und mit einer soliden Predigt zu hören wie da. Mehrere wohlbestallte Pfarrer bieten regelmäßig alte Messen an, von Holland aus ist der eine oder andere "Republikflüchtling" aktiv, die Trappisten von Mariawald haben im Ordinariat gerüchteweise schon Herzattacken ausgelöst, und jetzt siedelt sich auch noch Pius in Kloster Reichenstein an.
Mit solchen Zentren und den neue entstehenden "Autofahrergemeinden" bilden sich Keimformen neuer Strukturen, noch bevor die alten ganz zusammenbrechen - das ist auch anderswo zu beobachten. Es ist ein bißchen wie zu Bonifatius' Zeiten. Es gibt zwar heute keine Donar-Eichen mehr zu fällen - aber hinter vorgehaltener Hand werden immer wieder Geschichten von über Nacht verschwundenen Volksaltären kolportiert.
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Re: Kommt sie zurück?
Daß beide jeweils schön unter sich bleiben (sozusagen daß "Altar gegen Altar" gestellt wird durch [Quasi-]Personalgemeinden), statt daß die einen (Petrusbrüder) zwar Ferment für die anderen sind, aber vielleicht doch zu abgekapselt bleiben. Beurteilen kann ich das aber nicht.Bernado hat geschrieben:Ich weiß nicht genau, wie du das meinst. Aber falls das bedeuten soll, daß die Petrusbruderschaft und andere Ecclesia-Dei-Gemeinschaften der "Amtskirche" ein Problem abnehmen, glaube ich das nicht.ad-fontes hat geschrieben:P.S. Und man könnte sich die Frage stellen, ob eine Einrichtung wie die Petrusbruderschaft nicht eine elegante Möglichkeit bietet, sich unliebsame Berufungen vom Hals (und dadurch von den Gemeinden "auf dem flachen Land" fern) zu halten.
Interessant wäre mal, eine Art Strategie-Strang zum Thema "Reform der Reform bzw. der Kirche" zu eröffnen..
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Re: Kommt sie zurück?
Ich habe mich auch gefragt, was in so einer Situation angemessen wäre. Den Bildern nach war in der unmittelbaren Umgebung des Papstes (was ich auch nicht anders erwartet hätte) einiges Personal einer "Eingreiftruppe" vertreten - die haben nur dieses Mal nicht so schnell reagiert wie vor einiger Zeit bei einem ähnlichen Zwischenfall mit dem Papamobil auf dem Petersplatz, wo der Papst von der ganzen Sache, die sich hinter seinem Rücken abspielte, gar nichts mitbekam.Peregrin hat geschrieben:Was wäre Deiner Meinung nach "richtig", daß man die Gefallenen liegen läßt, damit der "würdige Einzug" nicht "verpatzt" wird?ad-fontes hat geschrieben: Die einzigen, die unmittelbar nach dem Zwischenfall weiterhin geradeaus schauten, waren die Kerzen- und der Kreuzträger. Ab den evangeliartragenden Diakonen drehten sich anscheinend mehr oder weniger alle übrigen um.
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Vermutlich wäre es am besten, wenn die Teilnehmer an solchen Zeremonien die generelle Weisung hätten, bei irgendwelchen Zwischenfällen einfach an ihrem Platz stehen zubleiben (wenn nicht gerade auf sie geschossen wird) und nicht in der Gegend herumzurennen - wodurch sie nämlich ggf. die Arbeit der Sicherheitskräfte und Rettungsdienste behindern.
Wahrscheinlich war es bisher ein Tabu, diese Fragen in größerer Runde und vor allen Beteiligten zu thematisieren. Das wird sich wohl nicht halten lassen.
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Re: Kommt sie zurück?
Eben diese Frage kam mir auch. Der arme Kardinal Etchegaray wird wohl etwas unglücklich im Weg herumgestanden sein, wenn er mehrere Meter vom eigentlichen Tatort entfernt war. Nicht umsonst gilt im Straßenverkehr die Regel, eine Rettungsgasse freizuhalten. Das sollten die Anwesenden im Petersdom auch beherzigen: passiert so etwas, einfach stehenbleiben, damit die Schweizergardisten und andere Sicherheitsleute schnell eingreifen können, ohne erstmal die Prozession neu sortieren zu müssen.
Nicht auszudenken, die Angreiferin hätte ein Messer dabeigehabt. Dann hockte das Kardinalskollegium jetzt schon wieder in der Sixtinischen Kapelle.
Nicht auszudenken, die Angreiferin hätte ein Messer dabeigehabt. Dann hockte das Kardinalskollegium jetzt schon wieder in der Sixtinischen Kapelle.
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Re: Kommt sie zurück?
Nein, dazu ist sie doch nicht nahe genug rangekommen. Sie hat ihn ja gerade nur an einem losen Gewandzipfel erwischt und aus der Balance gebracht, der Leibwächter hatte sie ja ansonsten schon ganz gut im Griff.cantus planus hat geschrieben: Nicht auszudenken, die Angreiferin hätte ein Messer dabeigehabt. Dann hockte das Kardinalskollegium jetzt schon wieder in der Sixtinischen Kapelle.
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Re: Kommt sie zurück?
Die Messer machen mir weniger Sorgen als diese Geräte, die so aussehen wie Kameras mit langen Brennweiten - und es glücklicherweise auch meistens sind.cantus planus hat geschrieben:Nicht auszudenken, die Angreiferin hätte ein Messer dabeigehabt. Dann hockte das Kardinalskollegium jetzt schon wieder in der Sixtinischen Kapelle.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Kommt sie zurück?
Das ist vorgeschrieben:Berolinensis hat geschrieben: M.E. könnte man das weitgehend verhindern, wenn man wieder verpflichtend vorschriebe, daß die Hände im Gehen, Stehen und Knien dann, wenn sie nichts halten, gefaltet zu halten sind.
Der Fehler liegt hier also nicht beim Ordo, sondern, wie so oft, bei den Menschen.ZB 1997 hat geschrieben:V. Art und Weise, die Hände zu halten
(..)
Das Falten der Hände
107. Wenn der Bischof nicht den Stab trägt, soll er die Hände falten: 85 (...)
Ebenso sollen die Konzelebranten und alle anderen, die einen besonderen liturgischen Dienst ausüben, beim Gehen und Stehen die Hände falten, sofern sie nicht etwas zu ntragen haben.
85) Wenn gesagt wird, die Hände sind zu falten, so meint das: "Die Handflächen sind vor der Brust aneinanderzulegeb, indem der rechte Daumen in Form eines Kreuzes über den linken gelegt wird" (Caeremoniale Episcoporum, ed. 1886, I, XIX, 1).
Du hast wohl zuviel "Bodyguard" gesehen?Bernado hat geschrieben: Die Messer machen mir weniger Sorgen als diese Geräte, die so aussehen wie Kameras mit langen Brennweiten.
J.P. Sonnen zufolge konnte sich die Frau übrigens, nachdem sie von einem Sicherbeamten zu Boden gerissen wurde, zunächst wieder befreien, rannte dann durch den Mittelgang (wobei sie dann Em. Etchegaray umriß) und wurde erst einige Meter später endgültig "festgesetzt". Wahrlich kein Ruhmesblatt für die päpstlichen Sicherheitskräfte.
Mr. Sonnen klagt übrigens insbesondere die Gendamerie einer "typisch italienischen" Nachlässigkeit und Amtsverliebtheit an.
Re: Kommt sie zurück?
Nö, nicht absurd, lass mal ausprobieren. Das ist schon ziemlich volkstümlich.cantus planus hat geschrieben:Ich halte wenig davon. Die Sedia ist zu einer anderen Zeit aus einem vom höfischen Zeremoniell geprägten Repräsentationsbedürfnis entstanden. Sie jetzt durch die Hintertür zu neuen Ehren kommen zu lassen (wiedereinführen kann man ja nicht sagen, da sie nicht abgeschafft wurde) aus Gründen der Sicherheit, ist absurd. ...
Re: Kommt sie zurück?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Re: Kommt sie zurück?
Ich schätze die oftmals sehr gehaltvollen Ausätze und Artikel von U. Nersinger sehr.Niels hat geschrieben:Artikel von Ulrich Nersinger: "Die Bloggerwelt setzt auf den Tragsessel"