cantus planus hat geschrieben:Ich will vorsichtig sein, weil nicht überall die gleichen Regelungen gelten, und ich seit einigen Jahren die deutsche "Szene" nicht mehr besonders aufmerksam verfolge. Ein Privileg ist die Unkündbarkeit, die ich in ihrer jetzigen - fast - uneingeschränkten Form für alle Beamten nicht gutheiße. Ob man das ändern muss, sei dahingestellt. Da wäre eher zu überlegen, ob in allen Bereichen, wo es derzeit Beamte gibt, tatsächlich Beamte notwendig sind. Nachteil könnte sein, dass jederzeit eine Versetzung möglich ist, die jedoch durch den gesicherten Arbeitsplatz, keine Probezeit, etc. mehr als versüßt wird. Davon kann ein normaler Angestellter nur träumen.
Die Unkündbarkeit gibt's aber auch bei den Angestellten, da zwar erst nach 15 Jahren, ist aber so im Tarifvertrag festgelegt. Man will ja vermeiden, daß die Beamtenschaft zum willfährigen Spielball einer einzigen Partei werden. Hatten wir ja schon, von 1933 bis 1989. Ob wirklich überall Beamte sitzen müssen, darüber kann man in der Tat diskutieren. Aber von wegen keine Probezeit: die geht genau wie überall mindestens ein halbes Jahr, meistens sogar noch länger!
cantus planus hat geschrieben:Zweitens gibt es Besonderheiten wie "Krawattengeld", einen Zuschlag zum Kindergeld sowie einen "Ehezuschlag" (unabhängig von der Besoldungsgruppe), der auch zu überprüfen wäre. Als Letztes ist es ein rechtes Ärgernis, dass Beamte eine gute Pension erhalten, ohne jemals in die Rentenkasse eingezahlt zu haben.
Krawattengeld - haha! Nie gehört, gibts bei uns in Bayern nicht. Der Ehezuschlag/Familienzuschlag wurde inzwischen eh weitgehend abgeschafft und die Gelder für Pensionsrückstellungen, die den Beamten seit Jahrzehnten abgezogen wurden, die haben Bund und Länder gleich wieder verbraten. Und nicht zuletzt müssen Pensionen voll versteuert werden!
cantus planus hat geschrieben:Ausgleichend könnte man zum letzten Punkt den Nachteil der Krankenversicherung anmerken, der für Beamte u. U. schon deutliche Nachteile haben kann.
Billig ist die nicht! Nur für den Staat kommt die Beihilfe billiger als Arbeitgeberanteile zur gesetzlichen KV.
cantus planus hat geschrieben:Dazu kommen Dinge, die in der Öffentlichkeit nicht bekannt sind, wie günstigere Versicherungen etc.
Die kriegt jeder, ob Arbeiter, Angestellter oder Beamter im öffentlichen Dienst. Aber auch Bekannte bei Siemens kriegen Sondertarife, Kirchenangestellte kriegen Mords was an Neuwagenrabatten. Also kein Neid. Sooo rosig ist das nicht. Das sind alles nur die Latrinenparolen der Politiker, die mal wieder ihr Süppchen am Kochen halten wollen.