Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Allgemein Katholisches.
Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von overkott »

songul hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
1. Petr. 3, 1-7 hat geschrieben:Gleicherweise sollen auch die Frauen sich ihren eigenen Männern unterordnen, damit, wenn auch etliche sich weigern, dem Wort zu glauben, sie durch den Wandel der Frauen ohne Wort gewonnen werden, wenn sie euren in Furcht keuschen Wandel ansehen.
Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder Kleidung, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.
Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn »Herr« nannte. Deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr Gutes tut und euch keinerlei Furcht einjagen laßt.
Ihr Männer sollt gleichermaßen einsichtig mit eurer Frau als dem schwächeren Gefäß zusammenleben und ihr Ehre erweisen, weil ihr ja gemeinsam Erben der Gnade des Lebens seid, damit eure Gebete nicht verhindert werden.
Tja, wer's fassen kann, der fasse es.
Dieser sehr integrative Text, der vor allem auf den ehelichen Frieden in einer heterotheologischen Ehe bedacht ist, ist von großer Schönheit.
Das Wort casta, dass auch mit züchtig, anständig, selbstbeherrscht übersetzt werden kann, sollte nicht leibfeindlich verstanden werden.
Gerade der hl. Bonaventura hat nicht versäumt, paulinisch darauf hinzuweisen, dass das Sexualleben integraler Bestandteil der Ehe ist und daher die Ehe einen Wildwuchs der Triebe beschneidet.

Benutzeravatar
Galilei
Beiträge: 1144
Registriert: Freitag 8. Januar 2010, 18:21
Wohnort: Bistum Münster

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Galilei »

Gamaliel hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Im Paradies, meine Liebe, im Paradies! ;D
Im Paradies sind sich die Frauen untereinander Hilfe. Und brauchen nicht beherrscht zu werden, um zu dienen.
Welcher Glaubensgemeinschaft gehörst Du denn an? Ist mir ganz neu, daß es auch Bibelausgaben gibt, in denen von mehreren Frauen im Paradies berichtet wird.
Vielleicht täusche ich mich, aber ich meine mal von einem Kirchenvater gelesen zu haben, der behauptete, im Paradies hätten sich die Menschen engelsgleich (ungeschlechtlich) vermehrt. Demnach hätte es mehr Menschen als Adam und Eva im Paradies gegeben.

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von taddeo »

Galilei hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Im Paradies, meine Liebe, im Paradies! ;D
Im Paradies sind sich die Frauen untereinander Hilfe. Und brauchen nicht beherrscht zu werden, um zu dienen.
Welcher Glaubensgemeinschaft gehörst Du denn an? Ist mir ganz neu, daß es auch Bibelausgaben gibt, in denen von mehreren Frauen im Paradies berichtet wird.
Vielleicht täusche ich mich, aber ich meine mal von einem Kirchenvater gelesen zu haben, der behauptete, im Paradies hätten sich die Menschen engelsgleich (ungeschlechtlich) vermehrt. Demnach hätte es mehr Menschen als Adam und Eva im Paradies gegeben.
Das kann man nun aber wirklich nur als "spekulative Theologie" bezeichnen, oder nicht? Mir wäre kein einziger Ansatzpunkt bekannt, der diese Sicht stützen könnte. Adam und Eva wurden bekanntlich rausgeschmissen, bevor sie Nachwuchs hatten. Und daß Gott mehr Menschen als nur dieses "Urpaar" ex nihilo erschaffen hätte, wird auch nirgends behauptet. Engel vermehren sich ja schließlich auch nicht von selber - weder geschlechtlich noch ungeschlechtlich -, sie sind von Gott erschaffen.

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8750
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Marion »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Es ist schon gut wenn man einen Ehegatten wählt der auch Katholik ist, also jemand mit dem man über Katholische Lehre erst gar nicht diskutieren und sie ev. sogar verhandeln und sich dann an ein heidnisches Leben und Werte anpassen muss.
Dann besser gar nicht heiraten!
Das sagst du so einfach. ;)

Was würdest du machen, wenn deine Auserkorne Jüdin ist? Das ist ja dann nicht heidnisch. Und nein, das ist keine theoretische Frage. :blinker:
Ich hab hier noch einen Grund gefunden warum man auf gar keinen Fall eine Jüdin heiraten darf:
Papst Pius X hat geschrieben:15 Q: What is necessary to contract marriage lawfully?

A: To contract marriage lawfully it is necessary to be free from every impeding impediment to marriage; to be instructed in the principal truths of religion; and, finally, to be in a state of grace; otherwise a sacrilege would be committed
http://www.cin.org/users/james/ebooks/m ... sacr-m.htm
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von overkott »

Das hatte sich der Hl. Josef auch überlegt. Er dachte: Entspricht die Ehe mit meiner Verlobtem dem Gesetz? Jedenfalls war er sehr überrascht, dass sie mit dem Herrn schwanger ging. Aber in einer nächtlichen Vision kam er zur Einsicht: Das Kind war vom Heiligen Geist. Der Hl. Josef hatte keinen Zweifel, dass die Gottesmutter in die anfänglichen Wahrheiten von Religion eingeführt war, ja, er war sogar überzeugt, dass sie sich in einem Zustand der Grazie befand. Deshalb hatte der Hl. Josef auch keine Angst, die Sel. Jungfrau zu seiner Lieben Frau zu nehmen. Was lernen wir nun daraus?

Benutzeravatar
Florianklaus
Beiträge: 3493
Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
Wohnort: Bistum Münster

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Florianklaus »

overkott hat geschrieben:Das hatte sich der Hl. Josef auch überlegt. Er dachte: Entspricht die Ehe mit meiner Verlobtem dem Gesetz? Jedenfalls war er sehr überrascht, dass sie mit dem Herrn schwanger ging. Aber in einer nächtlichen Vision kam er zur Einsicht: Das Kind war vom Heiligen Geist. Der Hl. Josef hatte keinen Zweifel, dass die Gottesmutter in die anfänglichen Wahrheiten von Religion eingeführt war, ja, er war sogar überzeugt, dass sie sich in einem Zustand der Grazie befand. Deshalb hatte der Hl. Josef auch keine Angst, die Sel. Jungfrau zu seiner Lieben Frau zu nehmen. Was lernen wir nun daraus?

Ja, was?

Benutzeravatar
Galilei
Beiträge: 1144
Registriert: Freitag 8. Januar 2010, 18:21
Wohnort: Bistum Münster

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Galilei »

Marion hat geschrieben:Ich hab hier noch einen Grund gefunden warum man auf gar keinen Fall eine Jüdin heiraten darf:
Papst Pius X hat geschrieben:15 Q: What is necessary to contract marriage lawfully?

A: To contract marriage lawfully it is necessary to be free from every impeding impediment to marriage; to be instructed in the principal truths of religion; and, finally, to be in a state of grace; otherwise a sacrilege would be committed
http://www.cin.org/users/james/ebooks/m ... sacr-m.htm
Dass man »auf gar keinen Fall eine Jüdin heiraten darf« ist eine etwas überzogene Formulierung.
Das Kirchenrecht sieht das zwar im Grundsatz genauso, lässt aber Ausnahmen zu:
CIC hat geschrieben: Can. 186 — § 1. Ungültig ist eine Ehe zwischen zwei Personen, von denen eine in der katholischen Kirche getauft oder in sie aufgenommen wurde, die andere aber ungetauft ist.
§ 2. Von diesem Hindernis darf nur dispensiert werden, wenn die Bedingungen der cann. 1125 und 1126 erfüllt sind.

Can. 1125 — Eine solche Erlaubnis kann der Ortsordinarius gewähren, wenn ein gerechter und vernünftiger Grund vorliegt; er darf sie nur erteilen, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
1° der katholische Partner hat sich bereitzuerklären, Gefahren des Glaubensabfalls zu beseitigen, und er hat das aufrichtige Versprechen abzugeben, nach Kräften alles zu tun, daß alle seine Kinder in der katholischen Kirche getauft und erzogen werden;
2° von diesen Versprechen, die der katholische Partner abgeben muß, ist der andere Partner rechtzeitig zu unterrichten, so daß feststeht, daß er wirklich um das Versprechen und die Verpflichtung des katholischen Partners weiß;
3° beiden Partnern sind die Zwecke und die Wesenseigenschaften der Ehe darzulegen, die von keinem der beiden Eheschließenden ausgeschlossen werden dürfen.

Can. 1126 — Aufgabe der Bischofskonferenz ist es, sowohl die Art und Weise festzulegen, in der diese Erklärungen und Versprechen, die in jedem Falle erforderlich sind, abgegeben werden müssen, als auch zu bestimmen, auf welche Weise diese sowohl im äußeren Bereich feststehen als auch dem nichtkatholischen Partner zur Kenntnis gebracht werden sollen.

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8750
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Marion »

Ich verstehe :)
Laut Pius X ist es aber ein Sakrileg wenn sich die Partner nicht im Zustand der Gnade befinden, wenn sie sich das Sakrament der Ehe spenden. Wie kann man da Ausnahmen genehmigen? Ist ein Sakrileg nicht ganz was schlimmes oder stimmt es nicht was Pius X sagt?
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
songul
Beiträge: 1759
Registriert: Freitag 28. Dezember 2007, 18:47

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von songul »

Marion hat geschrieben:Ich verstehe :)
Laut Pius X ist es aber ein Sakrileg wenn sich die Partner nicht im Zustand der Gnade befinden, wenn sie sich das Sakrament der Ehe spenden. Wie kann man da Ausnahmen genehmigen? Ist ein Sakrileg nicht ganz was schlimmes oder stimmt es nicht was Pius X sagt?
Könnte es nicht sein, dass zu Zeiten Pius X. das Kirchenrecht anders ausgelegt wurde?

Das war mein 1111. Beitrag auf Seite 11, na wenn das man nich Glück bringt! :klatsch:

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8617
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Gamaliel »

Marion hat geschrieben:Ich verstehe :)
Laut Pius X ist es aber ein Sakrileg wenn sich die Partner nicht im Zustand der Gnade befinden, wenn sie sich das Sakrament der Ehe spenden. Wie kann man da Ausnahmen genehmigen? Ist ein Sakrileg nicht ganz was schlimmes oder stimmt es nicht was Pius X sagt?
Die oben von Galilei zitierten Canones sind einerseits geltendes Eherecht und andererseits Ausfluß der modernistischen Verirrungen des II. Vatikanums.

Die Aussage von Papst Pius X. ist selbstverständlich richtig, es ist aber zu beachten, daß die Ehe zwischen einem Katholiken und einem Ungetauften kein Sakrament ist und insofern also auch kein Sakrileg vorliegen kann.

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8750
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Marion »

Gamaliel hat geschrieben:Die Aussage von Papst Pius X. ist selbstverständlich richtig, es ist aber zu beachten, daß die Ehe zwischen einem Katholiken und einem Ungetauften kein Sakrament ist und insofern also auch kein Sakrileg vorliegen kann.
Ok! Dann geht es aber hier weiter:
25 Q: In what condition would the spouses be who would live together united only by a civil marriage?

A: Spouses who would live together united by only a civil marriage would be in an habitual state of mortal sin, and their union would always be illegitimate in the sight of God and of the Church.
Ein Eheleben ohne Sakramentspendung ist eine Todsünde.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
Galilei
Beiträge: 1144
Registriert: Freitag 8. Januar 2010, 18:21
Wohnort: Bistum Münster

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Galilei »

Marion hat geschrieben:
25 Q: In what condition would the spouses be who would live together united only by a civil marriage?

A: Spouses who would live together united by only a civil marriage would be in an habitual state of mortal sin, and their union would always be illegitimate in the sight of God and of the Church.
Ein Eheleben ohne Sakramentspendung ist eine Todsünde.
Das steht da nicht. Die Rede ist dort von rein ziviler Ehe, nicht von nichtsakramentaler Ehe.

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8617
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Gamaliel »

Marion hat geschrieben:Ok! Dann geht es aber hier weiter:
25 Q: In what condition would the spouses be who would live together united only by a civil marriage?

A: Spouses who would live together united by only a civil marriage would be in an habitual state of mortal sin, and their union would always be illegitimate in the sight of God and of the Church.
Ein Eheleben ohne Sakramentspendung ist eine Todsünde.
Da verwechselst Du jetzt einiges:

Papst Pius X. spricht von Katholiken, die bewußt auf die kirchliche Trauung verzichten und nur zivil am Standesamt heiraten. => Das ist Todsünde.

Der vorhin besprochene Fall ging jedoch erstens von einem Katholiken und einem Ungetauften aus; zweitens handelte es sich nicht um eine reine Zivilehe unter Mißachtung der kirchlichen Vorschriften für den katholischen Teil; und drittens hat der katholische Teil die entsprechenden Formvorschriften eingehalten. => Das ist eine von der Kirche überhaupt nicht geschätze, aber doch ermöglichte Verbindung und folglich keine Sünde.

Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8750
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Marion »

Galilei hat geschrieben:Das steht da nicht. Die Rede ist dort von rein ziviler Ehe, nicht von nichtsakramentaler Ehe.
Stimmt!
Gamaliel hat geschrieben:Der vorhin besprochene Fall ging jedoch erstens von einem Katholiken und einem Ungetauften aus; zweitens handelte es sich nicht um eine reine Zivilehe unter Mißachtung der kirchlichen Vorschriften für den katholischen Teil; und drittens hat der katholische Teil die entsprechenden Formvorschriften eingehalten. => Das ist eine von der Kirche überhaupt nicht geschätze, aber doch ermöglichte Verbindung und folglich keine Sünde.
Dann aber spielt doch der Priester und auch der katholische Ehepartner mit, wenn so getan wird als ob sich die Eheleute ein Sakrament spenden, obwohl alle Beteiligten wissen, daß das gar keins ist.

Logisch bekomme ich das zusammen nicht gefasst :traurigtaps:
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8617
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Gamaliel »

Marion hat geschrieben:Dann aber spielt doch der Priester und auch der katholische Ehepartner mit, wenn so getan wird als ob sich die Eheleute ein Sakrament spenden, obwohl alle Beteiligten wissen, daß das gar keins ist.

Logisch bekomme ich das zusammen nicht gefasst :traurigtaps:
Kein Grund zur Traurigkeit! :neinfreu:

Ich geb' jetzt mal die frühere, nicht modernistische Praxis wieder:

- Bei derartigen Ehen ist jeder heilige Ritus verboten. (Zur Vermeidung größerer Übel kann der Ortsordinarius aber einige der üblichen Zeremonien gestatten unter Ausschluß jeder Meßfeier.)
- Damit ist natürlich auch jeglicher Brautsegen verboten
- Derartige Ehen sollen außerhalb der Kirche geschlossen werden (z.B. Sakristei, Pfarrhaus)

=> Niemand tut so als würde hier ein Sakrament gespendet und der Unterschied zu einer "normalen" Trauung sollte allen klar sein.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von overkott »

Wie ist das eigentlich mit traditionalistisch-modernistischen Mischehen? Darf eine Modernistin einen Traditionalisten heiraten? Zum Beispiel: gutaussehende Boutique-Inhaberin heiratet traditionalistischen Rechtsanwalt.

Benutzeravatar
Galilei
Beiträge: 1144
Registriert: Freitag 8. Januar 2010, 18:21
Wohnort: Bistum Münster

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Galilei »

overkott hat geschrieben:Wie ist das eigentlich mit traditionalistisch-modernistischen Mischehen? Darf eine Modernistin einen Traditionalisten heiraten? Zum Beispiel: gutaussehende Boutique-Inhaberin heiratet traditionalistischen Rechtsanwalt.
:D

Das scheint eine Gesetzeslücke zu sein. Du kannst ja mal in Rom anfragen. :breitgrins:

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Bernado »

Gamaliel hat geschrieben:Ich geb' jetzt mal die frühere, nicht modernistische Praxis wieder:

- Bei derartigen Ehen ist jeder heilige Ritus verboten. (Zur Vermeidung größerer Übel kann der Ortsordinarius aber einige der üblichen Zeremonien gestatten unter Ausschluß jeder Meßfeier.)
- Damit ist natürlich auch jeglicher Brautsegen verboten
- Derartige Ehen sollen außerhalb der Kirche geschlossen werden (z.B. Sakristei, Pfarrhaus)

=> Niemand tut so als würde hier ein Sakrament gespendet und der Unterschied zu einer "normalen" Trauung sollte allen klar sein.
Ich seh' es genau: Wir haben einen Abgrund von Diskriminierung im Lande.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von overkott »

Galilei hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wie ist das eigentlich mit traditionalistisch-modernistischen Mischehen? Darf eine Modernistin einen Traditionalisten heiraten? Zum Beispiel: gutaussehende Boutique-Inhaberin heiratet traditionalistischen Rechtsanwalt.
:D

Das scheint eine Gesetzeslücke zu sein. Du kannst ja mal in Rom anfragen. :breitgrins:
Müsste der Traditionalist im NOM heiraten und versprechen, die gemeinsamen Kinder papst- und konzilstreu zu erziehen?

Benutzeravatar
Galilei
Beiträge: 1144
Registriert: Freitag 8. Januar 2010, 18:21
Wohnort: Bistum Münster

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Galilei »

overkott hat geschrieben:
Galilei hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wie ist das eigentlich mit traditionalistisch-modernistischen Mischehen? Darf eine Modernistin einen Traditionalisten heiraten? Zum Beispiel: gutaussehende Boutique-Inhaberin heiratet traditionalistischen Rechtsanwalt.
:D

Das scheint eine Gesetzeslücke zu sein. Du kannst ja mal in Rom anfragen. :breitgrins:
Müsste der Traditionalist im NOM heiraten und versprechen, die gemeinsamen Kinder papst- und konzilstreu zu erziehen?
Dürfte der Traditionalist verlangen, dass der Altar bei der Trauungsmesse eine bestimmte Breite hat? :hmm:

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von taddeo »

Galilei hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Müsste der Traditionalist im NOM heiraten und versprechen, die gemeinsamen Kinder papst- und konzilstreu zu erziehen?
Dürfte der Traditionalist verlangen, dass der Altar bei der Trauungsmesse eine bestimmte Breite hat? :hmm:
Dürfte der Traditionalist verlangen, daß die Trauungsmesse zwar im Novus Ordo, aber auf Latein und versus Deum zelebriert wird? Das wäre eine spannende Frage. Da würden die meisten Pfarrer wahrscheinlich mehr Probleme machen, als wenn ein Moslem seine vierte Frau, die evangelisch ist, nach katholischem Ritus heiraten möchte.

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8617
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Gamaliel »

Galilei hat geschrieben:Vielleicht täusche ich mich, aber ich meine mal von einem Kirchenvater gelesen zu haben, der behauptete, im Paradies hätten sich die Menschen engelsgleich (ungeschlechtlich) vermehrt. Demnach hätte es mehr Menschen als Adam und Eva im Paradies gegeben.
Möglicherweise liegt hier ein Verwechslung vor: Tatsächlich vertrat Gregor von Nyssa die Theorie der ungeschlechtlichen Fortpflanzung im Paradies (siehe MG, 44,188), aber nur als Hypothese, d.h. für den Fall das es keinen Sündenfall gegeben hätte. Mit dieser Theorie wurde nicht behauptet, daß es tatsächlich mehr Menschen im Paradies gegeben hat, als die Stammeltern.

Übrigens fand diese Theorie in der theologischen Spekulation keine (große) Verbreitung. Um zwei maßgebliche Autoritäten zu zitieren: Sowohl der hl. Augustinus (ML, 34,395f & 44,416ff) sowie der hl. Thomas von Aquin (I, q.98, a.2, c) sprachen sich klar dagegen aus.

(Den sachlich Interessierten und Lateinkundigen sei I, q.98, a.2, ad 3 zur Lektüre empfohlen. Die Antwort ist ein Musterbeispiel dafür, wie man völlig unverkrampft und doch anständig mit derartigen Fragen umgehen kann.)

Benutzeravatar
songul
Beiträge: 1759
Registriert: Freitag 28. Dezember 2007, 18:47

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von songul »

Gamaliel hat geschrieben: (Den sachlich Interessierten und Lateinkundigen sei I, q.98, a.2, ad 3 zur Lektüre empfohlen. Die Antwort ist ein Musterbeispiel dafür, wie man völlig unverkrampft und doch anständig mit derartigen Fragen umgehen kann.)
Ich finde das kann man doch sowieso, wenn das aus dem Glauben heraus tut.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Niels »

songul hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben: (Den sachlich Interessierten und Lateinkundigen sei I, q.98, a.2, ad 3 zur Lektüre empfohlen. Die Antwort ist ein Musterbeispiel dafür, wie man völlig unverkrampft und doch anständig mit derartigen Fragen umgehen kann.)
Ich finde das kann man doch sowieso, wenn das aus dem Glauben heraus tut.
Exakt.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von lifestylekatholik »

Niels hat geschrieben:
songul hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben: (Den sachlich Interessierten und Lateinkundigen sei I, q.98, a.2, ad 3 zur Lektüre empfohlen. Die Antwort ist ein Musterbeispiel dafür, wie man völlig unverkrampft und doch anständig mit derartigen Fragen umgehen kann.)
Ich finde das kann man doch sowieso, wenn das aus dem Glauben heraus tut.
Exakt.
Boah, dass ihr dreie euch mal gemeinsam einig seid. :roll:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Niels »

Hä? Sind wir doch fast immer, oder bin ich gerade in einem anderen Forum gelandet?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
songul
Beiträge: 1759
Registriert: Freitag 28. Dezember 2007, 18:47

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von songul »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
songul hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben: (Den sachlich Interessierten und Lateinkundigen sei I, q.98, a.2, ad 3 zur Lektüre empfohlen. Die Antwort ist ein Musterbeispiel dafür, wie man völlig unverkrampft und doch anständig mit derartigen Fragen umgehen kann.)
Ich finde das kann man doch sowieso, wenn das aus dem Glauben heraus tut.
Exakt.
Boah, dass ihr dreie euch mal gemeinsam einig seid. :roll:
Kannst dich ja dazu gesellen. :ja:

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26022
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gamaliel hat geschrieben:Tatsächlich vertrat Gregor von Nyssa die Theorie der ungeschlechtlichen Fortpflanzung im Paradies (siehe MG, 44,188), aber nur als Hypothese, d.h. für den Fall das es keinen Sündenfall gegeben hätte.
Das Entscheidende steht übrigens in der nächsten Spalte. Ich würde auch nicht von „Fortpflanzung“ reden. Gregor redet nur von einer „Erhöhung der Zahl“, über weiteres auch nur nachzudenken verbiete sich. (Allerdings würde ich Gregor gleichwohl widersprechen. Er überbewertet das Herrenwort „wie die Engel“ und blendet den leiblichen Charakter des Menschen aus. Ferner kann man Urzustand und wiederhergestellten Zustand des Menschen nicht so einfach gleichsetzen.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von incarnata »

Galilei hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Ich hab hier noch einen Grund gefunden warum man auf gar keinen Fall eine Jüdin heiraten darf:
Papst Pius X hat geschrieben:15 Q: What is necessary to contract marriage lawfully?

A: To contract marriage lawfully it is necessary to be free from every impeding impediment to marriage; to be instructed in the principal truths of religion; and, finally, to be in a state of grace; otherwise a sacrilege would be committed
http://www.cin.org/users/james/ebooks/m ... sacr-m.htm
Dass man »auf gar keinen Fall eine Jüdin heiraten darf« ist eine etwas überzogene Formulierung.
Das Kirchenrecht sieht das zwar im Grundsatz genauso, lässt aber Ausnahmen zu:
CIC hat geschrieben: Can. 186 — § 1. Ungültig ist eine Ehe zwischen zwei Personen, von denen eine in der katholischen Kirche getauft oder in sie aufgenommen wurde, die andere aber ungetauft ist.
§ 2. Von diesem Hindernis darf nur dispensiert werden, wenn die Bedingungen der cann. 1125 und 1126 erfüllt sind.

Can. 1125 — Eine solche Erlaubnis kann der Ortsordinarius gewähren, wenn ein gerechter und vernünftiger Grund vorliegt; er darf sie nur erteilen, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
1° der katholische Partner hat sich bereitzuerklären, Gefahren des Glaubensabfalls zu beseitigen, und er hat das aufrichtige Versprechen abzugeben, nach Kräften alles zu tun, daß alle seine Kinder in der katholischen Kirche getauft und erzogen werden;
2° von diesen Versprechen, die der katholische Partner abgeben muß, ist der andere Partner rechtzeitig zu unterrichten, so daß feststeht, daß er wirklich um das Versprechen und die Verpflichtung des katholischen Partners weiß;
3° beiden Partnern sind die Zwecke und die Wesenseigenschaften der Ehe darzulegen, die von keinem der beiden Eheschließenden ausgeschlossen werden dürfen.

Can. 1126 — Aufgabe der Bischofskonferenz ist es, sowohl die Art und Weise festzulegen, in der diese Erklärungen und Versprechen, die in jedem Falle erforderlich sind, abgegeben werden müssen, als auch zu bestimmen, auf welche Weise diese sowohl im äußeren Bereich feststehen als auch dem nichtkatholischen Partner zur Kenntnis gebracht werden sollen.
Genau den Fall gibt´s in meiner Verwandtschaft; Sie ist Jüdin(von der Nicht-Orthodoxen Fraktion,aber durchaus glaübig) Er Katholik;ich war nicht auf ihrer Hochzeit-aber irgend eine "kirchliche" Zeremonie hatten sie;sie haben nicht nur auf dem Standesamt geheiratet. Seine Eltern sind gläubige
Novus-Ordo Katholiken,die Mutter Kommunionhelferin(selbst vom Protestantismus bei ihrer Hochzeit konvertiert); diese Großeltern nehmen den ungetauften 5 Jährigen Sohn des Paares in die Kirche mit;
die Großeltern der Ehefrau leben in USA und man besucht sich durchaus auch.Diese vollziehen die jüdischen Traditionen und waren erst sehr entsetzt,dass ihre Tochter einen Christen heiraten wollte.
Der Kleine soll sich,sobald er dazu fähig ist selbst entscheiden,ob er Jude oder Christ sein will.
Einen Weihnachtsbaum oder eine Krippe gibt´s bei dem Paar an Weihnachten nicht.Sie kümmern sich beide schwerpunktmässig um´s Geld verdienen; er ist Dozent an der Uni,sie leitet eine Firma und ist selbst promovierte Naturwissenschaftlerin; der Kleine ist viel in der KiTa-angeblich gerne.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Benutzeravatar
Sempre
Beiträge: 8927
Registriert: Sonntag 19. Juli 2009, 19:07

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Sempre »

incarnata hat geschrieben:Der Kleine soll sich,sobald er dazu fähig ist selbst entscheiden,ob er Jude oder Christ sein will.
Wer so denkt, dem sind wohl die irdischen Angelegenheiten wichtiger als die des Himmels. Wer mit der Kirche glaubt, kann eigentlich nicht auf solche Ideen kommen.

Gruß
Sempre
Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
———
Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)

Benutzeravatar
Joseph
Beiträge: 2510
Registriert: Sonntag 15. Juni 2008, 06:41
Wohnort: Canada

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Joseph »

incarnata hat geschrieben:Sie ist Jüdin(von der Nicht-Orthodoxen Fraktion,aber durchaus glaübig) Er Katholik;.............
Der Kleine soll sich,sobald er dazu fähig ist selbst entscheiden,ob er Jude oder Christ sein will.
Wenn die Mutter jüdisch ist dann ist der Sohnemann nach jüdischem Recht Jude. Der braucht sich nicht zu entscheiden es ist schon entschieden. Das Jüdischsein wird in der mütterlichen Linie vererbt....

Gruß
Joseph
We are drowning in information and starving for knowledge.

Miserere Nobis Domine
Beiträge: 1846
Registriert: Samstag 4. April 2009, 22:17

Re: Gehorsam und Unterordnung in der Ehe

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Die Mischehe gilt im Judentum de facto als grösste Sünde. Mir ist es unverständlich, wie man sich da als gläubig bezeichnen kann.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema