ad-fontes hat geschrieben:Bernado hat geschrieben:Es ist unerträglich daß es in der Kirche so viel Übelwollen und sogar Haß gibt, wie das jetzt zu Tage tritt.
Das markiert das unsichtbare, aber gleichwohl reale Schisma innerhalb der Katholischen Kirche.
Kann man sagen, das das, was mal Kirche war, im Begriff ist, zur Hure Babylons zu werden, während die wahre Kirche wieder zur
ecclesia in catacumbas wird?
Ich denke, so kann man das nicht sagen. Das, was Kirche war, bleibt immer Kirche, und mit der Hure Babylons bin ich vorsichtig. Das ist einerseits ein protestantischer Kampfbegriff, und hat andererseits eschatologischen Bezug. Und niemand von uns weiß, wie weit die Geduld Gottes reicht.
Der gegenwärtige Zustand der Kirche ist ja auch historisch nichts Neues. Zwietracht und Spaltung gab es schon zur Zeit der Apostel, und das Verhältnis zur weltlichen Macht war immer zwiespältig und von gegenseitigen Instrumentalisierungsversuchen gekennzeichnet. Die Bischöfe waren zu jeder Zeit bevorzugtes Angriffsziel des Bösen - schon der hl. Chrysostomus sah den Boden der Hölle mit Bischofsschädeln gepflastert. Die Kirche gehört zwar ihrer Natur und ihrem Wesen nach zur Übernatur - ihre sterblichen und kämpfenden Mitglieder jedoch nicht. Das wußten eigentlich auch immer alle.
Daß ganze Provinzen der Kirche in Spaltung fallen oder vom Feind übernommen werden, ist Teil ihres menschlichen Elements. Die Päpste konnten sich bisher stets der besonderen Amtsgnade und Leitung durch den hl. Geist sicher sein. Selbst die verweltlichsten und korruptesten Renaissance-Prinzen auf dem päpstlichen Thron haben keine Irrlehren gepredigt und ihnen auch nicht zugestimmt. Wenn die Kirche - in welcher Form auch immer - zurück muß in die Katakomben, wird das mit dem Nachfolger Petri geschehen und nicht gegen ihn.