Die Causa Walter Mixa

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iustus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von iustus »

Sempre hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist leicht erklärt: In Papst Benedikts Denken gibt es einen "Störfaktor", den es im Denken der Erztradis nicht gibt. Daher erscheint ihnen dies als "Schizophrenie": Papst Benedikt liebt die Kirche und die Menschen in ihr, sogar in ihrer real existierenden Form.
Jüngst hat er die Kirche und die Menschen in ihr in unzulässiger Weise angegriffen und mehr seine Liebe zur Welt und den Menschen in ihr zum Ausdruck gebracht.
Du wirst sicher, ggf. später, noch den Wortlaut finden und hier posten, damit wir sehen können, ob Du recht hast.

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Linus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Linus »

Sempre hat geschrieben: Was z.Zt. besonders auffällt (aber schon länger eben so ist): Der hl. Vater verteidigt mit Worten die Tradition, lehnt aber die Kirche, die immer den modernen, revolutionären Freimaurergeist der Welt scharf verurteilt hat, schlichtweg ab. Er ist in die sogenannten Menschenrechte verliebt und hasst den Syllabus Errorum, tut aber so, als verteidige er eine Kontinuität.
Ganz und gar nicht. Er verwendet Worte, die die Welt verstehen kann, um klug die Herzen zur Umkehr zu bewegen, denn die Kirche braucht Re-Formation, nicht Revolution, das brächte die Kirche um.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist leicht erklärt: In Papst Benedikts Denken gibt es einen "Störfaktor", den es im Denken der Erztradis nicht gibt. Daher erscheint ihnen dies als "Schizophrenie": Papst Benedikt liebt die Kirche und die Menschen in ihr, sogar in ihrer real existierenden Form.
Das sollte man deutlich hervorheben. Benedikt XVI. kennt vor allem den wirklichen Zustand der Kirche. Er weiss, dass deutlichere Schritte - egal in welche Richtung - ziemlich kontraproduktiv sind, da ein Großteil der Katholiken nicht mehr richtig katholisch katechetisiert wurde. Ein klarer Schwenk zum Traditionalismus würde nicht nur die Liberalen vergrätzen, sondern auch das gutwillige Fußvolk über die Maßen irritieren. Gleichzeitig muss der Heilige Vater die nachkonziliaren Mißstände abstellen, ohne das Konzil selber anzugreifen, wozu er im eigenen Amtsverständnis nicht die Autorität hat.
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cantus planus
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Sempre hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist leicht erklärt: In Papst Benedikts Denken gibt es einen "Störfaktor", den es im Denken der Erztradis nicht gibt. Daher erscheint ihnen dies als "Schizophrenie": Papst Benedikt liebt die Kirche und die Menschen in ihr, sogar in ihrer real existierenden Form.
Jüngst hat er die Kirche und die Menschen in ihr in unzulässiger Weise angegriffen und mehr seine Liebe zur Welt und den Menschen in ihr zum Ausdruck gebracht.

Gruß
Sempre
Wo bitte soll er was gesagt haben? :hae?:
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Sempre
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Sempre »

iustus hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist leicht erklärt: In Papst Benedikts Denken gibt es einen "Störfaktor", den es im Denken der Erztradis nicht gibt. Daher erscheint ihnen dies als "Schizophrenie": Papst Benedikt liebt die Kirche und die Menschen in ihr, sogar in ihrer real existierenden Form.
Jüngst hat er die Kirche und die Menschen in ihr in unzulässiger Weise angegriffen und mehr seine Liebe zur Welt und den Menschen in ihr zum Ausdruck gebracht.
Du wirst sicher, ggf. später, noch den Wortlaut finden und hier posten, damit wir sehen können, ob Du recht hast.
Contra Glieder der Kirche siehe hier. Anbiederung an die Welt siehe hier.

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Raphael

Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Raphael »

Sempre hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Bischof Williamson hat es prägnant gesagt: Sein Denken ist schizophren.
Im Denken des Papstes kennt sich Richard Williamson so schlecht aus wie in den Gaskammern von Auschwitz!
Ablenkung auf das Holo- :kotz: -Thema!
Das ist keine Ablenkung, sondern eine Schilderung der geistigen Verfassung, in der sich Richard Williamson - wenn man seine öffentlich zugänglichen Statements zugrundelegt - offenbar befindet.
Sempre hat geschrieben:Hast Du auch Argumente zur Sache?
Selbstverständlich und die sind auch in verschiedenen Beiträgen in diesem und dem Vorgänger-Thread nachlesbar.

Deiner Argumentation zufolge möchtest Du den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Eine ungeeignete Maßnahme ...........
Sempre hat geschrieben:Verteidigte der Heilige Vater gerade in Portugal etwa nicht die Verbrüderung mit der Welt, die von den Päpsten vor dem Vaticanum II verurteilt wurde?

Gerade der Papst betont den Wert der gottgegebenen Vernunft in dieser reichlich unüberschaubaren Welt. Damit sollte ein logisch geprägter Mensch wie Du eigentlich keine Probleme haben.
Nichtsdestoweniger reicht die durch die Logik geregelte Vernunft beim Verständnis dieser Welt nicht aus. Diesen Kernsatz der christlichen Botschaft solltest Du schon begriffen haben!
Sempre hat geschrieben:Zur Sache, Bubi!
:doktor:

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Sempre
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Sempre »

Raphael hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Ablenkung auf das Holo- :kotz: -Thema!
Das ist keine Ablenkung, sondern eine Schilderung der geistigen Verfassung, in der sich Richard Williamson - wenn man seine öffentlich zugänglichen Statements zugrundelegt - offenbar befindet.
Zünd halt ein paar Weihrauchkörner an, dann beruhigst Du Dich wieder.

Raphael hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Hast Du auch Argumente zur Sache?
Selbstverständlich und die sind auch in verschiedenen Beiträgen in diesem und dem Vorgänger-Thread nachlesbar.
Von Dir zum Papst und dieser Sache? Wo?

Raphael hat geschrieben:Deiner Argumentation zufolge möchtest Du den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Eine ungeeignete Maßnahme ...........
Ich habe lediglich ein Problem geschildert und keine Lösung. Ich verstehe diesen Kommentar nicht.

Raphael hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Verteidigte der Heilige Vater gerade in Portugal etwa nicht die Verbrüderung mit der Welt, die von den Päpsten vor dem Vaticanum II verurteilt wurde?
Gerade der Papst betont den Wert der gottgegebenen Vernunft in dieser reichlich unüberschaubaren Welt. Damit sollte ein logisch geprägter Mensch wie Du eigentlich keine Probleme haben.
Er verteidigt die laizistische Ideologie der Freimaurer in Portugal. Meinst Du er verwechselt Vernunft mit solcherlei Ideologie?

Raphael hat geschrieben:Nichtsdestoweniger reicht die durch die Logik geregelte Vernunft beim Verständnis dieser Welt nicht aus. Diesen Kernsatz der christlichen Botschaft solltest Du schon begriffen haben!
:hae?:

Gruß
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Raphael

Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Raphael »

Sempre hat geschrieben:Zünd halt ein paar Weihrauchkörner an, dann beruhigst Du Dich wieder.
Unruhig bist Du geworden, weil Du Dich von einem wie Richard Williamson gegen den Papst aufhetzen läßt!
Sempre hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Hast Du auch Argumente zur Sache?
Selbstverständlich und die sind auch in verschiedenen Beiträgen in diesem und dem Vorgänger-Thread nachlesbar.
Von Dir zum Papst und dieser Sache? Wo?
Das Spiel der Welt wird doch von Dir gespielt, wenn Du den Mißbrauchsskandal zum Anlaß für ungerechtfertigte Attacken auf den Papst nimmst.
Sempre hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Deiner Argumentation zufolge möchtest Du den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Eine ungeeignete Maßnahme ...........
Ich habe lediglich ein Problem geschildert und keine Lösung. Ich verstehe diesen Kommentar nicht.
Diesen Kommentar nicht und anderes ............
Sempre hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Verteidigte der Heilige Vater gerade in Portugal etwa nicht die Verbrüderung mit der Welt, die von den Päpsten vor dem Vaticanum II verurteilt wurde?
Gerade der Papst betont den Wert der gottgegebenen Vernunft in dieser reichlich unüberschaubaren Welt. Damit sollte ein logisch geprägter Mensch wie Du eigentlich keine Probleme haben.
Er verteidigt die laizistische Ideologie der Freimaurer in Portugal. Meinst Du er verwechselt Vernunft mit solcherlei Ideologie?
Eine Verteidigung der laizistischen Ideologie der Freimaurer ist seinen Worten nicht zu entnehmen, sondern Respekt und Höflichkeit vor dem Land Portugal und seinen Bewohnern, die ihn mit offenen Armen und viel Freude empfangen haben.

Der Papst ist kein Girolamo Savonarola, auch wenn Du Dir selbiges wünschen würdest.
Sempre hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Nichtsdestoweniger reicht die durch die Logik geregelte Vernunft beim Verständnis dieser Welt nicht aus. Diesen Kernsatz der christlichen Botschaft solltest Du schon begriffen haben!
:hae?:

Gruß
Sempre
Selbst wenn der Mensch Gott mithilfe der natürlichen Vernunft erkennen kann (Vaticanum I), ist dies erst der Einstieg in die von Gott offenbarte Weisheit. Erkennen ist erst ein Anfang ................

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Quasinix
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Quasinix »

Unruhig bist Du geworden, weil Du Dich von einem wie Richard Williamson gegen den Papst aufhetzen läßt!
Es gibt bei all dem vielen Lobenswerten an unserem Heiligen Vater halt auch einige Äußerungen und Handlungen, die nicht ohne weiteres in Übereinstimmung mit den entsprechenden Aussagen und Handlungen seiner vorkonziliaren Vorgänger gebracht werden können. Wer darauf hinweist, verdammt weder den Papst in Bausch und Bogen noch läßt er sich von anderen gegen ihn aufhetzen. Besonders traurig ist in diesem Zusammenhang die Verwendung der Williamson-NS-Keule - selbst wenn RW ein zu 100% schlechter Mensch wäre (conj. irr.), wären dadurch nicht alle seine Aussagen automatisch falsch. Mich mußte z.B. niemand "aufhetzen", um den Korankuß JP2s nicht so toll zu finden, umgekehrt halte ich ihn deswegen auch nicht für den schlechtesten Papst aller Zeiten, nur weil ich diese Handlung kritisiere oder vergesse darüber das Positive seines Pontifikats. Hier wäre eine differenzierte Betrachtung der Sichtweise von Mitdiskutanten nur gerecht.

Die Unterscheidung zwischen einer "sündigen Kirche", die es nicht geben kann, und einer selbst makellos reinen Braut Christi, der auf Erden jedoch auch sündige Menschen als Glieder angehören, fällt der Welt heute schwerer denn je, daher sind entsprechende Äußerungen oder Entschuldigungen leicht fehlinterpretierbar. Wir hier verstehen vieles richtig, was andere ohne diesen Hintergrund unabsichtlich oder böswillig falsch verstehen können (a la "die Kirche hat Schuld auf sich geladen").
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taddeo
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von taddeo »

Quasinix hat geschrieben:Die Unterscheidung zwischen einer "sündigen Kirche", die es nicht geben kann, und einer selbst makellos reinen Braut Christi, der auf Erden jedoch auch sündige Menschen als Glieder angehören, fällt der Welt heute schwerer denn je, daher sind entsprechende Äußerungen oder Entschuldigungen leicht fehlinterpretierbar. Wir hier verstehen vieles richtig, was andere ohne diesen Hintergrund unabsichtlich oder böswillig falsch verstehen können (a la "die Kirche hat Schuld auf sich geladen").
Im Grunde operieren aber alle Seiten mit diesem Begriff der "sündigen Kirche". Diese Sichtweise setzt voraus, daß nicht nur die einzelnen Glieder der Kirche als Individuen sündigen können, sondern daß es in der Kirche, so wie sie verfaßt ist, quasi "sündhafte Strukturen" gibt, die aus sich selbst heraus schlecht sind und deshalb nur Schlechtes hervorbringen können.

Ob nun die "Modernisten" die "verkrusteten Machtstrukturen" so verstehen oder auf der anderen Seite die "Tradis" etwa die Kollegialität der Bischöfe oder gleich das ganze II. Vaticanum, ist völlig egal - beide gehen davon aus, daß "die Kirche" nicht nur heilig, sondern auch sündhaft ist, und zwar aus sich selbst heraus. Falsch ist die Sicht der einen wie der anderen.

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ar26
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von ar26 »

@ siempre
Benedikt XVI. verteidigt das Konkordat des Vatikan mit dem Estado Novo. Vermutlich hat das auch den Geist der Freimaurerei geatmet.
Zuletzt geändert von ar26 am Donnerstag 13. Mai 2010, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Gamaliel
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Gamaliel »

taddeo hat geschrieben:Ob nun die "Modernisten" die "verkrusteten Machtstrukturen" so verstehen oder auf der anderen Seite die "Tradis" etwa die Kollegialität der Bischöfe oder gleich das ganze II. Vaticanum, ist völlig egal - beide gehen davon aus, daß "die Kirche" nicht nur heilig, sondern auch sündhaft ist, und zwar aus sich selbst heraus. Falsch ist die Sicht der einen wie der anderen.
Ich bitte Dich wieder einmal einen Beleg für Deine Thesen beizubringen. Welche "Tradis" gehen davon aus, daß die Kirche aus sich selbst heraus sündhaft ist? (Zitate oder Referenzen bitte)

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Quasinix
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Quasinix »

Ob nun die "Modernisten" die "verkrusteten Machtstrukturen" so verstehen oder auf der anderen Seite die "Tradis" etwa die Kollegialität der Bischöfe oder gleich das ganze II. Vaticanum, ist völlig egal - beide gehen davon aus, daß "die Kirche" nicht nur heilig, sondern auch sündhaft ist, und zwar aus sich selbst heraus. Falsch ist die Sicht der einen wie der anderen.
Kritisiert werden können und müssen z.B. die aktuellen Äußerungen von Marx, Müller, Schick, Schönborn & Co. - wer diese ob ihrer nicht mit der Lehre der Kirche konformen Äußerungen und Handlungen kritisiert, kritisiert immer diese Aussagen und Handlungen und unter Berücksichtigung der christlichen Nächstenliebe auch die handelnde Person, wirft deren persönliche Untaten jedoch nicht der Kirche vor! Im Gegenteil, die Liebe zur Kirche und zu ihrem Stifter ist für die "Tradis" die Triebfeder zu dieser Kritik!
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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben: Ein klarer Schwenk zum Traditionalismus würde nicht nur die Liberalen vergrätzen, sondern auch das gutwillige Fußvolk über die Maßen irritieren.
Begrenzte Zustimmung. Die Katechese liegt in so vielen Ländern so darnieder, daß schon die Äußerung genuin christlicher Gedanken (z.B. Dreifaltigkeit) vielerorts auf Unverständnis und Ablehnung stößt. Dabei bewenden lassen kann und will esd der Papst freilich nicht.
cp hat geschrieben: Gleichzeitig muss der Heilige Vater die nachkonziliaren Mißstände abstellen, ohne das Konzil selber anzugreifen, wozu er im eigenen Amtsverständnis nicht die Autorität hat.
Das Konzil "angreifen" wird er sicher nicht - aber daß es Konzilien gab, die mehr schädliche als positive Auswirkungen hatten, ist Joseph Ratzinger durchaus bewußt. Daß die Rezeption des 2. Vatikanums eine Geschichte der Irrungen ist, hat er auch oft genug gesagt. Er sieht sich aber erstens in der üblen Lage eines "Königs ohne Land" und ist sich zweitens ohl mehr als mancher "Tradi" bewußt, daß einige der Rezepte des 17. - 19. Jh. tatsächlich nicht mehr greifen - die zur Korrektur entwickelten freilich auch nicht.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich bitte dringlich darum, sich eng am roten Faden des Themas zu orientieren, welches ohnehin schon – nicht unsretwegen, sondern durch die Campagne der Hetzer – arg ausgeweitet ist.

Für eine „Anbiederung“ des Heiligen Vaters an den Zeitgeist, die Freimaurer oder dergleichen in seiner portugiesischen Rede kann ich keinerlei Anhalt erkennen; aber das gehört auch nicht hierher.

Ich halte aber entschieden daran fest, daß es ganz verkehrt ist, „dem Sünder“ die Verantwortung für Verfolgungen aufzuladen. Dem Sünder, also dir und mir – nicht bloß irgendeinem zu Recht oder nicht öffentlich angeprangerten – muß der Ruf zu Umkehr und Buße gelten, ebenso aber Trost und Verheißung göttlichen Erbarmens.

Der Auftrag, die Brüder zu stärken, bedeutet: den Sünder zu stärken. Immer. Und keinesfalls: ihn vor sich selber, vor den Brüdern oder gar vor der Welt zum Sündenbock zu stempeln.
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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

taddeo hat geschrieben:Im Grunde operieren aber alle Seiten mit diesem Begriff der "sündigen Kirche". Diese Sichtweise setzt voraus, daß nicht nur die einzelnen Glieder der Kirche als Individuen sündigen können, sondern daß es in der Kirche, so wie sie verfaßt ist, quasi "sündhafte Strukturen" gibt, die aus sich selbst heraus schlecht sind und deshalb nur Schlechtes hervorbringen können.
Das kann ich so nicht sehen. Die traditionelle Kritik an der Entwicklung der Kirche nach dem VII sieht weniger "die Kirche" als Subjekt verfehlten Handelns, sondern sie konstgatiert einen "Einbruch der Welt" in die Kirche und einen daraus resultierenden Kampf in der Kirche - das entspricht voll dem herkömmlichen Verständnis vom Wesen der kämpfenden Kirche.

Dagegen impliziert manche populäre Wendung von der "sündigen Kirche" - Papst Benedikt sagt das so nie - , daß die Kirche selbst als Subjekt sündigen können und fällt damit vom Glauben daran ab, daß die Kirche von ihrem Wesen her Christus in der Welt ist.

Eine andere Variante dieses Abfalls besteht darin, zu behaupten, das, was wir als Kirche sehen und erfahren, sei im Streit mit dem Fürsten dieser Welt bereits unterlegen oder habe die Seiten gewechselt, und die "wahre Kirche" existiere nur noch in irgend welchen verborgenen Winkeln, die sich dann jeder nach Gusto selbst ausmalt - bis hin zum Extremfall der Garagenpäpste.

Diese Stimmen scheinen mir hier in den letzten Monaten tatsächlich lauter geworden zu sein. Das hat möglichweise auch etwas damit zu tun, daß hier doch relativ viele Internet-bewußte Leute aufeinandertreffen, die sehr viele Informationen erfdahren und miteinander verknüpfen, die den Normal-Bürger ebenso wie den Normal-Christen trotz allen Medienrummels so nicht erreichen. Da muß man also auch ein wenig aufpassen die eigene Panik nicht zu verallgemeinern.
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

Robert, Du hattest den Papst selbst so zitiert:
… heute sehen wir es auf wahrhaft erschreckende Weise: Die größte Verfolgung der Kirche kommt nicht von den äußeren Feinden, sondern erwächst aus der Sünde in der Kirche.
Er spricht also von der "Sünde in der Kirche" - nicht von "Sündern". M. E. meint er damit - und sagt es auch - das, was ich oben als "Einbruch der Welt in die Kirche" bezeichnet habe. Und es hieße seine manchmal um drei Ecken gehende Ausdrucksweise zu flach auszulegen, wenn man meint, mit der "Sünde in der Kirche" meint er nur den Missbrauch oder die Neigung, ihn unter den Teppich zu kehren. alles, was er je geschrieben hat, deutet darauf hin, daß er mit der "Sünde in der Kirche" auch die Erscheinung meint, daß "die Sünde" ganz allgemein in der Kirche nicht mehr mit der Entschiedenheit angesprochen und verurteilt wird, die Gottes Gebot verlangt. Und das ist in der Tat für alle Aufforderung zur Gewissenserforschung und zur Umkehr.
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Robert Ketelhohn
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von incarnata »

Das Stichwort ,das in allen öffentlichen Diskussionen tabu ist heisst "Keuschheit"; damit hat er völlig recht.
Alle Christen ,ob hetero-oder homosexuell veranlagt sind zur Keuschheit aufgerufen;Dies betrifft alle,die nicht in einer Ehe leben-und auch das Eheleben sollte keusch;dh. unter Achtung der Gesamtpersönlichkeit des
Partners und nicht primär triebgetrieben laufen.Priester und Ordensleute leben keusch,da sie sich einer grösseren Liebe übergeben haben,als je ein Mensch aufbringen kann.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Libertas Ecclesiae
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Was schreibt Herr Deckers da wieder für einen Unsinn?
In den Reihen der Justiz wie in der Kirche waren die Vorhaltungen gegen Mixa unter anderem deswegen nicht abgetan worden, weil es in den Bistümern Augsburg und Eichstätt Geistliche gibt, denen sich Stadtpfarrer Mixa unsittlich genähert haben soll. Entsprechende Aussagen der damals noch angehenden Priester befinden sich in dem Dossier, das Papst Benedikt XVI. vorlag, als er über den Rücktritt Mixas entschied.
Quelle: http://www.faz.net/s/RubC4DEC11C81429 ... ntent.html

Soso. Es soll also Geistliche geben, denen sich Mixa unsittlich genähert haben soll. Woher will Herr Deckers das wissen? Und von welchem Dossier redet Herr Deckers da? Und wer hat dieses Dossier, falls es denn existiert, aufgrund welcher konkreten Anhaltspunkte verfasst?

Es ist schier unglaublich! Der Missbrauchsvorwurf gegen Mixa hat sich aufgelöst wie eine Luftblase, und Herr Deckers muss noch einmal nachtreten und sich irgendeinen Blödsinn zusammenklauben.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Gamaliel
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Gamaliel »

Ein guter Kommentar des österr. Publizisten Andreas Unterberger:

Daraus:
In Deutschland hatte ein rund 40-jähriger Mann vor Jahrzehnten Geschlechtsverkehr mit einer 15-Jährigen. Das ist ungefähr so relevant wie das berühmte umfallende Fahrrad in China. Trotzdem wird dieses Faktum nun international berichtet. Überschrift: “Missbrauch”. Denn der Mann war und ist katholischer Priester.

[...]

Die Kirche reagiert derzeit in jedem dieser Fälle panisch – [...] Jeder ihrer Priester wird offenbar sofort amtsenthoben, wenn irgendwer das Wort “Missbrauch” ausspricht. Und der nervenschwache Wiener Kardinal macht sogar die ganze Kirche zu Mittätern, so als ob diese in ihren Geboten irgendwo die Zeile stehen hätte: “Du sollst heftig Missbrauch treiben.”

Das alles ist eine recht effiziente Methode, die Kirche noch rascher ihres Personals zu entblößen als alle bisher in der Geschichte angewandten Methoden.

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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Unbedingt lesen:

http://www.welt.de/vermischtes/article7 ... pruch.html
In der Tat - sehr gut gerade jetzt.

Ich habe nur einen Einwand, der geht aber nicht gegen Pater A., sondern gegen Badde bzw. die Redaktion, die vermutlich darauf bestanden hat, den Begriff "schwul" in diesen Artikel zu packen.

Pater A. ist natürlich nicht "schwul", so wie man diesen Begriff inzwischen eindeutig versteht. Er lebt seine "sexualle Orientierung" nicht aus, würde es als sündhaft betrachten, das zu tun, und lehnt den sog. "gay lifestyle" strikt ab.

Seine "sexuelle Orientierung" richtet sich aufs eigene Geschlecht - die praktischen Amerikaner haben dafür den Begriff "Same Sex Attraction" (SSA) als Gegenbegriff zu "gay" erfunden - aber da er sich als Christ und Priester (in dieser Reihenfolge) zu einem Leben in Keuschheit aufgerufen sieht, lebt er diese "Orientierung" nicht aus. Sehr bemerkenswert finde ich übrigens seine Andeutung, daß eine wahrgenommene und "ausgelebte" Berufung zum Priestertum es homosexuell orientierten Männern erleichtern kann, nach den Geboten Gottes zu leben.
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Soso. Es soll also Geistliche geben, denen sich Mixa unsittlich genähert haben soll. Woher will Herr Deckers das wissen? Und von welchem Dossier redet Herr Deckers da? Und wer hat dieses Dossier, falls es denn existiert, aufgrund welcher konkreten Anhaltspunkte verfasst?
Nunh - das anlegen von Dossiers ist Handwerk von Journalisten - und ob seine Kontakte in der DBK ihn dazu "ermuntert" oder ob er ihnen sein Material angedient hat, ist wenig interessant. Tatsache ist jedenfalls, daß Deckers von Anfang an geraunt hat, es gäbe da noch mehr und schlimmeres als Ohrfeigen aus der Eichstätter Zeit - und daß er, obwohl man fieberhaftes Durchwühlen der Gerüchteküche unterstellen kann, offenbar immer noch nichts in der Hand hat, was man vorlegen könnte.

Ich habe es in diesem Zusammenhang schon mal gesagt, und wiederhole es gerne: "Männergesellschaften" wie Knabeninternate, Kadettenanstalten oder auch Priesterseminare (die Übergänge waren da schon immer fließend) sind Klatsch- und Tratschmärkte, daß jeder Gänsestall vor Neid verstummen möchte. Und Gerüchte über sexuelle Neigungen oder gar Praktiken von Insassen sind absoluter Spitzenreiter aller entsprechenden Hitparaden - das gilt für frühpubertierende ebenso wie für Spätpubertäre.

Um mal eine absolut unbeweisbare Vermutung auszusprechen: Es dürfte sehr, sehr wenige Priester geben, über die man bei tiefen Recherchen unter ehemaligen Internats- oder Seminarskameraden nicht hören könnte, daß es da einmal ein Gerücht gegeben habe....
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Bernado hat geschrieben:Nunh - das anlegen von Dossiers ist Handwerk von Journalisten - und ob seine Kontakte in der DBK ihn dazu "ermuntert" oder ob er ihnen sein Material angedient hat, ist wenig interessant. Tatsache ist jedenfalls, daß Deckers von Anfang an geraunt hat, es gäbe da noch mehr und schlimmeres als Ohrfeigen aus der Eichstätter Zeit - und daß er, obwohl man fieberhaftes Durchwühlen der Gerüchteküche unterstellen kann, offenbar immer noch nichts in der Hand hat, was man vorlegen könnte.
Aber immerhin soll dieses Dossier dem Papst vorgelegen und die Rücktrittsannahme Mixas beschleunigt haben. Es geht in diesem Zusammenhang auch nicht nur um Herrn Deckers, sondern um die Herren Exzellenzen Zollitsch, Marx und Losinger, die damit in Rom vorstellig geworden sind. Da würde ich mir jetzt schon einmal eine (erz)bischöfliche Erklärung wünschen.
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von cantus planus »

Das war's:
Augsburg (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat ihre Vorermittlungen gegen den zurückgetretenen Augsburger Bischof Walter Mixa eingestellt. Ein Tatnachweis hinsichtlich eines sexuellen Missbrauchs sei nicht zu führen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter der dpa. Die «Augsburger Allgemeine» berichtete ebenfalls über die Einstellung der Vorermittlungen.
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Beitrag von Niels »

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"+++EILMELDUNG: STAATSANWALTSCHAFT STELLT ERMITTLUNGEN GEGEN MIXA EIN+++"
http://www.welt.de/vermischtes/article7 ... tellt.html
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Christine100
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Christine100 »

Wünschenswert wäre jetzt, wenn die Zeitungen auf ihren Titelseiten der Einstellung der Ermittlungen gegen Bischof Mixa dieselbe große Beachtung zuteil werden ließen wie dem Vorwurf des Missbrauchs.
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Marion
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Marion »

Ich glaub zwar nicht, daß die Medienfritzen nun unsere Freunde sind, aber wer weiß, vielleicht räumen sie ja mal ordentlich in unserer Kirche auf.
Die Kirche selber macht es ja nicht.
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taddeo
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von taddeo »

Christine100 hat geschrieben:Wünschenswert wäre jetzt, wenn die Zeitungen auf ihren Titelseiten der Einstellung der Ermittlungen gegen Bischof Mixa dieselbe große Beachtung zuteil werden ließen wie dem Vorwurf des Missbrauchs.
Gerade läuft die Pressekonferenz des "Sonderermittlers" zu den Prügel- und Veruntreuungsvorwürfen gegen Bischof Mixa. Nach dem, was gerade im Radio drüber gekommen ist, dürfte der Inhalt dieser Aussagen die Einstellung des Verfahrens leicht übertünchen. Warten wir mal ab, bis man dazu was Konkretes in den Zeitungen findet.

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Bernado
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Bernado »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Aber immerhin soll dieses Dossier dem Papst vorgelegen und die Rücktrittsannahme Mixas beschleunigt haben. Es geht in diesem Zusammenhang auch nicht nur um Herrn Deckers, sondern um die Herren Exzellenzen Zollitsch, Marx und Losinger, die damit in Rom vorstellig geworden sind. Da würde ich mir jetzt schon einmal eine (erz)bischöfliche Erklärung wünschen.
Auf die wirst Du lange warten können - und erst recht, wo jetzt die Staatsanwaltschaft, der ja wohl die "härteren" Verdächtigungen aus diesem Dossier vorgelegen haben, darin nichts gefunden hat, was ein Ermittlungsverfahren rechtfertigte.

Ich rechne übrigens nicht damit, daß es um Bischof Mixa jetzt ruhiger wird. Ein paar Exzellenzen haben sich mächtig weit aus dem Fenster gehängt, um ihm etwas anzuhängen - das werden sie kaum auf sich beruhen lassen. Es ist mit weiteren Ausgrabungen zu rechnen - vorzugsweise von Gegenständen aus einer Zeit, zu der schon aus Verjährungsgründen keine Ermittlungen mehr möglich sind. Dann kann man der Presse zuspielen - und sie wird es auch schreiben - daß neue Vorwürfe aufgetaucht sind, die aber leider wegen der Verjährungsfristen usw. blablabla.

Ich habe jetzt mal einen Wecker gestellt, um zu sehen, wie lange die offiziellen Websites der Katholischen Kirche (katholisch.de und dbk.de) brauchen, um die Meldung aus Ingolstadt aufzunehmen. Ich rechne mal kirchentags- und wochenendbedingt nicht vor Dienstag.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Niels
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von Niels »

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HeGe
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Re: Mißbrauchsvorwürfe: Kein Ende der Debatte

Beitrag von HeGe »

cantus planus hat geschrieben:Das war's:
Augsburg (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat ihre Vorermittlungen gegen den zurückgetretenen Augsburger Bischof Walter Mixa eingestellt. Ein Tatnachweis hinsichtlich eines sexuellen Missbrauchs sei nicht zu führen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walter der dpa. Die «Augsburger Allgemeine» berichtete ebenfalls über die Einstellung der Vorermittlungen.
Ich zitiere in diesem Zusammenhang gerne noch einmal Kardinal Lehmann, nur so zur Erinnerung:
Spiegel Online hat geschrieben:[...]Der frühere Vorsitzende der Bischofskonferenz Kardinal Lehmann ist erleichtert - und gesteht, schon früher von Gerüchten über Mixas Lebenswandel gehört zu haben.[...]

[...]Es gebe leider immer wieder Menschen, die ihren Aufgaben in der Kirche nicht genügten.[...]

[...]Er selbst müsse gestehen, von Gerüchten über Mixas Lebenswandel gehört zu haben,[...]

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 97,.html
Weitere Kommentare, die ich nachher beichten gehen müsste, spare ich mir lieber.
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