Nachrichten aus der Weltkirche II

[holzi]

Dieses "aufgeklärte, sich auf die Menschenrechte berufende Europa" ist doch seit zwei Jahrhunderten selber der hauptsächliche und bösartigste Christenverfolger.

Woran machst du das fest? Die Christenverfolgung in Saudi-Arabien, im damaligen Sowjetrussland, in Kamputschea usw. -- war und ist sie weniger bösartig?

In gewisser Weise sind die von Dir genannten Verfolgungen in der Tat weniger bösartig: sie sind bzw. waren offene und ehrliche Christenverfolgungen. Die sich jetzt anbahnende ist eine Verfolgung, die unter dem Deckmantel der Toleranz vom Mainstream unliebsam abweichende Christen unnachgiebig verfolgt.

[Christ86]

USA: Klage zurückgezogen

Drei Männer haben in Kentucky eine Klage gegen den Vatikan wegen Verwicklung in Missbrauchsskandale zurückgezogen.[...]

Quelle: http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=414428

Neue US-Missbrauchsklage gegen den Vatikan

Washington, 19.8.1 (Kipa) Sieben mutmassliche Missbrauchsopfer aus der US-Diözese Oakland haben gegen den Vatikan Klage wegen Vertuschung sexuellen Missbrauchs eingereicht. Die Diözese habe sich nicht ausreichend um die Suspendierung eines Priesters gekümmert und die Eltern nicht rechtzeitig gewarnt, zitierten US-Medien aus den Anklageschriften.

Weiterlesen: http://www.kipa-apic.ch/?na=,,,,d&k ... w=b8RHMDbn

[Gamaliel]

@Christ86

siehe auch da: viewtopic.php?p=426106#p426106

[Christ86]

@Christ86

siehe auch da: viewtopic.php?p=426106#p426106

Danke

[Gamaliel]

Einige brauchbare Aussagen des neuen Präfekten der Bischofskongregation. (Kard. Ouellet wurde in den letzten Tagen auch von mehreren Seiten öffentlich in Kanada attackiert - darunter sowohl von einem Bischof, wie auch von einem Priester - wegen seiner zu konservativen Einstellung.):

Ouellet: We Need Bishops With ‘Spiritual Discernment’ over ‘Political Calculation’

Daraus:

But in the recent interview, Ouellet said that in addition to fearlessly preaching the teachings of the Church, bishops must embrace them deeply. “Then you have the power of conviction,” he said.

“If you state it only formally and in the end you do not really want to see it applied because you don’t believe that it is possible that people accept it, you are in trouble for the transmission of the message,” he added.
[..]
“We need intellectuals for that, theologians, philosophers, Christians who really believe in the Gospel and share the doctrine of the Church on moral questions,” he said. “We have suffered from this mentality of dissent” that is “still dominating the intelligentsia.”

“There is no real discipleship there, real discipleship,” he added. “The discipleship that is emerging is from those who believe and who really love the Church.”

(Hervorhebungen von mir)

[Gamaliel]

Wie ich gerade sehe, gibt es zu meinem vorigen Beitrag bzw. dem Zitat darin inzwischen eine deutsche Übersetzung auf kath.net.

[civilisation]

Streit um Roma-Politik
Priester betet für Sarkozy-Herzinfarkt
http://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 42,.html

Aus Empörung über die umstrittene Massenausweisung von Roma aus Frankreich hat ein Priester aus Lille Präsident Nicolas Sarkozy den Tod gewünscht. "Ich bitte um Vergebung, doch ich bete dafür, dass Sarkozy einen Herzinfarkt bekommt", sagte der katholische Priester. "Ich weiß nicht mehr weiter - mir ist klar, dass das nicht okay ist", sagte Bruder Arthur am Sonntag vor Journalisten.

Der 71-jährige Priester hatte sich der Hilfe für die Roma gewidmet und sprach von einem regelrechten Feldzug, der seit drei Monaten gegen sie geführt werde. Aus Protest habe er daher den nationalen Verdienstorden, der ihm vor vier Jahren verliehen worden sei, an Innenminister Brice Hortefeux zurückgeschickt.

[Gamaliel]

Streit um Roma-Politik
Priester betet für Sarkozy-Herzinfarkt
http://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 42,.html

Derartiges kann per se im Interesse des Nächsten (also hier der Zigeuner) erlaubt sein. Daß dies für die Medien ein gefundenes Fressen ist, zumal es hier um einen Staatspräsidenten geht, ist aber nicht verwunderlich.

Verwunderlich ist allerdings für mich (als jemand, der mit der speziellen Situation vor Ort nicht vertraut ist), wie sehr sich die Kirche in dieser Frage ins Zeug legt. Sogar der Papst hat sich heute dazu geäußert:

Benedikt XVI. mahnt Franzosen zu Toleranz

Daraus:

Papst Benedikt XVI. hat die Franzosen gemahnt, Menschen in ihrer "legitimen Unterschiedlichkeit" anzunehmen. In seinem französischen Grußwort nach dem Angelusgebet am Sonntag in Castelgandolfo sprach er zwar die umstrittenen Ausweisungen von Roma nicht direkt an, betonte aber, Jesus sei gekommen, Menschen aller Nationen und Sprachen zu versammeln. Die Eltern rief er auf, ihre Kinder im Geist "universeller Brüderlichkeit" zu erziehen.

(Früher oblag es Katholiken übrigens ihre Kinder zu "christlicher Nächstenliebe" zu erziehen.)

[Niels]

Die Eltern rief er auf, ihre Kinder im Geist "universeller Brüderlichkeit" zu erziehen.

(Früher oblag es Katholiken übrigens ihre Kinder zu "christlicher Nächstenliebe" zu erziehen.)

Der Hl. Vater benutzt unreflektiert jakobinische Floskeln?

[cantus planus]

Unsere Bischöfe benutzen ja seit Jahren unreflektiert den neuen universellen Politsprech.
Unser Heiliger Vater übrigens auch nicht zum ersten Mal. Leider!
Aber wenigstens ist das nur ein Satz aus einem längeren Zusammenhang. Viele Bischöfe reden mittlerweile nur noch so. Das ist viel ärgerlicher.

[Niels]

Unser Heiliger Vater übrigens auch nicht zum ersten Mal. Leider!

Ja, habe inzwischen herumgegoogelt und einige ähnliche Foskeln ausfindig gemacht...
Im Vergleich zu unseren Bischöfen ist das in der Tat harmlos...

[civilisation]

Bilden die Freimaurer nicht auch eine "universelle Bruderschaft"?

[Berolinensis]

Ah, auf die Freimaurer hatte ich schon gewartet. Der Papst beginnt seine Ansprachen übrigens auch gerne mit "liebe Freunde" und mit "Freund" reden sich auch Rotarier an. Ein glasklarer Fall.

[Berolinensis]

Die Kreuzreliquie der Kathedrale von Boston, die Ende Juni gestohlen worden war, ist wiederaufgefunden: http://www.thebostonpilot.com/article.asp?ID=12223 Immerhin hatte die Kathedralpfarrei wöchentliche Bittandachten um Wiederauffindung abgehalten. Ob das in Deutschland auch so wäre?

S. auch hier: http://www.cardinalseansblog.org/21/ ... rue-cross/ (Dort noch zwei andere Sachen, die mir aufgefallen sind: 1. Die Schönstätter nehmen den Nachbau des Originalheiligtums wohl auch nicht mehr so richtig ernst. Das ist ja grauslich. 2. Der Kardinal verweist auf das Mysterienspiel von Elche, das wir hier ja auch schon besprochen hatten.)

[civilisation]

Ah, auf die Freimaurer hatte ich schon gewartet. Der Papst beginnt seine Ansprachen übrigens auch gerne mit "liebe Freunde" und mit "Freund" reden sich auch Rotarier an. Ein glasklarer Fall.

Siehst Du, da hatten wir ja die gleichen Gedanken!


Meine Anmerkung sollte ja auch nur ein wenig "ironisch" sein. Es gibt viel Schlimmeres ...

[Gamaliel]

Die Liebe zum alten Ritus und dem Apostolat kanonisch anerkannter "Tradis" hält sich in Grenzen:

Institute of Christ the King pulls out of Agen

Daraus:

Indeed the Bishop of Agen, Msgr. Herbreteau, has strictly forbidden Canon Téqui, who serves the parish of Agen to celebrate the extraordinary form of the one Roman Rite, from continuing to teach catechism classes which he had been doing successfully with some thirty children. He also places an outrageous restriction on the ministry of the sacraments. On the website of the diocese the ICRSP doesn’t even exist.

[Marion]

Unser Heiliger Vater übrigens auch nicht zum ersten Mal. Leider!

Ja, habe inzwischen herumgegoogelt und einige ähnliche Foskeln ausfindig gemacht...
Im Vergleich zu unseren Bischöfen ist das in der Tat harmlos...

Es ist aber schon schade, daß er nicht deutlich in die andere Richtung zieht und ganz auf solcherlei "Floskeln" verzichtet, bzw sogar darauf aufmerksam macht.
Weil, wenn der Papst so etwas sagt, dann brauch man keinen Bischof mehr darauf aufmerksam machen, daß es falsch ist.

Es ist dann ebenfalls harmlos und irgendwann normal.

[lifestylekatholik]

Weil, wenn der Papst so etwas sagt, dann brauch man keinen Bischof mehr darauf aufmerksam machen, daß es falsch ist.

Nein. Der Papst ist schließlich nicht unfehlbar.

[ad_hoc]

Ich bestreite mal, dass der Papst, wenn er möglicherweise solche "Floskeln" gebraucht wie dies bei Freimaurern üblich ist, bzw. bei Jakobinern üblich war, diese auch im gleichen Sinne verstanden haben will.
So weit kommt es noch, dass bestimmte Redewendungen nur im Sinne bestimmter Gruppierungen gebraucht werden dürfen, bzw. das Verständnis- und/oder Auslegungs-Monopol darauf haben.

Gruß, ad_hoc

[Berolinensis]

Ich bestreite mal, dass der Papst, wenn er möglicherweise solche "Floskeln" gebraucht wie dies bei Freimaurern üblich ist, bzw. bei Jakobinern üblich war, diese auch im gleichen Sinne verstanden haben will.
So weit kommt es noch, dass bestimmte Redewendungen nur im Sinne bestimmter Gruppierungen gebraucht werden dürfen, bzw. das Verständnis- und/oder Auslegungs-Monopol darauf haben.

Gruß, ad_hoc

Eben, darauf hatte ich oben in ironischer Form ja schon hingewiesen, viewtopic.php?p=427288#p427288

[Marion]

Der Papst hat sich darüber schon in sehr jungen Jahren Gedanken gemacht und ein Buch geschrieben.
Er benutzt es also nicht unreflektiert - ganz im Gegenteil
Damals ging es allerdings noch um christliche Brüderlichkeit, nicht um die universelle

Die christliche Brüderlichkeit
http://bilder.buecher.de/zusatz/2/284 ... lese_1.pdf

Der Gedanke der Brüderlichkeit stammt aus
verschiedensten Quellen des abendländischen
Denkens: aus dem Alten Testament, der
griechischen Geisteswelt, den Worten Jesu
und den Briefen des Apostels Paulus, aus dem
Bund des Christlichen mit dem Griechischen
im Werk der Kirchenväter, aus dem
neuen Aufbruch der liberalistischen Ideologie
in der Aufklärung und schließlich auch
aus marxistischen Theorien. Die immer
wiederkehrende Problematik des Begriffs
liegt in der Alternative zwischen einer zu
großen Weite, die das Wort zur Phrase werden
lässt, und einer Einengung, in der das
Ernstnehmen der Brüderlichkeit zu den einen
die Unbrüderlichkeit zu den anderen zur
Folge hat. Die Idee einer christlichen Brüderlichkeit
vermag diese Antithese zu überwinden:
Die christlichen »Brüder« schließen
sich zwar zusammen und setzen eine Grenze,

aber nicht, um unter sich zu sein, sondern
um für die anderen da zu sein. Daraus ergeben
sich nicht nur konkrete Normen christlichen
Verhaltens in der Welt, sondern auch
ein neues Verständnis der Kirche.

[lifestylekatholik]

Ich verstehe die Akribie nicht, mit der kleine Fetzchen aus Äußerungen des hl. Vaters herausgesucht werden, die möglicherweise nicht 100-prozentig hyperkorrekt sind, während die große Linie völlig außerhalb der Betrachtung bleibt. Kinners, so erdrosselt man jeden Redner; dieses Vorgehen ist falsch.

Äußerung von Menschen dürfen nie so isoliert und seziert werden, weil sie dann immer »falsch« werden. Ich traue mich fast nicht, es zu sagen, aber auch der hl. Vater ist ein Mensch. Dass man an einzelnen Stellen -- selbst der beste Redner und bei bester Vorbereitung -- mal etwas schief formuliert und nicht alle eventuell möglichen (und unmöglichen!) Falschinterpretationen jedes einzelnen Wortes bedenken kann, sollte doch eigentlich jedem Menschen guten Willens eingängig sein.

Wenn ich drei Stunden mit dem Kopf in den Händen vergraben vor meinem Teller sitze, dann finde ich am Ende doch noch ein Haar in der Suppe.

[Robert Ketelhohn]

Der Heilige Vater hat nach seinen Angelusgrüßen übrigens Bertone gebeten, den
Mitarbeiter der französischen Sektion des Staatssekretariats, der den hier disku-
tierten Text verfaßt hat, aufzufordern, künftig Zweideutigkeiten zu meiden und
sich eindeutig kirchlicher Diktion zu bedienen.

[Peregrin]

Mitarbeiter der französischen Sektion des Staatssekretariats, der den hier disku-
tierten Text verfaßt hat,

Woher dieser Mitarbeiter seine Neigung zur "universellen Brüderlichkeit" hat, wäre noch zu erforschen.

[cantus planus]

Mitarbeiter der französischen Sektion des Staatssekretariats, der den hier disku-
tierten Text verfaßt hat,

Woher dieser Mitarbeiter seine Neigung zur "universellen Brüderlichkeit" hat, wäre noch zu erforschen.

Die Bemerkung habe ich mir eben verkniffen.

[Marion]

Der Heilige Vater hat nach seinen Angelusgrüßen übrigens Bertone gebeten, den
Mitarbeiter der französischen Sektion des Staatssekretariats, der den hier disku-
tierten Text verfaßt hat, aufzufordern, künftig Zweideutigkeiten zu meiden und
sich eindeutig kirchlicher Diktion zu bedienen.

Woher weißt du das?

Das freut mich aber sehr, daß der Papst dafür nun bewiesenermaßen ein Gespür hat und solcherlei nicht ausversehen aus seinem Mund kommt

[Robert Ketelhohn]

Woher weißt du das?

Ich habe mitunter Ahnungen.

[cantus planus]

Woher weißt du das?

Ich habe mitunter Ahnungen.

[Gamaliel]

Der Tag sollte nicht vergehen, ohne daß im Forum an die 100-Jahr-Feier des wichtigen Rundschreibens von Papst Pius X. namens "Notre charge apostolique" erinnert wird.

Das Rundschreiben legt wichtige Grundlagen der christlichen Gesellschaftsordnung dar, stellt die Absage der Kirche an die falschen Ideale der Französischen Revolution (Freiheit - Gleichheit - Brüderlichkeit), sowie den modernen Demokratiebegriff dar und verurteilt gleichzeitig die irrigen Ansichten der französischen Sillon-Bewegung, die sich leider zu einer modernistisch-ökumenischen Bewegung entwickelt hatte.

Unvergängliches Ideal: Christliche Zivilisation - Katholischer Staat

Nein, Ehrwürdige Brüder - es muss in diesen Zeiten gesellschaftlicher und geistiger Anarchie, in denen jeder sich selbst als Lehrer und Gesetzgeber aufstellt, immer wieder wirksam daran erinnert werden: man kann den Staat nicht anders bauen, als Gott ihn gebaut hat; man kann die Gesellschaft nicht errichten, wenn die Kirche nicht die Fundamente legt und nicht die Bauarbeiten leitet; nein, es ist nicht mehr nötig, eine Zivilisation zu ersinnen, noch auch einen neuen Staat in den Wolken zu bauen. Es hat sie gegeben und es gibt sie: es sind die christliche Zivilisation und der katholische Staat. Es kann sich nur noch darum handeln, ihn unablässig gegen die immer wieder neu ausbrechenden Angriffe einer falschen Utopie, der Revolte und der Gottlosigkeit auf seine natürlichen und göttlichen Grundlagen zu stellen und ihn darin zu stärken und zu festigen: Omnia instaurare in Christo.

Denn die wahren Freunde des Volkes sind weder Revolutionäre noch Neuerer, sondern Traditionalisten [franz. "traditionalistes"].

[Niels]

[taddeo]

[obsculta]

Auch wenn Du nicht der Meinung bist,mußt du nicht die
schönen Augen rollen


Ansonsten:

@Gamaliel: