Schon das Posting gesehen, das unmittelbar vor dem Deinigen steht?Hubertus hat geschrieben:Zwar vmtl. hier schon allgemein bekannt, aber trotzdem:


Schon das Posting gesehen, das unmittelbar vor dem Deinigen steht?Hubertus hat geschrieben:Zwar vmtl. hier schon allgemein bekannt, aber trotzdem:
Deswegen habe ich doch schon geschrieben: "noch einmal" (Menno!Gamaliel hat geschrieben:Schon das Posting gesehen, das unmittelbar vor dem Deinigen steht?Hubertus hat geschrieben:Zwar vmtl. hier schon allgemein bekannt, aber trotzdem:![]()
aus: http://www.presseportal.de/pm/7169/167 ... strundfunkEinen direkten Zusammenhang zwischen sexuellen Verfehlungen und Zölibat gebe es zwar nicht, dennoch: "Der Zölibat war nie zeitgemäß." Die eigentliche Herausforderung bestehe darin, Strukturen zu entwickeln, dass "diese von Anfang an sperrige Lebensform gut gelebt werden kann".
Quelle hat geschrieben:Die Staatsanwaltschaft Feldkirch hat das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen den Feldkircher Diözesanbischof Elmar Fischer eingestellt. Die Anschuldigungen beträfen einen Zeitraum zwischen 1963 und 1973/ 74 (...) Damit wäre eine allfällige Körperverletzung verjährt, das Verfahren sei daher eingestellt worden. (...)
Dann ist's ja gut, daß es diesen Zusammenhang hier nicht gibt.Helga-Christa hat geschrieben:Ich mag das Wort "Verjährung" nicht, besonders nicht im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch!
Wie würdest Du das stattdessen handhaben? Es geht ja hier um einen juristischen Begriff und die entsprechenden rechtlichen Folgen, die damit verbunden sind. Scheint es Dir 20, 30, 40 Jahre nach einer solchen Tat noch grundsätzlich möglich Zweckdienliches zu ermitteln,...?Helga-Christa hat geschrieben:Ich mag das Wort "Verjährung" nicht, besonders nicht im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch!
Das kann in der Tat so sein, jedenfalls was den seelischen Aspekt betrifft. Allerdings trifft das in gewissem Sinn für alle seelischen "Verwundungen" zu (ich denke da auch an Scheidungskinder,...).Helga-Christa hat geschrieben:Der Schaden, der an den Opfern ensteht, körperlich oder seelisch, verjährt schliesslich auch nicht!
Ich kann es nicht genau sagen, wie man es ändern könnte. Natürlich wird es, je länger eine Tat her ist, schwieriger, den wahren Sachverhalt zu ermitteln. Irgendwie denke ich: Es muss doch eine Möglichkeit dafür geschaffen werden, dass die Opfer auch nach so vielen Jahren noch gehört und ernstgenommen werden!Gamaliel hat geschrieben:Wie würdest Du das stattdessen handhaben? Es geht ja hier um einen juristischen Begriff und die entsprechenden rechtlichen Folgen, die damit verbunden sind. Scheint es Dir 20, 30, 40 Jahre nach einer solchen Tat noch grundsätzlich möglich Zweckdienliches zu ermitteln,...?Helga-Christa hat geschrieben:Ich mag das Wort "Verjährung" nicht, besonders nicht im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch!
Das kann in der Tat so sein, jedenfalls was den seelischen Aspekt betrifft. Allerdings trifft das in gewissem Sinn für alle seelischen "Verwundungen" zu (ich denke da auch an Scheidungskinder,...).Helga-Christa hat geschrieben:Der Schaden, der an den Opfern ensteht, körperlich oder seelisch, verjährt schliesslich auch nicht!
Wenn hier Kraut und Rüben durcheinanderfliegen, liegt das daran, daß die von der Presse so geworfen werden. Bischof Fischer war jedenfalls nicht des sexuellen Mißbrauchs beschuldigt, sondern er hätte angeblich seinerzeit einen Schüler krankenhausreif geschlagen, wovon damals anscheinend aber weder ein Krankenhaus noch sonstwer was mitbekommen hat. Und dem Schüler ist es auch erst kürzlich aufgefallen.Helga-Christa hat geschrieben: bin davon ausgegangen, dass es hier in diesem Thread um Missbrauchsfälle in der Kirche geht. Deswegen mein Posting.![]()
Ich habe kurz reingeschaltet, und rasch wieder ausgemacht. Nicht einmal wegen des Inhalts, sondern eher wegen der Art der Darstellung. Ich bitte um Nachsicht für diese Frechheit, und werde sie nicht wiederholen: aber ich muss den Mann nur angucken, und kriege schon Pickel. Allerdings dürfte er mit seinem betroffenen Hundeblick aus Sicht der weltlichen Presse die Idealbesetzung für diesen Posten sein.civilisation hat geschrieben:Das hat auch der Bischof von Trier, S. Ackermann vor einigen Tagen erwähnt.
aus: http://www.presseportal.de/pm/7169/167 ... strundfunkEinen direkten Zusammenhang zwischen sexuellen Verfehlungen und Zölibat gebe es zwar nicht, dennoch: "Der Zölibat war nie zeitgemäß." Die eigentliche Herausforderung bestehe darin, Strukturen zu entwickeln, dass "diese von Anfang an sperrige Lebensform gut gelebt werden kann".
Wer sich eine TV-Sendung antun will:
Trierer Bischof Ackermann: Der Zölibat war nie zeitgemäß / "Wortwechsel - wie geht's eigentlich?" am Sonntag, 29. August, 23.2 Uhr im SWR Fernsehen mit dem Missbrauchsbeauftragten der katholischen Kirche
Ich jedenfalls nicht.
Ein typisches Beispiel für bundesdeutschen Qualitätsjournalismus. Übrigens kein Einzelfall, und es betrifft auch nicht nur die Kirche.Niels hat geschrieben:Verfügt die Spiegel-Redaktion über telepathische Fähigkeiten?
http://www.kath.net/detail.php?id=27934
Ja, aber wenn die Kirche es nicht an die Polizei weitergibt, dann heißt es doch gleich wieder sie würde "vertuschen".Pelikan hat geschrieben:Das wäre gar nicht vernünftig. Warum sollen Opfer nicht selbst entscheiden, welcher Institution sie sich anvertrauen wollen? Es gibt genug, die aus guten Gründen mit Polizei und Staatsanwaltschaft nichts zu schaffen haben wollen.
Gamaliel hat geschrieben:Die neuen Leitlinien (vom 31.8.2010) der DBK zum Vorgehen bei sexuellem Mißbrauch:
pdf-Datei
Also: Nicht jeder geäußerte Verdacht führt automatisch zur Einschaltung der Behörden. Es wird aber zu Beginn jedes Gesprächs ausdrücklich auf diese Möglichkeit seitens des mutmaßlichen Opfers hingewiesen. Sobald tatsächliche Anhaltspunkte vorliegen werden die Informationen an die Behörden weitergeleitet. Bei tatsächlichen Anhaltspunkten, die aber der Verjährung unterliegen, entscheidet der Diözesanbischof über den Umgang mit dem Beschuldigten.15. Wenn ein mutmaßliches Opfer (ggf. seine Eltern oder Erziehungsberechtigten) über
einen Verdacht des sexuellen Missbrauchs informieren möchte, vereinbart die beauftragte
Person ein Gespräch. Der Diözesanbischof bestimmt, wer seitens der Diözese an diesem
Gespräch teilnimmt. Das mutmaßliche Opfer (ggf. seine Eltern oder Erziehungsberechtigten)
kann zu dem Gespräch eine Person des Vertrauens hinzuziehen. Zu Beginn des Gesprächs
wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass der Missbrauchsverdacht der
Strafverfolgungsbehörde mitgeteilt wird (vgl. Nr. 27).
27. Die Pflicht zur Weiterleitung der Informationen an die Strafverfolgungsbehörde
entfällt nur ausnahmsweise, wenn dies dem ausdrücklichen Wunsch des mutmaßlichen Opfers
(bzw. dessen Eltern oder Erziehungsberechtigten) entspricht und der Verzicht auf eine
Mitteilung rechtlich zulässig ist. In jedem Fall sind die Strafverfolgungsbehörden
einzuschalten, wenn weitere mutmaßliche Opfer ein Interesse an der strafrechtlichen
Verfolgung der Taten haben könnten.
26. Sobald tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs an
Minderjährigen vorliegen, leitet ein Vertreter des Dienstgebers die Informationen an die
staatliche Strafverfolgungsbehörde und – soweit rechtlich geboten – an andere zuständige
Behörden (z. B. Jugendamt i. S. d. § 8a SGB VIII, Schulaufsicht) weiter. Rechtliche
Verpflichtungen anderer kirchlicher Organe bleiben unberührt.
Damit ist die katholische Welt freilich noch lange nicht wieder in Ordnung. Die Diskussion über pathogene kirchliche Strukturen, über eventuell systemische Ursachen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen durch Priester und Ordensangehörige wird weiter gehen, auch innerhalb der Kirche. Denn, so sagte Papst Benedikt, die Sünde komme aus der Kirche selbst. Sie habe sich einer inneren Reinigung zu stellen.
Ein Anstoß zur Reinigung, das wird in der öffentlichen Diskussion gelegentlich vergessen, ist im Januar 2010 in Deutschland gegeben worden: Die Jesuiten vom Berliner Canisius-Kolleg haben die Missbrauchsfälle in ihren Reihen schonungslos publik gemacht und eine Debatte über das christliche Menschenbild und eine den Menschen dienende Sexualmoral in Gang gesetzt. Diese Debatte kann nach vorn weisen.
Habe ich irgendwas verpasst? Nichts hilft in dieser Sache doch mehr, als ein Beharren auf den bisherigen Standpunkten. Hat nicht eine "dem Menschen dienende" Sexualitätsvorstelltung, die sogar öffentlich finanzierte "Verrichtungsboxen" (O-Ton Amtsdeutsch) für Prostituierte bereitstellt, erst zu diesen Perversionen beigetragen? Da hatte Bischof em. Mixa vollkommen recht.Die Jesuiten vom Berliner Canisius-Kolleg haben die Missbrauchsfälle in ihren Reihen schonungslos publik gemacht und eine Debatte über das christliche Menschenbild und eine den Menschen dienende Sexualmoral in Gang gesetzt.
Was wollen die denn?Pelikan hat geschrieben:Das wäre gar nicht vernünftig. Warum sollen Opfer nicht selbst entscheiden, welcher Institution sie sich anvertrauen wollen? Es gibt genug, die aus guten Gründen mit Polizei und Staatsanwaltschaft nichts zu schaffen haben wollen.
Eben.Petra hat geschrieben:Ja, aber wenn die Kirche es nicht an die Polizei weitergibt, dann heißt es doch gleich wieder sie würde "vertuschen".Pelikan hat geschrieben:Das wäre gar nicht vernünftig. Warum sollen Opfer nicht selbst entscheiden, welcher Institution sie sich anvertrauen wollen? Es gibt genug, die aus guten Gründen mit Polizei und Staatsanwaltschaft nichts zu schaffen haben wollen.
Welches Menschenbild. Ich würde sagen, ein über die Realität Gottes hinausgewachsenes. Aber ich hab gut reden. Ich "weiß" natürlich - ich glaube, dass statt einem institutionellem Kotau gegenüber der "Öffentlichkeit", das individuelle Armutsbekenntnis vor Gott steht. Weil Gott als Vater im Himmel, auf Erden Sohn seiner selbst, Kind einer Jungfrau, die der Heilige Geist einflüsternd geschwängert, niemals die Rolle einnahm, die nicht nur die Heerscharen von Gutachtern und Psychiatern als menschlichen Maßstab nehmen.Gamaliel hat geschrieben:Freuen dürfen sich ganze Heerscharen von Gutachtern und Psychiatern, denen - gestützt auf welches Menschenbild,... ? - entscheidende Aufgaben zukommen.
Priester werden also gut beraten sein, mit ihrem Generalvikar oder Bischof nur noch im Beisein eines Anwalts zur reden. Ob das dienlich ist?Torsten hat geschrieben: Sobald tatsächliche Anhaltspunkte vorliegen werden die Informationen an die Behörden weitergeleitet.
Die Kirche ist nicht die Bäckerinnung.Juergen hat geschrieben:Niemand würde sich an die Bäckerinnung wenden, wenn er von einem Bäcker mißbraucht wurde. - Bei der Kirche scheint das anders zu sein.
Der einzige Weg, den die Opfer gehen sollen, ist der an die Justiz!
Wann sieht die Kirche das endlich ein?
cantus planus hat geschrieben:Ich hoffe doch, dass eher wenige Priester ihr Geld als drogensüchtige Prostituierte verdienen. Mit anderen Worten: was ist los?
24 Priester sollen sich im Bistum Aachen in den letzten 65 Jahren an Kindern und Jugendlichen vergangen haben. Bis zu der Aufklärungsoffensive der Kirche waren nur acht strafrechtlich relevante Fälle bekannt, wie das Bistum mitteilte.
Von den 24 Priestern leben noch acht. Diese vorläufige Bilanz teilte Bischof Heinrich Mussinghoff den Pfarren seines Bistums in einem Brief mit.
Tote anschmutzen ist kein guter Stil.civilisation hat geschrieben:Bistum Aachen
24 Priestern wird Kindesmissbrauch vorgeworfen
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Von den 24 Priestern leben noch acht. Diese vorläufige Bilanz teilte Bischof Heinrich Mussinghoff den Pfarren seines Bistums in einem Brief mit.