Das schaut ein bisschen aus wie Gruselstrickad-fontes hat geschrieben:

Das schaut ein bisschen aus wie Gruselstrickad-fontes hat geschrieben:
Den Ausdruck "Gruselstrick" höre ich zum erstenmal. Is aber voll krass einleuchtend, ey ...Marion hat geschrieben:Zumindest soll es so aussehen.
Es gibt auch so Klamotten aus Bierdosenöffnern.
Übrigens, nicht daß einer denkt, daß Gruselstrick was billiges wäre. Das ist voll wertvoll!
http://www.openingceremony.us/products. ... 1&view=all
Zum Evangeliar: http://de.wikipedia.org/wiki/Kr%C3%B6nungsevangeliarIn einer der Werkstätten der französischen Fürstenhöfe um 14 ist wohl das Regensburger Emailkästchen entstanden - ein rares Beispiel vergangener Pracht und Raffinesse, geziert von goldenen Strahlenmonden und phantastischen Fabeltieren. Das Kästchen in Form eines kleinen Hauses mit Walmdach barg die Reliquien des hl. Laurentius.
Das Reliquienkästchen aus teilweise vergoldetem Silber mit Fenstern aus Bergkristall prägen die transluzierenden Emailflächen aus amethystroten und kobaltblauen Feldern. Auf ihnen erscheinen dicht über- und nebeneinander gereihte Tiere und Fabelwesen: Adler, Tauben, Löwen, Steinböcke, Einhörner, Hirsche, Greife, Panther, zwei elchartige Tiere, ein Reh und zwei Hähne mit Koboldgesichtern und dazwischen in Silber gestanzte Sterne.
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Künstlerisch wertvoll und gelungen sind sicherlich beide. Dennoch spricht mich nur das Reliquiar optisch unmittelbar an, der Einband des Reichsevangeliars - obgleich nur wenig jünger - hingegen nicht.Berolinensis hat geschrieben:Wirklich sehr schön. Verrätst du uns noch, um welches Reliquiar und um welches Evangeliar es sich handelt?
Mir scheint vielmehr, daß das Wort „Ikone“ (u. ä.) bei manchem Beißreflexe auslöse. Ich halte das für pathologisch.Berolinensis hat geschrieben:Das ist mir klar, und darum ging es mir auch gar nicht, wie du sicher feststellen wirst, wenn du dir die bisherigen Beiträge noch einmal ansiehst.taddeo hat geschrieben:Der Tassilokelch stammt aus dem 8. Jahrhundert, also aus der Vorromanik - als die gesamte abendländische Kirchenkunst noch diesen Grundduktus der Schematisierung hatte, den man heute mit "ikonenähnlich" umschreibt, weil man es seit der Gotik und erst recht seit der Barockzeit bei uns nicht mehr gewöhnt ist. Die alten Mosaiken schauen genauso aus.Berolinensis hat geschrieben:Ach, daher weht der Wind, wieder diese mir ewig unbegreifliche Ikonenverleibtheit. Wie wir früher in West-Berlin gesagt haben: geh doch nach drüben!incarnata hat geschrieben:Man beachte die Ausgewogenheit von Bild und Ornament;das Art der Darstellung entspricht der von Ikonen;
was steht als Text an der Basis des Kelchs ??Im Ernst: Das mag dein persönlicher Geschmack sein (meiner Meinung nach - mit Verlaub - angekränkelt durch die moderne Vorstellung, schlichter sei immer besser), aber keinesewegs - und so klangen deine Beiträge, sonst hätte ich mich gar nicht zur Erwiderung herausgefordert gefühlt - ein objektiver Maßstab.
Das ist kein Grund, hier eine sachliche Feststellung ("die Art der Darstellung entspricht der von Ikonen") als "modernistisch angekränkelte Ikonenverliebtheit" zu diffamieren. Es gab auch schon hochwertige kirchliche Kunst, bevor "lebensecht" drastische Kruzifixe und übergewichtige Putten Einzug in unsere Kirchen hielten.
Du solltest versuchen, deinen Beißreflex mir gegenüber - woauchimmer der herkommen mag - ein wenig im Zaum zu halten, er hindert dich nämlich daran, das eigentlich Gesagte zu sehehn, statt dessen, was dem Bild, das du dir offenbar von mir gemacht hast, entsprechen würde.![]()
Ich halte übrigens schon den Barock für ein Symptom jener Krankheit, die schließlich in die heute anzutreffende Auflösung aller bildnerischen Form mündete. Davor stand bereits der überhebliche Richtungswechsel des Rinascimento, den Menschen statt Gottes ins Zentrum zu setzen, als Dargestellten übrigens ebenso wie als Darsteller.taddeo hat geschrieben:Der Tassilokelch stammt aus dem 8. Jahrhundert, also aus der Vorromanik - als die gesamte abendländische Kirchenkunst noch diesen Grundduktus der Schematisierung hatte, den man heute mit "ikonenähnlich" umschreibt, weil man es seit der Gotik und erst recht seit der Barockzeit bei uns nicht mehr gewöhnt ist. Die alten Mosaiken schauen genauso aus.Berolinensis hat geschrieben:Ach, daher weht der Wind, wieder diese mir ewig unbegreifliche Ikonenverleibtheit. Wie wir früher in West-Berlin gesagt haben: geh doch nach drüben!incarnata hat geschrieben:Man beachte die Ausgewogenheit von Bild und Ornament;das Art der Darstellung entspricht der von Ikonen;
was steht als Text an der Basis des Kelchs ??Im Ernst: Das mag dein persönlicher Geschmack sein (meiner Meinung nach - mit Verlaub - angekränkelt durch die moderne Vorstellung, schlichter sei immer besser), aber keinesewegs - und so klangen deine Beiträge, sonst hätte ich mich gar nicht zur Erwiderung herausgefordert gefühlt - ein objektiver Maßstab.
Das ist kein Grund, hier eine sachliche Feststellung ("die Art der Darstellung entspricht der von Ikonen") als "modernistisch angekränkelte Ikonenverliebtheit" zu diffamieren. Es gab auch schon hochwertige kirchliche Kunst, bevor "lebensecht" drastische Kruzifixe und übergewichtige Putten Einzug in unsere Kirchen hielten.
Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Bildwerk ist optimal. Wo allerdings die "goldene Mitte" einer angemessenen Ausgestaltung zu finden ist, und wie sie auszusehen hat, daran scheiden sich die Geister und man kann trefflich darüber streiten, so daß bei jeder Form irgendwer "Pfui" und "Bähh" ruft. - Entscheidend ist letztlich wer lauter ruft, wer nachgibt und wer der Dumme dabei ist.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich halte übrigens schon den Barock für ein Symptom jener Krankheit, die schließlich in die heute anzutreffende Auflösung aller bildnerischen Form mündete. Davor stand bereits der überhebliche Richtungswechsel des Rinascimento, den Menschen statt Gottes ins Zentrum zu setzen, als Dargestellten übrigens ebenso wie als Darsteller.
Das führt notwendig zu einer inneren Leere und dem krampfhaften, immer neuen und immer wieder anders vergeblichen Versuch, diese Leere gewaltsam zu füllen. Im Manierismus beginnt das schon deutlich zu werden. Man betrachte die Sixtinische Kapelle. Die Fülle der Darstellung erschlägt dich – und läßt dich leerer herauskommen denn je.
Berolinensis hat geschrieben:Na da haben sich ja zwei gefunden. Das Abendland seit 600 Jahren auf Abwegen, so so.
In ästhetischer Hinsicht mag ich auch Barock, Renaissance, Gotik.Juergen hat geschrieben:Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Bildwerk ist optimal. Wo allerdings die "goldene Mitte" einer angemessenen Ausgestaltung zu finden ist, und wie sie auszusehen hat, daran scheiden sich die Geister und man kann trefflich darüber streiten, so daß bei jeder Form irgendwer "Pfui" und "Bähh" ruft. - Entscheidend ist letztlich wer lauter ruft, wer nachgibt und wer der Dumme dabei ist.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich halte übrigens schon den Barock für ein Symptom jener Krankheit, die schließlich in die heute anzutreffende Auflösung aller bildnerischen Form mündete. Davor stand bereits der überhebliche Richtungswechsel des Rinascimento, den Menschen statt Gottes ins Zentrum zu setzen, als Dargestellten übrigens ebenso wie als Darsteller.
Das führt notwendig zu einer inneren Leere und dem krampfhaften, immer neuen und immer wieder anders vergeblichen Versuch, diese Leere gewaltsam zu füllen. Im Manierismus beginnt das schon deutlich zu werden. Man betrachte die Sixtinische Kapelle. Die Fülle der Darstellung erschlägt dich – und läßt dich leerer herauskommen denn je.
Ein Archäologismus ist ebenso fehl am Platz, wie ein Festhalten an einem willkürlich gewählten Zeitpunkt in der Vergangenheit und ebenso eine modern-auf-teufel-komm-raus Mentalität.ad-fontes hat geschrieben:In ästhetischer Hinsicht mag ich auch Barock, Renaissance, Gotik.Juergen hat geschrieben:Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Bildwerk ist optimal. Wo allerdings die "goldene Mitte" einer angemessenen Ausgestaltung zu finden ist, und wie sie auszusehen hat, daran scheiden sich die Geister und man kann trefflich darüber streiten, so daß bei jeder Form irgendwer "Pfui" und "Bähh" ruft. - Entscheidend ist letztlich wer lauter ruft, wer nachgibt und wer der Dumme dabei ist.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich halte übrigens schon den Barock für ein Symptom jener Krankheit, die schließlich in die heute anzutreffende Auflösung aller bildnerischen Form mündete. Davor stand bereits der überhebliche Richtungswechsel des Rinascimento, den Menschen statt Gottes ins Zentrum zu setzen, als Dargestellten übrigens ebenso wie als Darsteller.
Das führt notwendig zu einer inneren Leere und dem krampfhaften, immer neuen und immer wieder anders vergeblichen Versuch, diese Leere gewaltsam zu füllen. Im Manierismus beginnt das schon deutlich zu werden. Man betrachte die Sixtinische Kapelle. Die Fülle der Darstellung erschlägt dich – und läßt dich leerer herauskommen denn je.
Aber im 11./12. Jahrhundert passierte etwas, daß uns Abendländer in eine - ich weiß nicht, wie ich's nennen soll - geistlich-geistige Isolierung, Trennung führte (trotz oder grade wegen der Aristotelesrezeption und dem Austausch mit dem Orient in Folge der Heilig-Land Wallfahrten und Kreuzzüge).
Berolinensis hat geschrieben:Ah ja. Als nächstes geht's dann zurück zur konstantinischen Wende, und eigentlich ist alles seit den Zeiten der Apostel eine stetes bergab. Ich weiß nicht, welche Religion das ist, die katholische jedenfalls nicht.
Propter Sion non tacebo, sed ruinas Rome flebo, quousque iustitia rursus nobis oriatur et ut lampas accendatur iustus in ecclesia.
Barock ist Gipsfigurenspiritualität.Stephen Dedalus hat geschrieben:Barock ist Bewegung, organische Form, die sich immer neu selbst gebiert, ewiges Werden. Darin ist Barock modern. Die Moderne stellt das Werden über das Sein. Und deshalb gefällt's Robert nicht.
Bereits eine Bacharie widerlegt Dich. Darin ist nix aus Gips.Juergen hat geschrieben:Barock ist Gipsfigurenspiritualität.Stephen Dedalus hat geschrieben:Barock ist Bewegung, organische Form, die sich immer neu selbst gebiert, ewiges Werden. Darin ist Barock modern. Die Moderne stellt das Werden über das Sein. Und deshalb gefällt's Robert nicht.![]()
Wer Schwierigkeiten hat zu akzeptieren, daß eine Welt außerhalb des Paragraphen existiert, sollte es meiden, sich über das Maß der eigenen Fähigkeit zu ertragen mit ihr zu konfrontieren, und erst recht mit der philosophischen Reflexion über dieselbe.Berolinensis hat geschrieben:Na da haben sich ja zwei gefunden. Das Abendland seit 600 Jahren auf Abwegen, so so.
Nicht vor dem 13. Jht.ad-fontes hat geschrieben:Aber im 11./12. Jahrhundert passierte etwas, daß uns Abendländer in eine - ich weiß nicht, wie ich's nennen soll - geistlich-geistige Isolierung, Trennung führte (trotz oder grade wegen der Aristotelesrezeption und dem Austausch mit dem Orient in Folge der Heilig-Land Wallfahrten und Kreuzzüge).
Das gehört m. E. nicht in diesen Kontext.ad-fontes hat geschrieben:Wobei man das karolingische Vorbeackern dieser Entwicklung nicht außer Acht lassen kann:
Stichworte: Skulptur, filioque.
Whatever.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wer Schwierigkeiten hat zu akzeptieren, daß eine Welt außerhalb des Paragraphen existiert, sollte es meiden, sich über das Maß der eigenen Fähigkeit zu ertragen mit ihr zu konfrontieren, und erst recht mit der philosophischen Reflexion über dieselbe.Berolinensis hat geschrieben:Na da haben sich ja zwei gefunden. Das Abendland seit 600 Jahren auf Abwegen, so so.
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind,Berolinensis hat geschrieben:Ah ja. Als nächstes geht's dann zurück zur konstantinischen Wende, und eigentlich ist alles seit den Zeiten der Apostel eine stetes bergab. Ich weiß nicht, welche Religion das ist, die katholische jedenfalls nicht.