max72 hat geschrieben:Ich habe mich das ja auch oft gefragt. Allerdings mache ich persoenlich auch eine Beobachtung: Manche Kloester sind sehr attraktiv wenn man das aeusserliche ansieht; schoene Lage, schoene Kirche, alles in gutem Stand, alles verfuegbar. Dann kenne ich ein/zwei andere Orte, an denen alles extrem bescheiden ist, unscheinbare Kapelle, einfache Liturgie, kein Prunk... Ich muss sagen, bei den letzteren Orten ist das aeussere bescheidener, aber das "innere" geht viel tiefer. Das mag nur an diesen Orten so sein die ich kenne und kein genereller Zusammenhang sein.
Ich weiß, was du meinst! Da sind mir auch Beispiele vor Augen.
Einer sagte mal, ein Zeichen dafuer dass ein Betrieb den hoechsten Punkt seiner Kreativitaet ueberschritten habe sei, wenn er eine repraesentative Eingangshalle und Rezeption hat. Sprich: Eine kleiner Firma in einer Garage hat kreative Leute die an der Sache interessiert sind, ein Grossbetrieb wird buerokratisch und setzt auf repraesentatives und aeusseres. Mehr Schein als Sein. Ich frage mich ob das auch fuer Kloester gilt?
Scheint mir so weit hergeholt nicht zu sein. Es wird gebaut, also geht es auch schon wieder abwärts!
Kann man bestimmt nicht immer so bierernst nehmen, aber irgendwie ist manchmal was dran. Mir fallen da auch Kirchengebäude ein. Seine beeindruckende Größe hatte der Kölner Dom auch nicht im Mittelalter, als die Kirche noch souverän die Menschen im Griff hatte...ähnlich ist es mit dem Vatikan.
Nicht unmittelbar zum Thema ist die witzige Geschichte von Bruder Ty: "Gott ist mein Broker" (Goldmann). Untertitel: "Wie ein einzelner Mönch sein Kloster rettete und die Siebeneinhalb Gesetze des geistigen und finanziellen Wachstums entdeckte".
Es geht zwar in erster Linie um eine bitterböse Abrechnung mit den Erfolgs-und Lebenshilfegurus unserer Tage, aber ist auch sehr unterhaltsamer Anschauungsunterricht zum Kapitel "Mehr Schein als Sein" und den daraus sich ergeben Desastern.
Aber um zum Thema Berufung und außen/innen zurück zu kommen:
Man verliebt sich auch nicht in eine Frau, weil man erstmal so hingerissen von ihren inneren Werten ist. Ich kannte einen (einen Bruder, der auch bis zum Tod Mönch war), der sagte mal augenzwinkernd auf die Frage, warum er nun in dieses Kloster eingetreten sei, das habe er sehr sympathisch gefunden, da die Laudes nicht gar so früh anfinge.
Ein Körnchen Wahrheit steckt auch auch in einer scherzhafte Benerkung...
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er das in jungen Jahren einst auch seinem Magister erzählt hat.