Wer sind "die evangelischen Kirchen"? Bei entsprechenden Voten sind die Äußerungen immer kontrovers, z.B. zuletzt der heftige Widerspruch von Frau Wendebourg gegen das VELKD-Papier zum Thema Ordination und Beauftragung. Die Praxis ist vielerorts funktional, ohne Zweifel. Allerdings gibt es wegen des Kanzelrechts jedes Pfarrers in seiner Gemeinde auch anderes. Ich lasse nicht jeden auf meine Kanzel. Und bei mir wird auch niemand das Hl. Abendmahl verwalten, der nur "beauftragt" ist. Und bei manch anderen Pfarrern/Gemeinden, die ich kenne, ist das auch der Fall. Die Eigenart der evangelischen Kirchen ist, dass sie zunächst keine Kirchen sind. Sie sind einzelne Ortsgemeinden, die erst in einem zweiten Schritt zusammen Kirche sind. CA VII denkt von der örtlichen gottesdienstlichen Versammlung her. Der Landesbischof ist kein Bischof im altkirchlichen Sinn. Das ist ein ernstes Problem. Andererseits aber Grundlage meines eben beschriebenen Freiraums.Stephen Dedalus hat geschrieben:Das mag sein. Aber die evangelischen Kirchen heute tun es - oder willst Du das leugnen? ...Evagrios Pontikos hat geschrieben:Ich will die evangelische Kirche nicht verteidigen. Allerdings denkt das lutherische Bekenntnis nicht funktional.
Im Übrigen geht die evangelische Kirche als "Kirchentum" wohl denselben Weg, den die anglikanische geht: den der Auflösung. In hundert Jahren wird wie gesagt kein bei der Amtsfrage ernsthaft konservativer Lutheraner noch der evangelischen Landeskirche angehören. (Ebensolches befürchte ich aber auch z.B. für die SELK. Aber das ist ein anderes Thema.) Allerdings lebe ich heute und habe den mir heute anvertrauten Menschen eine von Gott gegebene Verantwortung - um Deine zu erwartende Frage aufzugreifen, warum ich noch landeskirchlich evangelisch bin.