Fragen zum Thema Orthodoxie

Ostkirchliche Themen.
Mary
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Beitrag von Mary »

Lutheraner hat geschrieben: Ich finde beides interessant. Wäre es mit dem Orthodoxen Glauben vereinbar, wenn einer Eurer Priester in der Predigt erklärte, dass es ohne Marias "ja" keinen Christus, keine Kirche, keine Erlösung, keine Hoffnung gäbe?
Jein.
Es ist für uns undenkbar, dass sie hätte "nein" sagen können.
(Und ebenso undenkbar, dass Gott dann nicht einen anderen Weg der Erlösung gefunden hätte, wenn jede Frau auf Erden "nein" gesagt hätte.)

Als Hinweis auf unsere Sichtweise die Stichiren zum Kanon an die Allheilige Gottesgebärerin
Dir, o Jungfrau, enthüllte Gabriel den vor Ewigkeiten gefassten Ratschluss: Er nahte sich dir, grüsste und sprach: Freue dich, unverbrennbarer Dornbusch; freue dich, unabsehbare Tiefe; Freue dich, himmelwärts führende Brücke und hoch sich schwingende Leiter, die Jakob geschaut. Freue dich, göttliches Gefäss des Manna; freue dich, du Befreierin vom Fluch; freue dich, die du den Adam wiederberufst. Mit dir ist der Herr!

Du erscheinst wie ein Mensch, spricht die unversehrte Jungfrau zum Erzengel, und wie kündest du übermenschliche Worte? Denn mit mir, sprachst du, wird Gott sein und in meinem Schossse wohnen. Und wie, sag es mir, soll ich der weitumfassende Raum und die geheiligte Stätte dessen sein, der über den Cherubim thront? Täusche mich nicht durch Trug, denn ich kenne Sinnenlust, nicht, in die Ehe bin ich nicht eingeweiht. Wie also soll ich einen Sohn gebären?

Wenn Gott es will, wird die Ordnung der Natur überwunden, spricht der Unkörperliche. und das Übermenschliche wird vollbracht. Glaube meinen wahren Worten, du Allheilige, Untadelige. Sie aber sprach: Es geschehe mir jetzt nach deinem Worte. Gebären werde ich den, der körperlos ist und Gestalt wird aus mir, damit Er als der einzig Allmächtige den Menschen zur einstigen Würde emporhebe durch die Vereinigung mit ihm.
Freue Dich! ist der Gruss des Engels und unser Gruss an Maria. Freue Dich, du wirst Mutter Gottes sein.
Wie könnte man dazu "nein" sagen wollen?

Lg Maria
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

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Lutheraner
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Re: Versuch einer Antwort

Beitrag von Lutheraner »

Mary hat geschrieben: Es ist für uns undenkbar, dass sie hätte "nein" sagen können.
(Und ebenso undenkbar, dass Gott dann nicht einen anderen Weg der Erlösung gefunden hätte, wenn jede Frau auf Erden "nein" gesagt hätte.)
Danke, Mary und Nassos für eure Antworten. Das klingt für mich doch entscheidend anders als die (volkstümliche?) Auffassung vieler Katholiken.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Wusstest Du, dass die Ostkirche 9 (in Buchstaben: neun) ökumenische Konzilien hat?
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Ilija
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

Nassos hat geschrieben:Wusstest Du, dass die Ostkirche 9 (in Buchstaben: neun) ökumenische Konzilien hat?
Jaaaa Bruder :ja: Aber du meintest ja nicht mich? :)

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Lutheraner
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Lutheraner »

Ich habe noch eine Frage zum Thema: So viel ich weiß, bezeichnet ihr die Jungfrau Maria hauptsächlich als Gottesgebärerin (wie im Konzil von Ephesos festgelegt), aber nicht als Gottesmutter. Sind volkstümlich auch andere Titel wie z.B. "Himmelskönigin" gebräuchlich? Gibt es in einer Orthodoxen Tradition in der jeweiligen Sprache (volkstümliche) Bezeichnungen wie "unsere Herrin"?
Zuletzt geändert von Lutheraner am Donnerstag 13. Januar 2011, 10:19, insgesamt 1-mal geändert.
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ad-fontes
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Lutheraner hat geschrieben:Ich habe noch eine Frage zum Thema: So viel ich weiß, bezeichnet ihr die Jungfrau Maria hauptsächlich als Gottesgebärerin (wie im Konzil von Ephesos festgelegt), aber nicht als Gottesmutter. Sind volkstümlich auch andere Titel wie z.B. "Himmelskönigin" gebräuchlich? Gibt es in einer Orthodoxen Tradition in der jeweiligen Sprache (volkstümliche) Bezeichnungen wie "unsere Herrin"?
Du meinst wie im Deutschen U.L.F.?
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ad-fontes
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Ilija hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Wusstest Du, dass die Ostkirche 9 (in Buchstaben: neun) ökumenische Konzilien hat?
Jaaaa Bruder :ja: Aber du meintest ja nicht mich? :)
Warum redet ihr von neun, wenn's doch nur sieben sind?

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=479372#p479372
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Johannes22101988
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Johannes22101988 »

ne es sind neune. :breitgrins:

Bei den letzten zwei konzilen haben sich die lateiner auf den schlipps getreten gefühlt und haben es nicht anerkannt - janz einfach. :onkel:
Lutheraner hat geschrieben:Ich habe noch eine Frage zum Thema: So viel ich weiß, bezeichnet ihr die Jungfrau Maria hauptsächlich als Gottesgebärerin (wie im Konzil von Ephesos festgelegt), aber nicht als Gottesmutter. Sind volkstümlich auch andere Titel wie z.B. "Himmelskönigin" gebräuchlich? Gibt es in einer Orthodoxen Tradition in der jeweiligen Sprache (volkstümliche) Bezeichnungen wie "unsere Herrin"?
nun ja wir in serbien nenne sie einfach presveta bogorodica (allheilige Gottesgebärerin). Aber so etwas ähnliche wie herrin habe ich so nicht gehört. :achselzuck:

Nun ja Gottesmutter dürfen wir sie auch nennen und tun es zum teil auch. :)

Gruß

Elvis
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Johannes22101988
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Johannes22101988 »

Ilija hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Wusstest Du, dass die Ostkirche 9 (in Buchstaben: neun) ökumenische Konzilien hat?
Jaaaa Bruder :ja: Aber du meintest ja nicht mich? :)

wer weiss.

:pfeif: :freude: :kussmund: :unbeteiligttu:
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Nietenolaf
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

Lutheraner hat geschrieben:Ich habe noch eine Frage zum Thema: So viel ich weiß, bezeichnet ihr die Jungfrau Maria hauptsächlich als Gottesgebärerin (wie im Konzil von Ephesos festgelegt), aber nicht als Gottesmutter.
Doch, auch.
Lutheraner hat geschrieben:Sind volkstümlich auch andere Titel wie z.B. "Himmelskönigin" gebräuchlich? Gibt es in einer Orthodoxen Tradition in der jeweiligen Sprache (volkstümliche) Bezeichnungen wie "unsere Herrin"?

Ja, massenweise. So viel die Dichtkunst hergibt.

Und zu den Konzilien:
Johannes22101988 hat geschrieben:ne es sind neune. :breitgrins:

Bei den letzten zwei konzilen haben sich die lateiner auf den schlipps getreten gefühlt und haben es nicht anerkannt - janz einfach.

Bitte diese "letzten zwei" mal mit Jahreszahlen, Ort, und Acta anführen. Ich frage nur interessehalber.
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Johannes22101988
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Johannes22101988 »

jupp auf jeden - guckste diesen link:

http://www.orthodoxes-forum.de/viewtopi ... =44&t=2288

guck auf den Beitrag von nassos am 2. November letzten jahres, da steht es genau drin.

Gruß

Jovan
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Nietenolaf
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

Zum "8." und "9.": Ansichtssache. Ich wäre ja dafür, diese auch als "ökumenisch" zu bezeichnen (besonders 1341), aber es ist eine Minderheitenmeinung. Ihr braucht hier nicht so tun, als sei das Konsens bei den Orthodoxen. Konsens ist: es gibt sieben Ökumenische Konzilien.
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anneke6
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von anneke6 »

Die Bezeichnung "Gottesmutter" ist allein schon dadurch legitimiert, daß die Initialen auf so ziemlich jeder Ikone der Allheiligen Gottesgebärerin ΜΡ ΘΥ = Mater Theou lauten, und das heißt Mutter Gottes.
???

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Johannes22101988
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Johannes22101988 »

Nietenolaf hat geschrieben:Zum "8." und "9.": Ansichtssache. Ich wäre ja dafür, diese auch als "ökumenisch" zu bezeichnen (besonders 1341), aber es ist eine Minderheitenmeinung. Ihr braucht hier nicht so tun, als sei das Konsens bei den Orthodoxen. Konsens ist: es gibt sieben Ökumenische Konzilien.
nun ja beim 9. konzil kann ich es ja verstehen. Aber da ist doch wieder das problem mit den 8. konzil.

Jenes wurde ja vor dem schisma anerkannt - nur wurde dieser ja wieder aberkannt. (von den lateinern)

Laut kirchenrecht hast du auch vollkommen recht, es sind an sich 7 Ökumenische.

(ausserde gibt es ja bei den lateinern ja offiziel 21 ökumenische konzile) :/

sehr verwirrend. :panisch:

Gruß

elvis
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Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Nietenolaf hat geschrieben:Zum "8." und "9.": Ansichtssache. Ich wäre ja dafür, diese auch als "ökumenisch" zu bezeichnen (besonders 1341), aber es ist eine Minderheitenmeinung. Ihr braucht hier nicht so tun, als sei das Konsens bei den Orthodoxen. Konsens ist: es gibt sieben Ökumenische Konzilien.
Oh, zwar sind sie formell keine, aber sie werden praktisch als solche gesehen. Aber dass das eine Minderheitenmeinung sein soll, sehe ich nicht so.
Da schon bessere als Du und ich diese Heiligen Konzilien als ökumenisch betrachteten tue ich auch "nicht so als sei". Ich meine das nicht polemisch!
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Nietenolaf
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

Nassos hat geschrieben:Oh, zwar sind sie formell keine, aber sie werden praktisch als solche gesehen. Aber dass das eine Minderheitenmeinung sein soll, sehe ich nicht so.
Da schon bessere als Du und ich diese Heiligen Konzilien als ökumenisch betrachteten tue ich auch "nicht so als sei". Ich meine das nicht polemisch!
Was ist denn der Unterschied zwischen "formell" und "praktisch" in dem Fall? Es gibt tatsächlich keine Dogmatisierung der Siebenzahl. Historisch hat das nachfolgende Ökumenische Konzil (das sich selbst so bezeichnete) die letzte "Ratifizierung" des Status "Ökumenisch" eines vorangegangenen Konzils bewirkt. (Nizäa II, 787, wurde 879 endgültig als solches bezeichnet). 879/880 ist tatsächlich Ökumenisch, nur gab es diese nachfolgende formelle "Ratifizierung" nicht. Es war ja auch das letzte gemeinsame Konzil, an dem die Lateiner teilgenommen haben. Ihm fehlt also "praktisch" nicht wirklich etwas für den Status "Ökumenisch".
Was ist dann aber das Kriterium, wenn 879/880 und - scheinbar selektiv - 1341ff. als "Ökumenisch" gelten sollen? Warum nicht auch die Konzilien von 1156, 1157 (Konstantinopel), 1667 (Moskau) und 1872 (Konstantinopel)? Alle diese Konzilien hatten auch dogmatische Auswirkungen. Bessere als Du und ich gibt es wahrscheinlich Myriaden. Für den Status "Ökumenisch" hätte ich aber lieber ein kirchenrechtlich verbindliches Dokument. Andererseits ist das eigentlich nicht so wichtig.
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Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Du hast ja schon Recht.
Ich komme daher auf den Punkt: so wie man nicht behaupten kann, diese Konzilien seien kirchenamtlich als ökumenisch unterzeichnet (überbewerten), kann man auch nicht sagen, dass das innerhalb der Orthodoxie kein Thema sei oder nur eine Minderheit das so sieht (unterbewerten).

Das ist der Eindruck der sich mir ergab, als ich mich mit der Thematik befasst habe...

Danke und Gruß,
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Johannes22101988
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Johannes22101988 »

ab wann darf sich dan ein konzil ökumenisch nennen ????
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Nietenolaf
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

Beim Übertritt aus dem "römisch-lateinischen Bekenntnis" (sprich: der römisch-katholischen Kirche) verspricht der Konvertit, die Bestimmungen "der Apostel und der sieben Ökumenischen sowie der neun Lokalkonzilien" zu befolgen. Gleiches gilt für Konvertiten aus dem Protestantismus. Ergänzt wird das jeweils durch das Versprechen, die "übrigen Satzungen und Bestimmungen der Orthodoxen Kirche" ebenso zu befolgen. (cf.)
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Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Was gilt für einen Konvertiten aus einem anderen Glauben bzw einem Atheisten?
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Nietenolaf
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

Nassos hat geschrieben:Was gilt für einen Konvertiten aus einem anderen Glauben bzw einem Atheisten?
Nette Fangfrage - die werden getauft! :breitgrins:
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Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Nietenolaf hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Was gilt für einen Konvertiten aus einem anderen Glauben bzw einem Atheisten?
Nette Fangfrage - die werden getauft! :breitgrins:
Das war keine Fangfrage (oder war das ne Fangantwort von Dir :breitgrins: ).
Dies bezog sich auf diese Anerkennung der sieben Konzilien oder ob das explizit nur für jene gilt, die aus der RKK bzw. dem Protestantismus kommen.
So wars gemeint.
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

Die Täuflinge müssen nur dem Teufel abschwören und sich mit Christus verbunden erklären: "Schließest Du Dich Christus an? - Ja, ich schließe mich Ihm an." (cf.) - Ich zitiere ja hier nur aus den allgemein bekannten Ritualen. Es gibt bei der Taufe aber außer dem Glaubensbekenntnis keine solche Detailtiefe mit Konzilien, Sakramenten, Gehorsamsversprechen. Die Häresie, der ein Konvertit abschwört, ist offenbar viel eher verstandesmäßig geprägt oder prägend als der Unglaube oder ein anderer Glaube, bei denen die Hinwendung zu Christus ohnehin eine vollkommen neue Richtung der Entwicklung darstellt.
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Vielen Dank!
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Nietenolaf hat geschrieben:neun Lokalkonzilien
1. Um welche handelt es sich?
2. Welche dogmatischen Aussagen wurden auf ihnen getätigt?
3. Wer erbarmt sich und gibt die Antwort? ;)

Danke im voraus! :)
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Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Im hiesigen Strang zur Empfängnisverhütung führte taddeo folgendes an:
taddeo hat geschrieben:Das Problem - das nicht nur Du hast, sondern praktisch alle "modernen" Gläubigen - ist der Begriff des Gewissens. Heute versteht man den so, daß das Gewissen (also letztlich das, was jeder selber für richtig hält) die oberste Instanz ist, die im konkreten Einzelfall immer recht hat.
Demgegenüber muß man allerdings den Gewissensbegriff sehen, wie ihn die Theologie definiert (vgl. KKK 1776ff): Das Gewissen ist ein Urteil der Vernunft, in dem der Mensch den sittlichen Wert einer Handlung erkennt. Der sittliche Wert der Handlung ist durch göttliches Gesetz, natürliches Gesetz bzw. kirchliche Lehre vorgegeben - das Gewissen hat also nur die Aufgabe, diese Regeln (die man natürlich vorher schon kennen muß!) auf eine konkrete Handlung anzuwenden und nicht, den sittlichen Wert einer Handlung selber zu bestimmen.
Das heißt im Klartext: Wenn sich die Kirche bereits lehramtlich verbindlich zu einer konkreten Frage geäußert hat (Beispiel: Entzücklika "Humanae vitae" zur Empfängnisregelung), dann gibt es keine legitime "Gewissensentscheidung" GEGEN diese Lehre mehr.
Aber - erzähl das heut mal einem, der erklärt Dich für verrückt. Der "Gewissens"begriff im heutigen Sprachgebrauch meint ja was völlig anderes.
Ich finde das interessant und wichtig. Denn ich würde sagen, dass das Arbeiten an der Differenz Gewissen <=> eigenes Gewissen etwas mit dem "jeder trage sein Kreuz" zu tun hat.
Abgesehen von dem Lehramtlichen in obiger Aussage: wie äußert sich die Orthodoxie zum Thema Gewissen? Sollte das - zumindest prinzipiell - nicht in die gleiche Richtung gehen?

Vielen Dank!
Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Im "Gefallen an der Orthodoxen Kirche"-Fred gibt es ein paar Beiträge von Nassos und Joseph
über die Ernennung bzw. die Wahl von Bischöfen bzw. Metropoliten.
Wenn ich das richtig verstehe, ernennt die Metropoliten der jeweilige Patriarch (und wie ist das dann in autokephalen Kirchen?)
und die Bischöfe werden gewählt? Wenn ja, von wem - von einer Art Domkapitel? - und welche Rechte
hat dabei der Metropolit?

Vulpius
Domum superborum demolietur Dominus.

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Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Joseph
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Vulpius Herbipolensis
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

:traurigtaps:
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstehe, ernennt die Metropoliten der jeweilige Patriarch (und wie ist das dann in autokephalen Kirchen?) und die Bischöfe werden gewählt? Wenn ja, von wem - von einer Art Domkapitel? - und welche Rechte hat dabei der Metropolit?
--> Artikel zum Thema Verhältnis zwischen Bischöfen, Metropoliten und Patriarch (historische Betrachtung)

Der Patriarch ernennt niemanden, er ist kein Papst. Bischöfe werden generell gewählt, vom Kollegium der Bischöfe, dessen "kleiner Version" (Hl. Synod, so vorhanden), und dergleichen. Über die Modi dieser Wahl kann man gesondert reden. Metropoliten wurden ursprünglich vom Patriarchen bestätigt, also nach deren Wahl, bzw. auch gleich geweiht. Dass aufgrund der anderen administrativen Struktur der Länder heute Metropoliten irgendwie anders (fast in jeder Lokalkirche verschieden) definiert sind, ist außerdem ein Umstand, der die genaue Beantwortung Deiner Frage erschwert.
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Nassos hat geschrieben:Ψυχοσάββατο
...
Die Bedeutung des Psychosabbato vor Apokreo: der darauffolgende Tag ist der Zweiten Parusie des Herrn gewidmet. Wir erflehen am Samstag die Langmut und Gnade des Herrn in Anbetracht "des fürcherlichen Richtstuhls" nicht nur für uns Lebenden sondern auch für unsere entschlafenen Geschwister.
...
Hallo ad-fontes,

das erste Psychosabbaton dieses Jahr findet am 26. Februar statt.
Am 27.2. ist Apokreo, die letzte Woche vor dem Osterfasten, welches am 7.3. losgeht. Auch dieses Jahr fällt das Osterfest mit dem Westen zusamen - genau wie letztes Jahr.

Gruß,
Nassos
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Vulpius Herbipolensis
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Nietenolaf hat geschrieben:
Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstehe, ernennt die Metropoliten der jeweilige Patriarch (und wie ist das dann in autokephalen Kirchen?) und die Bischöfe werden gewählt? Wenn ja, von wem - von einer Art Domkapitel? - und welche Rechte hat dabei der Metropolit?
--> Artikel zum Thema Verhältnis zwischen Bischöfen, Metropoliten und Patriarch (historische Betrachtung)

Der Patriarch ernennt niemanden, er ist kein Papst. Bischöfe werden generell gewählt, vom Kollegium der Bischöfe, dessen "kleiner Version" (Hl. Synod, so vorhanden), und dergleichen. Über die Modi dieser Wahl kann man gesondert reden. Metropoliten wurden ursprünglich vom Patriarchen bestätigt, also nach deren Wahl, bzw. auch gleich geweiht. Dass aufgrund der anderen administrativen Struktur der Länder heute Metropoliten irgendwie anders (fast in jeder Lokalkirche verschieden) definiert sind, ist außerdem ein Umstand, der die genaue Beantwortung Deiner Frage erschwert.
Vielen Dank, Nietenolaf. Ich habe den Artikel geleſen und werde wahrſcheinlich, ſobald ich Zeit habe, nochmal genauer nachfragen.

Vulpius
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