Wow, inzwischen sogar auch "Die Welt" - allmählich wird es eng mit den Befürwortern und dem "alternativlos".
Nur, es geht ja nicht nur um die Zinsen, die im übrigen wegen der steigenden Preise wahrscheinlich über kurz oder lang erhöht werden (müssen). Dann werden auch die Zinsen für D. steigen und für die Peripherieländer werden sie noch höher als bisher. Aber - selbst wenn durch einen "haircut" diese verschuldeten Länder ihre Verbindlichkeiten wieder bedienen könn(t)en - wie wollen sie denn innerhalb des Euros wettbewerbsfähig werden?
Die Kürzung der Staatsschulden löst das Problem doch nur auf staatlicher Seite - deswegen fährt niemand zusätzlich nach Griechenland in Urlaub oder kauft portugiesische Waren. Die Wettbewerbsfähigkeit ist nicht betroffen, oder leidet sogar, z.B. wenn die MWSt erhöht wird und damit die Hotelpreise in Griechenland steigen. Erst wenn dort die Preise fallen und die Länder wieder wettbewerbsfähig werden, können sie auf Dauer(!) den Schuldendienst leisten.
Der Euro hat in der gegenwärtigen Gemeinschaft keine Zukunft. Die schwachen Länder werden austreten müssen und zu ihrer eigenen Währung zurückkehren. Das Argument, daß ihre Auslandsschulden ja in Euro denominiert sind und sich bei einer Abwertung erhöhen würden, entfällt bei einem Staatsbankrott (neudeutsch: haircut).
Zwar wird sich Frau Merkel dagegen wehren, so gut es geht - aber elf Landtagswahlen in diesem Jahr könnte es eng werden