Sind deutsche Lehrer schlechter als andere?

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Reinhard Gonaus hat geschrieben:
Alex hat geschrieben: ... Kinder auf das erwachsenene Denk-um-zehn-Ecken-Warum-einfach-wenn's-auch-kompliziert-geht-System umgestellt und sie vier Jahre lang mit nichts als stupiden Endloswiederholungen gefüttert. Super. Das einzige, was auf der Grundschule wirklich was getaugt hat, war die Schullektüre und der super organisierte Sachkundeunterricht.
Tja. Dagegen ist nun kaum ein Kraut gewachsen.
Lehrer haben in ihrer Ausbildung gelernt, wie man demotivierte, gelangweilte, uninteressierte Schüler zum Lernen bringt. Motivierte, aufgeweckte und interessierte Schüler bringen sie aus dem Konzept. Die sind in ihrer Ausbildung nicht vorgesehen. Was machen sie logischerweise? Die Kinder erst mal demotivieren, langweilen, desinteressieren. Erst dann können sie anwenden, was sie gelernt haben.




Selbst einer gewesen seiend
:kiss:
@ RG! Stimmt genau!
Doch warum gibt es dann in Italien die Sichtweise, daß Lernen Spass bereiten soll /muß .

Interessant auch die Anmerkungen, über Alex polnische Erfahrungen während nur dreier Grundschuljahre ?,und dem was sie dort lernte,daß sogar bis ins Gymnasium reichte.Schon erstaunlich.Fragt man sich nur,ist das polnische Schulsystem heute auch noch so,oder war das nur in den kommunistischen Zeiten so?


Gruß,
Elisabeth

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben: @ RG! Stimmt genau!
Doch warum gibt es dann in Italien die Sichtweise, daß Lernen Spass bereiten soll /muß .

Interessant auch die Anmerkungen, über Alex polnische Erfahrungen während nur dreier Grundschuljahre ?,und dem was sie dort lernte,daß sogar bis ins Gymnasium reichte.Schon erstaunlich.Fragt man sich nur,ist das polnische Schulsystem heute auch noch so,oder war das nur in den kommunistischen Zeiten so?
Na ja.
Ist halt schon ein bissel überfrachtet, unsere Schule. Ursprünglich dafür konzipiert, den Kindern die grundlegenden Kulturtechniken beizubringen, in weiterer Folge die wesentlichen Grundlagen verschiedener Fachbereiche, muss sie heute alles abdecken und leisten, was andere Gruppierungen der Gesellschaft, einschließlich der Eltern, unseren Kindern schuldig bleiben. Schon zu meiner Schulzeit vor etwa 40 Jahren bestand das Problem, dass der durchschnittliche Arbeitstag eines Schülers um zwei bis drei Stunden länger war als der eines durchschnittlichen Berufstätigen. Und da war die Arbeit daheim noch gar nicht eingerechnet.

Nicht umsonst läuft unter Eltern der Gruß: "Servus! Geht's dir gut, oder hast Kinder in der Schul?" :/

Und, damit ich da keine Missverständnisse einheimse: Wenn Eltern ihren Kindern die Erziehung schuldig bleiben, sind sie in den seltensten Fällen allein verantwortlich dafür.
Ich war in meinen letzten Dienstjahren Beratungslehrer, und meine Aufgabe war es, in Krisensituationen bei Eltern, Kindern, Kollegen, Schul- und Jugendbehörden zu intervenieren, zu beraten, zu moderieren u. dgl. um mitzuhelfen, dass die Krisen ohne Verweis des betroffenen Schülers von der Schule bewältigt werden konnten. Ich habe immer wieder festgestellt, dass Krisen eskalieren, weil die Betroffenen höchst unprofessionell und kontraproduktiv miteinander umgehen. Und bis es so weit kommt, ist schon unendlich viel an Verweigerung, Nichtlernen, auch Nichtunterrichten, Verletzung usw. passiert. Und dann kommt so einer wie ich daher, und alle erwarten, dass ich eine Zauberformel weiß, die mit einem Schlag alles gut macht. Dabei ist meine erste Frage oft gewesen: "Ok. Und wer außer mir ist jetzt noch bereit, sich abzumühen?"
Reinhard
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Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

@ RG! Was müsste / sollte denn deiner Meinung /Überzeugung, vor allem nach deinen Erfahrungen als Beratungslehrer, so alles verändert werden am Schulsystem Deutschlands?
Was müssten Deutschlands Eltern wieder vermehrt im Bereich der Erziehung wieder vermehrt leisten / sich angewöhnen?
Sind Fächer wie Erziehungskunde bereits in der Schule erforderlich,oder sollte das zur grundlage für eine Heiratserlaubnis gemacht werden?
Das das Bildungssystem /Schulsystem in Deutschland nicht einheitlich geregelt ist, ist das ein Vorteil oder ein Nachteil?

Gruß,
Elisabeth

Stefan

Beitrag von Stefan »

Die Welt hat geschrieben: Niedersachsen tritt aus Kultusministerkonferenz aus
Zur Begründung verwies Ministerpräsident Christian Wulff auf eine ineffiziente Bürokratie.... Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) an, man werde den Staatsvertrag zur KMK in den nächsten Woche kündigen, diese müsse sich dann binnen Jahresfrist auflösen. Zur Begründung verwies Wulff auf eine „rechthaberische“ Bürokratie, die viel Geld verschlinge.

Wulff sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, viele in der KMK seien überfordert, alten Vorstellungen verhaftet und nicht aufgeschlossen. Man müsse über eine neue Koordinierung verhandeln, die effizienter, sparsamer und offener für neue Entwicklungen sein müsse. Der CDU-Politiker sagte, er wolle gern einen Teil der 2,5 Millionen Euro, die sein Land jährlich der KMK zahle, für die Qualitätsverbesserung an Schulen einsetzen, „statt für eine Bürokratie von 250 Leuten, die zum Teil nicht anderes tun, als vom grünen Tisch aus Konzepte theoretisch zu entwerfen und dann gegen gewichtige Einwände rechthaberisch zu verteidigen“.
:top:

(Träfe die Argumentation auch auf die DBK zu? :roll: )

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Zwischen dem was ein Autor empfindet und wie es beim Leser ankommt, liegen schon mal Welten.
Genau das versuchte ich Dir zu sagen.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Anastasis hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Zwischen dem was ein Autor empfindet und wie es beim Leser ankommt, liegen schon mal Welten.
Genau das versuchte ich Dir zu sagen.
Aha,danke schön!

Gruß,
Elisabeth

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Stefan hat geschrieben!
(Träfe die Argumentation auch auf die DBK zu? :roll: )
Wie ist das zu verstehen! Was schwebt denn Stefan vor,bezüglich der dbk.de?

Gruß,
Elisabeth

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:@ RG! Was müsste / sollte denn deiner Meinung /Überzeugung, vor allem nach deinen Erfahrungen als Beratungslehrer, so alles verändert werden am Schulsystem Deutschlands?


Über das deutsche Schulsystem kann ich nicht wirklich was sagen. Ich bin ein Österreicher.

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:
Was müssten Deutschlands Eltern wieder vermehrt im Bereich der Erziehung wieder vermehrt leisten / sich angewöhnen?
Sind Fächer wie Erziehungskunde bereits in der Schule erforderlich,oder sollte das zur grundlage für eine Heiratserlaubnis gemacht werden?
Das das Bildungssystem /Schulsystem in Deutschland nicht einheitlich geregelt ist, ist das ein Vorteil oder ein Nachteil?
Ich weiß nicht, wie die gesetzlichen Mitbestimmungsrechte für Eltern in Deutschland ausschauen. Bei uns sind sie relativ ausgebaut, werden aber meiner Meinung nach viel zu wenig genützt. Meistens erleben Lehrer damit Zusammenhängendes als unnötigen Verwaltungsaufwand und setzen ihren Willen problemlos durch. Wo's aber funktioniert, ist es recht ersprießlich. Und in den Höheren Schulen, wo auch die Schüler Mitbestimmungsrechte haben, ist das schon ein Training in gelebter Demokratie, das unverzichtbar ist. Meine Tochter besuchte die Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen, eine Berufsbildende Höhere Schule (BHS), die mit der 9. Schulstufe beginnt und nach fünf Jahren mit der Matura (Abitur) abschließt. Sie wurde im 1. Jahr KLassensprecherin, im 2. Schulsprecherin und im dritten Landessprecherin von Niederösterreich für das BHS-Wesen. Als solche war sie zeitweise mehr auf politischen Sitzungen in allen möglichen Gremien als in der Schule. Trotzdem hat sie mit Auszeichnung maturiert. Ich bin maßlos stolz auf sie. :)

Von einem Fach "Erziehungkunde" für alle halt ich gar nichts. Für Schüler, wenn sie nicht einen entsprechenden Beruf anstreben, ist das weit außerhalb ihrer Lebenswelt. Das kann keinen Erfolg haben. Ich meine vielmehr, solang die Gesellschaft ist, wie sie ist, brauchen wir mehr professionelle Erzieher und Erziehungsberater, einschlägige Erwachsenenbildung u. dgl.
Und für grundverkehrt halte ich die kurzschlüssige Verbindung von Verheiratet- und Eltern-Sein. Natürlich soll sich das nicht gegenseitig ausschließen, und wenn's miteinander verbunden wäre, wär's uns lieber. Es ist aber einfach nicht so. Und selbst im Idealfall, im katholischen, ist das Familien-Stadium ein Durchgangs-Stadium. Ehe ist vor der familialen Phase, ist während dieser nicht einfach damit identisch und dauert danach noch an, mit etwas Glück noch Jahrzehnte. Ich werd immer ein bisschen sauer bei der automatischen Verknüpfung "Ehe und Familie". Dabei gerät die Ehe selbst aus dem Blickfeld. Man braucht sich nur die einschlägigen Angebote von Erwachsenenbildungseinrichtungen anschauen.

Na ja. Es ist wohl schon besser geworden.

Das föderale Bildungssystem halt ich prinzipiell für einen Vorteil. Weil so das Bildungssystem tendenziell näher am Bürger gestaltet werden kann. Durch welche gesamtgesellschaftlichen Notwendigkeiten das begrenzt werden muss, das muss man halt aushandeln. Bei uns ist es halt so, dass der Bund eine übergeordnete Kompetenz hat, die Länder eine teils untergeordnete, teils eigenständige. Schultypen, der Fächerkanon, Lehrpläne, ... sind bundeseinheitlich, Diensthoheit und Aufsicht sind im Pflichtschulbereich und bei Berufsschulen Ländersache, bei höherer Bildung Bundesangelegenheit. Es ist auch so kompliziert genug. Pflichtschulen müssen von den Gemeinden ausgestattet und erhalten werden, andere vom Bund. Berufsschulen unterstehen oft dem jeweiligen Gremium, einer Kammer oder sonstigen Berufsvertretung, Privatschulen mit Öffentlichkeitsrecht müssen die Mittel für ihren Betrieb selber aufbringen, das Lehrpersonal zahlt aber der Staat.
Reinhard
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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

@ Reinhard ,danke ! Gibt es auch ne bundesdt. Koryphäre,Kompetenz unter den Kreuzgängstern wie den Reinhard G. zu den von mir gestellten Fragen, siehe weiter oben?

Gruß,
Elisabeth

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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Reinhard Gonaus hat geschrieben:Motivierte, aufgeweckte und interessierte Schüler bringen sie aus dem Konzept. Die sind in ihrer Ausbildung nicht vorgesehen. Was machen sie logischerweise? Die Kinder erst mal demotivieren, langweilen, desinteressieren. Erst dann können sie anwenden, was sie gelernt haben.
:D :ja: :D :ja: :D :ja: :D :ja: :D :ja: :D :ja: :D :ja: :D :ja: :D
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Biggi
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Beitrag von Biggi »

Reinhard Gonaus hat geschrieben: Lehrer haben in ihrer Ausbildung gelernt, wie man demotivierte, gelangweilte, uninteressierte Schüler zum Lernen bringt. Motivierte, aufgeweckte und interessierte Schüler bringen sie aus dem Konzept. Die sind in ihrer Ausbildung nicht vorgesehen. Was machen sie logischerweise? Die Kinder erst mal demotivieren, langweilen, desinteressieren. Erst dann können sie anwenden, was sie gelernt haben.
Ich geb zu, zunächst hat mich dieser Abschnitt ebenso amüsiert wie Alex, aber zu einem zaghaften Widerspruch möchte ich mich jetzt doch mal zu Wort melden.

In sehr heterogenen Klassen (und dazu gehören Grundschulklassen natürlich zwangsläufig) sitzen motivierte, aufgeweckte, interessierte Schüler neben demotivierten, gelangweilten, uninteressierten. Und da jahrzehntelang das Fördern der Schwachen wesentlich intensiver gepredigt wurde als das Fordern (und damit Fördern) der Starken liegt die Gefahr nahe, dass die Lehrperson sich vorzugsweise um das Mittelfeld und die Schwächeren kümmert. - Natürlich lässt sich vom grünen Tisch aus leicht "innere Differenzierung" fordern, aber mach das mal 26 oder 28 oder 30 Wochenstunden lang! In der Praxis scheitert das trotz des (hoffentlich) vorhandenen guten Willens häufig an der fehlenden Zeit zur Vorbereitung des entsprechend differentierten und differenzierenden Unterrichts.

Was tun? Ein Ansatz, der jetzt an etlichen Gymnasien (auch an meinem) ausprobiert wird, sind sogenannte "Profilklassen" (woanders, glaube ich, auch "D-Zug-Klassen" genannt), die den Lernstoff rascher und/oder angereicherter durcharbeiten. Ich hatte die letzten 3 Jahre das Glück, in einer solchen Klasse zu unterrichten. Da ist das Motivieren gar nicht mehr nötig, denn die sind einfach motiviert und interessiert (zumindest die ganz große Mehrheit...). Inhaltlich und methodisch geht in solchen Klassen natürlich vieles, was woanders nicht geht. Ach, ich hör jetzt einfach auf, sonst fang ich zu sehr an zu schwärmen... :roll:
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Ich habe mit dem Hinweis auf die Grundschulerfahrungen meines Bruders eigentlich auf etwas anderes abgezielt - nämlich auf den Irrsinn, dass man entgegen anderer propagierter Ideale die Kinder eben nicht dort abholt, wo sie stehen (sprich sie mit ihrer kindlichen Art zu denken ernst nimmt), sondern sie erst auf eine abstrakte Denkweise umpolt, die in diesem Alter irgendwie noch gar nicht die ihre ist.
Ich sage dazu: ich liebe Mathe. Ehrlich. Ich hatte zwar nur Grundkurs (dafür LK Physik), aber es hat irre Spass gemacht, und das von der ersten Klasse an. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich in der Schule mathematisch anders denken müßte als zuvor; es wurde auf dem Elemtentaren, das die Kinder mitbrachten, aufgebaut, eben nicht zuerst abgerissen.
In der Grundschulzeit meines Bruders konnte ich mir nicht erklären, warum dieser kleine Kindergarten-Rechenfreak auf einmal mit den einfachsten Aufgaben solche Probleme hatte - bis ich mir mal das Matheheft genauer angeschaut habe. Dann kam ich zu den schon dargestellten Rückschlüssen. Eine Kommilitonin, fertig studierte Primarstufenlehrerin, hat mir eben das nachher aus ihrem Wissen über Grundschulpädagogik bestätigt.
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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Biggi hat geschrieben!

Und da jahrzehntelang das Fördern der Schwachen wesentlich intensiver gepredigt wurde als das Fordern (und damit Fördern) der Starken liegt die Gefahr nahe, dass die Lehrperson sich vorzugsweise um das Mittelfeld und die Schwächeren kümmert.

Und genau das ist es.Die Stärkeren müssen zugunsten der Schwächeren zurückstehen,und das System zieht sich durch alle Schultypen bis zur Ausbildung.
Dann wird noch recht heftig unterschieden,woher der Schüler stammt,also die Sozialisation.
Nur die Schwachen dürfen sich hervortun,jedoch auf gar keinen Fall die Stärkeren,genau so ist es.

Gruß,
Elisabeth

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Unsere liberale Ex-Unterrichtsministerin hat die letzten 5 Jahre eine Schulreform unter dem Schlagwort 'Back to basics' versucht durchzuziehen. D.h. die Schüler sollen wieder Rechnen, Deutsch und Französisch lernen und darüber hinaus folgende fünf Wörter: Guten Tag, Auf Wiedersehen, Danke, Bitte, Entschuldigung. All das "Drumherum" (ich nehme an, "Nebenfächer") sollten zurückgeschraubt werden. Was haltet ihr denn davon?
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Als ehemaliges Mitglied eines elfköpfigen weiblichen Physik-LKs (des einzigen in PB, in dem Mädchen waren) lautet die Antwort:

Gar nichts. :ja:
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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Naja, ein wenig mehr Höflichkeit stände manchem Schüler schon ganz gut zu Gesichte.
Die Angewohnheit zu spät zum Unterricht zu erscheinen(ohne sich auch nur per Blick oder Wort zu entschuldigen), nach Möglichkeit noch mit dem Frühstück in der Hand und kauend,dann noch mit entprechendem Gedröhne sich auf seinem Platze hinwerfend,und daß dann auch noch nicht nur 1x sondern minimum ein Dutzend mal in der ersten Stunde des Unterrichts,ist schon sehr erhebend am frühen Morgen,wenn andere Schüler pünktlich,frisch gewaschen ,gekämmt,ordentlich gekleidet erschienen sind,und sich dann auf den Unterricht konzentrieren.
Das ganze Verhalten der anderen Mitschüler mit deren Schwäche,sozialer Benachteiligung zu erklären,entschuldigen, (seitens der Lehrer und das dann auch noch als Gerechtigkeit zu verkaufen) halte ich für sehr merkwürdig.
Passt zu den weiter oben von Biggi erwähnten Förderungen der Schwachen seitens der Lehrer.
Nur das man tunlichst unterscheiden sollte,schwache Schüler aus den bildungsfernen Familien und schwache Schüler aus bildungsnahen Familien.Aus letzteren kann /wird auch eines Tages ein starker Schüler (zum Leidwesen von 68er Lehrer).

Gruß,
Elisabeth

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Biggi hat geschrieben: In sehr heterogenen Klassen (und dazu gehören Grundschulklassen natürlich zwangsläufig) sitzen motivierte, aufgeweckte, interessierte Schüler neben demotivierten, gelangweilten, uninteressierten. Und da jahrzehntelang das Fördern der Schwachen wesentlich intensiver gepredigt wurde als das Fordern (und damit Fördern) der Starken liegt die Gefahr nahe, dass die Lehrperson sich vorzugsweise um das Mittelfeld und die Schwächeren kümmert. - Natürlich lässt sich vom grünen Tisch aus leicht "innere Differenzierung" fordern, aber mach das mal 26 oder 28 oder 30 Wochenstunden lang! In der Praxis scheitert das trotz des (hoffentlich) vorhandenen guten Willens häufig an der fehlenden Zeit zur Vorbereitung des entsprechend differentierten und differenzierenden Unterrichts.
Vielleicht liegt's ja daran, dass die Deutschen aus allem gleich eine Weltanschauungs- und Grundsatzfrage machen müssen? :kratz:
Innere Differenzierung ist des Lehrers tägliches Brot, und zwar in allen Schulstufen und -formen. Früher, in den sogenannten niederorganisierten Schulen, in denen mehrere Schulstufen in einer Klasse saßen, war das der -extra bezahlte- Normalfall. Da hat eben einer aus der zweiten Schulstufe in Mathematik schon bei der dritten mitgelernt und in Deutsch noch bei der ersten. Heute gibt's diese Schulen nur mehr ausnahmsweise, dafür müssen die Lehrer innere Differenzierung jetzt ohne Zulage durchführen. Man nennt das Fortschritt, und wie man demotiviert, haben offensichtlich auch Bildungspolitiker gelernt.

Wir haben in der Hauptschule das Leistungsgruppen-System. Erste Leistungsgruppe für die besonders Begabten, mit AHS-Lehrplan, zweite Leistungsgruppe für den Durchschnitt, dritte Leistungsgruppe für die Schwachen. Gilt nur für Deutsch, Mathematik, Englisch. In den anderen Fächern gibt's die Stammklasse mit innerer Differenzierung. Wechsel der Leistungsgruppe ist jederzeit möglich, bei sehr guter oder nicht genügender Beurteilung in der jeweiligen Richtung zwingend vorgeschrieben. Funktioniert ganz gut, aber für die Schüler, deren Leistungskraft schwankt, ist es eine Katastrophe. Immerhin: 70% unserer Maturanten sind ehemalige Hauptschüler, die anschließend eine Oberstufen-AHS oder eine BHS besucht haben.
Ein Problem in der Praxis ist immer wieder das steinzeitpädagogische Prinzip: Entweder alle oder keiner!

Und was die fehlende Zeit zur Vorbereitung betrifft:
Es gibt die Autodidaktiker. Sie bereiten sich vor, wenn sie in der Früh ins Auto steigen.
Es gibt die Schwellendidaktiker. Die bereiten sich vor, wenn sie in der Früh die Schwelle des Schulhauses überschreiten.
Und es gibt die Hammerdidaktiker. Die schlagen das Klassenbuch auf und sagen: Was hammer denn gestern g'macht?

Im Ernst: Fehlende Zeit zur Vorbereitung kann man nicht gelten lassen. Das ist Teil der Berufsarbeit eines Lehrers.
Reinhard
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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Ich kann Reinhard nur zustimmen, auch wenn sich meine Lehrerfahrungen bisher auf ein vierwöchiges Praktikum am Gymnasium beschränken. Die Zeit für die Vorbereitung muss man sich einfach nehmen, und wenn man es gründlich macht. kann man die Sachen durchaus mal wiederverwenden. Am Anfang muss man eben noch alles neu machen. In diesem Praktikum habe ich an einigen Abenden bis Mitternacht am Computer gesessen (Unterricht vorbereiten, kein "Kreuzgänge" :D ), aber die Sachen taugten mit einigen Veränderungen auch noch für Sakramentsvorbereitung in der Gemeinde.
Lehrer, die nach der "Hammermethode" vorgehen, bleiben ihren Schülern ganz schön was schuldig. Ich denke da an den Lehrer eines der drei Mathe-Grundkurse unserer Jahrgangsstufe... :roll:
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Samurai
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Beitrag von Samurai »

Was tun gegen Bildungslücke?

Ich denke es handelt sich zuallerst um ein Motivationsproblem.
Wer nicht lernen will, lernt auch nix.
Wichtig ist es, Schüler und Lehrer erstmal zu vereinen.
Lehrer können leicht Opfer ihres Machttriebes werden.
Der Machtschwerpunkt liegt zunächst bei den Lehrern. Sie brauchen sich nicht mehr weiterzuentwickeln (was eigentlich unsinn ist). Sie können Schüler benoten, den Unterricht führen und früher sogar mit Stöcken Schmerz zufügen. Über Nachsitzen entscheiden. Genau genommen haben wir keine demokratische Struktur in der Schule.
Ein Lehrer, der seinen Stoff nicht beherscht, aber hart durchgreift, verliert in den Augen der Schüler leicht die Glaubwürdigkeit.
Dieser Graben zwischen Bewerter, Bestrafer und Schüler sollte nicht zu tief sein, meiner Meinung nach.
Ein weiteres Problem sehe ich darin, daß man Schüler überreitzt mit Wissen. Die Hälfte der Schulzeit wirklich effektiv zusammenarbeitend wäre meiner Meinung nach ein enormer Fortschritt.
Glaube es liegt nicht in der Zeit die auf der Schulbank abgesessen wird sondern an der Intensität.
Nehmen wir Japaner, die ewig Überstunden machen und das Büro erst nach dem Chef verlassen , trotzdem in dieser Zeit nicht wirklich was machen. Der Arbeiter verliert Zeit. Energie geht umsonst verloren.
Im Wing Tsun habe ich erfahren, daß absolut entscheidend ist, bei welchem Meister man lernt.
Ich würde auch vorschlagen die Schüler mehr selbst herausfinden zu lassen.
Mein alter Physiklehrer hat so etwas häufig gemacht. Er lies eine Metallkugel über den Tisch rollen und sie bewegte sich nach einem bestimmten Muster. Wir sollten herausfinden warum sie es tat. Besprachen die Möglichkeiten überprüften und scheiterten, bis er aufklärte, daß er in der anderen Hand heimlich unter dem Tisch einen starken Magneten bewegt.
Aber wir hatten schnell alle möglichen Kraftquellen durch und verglichen.
Rätsel stellen, Hilfestellung bieten und gemeinsam auflösen halte ich für eine gute Methode.
Vielleicht in Geschichte nicht ganz einfach, aber auch dort kann man Muster erkennen.

Soweit ich weiß ist in Frankreich die Selbstmordrate bei Jugendlichen gestiegen, seit die Kinder noch früher in das Schulkorsett gepreßt werden.

Die zukünftigen Lehrer, die ich bei uns in der Nähe an der Pädagogischen Hochschule rumlaufen sehe, bringen mich zur Verzweiflung. Von dieser Seite würde ich mir keine zu großen Hoffnungen machen.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Samurei hat geschrieben: Die zukünftigen Lehrer die ich bei uns in der Nähe an der Pädagogischen Hochschule rumlaufen sehe,bringen mich zur Verzweiflung.Von dieser Seite würde ich mir keine allzu große Hoffnung machen.
Wie ist das zu verstehen, was meinst du damit genau,@Samurei?Kannst du das etwas genauer ausführen.

Das Lehrer heutzutage nicht viel anders ausschauen wie Schüler im Teenageralter und das als dt.Beamte ist mir auch schon aufgefallen.

Gruß,
Elisabeth

Samurai
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Beitrag von Samurai »

@ Fichtel Wichtel

Die Äußerlichkeiten sind gar nicht so sehr mein Problem. Ich vertraue auch meinem Wing Tsun Meister, wenn er im Dirndl unterrichten würde.

Aus dem Wing Tsun kenne ich auch die 4 Stufen des Lernens.
1. man kann keine Technik, man löst Probleme intuitiv
2. man kann einige Techniken, man löst alles bewußt mit Techniken (man plant)
3. man kann die Techniken sehr gut, man ist aber immernoch bewußt
4. man löst alles unbewußt mit Techniken (oder wie es bei Walter Moers in Rumo heißt.. wie pinkeln..

PH Leute (also von der Pädagogischen Hochschule) befinden sich meiner Erfahrung nach zu sehr auf Stufe 2.
Stufe 2 verläßt man ja eigentlich wieder um Stufe 3 zu erreichen.
Ehrlich gesagt habe ich schon viele Jahre keinen Schullehrer mehr getroffen, der über Stufe 2 war.

Ich vermute einfach mal ,daß viele Hals über Kopf damit beschäftigt sind nicht von den kleinen Rackern fertig gemacht zu werden.
Denke der Lehrer kann besser selber weiterwachsen, wenn er auf Schülerinteresse stößt.
Wenn er merkt, daß es an ihm liegt, daß die Schüler nicht mehr lernen können. In dem Sinne, daß sie alles schon verschlungen haben, was er an Stoff anzubieten hat.
Leider ist wohl eher der Gegenteil der Fall, daß man es oft nichtmal schafft die Basics an den Schüler zu vermitteln, warum dann in der Freizeit tiefer in das Gebiet eindringen.
So erkläre ich mir, daß Lehrer als unfertig gebildet dastehen und in der schlimmsten Stufe stehen. Mit wenig Wissen viel planen zu wollen. Da sind Konflikte mit der Realität vorausprogrammiert.

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Samurai hat geschrieben:@ Fichtel Wichtel

Die Äußerlichkeiten sind gar nicht so sehr mein Problem. Ich vertraue auch meinem Wing Tsun Meister, wenn er im Dirndl unterrichten würde.

Aus dem Wing Tsun kenne ich auch die 4 Stufen des Lernens.
1. man kann keine Technik, man löst Probleme intuitiv
2. man kann einige Techniken, man löst alles bewußt mit Techniken (man plant)
3. man kann die Techniken sehr gut, man ist aber immernoch bewußt
4. man löst alles unbewußt mit Techniken (oder wie es bei Walter Moers in Rumo heißt.. wie pinkeln..

PH Leute (also von der Pädagogischen Hochschule) befinden sich meiner Erfahrung nach zu sehr auf Stufe 2.
Stufe 2 verläßt man ja eigentlich wieder um Stufe 3 zu erreichen.
Ehrlich gesagt habe ich schon viele Jahre keinen Schullehrer mehr getroffen, der über Stufe 2 war.

So erkläre ich mir, daß Lehrer als unfertig gebildet dastehen und in der schlimmsten Stufe stehen. Mit wenig Wissen viel planen zu wollen. Da sind Konflikte mit der Realität vorausprogrammiert.
@Samurei!Danke !

Wer oder was Win Tsun ist mir noch nicht bekannt,werde gleich mal danach googlen.Was die Lerntechniken angeht, kann ich das wohl nachvollziehen, unbewußt,intutiv lernt man schon so.
Was du über deine Erfahgrungen mit Lehrern scheibst, kenn ich auch in der Art.
Das bemerkenswerteste Erlebnis war mal beim sog."Ausfragen" auch als Abfragen zu erleben.
Betreffender Schüler trug wortwörtlich den Lern- und Wissensstoff den der Lehrer vermittelt hatte ,als eigene Wissensleistung vor.Der Lehrer später Schulleiter dieser berufsbildenden Einrichtung in Sachsen, stand am Lehrerpult, und war mit Sortieraktivtäten, und keinen Schreibereien in seinen persönlichen Unterlagen befasst,gab nur einige zustimmende Laute von sich.
Bei einem Schüler der in seinem Vortragen des erlernten Stoffes, auf einmal seine eigenen Worte einsetzte,ging der Kopf des betreffenden Lehrkörpers ruckartig in die Höhe, wendete in Richtung des Schülers und das Gehirn des Lehrers begann dann endlich aktiv zu arbeiten, was dem Lehrer ziemlich offensichtlich überhaupt nicht behagte.

Nächstes Beispiel aus Bayern, Bistum Regensburg:
Unmittelbar vor der Schaulaufgabe, in Nichtschüleraprache eine Klausur, bekam der Kurs folgende Mitteilung.
Wir hätten in der Schaulaufgabe die Fragen nich etwa Sinngemäß also mit eigenen Worten wiederzugeben,sondern in den Worten,in den Worten ,in denen es uns beigebracht wurde.Nun gehört Auswendiglernen zu den Talenten die ich nicht gerade im Übermass abbekommen habe.
War schon mal der erste Schock, weil diese zahlreichen mit dem von dem Lehrkörper selbstentworfenen Textinhalten bei mir auf absolutes Unverständnis hervorriefen, und ich den Unterrichtsstoff seinerzeit mir durch ein Fachbuch angeeignet hatte.
Hab die Fragen dann auch mit meinen eigenen Worten beantwortet,bekam nur eine vier.Als ich reklamierte, wurde in sehr frecherArt und Weise mein persönliches Script umgeblättert,und auf diese mir so fürchterlichen Kästchen hingewiesen,der Inhalt dieser Kästchen wäre gefordert gewesen,keine eigenen Antworten.Danach wurde mir die Schulaufgabe einfach aus der Hand gerissen.Einige Minuten später hab ich dann nach einer Schimpfkanonade der Lehrerin an ihre verängstige Schülerschaft,weil sie die Nachfragen anderer Lehrer nach ihrem Befinden vor einigen Klausuren ehrlichen Herzens beantworteten ,und in anderen Fächern Entspannungshilfe bekamen,unter anderem durch Bilder malen,was ihre Lehrer kollegen denn von ihr denken sollten,mit einigen deutlichen Worten beendet.

Weiteres Beispiel aus der selben Schule.
Scripte werden ausgeteilt,die in keinster Weise als Unterrichtstoff zu bezeichnen sind.Entweder weil es zu diesem neuen Fach angeblich noch keine Fachbücher gibt, es werden nur allgemeine Teile aus Büchern kopiert,wobei dann die eigentlich interessanten Teile nicht kopiert werden,(die Geschichte vom roten Rollstuhl die nur ich kannte, weil ich das Buch mir kaufte, ist mir nicht vergesslich,auch so einiges wie sich berufl.Erfahrung wie die sich in dem Beruf aufbaut)
In anderen Fächern mit praktischen Anteilen gab es überhaupt keine Scripte, für mich kein Problem, für andere schon eher.

Eine andere Lehrerin sagte:"Praktische Arbeit mag ich lieber,als Theorie, so sahen ihre "Scripte" aus.
So war auch ihr Unterricht.
Die härtesten Lehrer/Ausbildersprüche waren diese:
Wenn Schüler/ Auszubildende Fachbücher besitzen,nutzen, dann fragen die Schüler ! Stimmt und Lehrer können oftmals kaum in eigene Worten antworten.
(Was bei unserm Hauptschul-Deutsch-und Klassenlehrer Grundbedingung war,sein Satz lautete:"Ich will mich nicht selber reden hören aus euren Mündern,sondern eure eigenen Worte,dann weis ich auch das ihr den Lernstoff auch verstanden habt".)
Wir können alles therapeutisch/pädagogisch begründen,auch die gründliche Säuberung der Werkstatt oder jedwede Putzaktion.
War auch mal so ein Satz.


Ich find es gut wenn Schüler / Auszubildende mit gesundheitl.Problemen welcher Art und Weise sehr gefördert wird, doch sollte das keineswegs dazu führen,das ständig Lewels gesenkt werden, solche Schüler in der Leistungsverweigerung auch noch bestärkt werden ,wegen höherer Abbrecherquote, und das bei Rehaschülern,die also die Ausbildung finanziert bekommen.
Auch halte ich es kaum für sinnvoll,im Winter am Wochende zum Skifahren zu organisieren für Rehaschüler, wenn lernen angesagt sein sollte.Kompaktseminare vermittelt von Studenten die den Lehrstoff an die Hand bekommen,wären wohl eher angebracht,und brächten den Schülern/Auszubildenden und auch den gestressten kapitulierenden Lehrern bestimmt wesentlichen Zugewinn an Erfolgserlebnisgefühlen.

Gruß,
Elisabeth


So faul sind Lehrer,die in einer bekannten Regensburger Einrichtung mit einem Bischofsnamen als Therapeuten tätig sind.
Fragt man sich ,wer kontrolliert die Scriptevon Lehrern

Edith
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Beitrag von Edith »

also...
ich hatte deutsche Lehrer, englische Lehrer, amerikanische Lehrer... spanische - nein falsch, chilenische Lehrer.... und eine Österreicherin....

wenn ich das mal so vorüberziehen lasse... waren die Engländer am genialsten.
OK, der Ami war einzigartig.... aber der spielt in einer anderen Liga.
:D

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Edith hat geschrieben:also...
ich hatte deutsche Lehrer, englische Lehrer, amerikanische Lehrer... spanische - nein falsch, chilenische Lehrer.... und eine Österreicherin....

wenn ich das mal so vorüberziehen lasse... waren die Engländer am genialsten.
OK, der Ami war einzigartig.... aber der spielt in einer anderen Liga.
:D
Und was war an den Englishmenteachers so ausjemacht jut?

Sonst müssen man die halt von dort importieren,oder de Lehrer-Ausbildung englischrisieren!

Gruß,
Elisabeth

Den Teilsatz fand ich vorhin in dem Selbstmörderwiebeerdigen-Threat.Hat mir sehr gefallen,so ne Lernumgebung bräuchte ich, das kein Lehrer einen wegen der persönlichen Zivilcourage der juten ökonomischen Herkunft,und Bildungsnahenherkunftsfamilie diskriminieren kann, auch wenns nur noch Lehrer mit Maurerabstammung geben sollte,die keine alten Werte und Normen mögen,sparsamen Umgang mit Materialien als unsozial empfinden usw.
Samurei hat geschrieben: ....daß man nur frei entscheiden kann,wenn man keine Konsequenzen zu fürchten hat.
Zuletzt geändert von Fichtel-Wichtel am Montag 4. Oktober 2004, 23:25, insgesamt 2-mal geändert.

Edith
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Beitrag von Edith »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:
Und was war an den Englishmenteachers so ausjemacht jut?
Schwer zu sagen... ich würde es mal... den ganzheitlichen erzieheriscehn Ansatz nennen.... wenn "Erziehung" bei uns nicht so negativ besetzt wäre.
Die haben einfach versucht, uns zu "ganzen Menschen" zu entwickeln...
da fand ich gut.
Education. Ist mehr als Erziehung. Schwer zu übersetzen.....

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Edith hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:
Und was war an den Englishmenteachers so ausjemacht jut?
Schwer zu sagen... ich würde es mal... den ganzheitlichen erzieheriscehn Ansatz nennen.... wenn "Erziehung" bei uns nicht so negativ besetzt wäre.
Die haben einfach versucht, uns zu "ganzen Menschen" zu entwickeln...
da fand ich gut.
Education. Ist mehr als Erziehung. Schwer zu übersetzen.....
Kostprobe, Beispiel möglich?
Dachte das Englische Schulsystem sei wie das us-Amerikanische noch schlechter wie das Deutsche Schulsystem!

Gruß,
Elisabeth

Edith
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Beitrag von Edith »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben: Kostprobe, Beispiel möglich?
Dachte das Englische Schulsystem sei wie das us-Amerikanische noch schlechter wie das Deutsche Schulsystem!

Gruß,
Elisabeth
hm, schwer... zumal meine Schulzeit ja schon ne Weile zurückliegt... :roll:
War so'n starker.... den ganzen Menschen fordernder Ansatz... den ich nicht wirklich gut analysieren kann... (bin ja kein Pädagoge).... das war nicht so sehr System... zumindest nicht spürbar... das war oft sehr persönlich...
habe die Profs aus London in superguter Erinnerung... echt.
(Beide von der London School of Economics - falls das jemand päd. deuten kann.... ???)
Sind Lehrer hier?

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Edith hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben: Kostprobe, Beispiel möglich?
Dachte das Englische Schulsystem sei wie das us-Amerikanische noch schlechter wie das Deutsche Schulsystem!

Gruß,
Elisabeth
hm, schwer... zumal meine Schulzeit ja schon ne Weile zurückliegt... :roll:
War so'n starker.... den ganzen Menschen fordernder Ansatz... den ich nicht wirklich gut analysieren kann... (bin ja kein Pädagoge).... das war nicht so sehr System... zumindest nicht spürbar... das war oft sehr persönlich...
habe die Profs aus London in superguter Erinnerung... echt.
(Beide von der London School of Economics - falls das jemand päd. deuten kann.... ???)
Sind Lehrer hier?

@Edith,danke jedenfalls!
Gruß,
Elisabeth

Samurai
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Beitrag von Samurai »

War eben bei einer Diskussion zum Thema Jugendkriminalität.
Dr. Joachim Walter, Leiter des JVA Adelsheim, berichtete unter anderem über die Schule in dieser Anstalt.
Obwohl dort fast nur ehemalige Schulschwänzer zugegen sind, läuft der Unterricht sehr erfolgreich.
Der Schulleiter führte das auf drei Dinge zurück..

1. Wegen der Mauer ist schulschwänzen schwierig, bzw. keine interessante Alternative
2. Gibt es keinen wirklichen Druck, da es nichts gibt, wo sie durchfallen könnten.
Dieser Punkt wurde mit besonderem Gewicht vermerkt.
3. persönliches Gespräch des Schulleiters an den Schüler.
Etwa folgender typischer Verlauf..
A: magst Du in den Unterricht kommen?
B: neee, was soll ich denn da. .
A: Was lernen
B: interessiert mich nicht der ***
A: aber es muß doch was geben, daß Dich interessiert?
B: ja, xyz interessiert mich, aber das ist ja kein Schulstoff
A: dann laß uns dann und dann treffen und wir lernen gemeinsam xyz, aber richtig mit Büchern und Quellen

danach ist es leicht die Aufmerksamkeit auf Schulstoff zu lenken

Biggi
Beiträge: 820
Registriert: Donnerstag 11. Dezember 2003, 16:46

Beitrag von Biggi »

Samurai hat geschrieben: 3. persönliches Gespräch des Schulleiters an den Schüler.
Etwa folgender typischer Verlauf..
A: magst Du in den Unterricht kommen?
B: neee, was soll ich denn da. .
A: Was lernen
B: interessiert mich nicht der ***
A: aber es muß doch was geben, daß Dich interessiert?
B: ja, xyz interessiert mich, aber das ist ja kein Schulstoff
A: dann laß uns dann und dann treffen und wir lernen gemeinsam xyz, aber richtig mit Büchern und Quellen

danach ist es leicht die Aufmerksamkeit auf Schulstoff zu lenken
Alles klar. Ich werde das meinem Schulleiter mal vorschlagen! Wir haben mehr als 1200 Schüler....

Und selbst wenn jeder einzelne Lehrer so vorgehen sollte... auch das können locker über 100 Schüler pro Vormittag sein, die auf diese Weise einzeln motiviert werden sollten. Und die Schülerinnen und Schüler haben keineswegs identische Interessen.

Es geht doch nichts über realistische Ansprüche an andere [Punkt] ;)
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

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