Phylax glaubend, auf einer dummen These herumbalancieren zu können, schreibt in irreführender Absicht;
Es war nicht meine, sondern Deine These!
wobei er seine folgende Aussage als meine Schlussfolgerung ansieht:
Interessante These, daß man der täglichen Betrübnis nur durch Sündigen entgehen kann...
und er beruft sich meine vorhergehende Aussage:
Der Genuß alkoholischer Getränke und das Tanzen waren dort eben nicht mehr als harmlosere, begrenzte und 'ehrenhafte' Freizeitvergnügen gedacht, sondern, vor allem auch im Hinblick auf die herrschende Armut und die ausweglose Hoffnungslosigkeit der Bevölkerung, gezielt angesteuerte Möglichkeiten, für einige Stunden der täglichen Betrübnis durch das bewußte Sündigen (Alkoholmissbrauch, Ehebruch und sexuelle Exzesse etc.) zu entgehen. Der Genuß von Alkohol und der Tanz waren hierbei die Mittel, diese Ziele mehr oder weniger enthemmt zu erreichen.
Natürlich weißt Du genau, was ich damit ausdrücken wollte, aber, wenn man schon mal unbedachterweise mit Polemik begonnen hat, muss man diese eben, koste es was es wolle, auch fortsetzen, gelle?
Drum merke (vielleicht hilfts ja):
Menschen, die keinen Glauben mehr haben, haben auch keine Hoffnung mehr. Wenn ihnen also nichts mehr bleibt, als harte Arbeit von morgens bis in die Nacht bei kargem Lohn (wenn überhaupt), oder auch überhaupt keine Arbeit und die Familie nagt am Hungertuch, was bleibt dann? Anstatt der Hoffnung auf bessere Zeiten, oder gar die Hoffnung im Glauben an das Paradies, bleibt ihnen nur das Betäuben, das Vergessen, und das, Du Dummer, wird, angesichts der kargen Möglichkeiten einer Abwechslung, allein in der Triebbefriedigung und im Besäufnis gesucht, nicht weil man unbedingt sündigen möchte, sondern, ohne sich hierüber ethische Gedanken zu machen, jedoch die Sünde mehr oder weniger bewußt in Kauf nehmend, vergessen möchte. Das ist keine Entschuldigung, sondern eine reine Feststellung.
Dass solche Menschen in der Sünde letztlich keine Befriedigung finden, ist wohl Fakt. Und warum ist es Fakt? Weil diese Menschen sehr genau wissen, dass sie sich falsch verhalten, dass sie sündigen Aber auch wenn es sie im Moment von den übergroßen Sorgen zu befreien scheint, so wissen sie doch recht gut, dass diese Sorgen wieder zurückkommen, und dass ihre Nöte und die Nöte ihrer Angehörigen sich dadurch vergrößern werden.
Und wo habe ich denn behauptet, dass Betrübnis
nur durch Sündigen beseitigt werden kann?
Findest Du das nicht schlimm, phylax, dass Du einem anderen ganz bewußt eine falsche Aussage unterstellst? Das ist schon kein Versehen mehr, das ist pure Absicht!
ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)