Die Moderation
Ich habe keine große Ahnung von Gepflogenheiten in Italien…aber "bei uns" trugen Mädchen bis zur Heiratsfähigkeit Zöpfe. Auf denen basierte auch die Hochsteckfrisur der erwachsenen Frauen. Zwei geflochtene Zöpfe werden unter ein speziell gefaltetes ca 1 qm großes, quadratisches Tuch in Schnecken gelegt und festgesteckt. Bei verheirateten Frauen ist das Haar gar nicht mehr zu sehen, bei unverheirateten Frauen ist etwas Haar auf dem Hinterkopf sichtbar. Ich habe diese Frisur nur ein einziges Mal getragen. Es gab nur eine Frau in der Umgebung, die diese Kunst noch praktizierte. Erst einmal durften die Haare nicht gewaschen werden, da die Frisur sonst nicht hält. Dann wurde das taillenlange Haar in zwei Zöpfe geflochten, die mit über 50 Haarnadeln (50 sind in einer Packung) festgesteckt wurden. Die Prozedur dauerte fast 2 Stunden, aber das war auch außergewöhnlich lang und damit verbunden, daß mein Haar sehr glatt ist, und die Nadeln immer wieder rausrutschten.ad_hoc hat geschrieben:Nein, das passt schon, einmal vom altersentsprechenden Ausehen, als auch von der Frisur her. Ist zwar schlecht zu erkennen, aber ich gehe davon aus, dass dieses Mädchen lange Haare besass, die man, wenn sie gerade störten, bei der Arbeit beispielsweise, einfach hochgebunden hat. Ich denke, dass man etwas ähnliches zumindest erkennen kann.anneke6 hat geschrieben:Leider kann man auf dem Bild nicht gut erkennen, was für eine Frisur sie hat. Es sieht ein bißchen aus wie hochgesteckte Haare, aber das ist ziemlich unwahrscheinlich.
Gruß, ad_hoc
Wenn die Frisur wirklich fertig ist, sitzt sie bombenfest, man könnte theoretisch leichte Arbeit damit verrichten. Aber die ganzen Haare auf dem Kopf wiegen auch ganz schön was und sind doch nicht besonders bequem. Man hat um 1900 nicht so viel fotografiert, und ich habe kein Foto von einer Frau aus unserer Familie bei der Arbeit…aber ich denke mal, sie trugen die Haare wahscheinlich in hängenden Zöpfen oder im Nacken zusammengewurschtelt und ein einfaches Tuch darüber, um die Haare vor Staub und Dreck zu schützen.


