Die frommen Großmütter haben wohl einfach die Grundlagen für den christlichen Glauben gelegt. Dass katholische Omas zu evangelischen Enkeln führen war sicher eher scherzhaft gemeint- man beachte den Smilie.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
Lioba hat geschrieben:Die frommen Großmütter haben wohl einfach die Grundlagen für den christlichen Glauben gelegt. Dass katholische Omas zu evangelischen Enkeln führen war sicher eher scherzhaft gemeint- man beachte den Smilie.
Melody hat geschrieben:So gesehen - und wirklich nur so gesehen - muss ich dann wohl froh sein, dass meine Oma nicht katholisch sondern Zeugin Jehovas war?!
Die Veranlagung zum Hardcore-Glauben hat sich dann wohl rezessiv vererbt ...
Melody hat geschrieben:
Ich hab jedenfalls für mich definitiv gespürt, dass nur die Katholiken wirklich den Leib Christi haben.
Das entspricht aber nicht der rk Lehre. Demgemäß gibt es auch (gültige) Sakramente außerhalb der RKK; auf das allerheiligste Sakrament des Altars bezogen heißt das: auch bei den Altorientalen, den Ostsyrern, den orthodoxen Kirchen und (mit Einschränkungen inzwischen leider) bei den Altkatholiken.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
@ad-fontes
Meine Güte, das war der im Zusammenhang der direkte Vergleich zum evangelischen Abendmahl und keine für sich genommen allgemeingültige Aussage...
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»
schön, dass Du dem Herr an dem Platz folgst, wo Dich der Herr hingestellt hat. Wer weiß, wo Du und Deine Frau mal landen.
Ich kann nur so viel sagen: Ohne die Brüder und Schwestern in der FeG (Freie ev. Gemeinde) wäre ich heute kein Katholik und schon gar kein Christ mehr. Dort habe ich erlebt, wie ganz normale Menschen versuchen Christus nachzufolgen. Und zwar mit einem Ernst und einer Freude, die dem Durchschnittskatholiken völlig fremd ist. Der christliche Glaube wurde mir von denen und nicht von Katholiken gezeigt. Der Herr hat Leute im Stall, wo die Tradis hier im Forum nicht mal im entferntesten daran denken.
Rein theologisch gesehen, kann ich mittlerweile mit der FeG und ihren reformierten Wurzeln nicht mehr so viel anfangen. Allerdings machen die -aus katholischer Sicht- aus dem "wenigen" was sie haben oft viel mehr, als die Katholiken, die doch angeblich aus der "Fülle" schöpfen sollten.
Viele Evangelische sind katholischer als die Katholiken, mit denen man jeden Sonntag vor den Altar tritt.
"Christus resurrexit vere"
Ein sehr schöner Beitrag, danke!
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Marcus hat geschrieben:
In protestantischen Landeskirchen mag die Feier des Hl. Abendmahls vielleicht etwas ernsthafter wirken. Das wird aber auch damit zusammenhängen, dass dort das hl. Abendmahl zumeist nicht jeden Sonntag gefeiert wird, so dass Abendmahlsgottesdienste als etwas Besonderes wahrgenommen werden.
Meine (positiven) Erfahrung beziehen sich fast nur auf Gemeinden, wo das Hl. Abendmahl jeden Sonntag oder zumindest 14-tägig gefeiert wird. Mein Eindruck ist nicht, dass die Feierlichkeit etwas mit der Häufigkeit der Feier zu tun hat.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Ich denke, dass es vielmehr mit der Grundhaltung innerhalb der Gemeinde zu tun hat, sogar unabhängig von der Abendmahlslehre.
Es gibt Menschen, die eben das Brotbrechen vor allem in den freien Gemeinden positiv erlebt haben und bei denen dies ihren Weg in die entsprechenden Gemeinden gefördert hat.
Ich habe selbst beim Brotbrechen in den Brüdergemeinden eine besondere Atmosphäre empfunden. Dabei ist dies ganz klar "nur" ein Gedächtnismahl. Allerdings sind den Anwesenden einige grundlegende Dinge klar:
1. Der Herr ist gegenwärtig nach der Verheißung in Matth 18,20
"Wo 2 oder 3 in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen"
2.Niemand sollte leichtfertig zum Tisch des Herrn gehen Kor 11, 27ff
3. Beim Mahl wird der Opfertod des Herrn bezeugt.
So ist die Mahlfeier für den gläubigen Reformierten durchaus ein besonderer Akt und ein wichtiger Teil des Gottesdienstes und des christlichen Lebens, auch wenn es nur Kekse bzw.Brot gibt.
Kirchen, in denen einerseits eine Realpräsenz gelehrt wird, vielen Teilnehmenden aber nicht einmal diese 3 einfachen Grundwahrheiten bewusst sind, sind für einen gläubigen Reformierten und manchen anderen vorsichtig ausgedrückt verwirrend und keineswegs anziehend.
Dazu kommt, dass gerade hier die Behauptung der spirituellen Ichbezogenheit, des Heilsegoismus vor allem reformierter Gruppen nicht wahr ist. Mahlgemeinschaft ist geistliche Gemeinschaft.
Viel mehr erscheint gerade den Freikirchlern die äussere Form der Austeilung in manchen Gottesdiensten als ichzentriert. Nach vorne latschen, sich seine Hostie schnappen und ab dafür ist widerspricht in meinen Augen grundlegend sowohl der Lehre von der Realpräsenz als auch der Lehre von der Kirche als sichtbarem Leib Christi. Das dies eine unglückliche moderne Verirrung ist und nicht originär katholisch hat Marcus oben schon dargelegt, aber es bleibt eben der Eindruck auf den Aussenstehenden.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
Es geht mir immer noch die Frage duch den Kopf was den gute Kriterien zur Entscheidung sind. Die theologische Überlegung, das gefühlsmässige Erlebnis...? Etwas, das auf alle Fälle anzieht ist Harmonie zwischen Lehre, Gottesdienst und Umsetzung im Alltag. Da ich im vorigen Beitrag davon gesprochen habe, wo es ganz schön knirschen kann, jetzt ein positives Gegenbeispiel. Franz von Sales hat mit der Philothea eine phantastische heute noch gültige Anleitung zum Christsein im Alltag verfasst. Ergebnis: ein hundertprozentiger Erfolg für Katholens mitten in der Schweiz und eine Wirkung auch auf evangelische Christen.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
Trotzdem es schon eine Weile her ist, dass hier die letzte Antwort geschrieben wurde, möchte ich doch noch einmal allen herzlich danken für Hinweise, Antworten und Denkanregungen. Ausdrücklich auch dir, lieber Lutheraner, für den Hinweis auf die SELK. Ich versuche offen zu sein und alles im Herzen zu bewegen ...
Danke auch an Moser für deine Konversionserfahrung und ich bitte um Entschuldigung, da es ja auch an mir lag, dass das Thema ziemlich aus dem Ruder gelaufen ist.
Schön, dass es dieses Forum gibt!
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Luisa
"Ich habe noch Tau in meinen Haaren aus Tälern der Menschenfrühe ...
Ich bin die Straße aller ihrer Straßen: Auf mir ziehen die Jahrtausende zu Gott!"
Gertrud von le Fort, "Hymnen an die Kirche"
Einige bedenkenswerte Aussagen sind in der Tat enthalten.
Und wäre ich Student, das Seminar zur Religiosität bei den Simpsons würde ich sofort besuchen
Einige bedenkenswerte Aussagen sind in der Tat enthalten.
Und wäre ich Student, das Seminar zur Religiosität bei den Simpsons würde ich sofort besuchen
Dieses Seminar würde ich auch auf jeden Fall besuchen.
Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege, aber war Jesus nicht auf jeden Fall Fleischesser? Wie hätte er sonst den Auszug aus Ägypten feiern sollen?
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
Wir haben bereits mehr als einen Strang zum Thema Fleisch (nicht) essen.
Vegetarier, so wie der Begriff zum Beispiel von der Vegetarian Society definiert wird, also jemand, der sich komplett des Fleisches von Tieren, inklusive Fischen enthält — war Jesus nicht.
"Wo sollen wir für dich das Paschamahl bereiten?" fragen die Jünger Jesus, als sie das letzte Mal nach Jerusalem gereist sind. Diese Frage impliziert, daß sie in den vergangenen Jahren bereits gemeinsam das Paschamahl, dessen zentraler Bestandteil das gegrillte Lamm ist, gefeiert haben. Wieso hätten die Jünger sonst vorausgesetzt, daß sie das Paschamahl vorbereiten sollten?
Außerdem aß Jesus nach seiner Auferstehung vor den Augen der Jünger etwas Fisch und ein Stück Bienenwabe (Betonung auf Fisch) und legte auch selbst Fische aufs Feuer, als er für sie Frühstück machte.