Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
ging mir beim ministrieren ähnlich, ab der Gabenbereitung setzte bei mir sowas wie eine "heilige Schockstarre" ein, die mich entsetzlich daran hinderte meinen Dienst zu tun. Nach einem halben Jahr hab ichs ministrieren sein lassen.
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"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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- ChrisCross
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Was hat Papst Leo XIII. dazu bewogen, das Gebet zum Erzengel Michael zu verfassen? Ich habe dazu im Internet so einige Geschichten gefunden, wüsste nun aber doch gerne, welche zutrifft und welche später erdichtet wurden.
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Augustinus Conf. I. 1
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
keine Ahnung die meisten dieser Geschichten haben Legenden charakter
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Es ist ein Wagnis! Diese Episode gibt es beim hl. Gregor v. Nazianz:taddeo hat geschrieben:Also ausdrücklich verboten ist das m. W. nicht - in dem Sinne, daß es ein entsprechendes Kirchengesetz o. ä. gäbe.Luisa hat geschrieben:(...) ich möchte gerne wissen, ob jeder außerhalb der Messe den Altarraum betreten darf oder ob es da Regelungen gibt. (...) Ich war entsetzt. Ist ein Altar nicht geweiht und gesalbt und steht als Symbol für Christus? Es sollte doch nicht jeder in dem Bereich rumlaufen und den Altar anfassen, oder wird das nicht so "eng" gesehen?
Die Frage ist, ob es sich so gehört. Aber Anstand läßt sich kaum durch Vorschriften ersetzen. Man hat ihn gelernt oder auch nicht.
Andererseits - wenn die ganze Umgebung keinerlei Anlaß bietet, von selbst auf die Würde eines Ortes aufmerksam zu werden (weil zB die "Fachleute" wie dieser genannte Mitarbeiter sich selber nichts darum scheren und willkürlich rumräumen wie in einem Wohnzimmer), wie soll da einer draufkommen, der womöglich die Kirche sonst nur von außen sieht?
Hl. Gregor v. Nazianz, Trauerrede auf seine Schwester Gorgonia, hat geschrieben:Was tat nun die große, der höchsten Auszeichnungen würdige Seele? Wie erfolgte ihre Genesung? Die Antwort ist noch unbekannt. Nachdem sie die Hoffnung auf jede menschliche Hilfe aufgegeben hatte, nahm sie ihre Zuflucht zum höchsten Arzte. Die ungünstige Nachtzeit abwartend, warf sie sich, als gerade die Krankheit etwas nachließ, vertrauensvoll vor dem Altare nieder, indem sie den, der auf dem Altare verehrt wird, mit lauter Stimme und mit allen seinen Namen anrief und ihn an alle seine früheren Wundertaten erinnerte; sie war ja in der alten und neuen Geschichte wohl bewandert. Ein letztes, heiliges, schönes Wagnis wagte sie. Sie ahmte jenes Weib nach, das durch den Saum des Gewandes Christi ihren Blutfluß heilte. Was tat Gorgonia? Sie berührte mit ihrem Haupte den Altar unter den gleichen Rufen und mit jenem Strom von Tränen, den einst ein Weib auf die Füße Christi fließen ließ, und versicherte, sie würde nicht nachlassen, bis sie ihre Gesundheit gefunden hätte. Mit diesem Mittel (der Tränen) salbte sie ihren ganzen Körper und, wenn irgendwo die Hand etwas von dem verheißenen Geheimnis (αντίτυπον) des kostbaren Leibes oder des Blutes verwahrt hatte, vermischte sie es mit ihren Tränen. Da geschah das Wunder! Sofort, als sie wegging, fühlte sie sich wohl und körperlich, seelisch und geistig erleichtert. Was sie gehofft hatte, erhielt sie zum Lohne für ihre Hoffnung.
Gorgonia war ungetauft (wie "jenes Weib"), als sich die beschriebene Episode abspielte.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Das ging mir ähnlich, wenn es in der Vergangenheit z. B. schon mal Stundengebete oder Hl. Messen im kleinen Kreis im Altarraum gab... ich hab immer das Gefühl, dort gehöre ich nicht hin, das entweiht irgendwie den heiligen Raum...lifestylekatholik hat geschrieben:Ich weiß, dass mir, als wir im Miniunterricht das erste Mal im Altarraum geübt haben, fürchterlich unwohl dabei war, da rumzulaufen.taddeo hat geschrieben:Andererseits - wenn die ganze Umgebung keinerlei Anlaß bietet, von selbst auf die Würde eines Ortes aufmerksam zu werden (weil zB die "Fachleute" wie dieser genannte Mitarbeiter sich selber nichts darum scheren und willkürlich rumräumen wie in einem Wohnzimmer), wie soll da einer draufkommen, der womöglich die Kirche sonst nur von außen sieht?
Aber es gibt ja auch Chöre, die ihren Platz zwischen Tabernakel und Altar haben... sowas finde ich ganz grauslich...
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Von unserer Pfarrkirche kenn ich Bilder aus der Zeit VOR der Renovierung in den 1960er Jahren (mit dem damals üblichen Kahlschlag). Da war der ungewöhnlich große Chorraum mit mehreren Reihen Bänke links und rechts vollgestellt, in denen für gewöhnlich die Kinder bei der Messe saßen (mit Blick geradeaus zum Hochaltar, also nicht wie bei einem Chorgestühl). Die Erwachsenen füllten dann das Kirchenschiff. Für den/die Zelebranten & Co. blieb vorne am Hochaltar etwas Platz, grad soviel, um die liturgischen Handlungen unfallfrei über die Bühne zu kriegen.Melody hat geschrieben:Das ging mir ähnlich, wenn es in der Vergangenheit z. B. schon mal Stundengebete oder Hl. Messen im kleinen Kreis im Altarraum gab... ich hab immer das Gefühl, dort gehöre ich nicht hin, das entweiht irgendwie den heiligen Raum...lifestylekatholik hat geschrieben:Ich weiß, dass mir, als wir im Miniunterricht das erste Mal im Altarraum geübt haben, fürchterlich unwohl dabei war, da rumzulaufen.taddeo hat geschrieben:Andererseits - wenn die ganze Umgebung keinerlei Anlaß bietet, von selbst auf die Würde eines Ortes aufmerksam zu werden (weil zB die "Fachleute" wie dieser genannte Mitarbeiter sich selber nichts darum scheren und willkürlich rumräumen wie in einem Wohnzimmer), wie soll da einer draufkommen, der womöglich die Kirche sonst nur von außen sieht?
Aber es gibt ja auch Chöre, die ihren Platz zwischen Tabernakel und Altar haben... sowas finde ich ganz grauslich...
Heute ist der Altarraum den liturgischen Diensten vorbehalten, entsprechend wenig Mobiliar steht rum.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Im Ernst? Und die haben immer brav und still da gesessen?taddeo hat geschrieben:Von unserer Pfarrkirche kenn ich Bilder aus der Zeit VOR der Renovierung in den 1960er Jahren (mit dem damals üblichen Kahlschlag). Da war der ungewöhnlich große Chorraum mit mehreren Reihen Bänke links und rechts vollgestellt, in denen für gewöhnlich die Kinder bei der Messe saßen (mit Blick geradeaus zum Hochaltar, also nicht wie bei einem Chorgestühl). Die Erwachsenen füllten dann das Kirchenschiff. Für den/die Zelebranten & Co. blieb vorne am Hochaltar etwas Platz, grad soviel, um die liturgischen Handlungen unfallfrei über die Bühne zu kriegen.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
So sollte es auch sein.taddeo hat geschrieben:Heute ist der Altarraum den liturgischen Diensten vorbehalten, entsprechend wenig Mobiliar steht rum.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Ich weiß es nicht, um diese Zeit war ich noch nicht da (weder auf der Welt noch in dieser Pfarrei).HeGe hat geschrieben:Im Ernst? Und die haben immer brav und still da gesessen?taddeo hat geschrieben:Von unserer Pfarrkirche kenn ich Bilder aus der Zeit VOR der Renovierung in den 1960er Jahren (mit dem damals üblichen Kahlschlag). Da war der ungewöhnlich große Chorraum mit mehreren Reihen Bänke links und rechts vollgestellt, in denen für gewöhnlich die Kinder bei der Messe saßen (mit Blick geradeaus zum Hochaltar, also nicht wie bei einem Chorgestühl). Die Erwachsenen füllten dann das Kirchenschiff. Für den/die Zelebranten & Co. blieb vorne am Hochaltar etwas Platz, grad soviel, um die liturgischen Handlungen unfallfrei über die Bühne zu kriegen.
Ein Foto ist von der Erstkommunion, da scheinen die Kids schon ganz alleine brav vornzusitzen. Mal schauen, vielleicht kann ich das Bild mal abfotografieren, wenn ich es wieder sehe.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Verschiedenes? Ich kenne nur die Version, daß er eine Vision hatte.ChrisCross hat geschrieben:Was hat Papst Leo XIII. dazu bewogen, das Gebet zum Erzengel Michael zu verfassen? Ich habe dazu im Internet so einige Geschichten gefunden, wüsste nun aber doch gerne, welche zutrifft und welche später erdichtet wurden.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Hier hat sich mal jemand um Quellenangaben zu den Geschichten bemüht:ChrisCross hat geschrieben:Was hat Papst Leo XIII. dazu bewogen, das Gebet zum Erzengel Michael zu verfassen? Ich habe dazu im Internet so einige Geschichten gefunden, wüsste nun aber doch gerne, welche zutrifft und welche später erdichtet wurden.
http://anmerkungendonecvenias.blogspot. ... _4661.html
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Nec laudibus, nec timore
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Eine gründliche (englischsprachige) Darstellung zum Ursprung der Gebete nach der Messe unter Pius IX., der Gebetsintention (anfangs und später), und den Ergänzungen durch das Michaelsgebet und die dreifache Anrufung des Herzens Jesu findest Du hier:ChrisCross hat geschrieben:Was hat Papst Leo XIII. dazu bewogen, das Gebet zum Erzengel Michael zu verfassen? Ich habe dazu im Internet so einige Geschichten gefunden, wüsste nun aber doch gerne, welche zutrifft und welche später erdichtet wurden.
P. Anthony Cekada: The Leonine Prayers
Den genauen Wortlaut der Gebete, wie sie "The Irish ecclesiastical record" 1886 veröffentlichte, kann man online im gescannten Original hier nachlesen (Seite 1050).
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Cekada ist, ungeachtet seines unkanonischen Status als Priester, ein sehr empfehlenswerter Autor, der vollkommen sachlich und wissenschaftlich korrekt arbeitet.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Hej, genau so wars in meiner Heimatkirche bis zur Renovierung in den 50er Jahren auch: Lauter kleine Bänke im Chorraum, auf denen die Kinder (der Überlieferung nach) knieten (nicht saßen). Rechts und links im Chorgestühl waren (den Erzählungen meines Vaters nach) dann Lehrer mit Stöcken, die Verwendung fanden, wenn die Kinder eben nicht brav waren.taddeo hat geschrieben: Von unserer Pfarrkirche kenn ich Bilder aus der Zeit VOR der Renovierung in den 1960er Jahren (mit dem damals üblichen Kahlschlag). Da war der ungewöhnlich große Chorraum mit mehreren Reihen Bänke links und rechts vollgestellt, in denen für gewöhnlich die Kinder bei der Messe saßen (mit Blick geradeaus zum Hochaltar, also nicht wie bei einem Chorgestühl). Die Erwachsenen füllten dann das Kirchenschiff. Für den/die Zelebranten & Co. blieb vorne am Hochaltar etwas Platz, grad soviel, um die liturgischen Handlungen unfallfrei über die Bühne zu kriegen.
Die Kirche war in der Nachkriegszeit zu klein für die vielen Kirchgänger, insbesondere auch Heimatvertriebene, die in den Ort kamen. Da gings wohl nicht anders.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Vielen Dank für die Links.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Das ist ja höchst interessant.Nietenolaf hat geschrieben:Es ist ein Wagnis! Diese Episode gibt es beim hl. Gregor v. Nazianz:Gorgonia war ungetauft (wie "jenes Weib"), als sich die beschriebene Episode abspielte.[/color]Hl. Gregor v. Nazianz, Trauerrede auf seine Schwester Gorgonia, hat geschrieben:Was tat nun die große, der höchsten Auszeichnungen würdige Seele? Wie erfolgte ihre Genesung? Die Antwort ist noch unbekannt. Nachdem sie die Hoffnung auf jede menschliche Hilfe aufgegeben hatte, nahm sie ihre Zuflucht zum höchsten Arzte. Die ungünstige Nachtzeit abwartend, warf sie sich, als gerade die Krankheit etwas nachließ, vertrauensvoll vor dem Altare nieder, indem sie den, der auf dem Altare verehrt wird, mit lauter Stimme und mit allen seinen Namen anrief und ihn an alle seine früheren Wundertaten erinnerte; sie war ja in der alten und neuen Geschichte wohl bewandert. Ein letztes, heiliges, schönes Wagnis wagte sie. Sie ahmte jenes Weib nach, das durch den Saum des Gewandes Christi ihren Blutfluß heilte. Was tat Gorgonia? Sie berührte mit ihrem Haupte den Altar unter den gleichen Rufen und mit jenem Strom von Tränen, den einst ein Weib auf die Füße Christi fließen ließ, und versicherte, sie würde nicht nachlassen, bis sie ihre Gesundheit gefunden hätte. Mit diesem Mittel (der Tränen) salbte sie ihren ganzen Körper und, wenn irgendwo die Hand etwas von dem verheißenen Geheimnis (αντίτυπον) des kostbaren Leibes oder des Blutes verwahrt hatte, vermischte sie es mit ihren Tränen. Da geschah das Wunder! Sofort, als sie wegging, fühlte sie sich wohl und körperlich, seelisch und geistig erleichtert. Was sie gehofft hatte, erhielt sie zum Lohne für ihre Hoffnung.
Als ich das anfing zu lesen, dachte ich, da wirds ne Ohrfeige geben, die sich gewaschen hat.
Gibt es noch mehr "Erfahrungen" in dieser Richtung?
Auf jeden Fall vielen Dank hierfür!
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Das geht mir heute immer noch so, wenn ich mal nach "hinten" gerufen werde.lifestylekatholik hat geschrieben:Ich weiß, dass mir, als wir im Miniunterricht das erste Mal im Altarraum geübt haben, fürchterlich unwohl dabei war, da rumzulaufen.taddeo hat geschrieben:Andererseits - wenn die ganze Umgebung keinerlei Anlaß bietet, von selbst auf die Würde eines Ortes aufmerksam zu werden (weil zB die "Fachleute" wie dieser genannte Mitarbeiter sich selber nichts darum scheren und willkürlich rumräumen wie in einem Wohnzimmer), wie soll da einer draufkommen, der womöglich die Kirche sonst nur von außen sieht?
Hatten wir so etwas ähnliches nicht mal in Bezug auf den Begriff des Akolyten (und was Gott Aaron sagte bzgl. Aufenthaltserlaubnis im Heiligtum)
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Ich bin seit meiner Kindheit sozusagen "im Altarraum aufgewachsen" und hatte da eigentlich nie große Probleme damit. Ich war ja nie zum Vergnügen dort, sondern immer für bestimmte Aufgaben, die mir Priester dort anvertraut haben.Nassos hat geschrieben:Das geht mir heute immer noch so, wenn ich mal nach "hinten" gerufen werde.lifestylekatholik hat geschrieben:Ich weiß, dass mir, als wir im Miniunterricht das erste Mal im Altarraum geübt haben, fürchterlich unwohl dabei war, da rumzulaufen.taddeo hat geschrieben:Andererseits - wenn die ganze Umgebung keinerlei Anlaß bietet, von selbst auf die Würde eines Ortes aufmerksam zu werden (weil zB die "Fachleute" wie dieser genannte Mitarbeiter sich selber nichts darum scheren und willkürlich rumräumen wie in einem Wohnzimmer), wie soll da einer draufkommen, der womöglich die Kirche sonst nur von außen sieht?
Hatten wir so etwas ähnliches nicht mal in Bezug auf den Begriff des Akolyten (und was Gott Aaron sagte bzgl. Aufenthaltserlaubnis im Heiligtum)
Aber bis heute hab ich ein etwas eigenartiges Gefühl, wenn ich als Kommunionhelfer den Tabernakel öffne. Das geht mir seit dem "ersten Mal" so, und es hält bis heute an. Und hoffentlich mein Leben lang.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Nun, lieber Taddeo, das ist doch klar: Ein Gefühl, das man möglicherweise dahingehend beschreiben könnte, dass man sich von Gott innerlich berührt fühlt bzw. seine übernatürliche Gegenwart fühlt, lässt sich kaum mit dem Begriff "eigenartig" umschreiben, er ist auch ziemlich unpassend. Da Du diesen Begriff aber zur Umschreibung Deines Gefühlserlebnisses verwendest, gehe ich eher davon aus, dass Dich Gott in Deinem Gewissen anruft. Was schon sehr gut ist; andere Kommunionhelfer spüren überhaupt nichts, weder als Bestätigung noch als Mahnung. In transzendenter Hinsicht : tot.Aber bis heute hab ich ein etwas eigenartiges Gefühl, wenn ich als Kommunionhelfer den Tabernakel öffne. Das geht mir seit dem "ersten Mal" so, und es hält bis heute an. Und hoffentlich mein Leben lang.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
"Eigenartig" trifft es schon: es ist ein Gefühl "von eigener Art", das ich sonst nicht kenne.ad_hoc hat geschrieben:Nun, lieber Taddeo, das ist doch klar: Ein Gefühl, das man möglicherweise dahingehend beschreiben könnte, dass man sich von Gott innerlich berührt fühlt bzw. seine übernatürliche Gegenwart fühlt, lässt sich kaum mit dem Begriff "eigenartig" umschreiben, er ist auch ziemlich unpassend. Da Du diesen Begriff aber zur Umschreibung Deines Gefühlserlebnisses verwendest, gehe ich eher davon aus, dass Dich Gott in Deinem Gewissen anruft. Was schon sehr gut ist; andere Kommunionhelfer spüren überhaupt nichts, weder als Bestätigung noch als Mahnung. In transzendenter Hinsicht : tot.Aber bis heute hab ich ein etwas eigenartiges Gefühl, wenn ich als Kommunionhelfer den Tabernakel öffne. Das geht mir seit dem "ersten Mal" so, und es hält bis heute an. Und hoffentlich mein Leben lang.
Gruß, ad_hoc
Eine Art Scheu, so daß es mich etwas Überwindung kostet, das zu tun, was mir aufgetragen ist.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
....eben.Eine Art Scheu, so daß es mich etwas Überwindung kostet, das zu tun, was mir aufgetragen ist.
Gruß, ad_hoc
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Vaterunser - Verständnisfrage
Ich bin ja bekennender Nicht-Theologe in Entwicklung , deshalb möge man meine sicher schlichte Frage entschuldigen:
mir fiel beim Beten des Vaterunser auf, dass ich mit "...Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit..." nicht wirklich etwas anfangen kann. Das Reich kann ich als Reich Gottes noch einigermaßen zuordnen. Was ist die Kraft? Die Kraft, die uns Gott schenkt, um am Reich Gottes mitzuarbeiten? Ist Gottes Herrlichkeit gemeint? Warum sind diese drei Dinge in einem Satz angesprochen, was ist der übergeordnete Zusammenhang?
mir fiel beim Beten des Vaterunser auf, dass ich mit "...Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit..." nicht wirklich etwas anfangen kann. Das Reich kann ich als Reich Gottes noch einigermaßen zuordnen. Was ist die Kraft? Die Kraft, die uns Gott schenkt, um am Reich Gottes mitzuarbeiten? Ist Gottes Herrlichkeit gemeint? Warum sind diese drei Dinge in einem Satz angesprochen, was ist der übergeordnete Zusammenhang?
Vielmehr habe ich Euch Freunde genannt...
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...denn Dir habe ich meine Sache anvertraut.
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- lifestylekatholik
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Re: Vaterunser - Verständnisfrage
Die von dir angeführten Worte sind nicht Teil des Vaterunsers.LumenChristi hat geschrieben:Ich bin ja bekennender Nicht-Theologe in Entwicklung , deshalb möge man meine sicher schlichte Frage entschuldigen:
mir fiel beim Beten des Vaterunser auf, dass ich mit "...Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit..." nicht wirklich etwas anfangen kann. Das Reich kann ich als Reich Gottes noch einigermaßen zuordnen. Was ist die Kraft? Die Kraft, die uns Gott schenkt, um am Reich Gottes mitzuarbeiten? Ist Gottes Herrlichkeit gemeint? Warum sind diese drei Dinge in einem Satz angesprochen, was ist der übergeordnete Zusammenhang?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Vaterunser - Verständnisfrage
Das ist eine Doxologie, also ein Lobspruch, die klassische und grundlegende Form der Anbetung.
Im Original sind hier die Basileia (Königsherrschaft), Dynamis ("Power") und die Doxa (Ehre, Ruhm, Herrlichkeit) angesprochen.
Die zuversichtliche Hoffnung auf das Kommen und schon Dasein dieser Attribute der Macht Gottes ist für uns Stärkung und Ermutigung für unser Glaubensleben.
War's das, was du wissen wolltest, oder zielte deine Frage auf etwas anderes?
Im Original sind hier die Basileia (Königsherrschaft), Dynamis ("Power") und die Doxa (Ehre, Ruhm, Herrlichkeit) angesprochen.
Die zuversichtliche Hoffnung auf das Kommen und schon Dasein dieser Attribute der Macht Gottes ist für uns Stärkung und Ermutigung für unser Glaubensleben.
War's das, was du wissen wolltest, oder zielte deine Frage auf etwas anderes?
- LumenChristi
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Re: Vaterunser - Verständnisfrage
Ja, ich denke, das ist es, was ich wissen wollte. Danke.
Ich hoffe, zügig soviel theologische Bildung zu erlangen, dass ich die richtigen Worte habe, um zu fragen, was ich gerne verstehen würde.
Nochmals danke.
Ich hoffe, zügig soviel theologische Bildung zu erlangen, dass ich die richtigen Worte habe, um zu fragen, was ich gerne verstehen würde.
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Jer 11, 20
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Sicherlich die lebensspendende Macht, die Macht aufestehen zu lassen, die Macht zu Schaffen.
Die Kraft uns von der Sünde und dem Tod zu erlösen.
Ohne Ihn ist nichts, so ist Er die Kraft.
Die Kraft uns von der Sünde und dem Tod zu erlösen.
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Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Ein Zeuge
Grüβ Gott
Ich weiss nicht ob so ein Thema schon besteht, bin seit sehr kurzer Zeit hier, so verzeiht mir, wenn es so wäre.
Wie ihr wisst, hat der Heilge Paulus dieses geschrieben: "Denn in Christus Jesus bin ich durch das Evangelium euer Vater geworden." (1 Corinthians 4:15 ).
Ich wollte euch fragen, ob ihr solche Menschen kennt. Wenn nicht gleich solche, welche man gleich durch das Evangelium Vater nennen könnte, dann mindestens Zeugen, die sich für Jesus und seine Kirche angagieren und kämpfen. Zeugen Gottes
Danke für jegliche Intresse, und sollte das ein neues Thema sein, werde ich auch den, der durch das Evangelium mein Vater geworden ist hier kurz erwänhen.
Ich weiss nicht ob so ein Thema schon besteht, bin seit sehr kurzer Zeit hier, so verzeiht mir, wenn es so wäre.
Wie ihr wisst, hat der Heilge Paulus dieses geschrieben: "Denn in Christus Jesus bin ich durch das Evangelium euer Vater geworden." (1 Corinthians 4:15 ).
Ich wollte euch fragen, ob ihr solche Menschen kennt. Wenn nicht gleich solche, welche man gleich durch das Evangelium Vater nennen könnte, dann mindestens Zeugen, die sich für Jesus und seine Kirche angagieren und kämpfen. Zeugen Gottes
Danke für jegliche Intresse, und sollte das ein neues Thema sein, werde ich auch den, der durch das Evangelium mein Vater geworden ist hier kurz erwänhen.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Stimmt es, was im Heiligenlexikon unter dem Hl. Nikolaus verzeichnet ist?!
Aber wenn das stimmt, sollte man als Katholik das Beschenken dann nicht eigentlich wieder auf den 6. Dezember legen?!
Ich las das jetzt zum ersten Mal, da ich mich bislang damit nicht beschäftigt habe.Als "kyndisch Ding" lehnte Martin Luther die Legende um Nikolaus in einer Predigt zum Nikolausfest 1527 ab. Doch trotz seiner Widerstände gegen den katholischen Kult ließ Luther Nikolaus als Gabenbringer noch einige Zeit neben dem von ihm bevorzugten Christkind in seiner Familie gewähren: (...). So konsequent, wie Luther den Nikolausbrauch am 6. Dezember bekämpfte, versuchte er, das Beschenken durch das Christkind am 25. Dezember zu beleben, seitdem wurde die Bescherung in vielen - auch in katholischen - Ländern auf Weihnachten verlegt.
Aber wenn das stimmt, sollte man als Katholik das Beschenken dann nicht eigentlich wieder auf den 6. Dezember legen?!
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Man kann ruhig auch das Geschenk der Menschwerdung Christi als Anlass für Geschenke an die Nahestehenden nehmen.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Eigentlich schon, aber wie soll ich das meinen Töchtern erklären?Melody hat geschrieben:Stimmt es, was im Heiligenlexikon unter dem Hl. Nikolaus verzeichnet ist?!
Ich las das jetzt zum ersten Mal, da ich mich bislang damit nicht beschäftigt habe.Als "kyndisch Ding" lehnte Martin Luther die Legende um Nikolaus in einer Predigt zum Nikolausfest 1527 ab. Doch trotz seiner Widerstände gegen den katholischen Kult ließ Luther Nikolaus als Gabenbringer noch einige Zeit neben dem von ihm bevorzugten Christkind in seiner Familie gewähren: (...). So konsequent, wie Luther den Nikolausbrauch am 6. Dezember bekämpfte, versuchte er, das Beschenken durch das Christkind am 25. Dezember zu beleben, seitdem wurde die Bescherung in vielen - auch in katholischen - Ländern auf Weihnachten verlegt.
Aber wenn das stimmt, sollte man als Katholik das Beschenken dann nicht eigentlich wieder auf den 6. Dezember legen?!
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Mir geht es in erster Linie darum, dass mich interessiert, ob wirklich ausgerechnet Luther dafür verantwortlich ist, dass wir uns Geschenke an Weihnachten machen?! War das vor Luther wirklich nicht üblich???
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Nein.Melody hat geschrieben:Mir geht es in erster Linie darum, dass mich interessiert, ob wirklich ausgerechnet Luther dafür verantwortlich ist, dass wir uns Geschenke an Weihnachten machen?! War das vor Luther wirklich nicht üblich???
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«