Die FDP ist an der Situation absolut selbst schuld. Und das liegt nicht an einzelnen Geschichten wie diese Mitgliederbefragung und den daraus resultierenden Personalproblemen. Seit Kohls Zeiten bestand das Parteiprogramm mehr und mehr aus dem "Zünglein-an-der-Waage-sein", zunehmender Klientelvertretung (wobei die anderen kaum besser sind), die Reichen entlasten, die Bürgerlichen belasten und die Schwachen sich selbst überlassen; zusammen mit dem Eindruck, dass ihr Führungspersonal nur noch aus zu jungen Karrieristen besteht, denen die mediale Wirkung wichtiger ist, als den eigenen Worten auch Taten folgen zu lassen, braucht man sich nicht mehr zu wundern, dass sich einstige FDP-Wähler wohin auch immer verabschiedet hatten.
Schon allein die Geschichte mit Rösler, dem das Gesundheitsministerium (! jetzt haben sie einmal jemanden, der als Arzt wenigstens ein wenig professionellen Einblick in die Materie hat) als Parteivorsitzender zu glanzlos sei, reichte mir aus, um denen für die nächsten 20 Jahre ein Drei-Prozent-Abo bei den Wahlen herbeizuwünschen.
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