Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von cantus planus »

Es passt nicht genau hier hinein, aber wir haben noch keinen Klon-Strang:
New York/Boston (dpa) - Der amerikanische Stammzellenforscher Xiangzhong «Jerry» Yang, der 1999 das erste Kalb in den USA klonte, ist im Alter von 49 Jahren gestorben. Er erlag in einem Krankenhaus in Boston einem vieljährigen Krebsleiden. Das berichtete die Zeitung «The Hartford Courant» mit Hinweis auf seine Frau. Der aus China stammende Wissenschaftler galt als einer der führenden Stammzellen-Experten in den USA. Seine Arbeit sorgte aber auch immer wieder für ethische Diskussionen. Das Ziel, einen menschlichen Embryo für möglicherweise lebensrettende Stammzellen zu klonen, konnte er wegen seiner Krankheit nicht mehr umsetzen.
(Hervorhebung durch mich.)

Manchmal fällt mir ein Spruch meiner Oma (Gott hab sie selig) ein, die immer sagte: "Der liebe Gott sorgt schon dafür, dass die Bäume nicht bis in den Himmel wachsen."

Meiner Meinung nach ist es für einen Christen nicht zulässig, an solchen Experimenten mitzuwirken.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
incarnata
Beiträge: 2047
Registriert: Mittwoch 8. November 2006, 01:11

Beitrag von incarnata »

cantus planus hat geschrieben:Es passt nicht genau hier hinein, aber wir haben noch keinen Klon-Strang:
New York/Boston (dpa) - Der amerikanische Stammzellenforscher Xiangzhong «Jerry» Yang, der 1999 das erste Kalb in den USA klonte, ist im Alter von 49 Jahren gestorben. Er erlag in einem Krankenhaus in Boston einem vieljährigen Krebsleiden. Das berichtete die Zeitung «The Hartford Courant» mit Hinweis auf seine Frau. Der aus China stammende Wissenschaftler galt als einer der führenden Stammzellen-Experten in den USA. Seine Arbeit sorgte aber auch immer wieder für ethische Diskussionen. Das Ziel, einen menschlichen Embryo für möglicherweise lebensrettende Stammzellen zu klonen, konnte er wegen seiner Krankheit nicht mehr umsetzen.
(Hervorhebung durch mich.)

Manchmal fällt mir ein Spruch meiner Oma (Gott hab sie selig) ein, die immer sagte: "Der liebe Gott sorgt schon dafür, dass die Bäume nicht bis in den Himmel wachsen."

Meiner Meinung nach ist es für einen Christen nicht zulässig, an solchen Experimenten mitzuwirken.
Vor einigen Tagen stand meines Wissens in der Zeitung,dass einer chinesischen Forschergruppe exakt dies jetzt "gelungen" ist: menschliche Embryonen zu klonen mit dem Ziel der Stammzellgewinnung.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Beitrag von cantus planus »

cantus planus hat geschrieben:Es passt nicht genau hier hinein, aber wir haben noch keinen Klon-Strang:
New York/Boston (dpa) - Der amerikanische Stammzellenforscher Xiangzhong «Jerry» Yang, der 1999 das erste Kalb in den USA klonte, ist im Alter von 49 Jahren gestorben. Er erlag in einem Krankenhaus in Boston einem vieljährigen Krebsleiden. Das berichtete die Zeitung «The Hartford Courant» mit Hinweis auf seine Frau. Der aus China stammende Wissenschaftler galt als einer der führenden Stammzellen-Experten in den USA. Seine Arbeit sorgte aber auch immer wieder für ethische Diskussionen. Das Ziel, einen menschlichen Embryo für möglicherweise lebensrettende Stammzellen zu klonen, konnte er wegen seiner Krankheit nicht mehr umsetzen.
(Hervorhebung durch mich.)

Manchmal fällt mir ein Spruch meiner Oma (Gott hab sie selig) ein, die immer sagte: "Der liebe Gott sorgt schon dafür, dass die Bäume nicht bis in den Himmel wachsen."

Meiner Meinung nach ist es für einen Christen nicht zulässig, an solchen Experimenten mitzuwirken.
Wie steht es damit? Männer bald überflüssig? Künstliche Spermien aus der Petrischale.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

War ja klar, daß sowas irgendwann gemacht wird:
http://www.faz.net/aktuell/wissen/mediz ... 83323.html

Menschen für Stammzellen geklont

Geht nicht, gibt’s nicht mehr

15.05.2013 · Es war der Traum durchgeknallter Biotechniker und die Angst der Politik: Geklonte Menschen. Jetzt wurde in Amerika zumindest das Forschungsklonen realisiert. Der Trick: Kaffee in der Petrischale…
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
JosefBordat
Beiträge: 1074
Registriert: Freitag 21. Dezember 2012, 13:02
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von JosefBordat »

Klonen "gelungen". - Das Interessante ist nun nicht, dass es zur Einschätzung des ethischen Status’ embryonenerzeugender bzw. -verbrauchender Forschung unterschiedliche Meinungen gibt, sondern welche Meinungen im Diskurs zugelassen werden. - http://jobo72.wordpress.com/213/5/16/ ... enpflicht/

JoBo
Jobo72's Weblog - Christliche Existenzphilosophie. Gott, die Welt und alle Dinge überhaupt

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

JosefBordat hat geschrieben:Klonen "gelungen". - Das Interessante ist nun nicht, dass es zur Einschätzung des ethischen Status’ embryonenerzeugender bzw. -verbrauchender Forschung unterschiedliche Meinungen gibt, sondern welche Meinungen im Diskurs zugelassen werden. - http://jobo72.wordpress.com/213/5/16/ ... enpflicht/

JoBo
meine 2 cent

http://kikreukreu.blogspot.de/213/5/k ... allen.html
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von Torsten »

dradio hat geschrieben:Presseschau

US-Wissenschaftlern ist es nach eigenen Angaben zum ersten Mal gelungen, menschliche embryonale Stammzellen durch Klonen zu erzeugen. Die spanische Zeitung EL PAIS sieht diesen Durchbruch trotz der ethischen Problematik positiv:

"Kein Zweifel: Dies ist ein enormer Fortschritt für die regenerative Medizin. Rein theoretisch könnte ein solcher Embryo in eine Gebärmutter verpflanzt werden und zu einem Menschen werden, der das gleiche Erbgut hat, wie der Spender der Zellen - aber das ist noch immer Science-Fiction. Vielmehr könnten künftig in Laboren Körperteile heranwachsen, und damit könnten transplantationsfähige Organe entstehen. Das bietet neue Chancen für die Medizin",

ist EL PAIS aus Madrid überzeugt.


Diese Meinung vertritt auch die Zeitung LA CRONICA DE HOY aus Mexiko-Stadt:

"Die Entwicklung ist von großer Bedeutung, denn auf diese Weise könnten Zellen ersetzt werden, die durch Krankheiten oder Verletzungen geschädigt wurden. Damit könnten Leiden wie Parkinson und andere bislang unheilbare Krankheiten behandelt werden. Natürlich fehlt es jetzt auch nicht an Kritikern, vor allem aus dem konservativen und religiösen Lager. Die Wissenschaftler verfolgen aber trotzdem weiterhin ihren Weg, denn die dadurch erreichbaren Vorteile sind gewaltig" ,

schreibt die mexikanische Zeitung LA CRONICA DE HOY.

[...]
Neue Chancen für die Medizin .. Es ist ein Markt, der nur darauf wartet, erschlossen zu werden. Die entscheidende Triebkraft dahinter ist das Geld. Und hier geht es bestimmt nicht um Kleingeld. In dem Fall bedeutete das weiter explodierende Gesundheitskosten bzw. die Einrichtung einer "Premium-Klasse" bei der Versorgung. Für Geld wurde schon immer über Leichen gegangen. Hier wird ja sogar noch versucht, zu erklären, dass es sich gar nicht um Menschen handelt, was da herangezüchtet wird, sondern um ein Medizinprodukt.

Man muss nicht einmal nach Afrika schauen, wo Chancen für die Medizin bestünden, mit verhältnismäßig geringem finanziellen Aufwand im Grunde banale Krankheiten zu heilen, es reicht schon ein Blick nach Griechenland oder in die USA, wo weite Teile der Bevölkerung von jeglicher geregelter Gesundheitsversorgung abgeschnitten sind. Wo die Menschen heilfroh sind, wenn mal ein von Spenden finanziertes Ärzeteam eine Marathon-Schicht schiebt, um die nötigsten Eingriffe vorzunehmen.

Gestern war auf Spon ein Artikel zu lesen "Wir bauen unsere Städte für die Oberschicht". Und das ist bei der medizinischen Forschung genau das gleiche. Man wird auch kaum jemanden finden, der Geld in die Forschung steckt, wo anschließend kein Geld damit zu verdienen ist. Ausnahmen bestätigen die Regel. Und das Geld ist schließlich auch der Grund, warum diese Technik auf jeden Fall zum Einsatz kommen und es genügend Länder geben wird, die solche Forscher und ihre Labore mit Kusshand willkommen heißen.

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von Pit »

cantus planus hat geschrieben: ....
Manchmal fällt mir ein Spruch meiner Oma (Gott hab sie selig) ein, die immer sagte: "Der liebe Gott sorgt schon dafür, dass die Bäume nicht bis in den Himmel wachsen."

Meiner Meinung nach ist es für einen Christen nicht zulässig, an solchen Experimenten mitzuwirken.
Ja, und leider scheint das nicht jeder Zeitgenosse so zu sehen,denn ich habe schon das "Argument" von Hardcore-Atheisten um die Ohren gehauen bekommen,dass der Mensch erst mit der Geburt Mensch ist,weil er vorher noch nicht über ein Bewusstsein verfügen würde-was wissenschaftlich unsinnig ist.
carpe diem - Nutze den Tag !

Lilaimmerdieselbe
Beiträge: 2466
Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 11:16

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ob aus einer Eizelle mit dem Zellkern einer Hautzelle oder einer anderen Zelle, mit der man es noch nicht versucht hat, überhaupt ein lebensfähiger Embryo werden könnte, ist sehr umstritten. Ich halte die die Methoden zur Klärung dieses Sachverhaltes für ausgesprochen unethisch, bin aber sicher, dass es in den nächsten Jahren gemacht wird. Wenn man das Entstehen eines Embryos ausschließen kann und tatsächlich therapeutischer Nutzen aus Stammzellen gewonnen werden kann, kann man sich ja mal neue Gedanken machen.
Der therapeutische Nutzen wird allerdings bereits seit Jahrzehnten ohne Erfolg versprochen. Seit Jahren frieren deshalb Eltern das Nabelschnurblut, aus dem man auch ethisch völlig unbedenklich Stammzellen gewinnen kann, ihrer Kinder ein. Ob diese jedoch jemals davon profitieren können, ist völlig ungewiß. Experimentelle Therapien, die in Indien und China angeboten werden, geben bis jetzt jedenfalls keinen Grund zur Hoffung.

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von Torsten »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Der therapeutische Nutzen wird allerdings bereits seit Jahrzehnten ohne Erfolg versprochen. Seit Jahren frieren deshalb Eltern das Nabelschnurblut, aus dem man auch ethisch völlig unbedenklich Stammzellen gewinnen kann, ihrer Kinder ein. Ob diese jedoch jemals davon profitieren können, ist völlig ungewiß. Experimentelle Therapien, die in Indien und China angeboten werden, geben bis jetzt jedenfalls keinen Grund zur Hoffung.
Vielleicht behält die Oma von cantus planus ja recht:"Der liebe Gott sorgt schon dafür, dass die Bäume nicht bis in den Himmel wachsen."

Benutzeravatar
JosefBordat
Beiträge: 1074
Registriert: Freitag 21. Dezember 2012, 13:02
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von JosefBordat »

"Insbesondere seit der Entdeckung der sogenannten induzierten pluripotenten Zellen – für die im vergangenen Jahr zwei Forscher mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurden – erscheint es [das Klonen menschlicher Zellen, J.B.] gar nicht mehr so vordringlich, selbst aus wissenschaftlicher Sicht. Die biomedizinische Forschung beurteilt in weiten Teilen das Potential dieser iPS-Zellen sehr positiv, und das würde bedeuten, dass man geklonte oder aus einem Klon-Embryo hervorgehende Stammzell-Linien nicht mehr in der Dringlichkeit benötigt, um mögliche therapeutische Heilerfolge einmal in Zukunft erzielen zu können." Eberhard Schockenhoff im Domradio: http://www.domradio.de/themen/ethik-und ... ven-klonen

JoBo
Jobo72's Weblog - Christliche Existenzphilosophie. Gott, die Welt und alle Dinge überhaupt

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von Pilgerer »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ob aus einer Eizelle mit dem Zellkern einer Hautzelle oder einer anderen Zelle, mit der man es noch nicht versucht hat, überhaupt ein lebensfähiger Embryo werden könnte, ist sehr umstritten. Ich halte die die Methoden zur Klärung dieses Sachverhaltes für ausgesprochen unethisch, bin aber sicher, dass es in den nächsten Jahren gemacht wird. Wenn man das Entstehen eines Embryos ausschließen kann und tatsächlich therapeutischer Nutzen aus Stammzellen gewonnen werden kann, kann man sich ja mal neue Gedanken machen.
Es handelt sich bei einer befruchteten menschlichen Eizelle und dem daraus entstehenden Leben um einen Menschen, egal wie viele Zellen das sein mögen. Wenn wir die "säkulare" Norm von Kant nehmen, gilt:
Handle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden andern jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst. [...] Der Mensch aber ist keine Sache, mithin nicht etwas, das bloß als Mittel gebraucht werden kann, sondern muß bei allen seinen Handlungen jederzeit als Zweck an sich selbst betrachtet werden. Also kann ich über den Menschen [...] nichts disponiren, ihn zu verstümmeln, zu verderben, oder zu tödten.
Weder ein Embryo als Ganzes noch ein Teil davon dürfen als Ersatzteillager für andere verwendet würden. Denn das würde den Menschen, der der Embryo ist, zum totalen Mittel machen. Das widerspricht natürlich auch christlicher Ethik. Weil jeder Mensch, auch ein Embryo, Gott repräsentiert, ist es ein Angriff auf Gott, die physische oder metaphysische Natur des Menschen anzutasten.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von civilisation »

Ein Vater und zwei Mütter: Dass Kinder drei biologische Eltern haben, ist im Prinzip möglich. Die Technik wurde schon in Laboren erprobt. Nun überlegen die Briten, sie tatsächlich zu erlauben. Der Grund: Eine Reihe von Erbkrankheiten, sogenannte Mitochondriopathien, könnten dadurch vermieden werden. Bei Betroffenen ist das Erbgut der Zellkraftwerke defekt. Denn neben dem Zellkern, in dem der Großteil des Erbguts liegt, haben die Mitochondrien ihr eigenes, im Vergleich sehr kleines Genom.
=> http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 8321.html
Zuletzt geändert von Hubertus am Samstag 29. Juni 2013, 09:49, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link repariert.

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von Seraphina »

Mal eine Frage, denke, die passt hier am ehesten rein:

Sind embryonale Zellen, die man im Labor hat, grundsätztlich solche, die aus in vitro Befruchtung stammen und somit von einem getöteten Menschen sind?
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Lilaimmerdieselbe
Beiträge: 2466
Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 11:16

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Es wird auch mit Zellen aus Nabelschnurblut experimentiert. Man kann daraus undifferenzierte Zellen extrahieren und vermehren.

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von Seraphina »

Okay, ich werde konkreter: Es geht um human embryonale Leberzellen.
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Lilaimmerdieselbe
Beiträge: 2466
Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 11:16

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Theoretisch können es auch künstlich diffenrenzierte Zellen aus der Nabelschnur sein, es ist aber unwahrscheinlich, da es eben der aufwendigere und damit teuerere Weg ist.

PigRace
Beiträge: 566
Registriert: Mittwoch 19. September 2012, 15:21

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von PigRace »

Seraphina hat geschrieben:Sind embryonale Zellen, die man im Labor hat, grundsätztlich solche, die aus in vitro Befruchtung stammen und somit von einem getöteten Menschen sind?

Ich werde konkreter: Es geht um human embryonale Leberzellen.
Hi Seraphina,

die Antwort scheint "ja" zu sein:
Gewinnung embryonaler Stammzellen

Für die Gewinnung humaner embryonaler Stammzellen müssen zur Zeit noch Embryonen „verbraucht“ werden. Dieser Verbrauch ist mit schwerwiegenden ethischen Bedenken belastet.

So ist es in Deutschland nicht erlaubt, humane embryonale Stammzellen zu gewinnen. Es kann allerdings – nach sorgfältiger Prüfung durch die Ethikkommission am Robert-Koch-Institut – eine Erlaubnis zum Import bereits vorhandener embryonaler Stammzellen erteilt werden.

Im Rahmen von In-Vitro-Fertilisationen (IVF) werden in verschiedenen Ländern der Erde (z.B. Israel, Großbritannien) überschüssige Embryonen erzeugt. Bei erfolgreicher Schwangerschaft der Frau werden überzählige Embryonen nicht weiter verwendet, sondern bleiben im flüssigen Stickstoff tiefgefroren. Aus diesen Embryonen lassen sich nach Einverständnis des Paares embryonale Stammzellen gewinnen. Hierzu werden die Zellen der inneren Zellmasse mit Hilfe von immunologischen oder mechanischen Methoden aus der Blastozyste isoliert und in der Zellkultur kultiviert. Die Reste des Embryos (der die innere Zellmasse umgebende Trophoblast) wird bei diesem Verfahren verworfen.
Quelle

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Es wird auch mit Zellen aus Nabelschnurblut experimentiert. Man kann daraus undifferenzierte Zellen extrahieren und vermehren.
Allerdings sind das dann keine embryonale Stammzellen mehr:
obiger Link hat geschrieben:Stammzelle, adulte: Stammzellen im geborenen Organismus, im Gegensatz zu embryonalen Stammzellen. Sie regenerieren das Gewebe bei Verletzungen oder decken den Verbrauch kurzlebiger Zellen, beispielsweise im Knochenmark. Auch Stammzellen aus Nabelschnurblut gelten als adulte Stammzellen.
Viele Grüße,

PigRace

PS: auch ein extrem schöner Name, "Seraphina" meine ich... chapeau!! :ikb_thumbsup:

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von Seraphina »

PigRace hat geschrieben:PS: auch ein extrem schöner Name, "Seraphina" meine ich... chapeau!! :ikb_thumbsup:
Danke! :)


Also zum Thema zurück: Es geht um Zellen, die wir an der Uni gefärbt und mikroskopiert haben. Der einzige Nutzen daran war, das Färben von Präparaten zu üben. Von unseren Dozenten (bzw von Kommilitonen, die es von den Dozenten hatten) habe ich dann gegen Ende des Versuchs erfahren, dass dies wohl "human embryonale Leberzellen" waren.
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

PigRace
Beiträge: 566
Registriert: Mittwoch 19. September 2012, 15:21

Re: Rund um Klonerei und Stammzellenforschung

Beitrag von PigRace »

Hi Seraphina nochmal,

bist Du denn sicher, daß von humanen und embryonalen Zellen gesprochen wurde? Ich frage nur, weil ich mir vorstellen kann, daß man beim Hören des Ausdrucks "embryonale Zellen" geradezu instinktiv an humane denkt (geht zumindest mir so...). Allerdings können embryonale Stammzellen prinzipiell genauso gut tierischen Ursprungs sein... Vielleicht haben die Kommilitonen versehentlich/unterbewußt "human" den embryonalen Zellen hinzugefügt.

Genauso gut kann es sein, daß Ihr an humanen Leberzellen experimentiert habt, die nicht embryonalen Ursprungs sind. Das halte ich persönlich für das wahrscheinlichste. Da die meisten Medikamente "auf die Leber schlagen", werden nahezu alle Wirkstoffe in ihrer präklinischen Entwicklung an solch humanem Lebergewebe getestet. Das schützt bzw. soll schützen vor unangenehmen Überraschungen bei späteren Testreihen am Menschen. Dieses Lebergewebe ist nach meiner Kenntnis immer nicht-embryonalen Ursprungs und wird als ziemlich "normales Industrieprodukt" von mehreren Firmen zum Bezug angeboten, z.B. von hepacult GmbH und vielen anderen...

Am besten wohl einfach nochmal beim Prof nachfragen!

PigRace

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema