Quasinix hat geschrieben:Wenn ein Moslem einen Christen totschlägt, weil er dadurch seinem Gott gefallen will, ist er durch diese aus seiner Sicht gottgefällige Tat also schon ein stückweit näher bei Gott...
Wenn die
Verirrung von Menschen maßgebend für die Beurteilung sein sollte, dann müssten Deiner Logik folgend ja auch Menschen wie Breivik näher bei Gott sein.
Glücklicherweise ist die Verdunkelung des Gewissens
kein Kritierium für die Beurteilung des Willen Gottes. Und zumindest habe aus meinen Gesprächen mit Muslimen bisher nicht heraushören können, dass diese in irgendeiner Weise glaubten dass muslimische Straftäter näher bei Allah wären als christlichen Straftäter bei Gott. Unter Muslimen habe ich jedenfalls sehr viele
barmherzige Menschen kennengelernt, deren Gottgefälligkeit und Gebetsintensität ein gutes Beispiel auch für einige
jeden Monat einmal zur Kirche gehen-Christen sein könnten.
Unter Christen hingegen habe ich auch schon viele getroffen, bei denen ich hoffe, dass sie zumindest noch auf dem Sterbebett lernen, was Barmherzigkeit ist.
Der Feldzug gegen jedwede Religion stammt aus
bestimmten, politisch motivierten Medienhäusern: heute die muslimischen Terroristen, morgen die pädophilen Priester,dann wieder die innerkatholischen Sekten wie Opus Dei und einen Tag später mal wieder ein verzerrtes Bild der Scharia, das sich auf das Abhacken von Händen bezieht (Gott sei Dank haben sie nicht entsprechende Bibelstellen gefunden) ... usw. Dabei werden die
kulturellen Gegebenheiten völlig ignoriert und übersehen, dass die Mentalität in den islamischen Ländern ganz maßgeblich von den
regionalen kulturellen Entwicklungen geprägt ist (so wie hier Christentum je nach Region mal mehr protestantisch oder mal mehr katholisch ist, oder wenn wir nach Amerika schauen, auch in bestimmten Gegenden ausschließlich sektiererisch).
Menschliches Fehlverhalten als Frage, wie das Heilige beschaffen ist, zu sehen, halte ich für einen sehr sehr fragwürdigen Ansatz. Menschliches Fehlverhalten kann das Heilige
kontrastieren, aber nicht sein Wesen bestimmen. Natürlich muss am Islam aus christlicher Sicht sehr Vieles kritisiert werden, mir würde spontan das Bild Gottes ausschließlich als
Richter, nicht als beziehungsorientieres Wesen einfallen, oder die Eigenheit des Islams, auf der Ebene des Alten Testaments verblieben zu sein, aber wenn ich Dir 5 der barmherzigen Muslime aus dem Fundus meiner Begegnungen an einen Tisch mit einem Breivik setze, gebe ich Dir Brief und Siegel darauf, dass ein anwesender Ungläubiger eher zum Islam konvertieren wird. Wird das, was im Christentum heilig ist, dann auf einmal nicht mehr heilig?
Ich stimme dem Argument zu, dass hier bereits zuvor fiel, dass die Geste des Papstes grundlegend
missverstanden werden kann, weil sie keine
inhaltliche Differenzierung hervorbringt, sondern den Eindruck erweckt, der Papst würde sich dem Islam unterordnen. Gemeint hat er damit vermutlich eher das Heilige, das auch in diesem Buch steckt (zu welchen Anteilen und ob nicht nur in kleinen Teilen, das wäre eine andere Diskussion).
verbohrterweise sinnlos hinzugeben. Frag mal verfolgte Christen, ob die das nicht etwas anders sehen als Du von Deinem bequemen Plätzchen aus!
Frag doch mal die Opfer von Breivik, ob die das nicht anders sehen als Du von Deinem bequemen Plätzchen aus.