Zarahfication hat geschrieben:Warum bist du eigentlich katholisch geworden? Wärst du auch katholisch geworden, wenn es das 2. Vatikanium nicht gäbe?
Womöglich nicht, weil die Hürden dann enorm hoch gewesen wären.
(ist aber rein theoretisch, weil das immer ein Wechselspiel von Gelegenheit und Prägung ist)
Jedenfalls kam bei mir die Christusnachfolge zuerst, und erst danach dann die Klärung intellektueller Fragen. Die und die Sakramente waren für mich letztlich das entscheidende, katholisch zu werden. Aber wie gesagt, die Offenheit der Aachener KHG und anderer Katholiken in unserer Studentengruppe für Christen andere Prägung hat den katholischen Glauben für mich überhaupt erst zugänglich gemacht.
Eine "vorkonziliare" Abgrenzung
hätte hat (!) da nur Mauern aufgebaut. Ich habe von Kind an Tür an Tür mit einem braven, sehr gut-traditionellen Katholiken gewohnt, aber über den eigenen Glauben war mit ihm nicht zu reden - es gab einfach keinerlei Anknüpfungspunkt.
Erst als seine Frau starb, und
ich ihn auf der Kondolenzkarte in einem Gedicht mit der Perspektive des ewigen Lebens tröstete, ergab sich danach ein Gespräch. Selbst dabei zeigte sich eine enorme Sprachlosigkeit bei ihm. Sein (vorkonziliarer !) Glaube erschien ungeheuer diffus, die Perspektive des ewigen Lebens war eigentlich nur in Formeln da, es fehlte jedes Packende im Leben, eine große Hilflosigkeit. - und dieser Mann war sein ganzes Leben lang katholischer Religionslehrer und Organist !
(So jemand hätte es doch eigentlich wirklich wissen müssen ...?)