Ich habe mir nicht vorstellen können, daß nur 2 - 3% der Bundeswehrhubschrauber einsatzfähig sind und die Zahlen bei Schiffen, Panzern und Kampfflugzeugen auch nicht erheblich besser aussehen.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/b ... 767.htmlUnter dem Arbeitstitel „Materielle Einsatzbereitschaft der Teilstreitkräfte“ präsentierten die Inspekteure von Heer, Luftwaffe und Marine vor Tagen dem Verteidigungsausschuss des Bundestags einen zehnseitigen Bericht, der die chronischen Schwächen bei einer Reihe von wichtigen Waffensystemen schonungslos offenlegt. Danach ist vor allem das Gros an Hubschraubern oder Kampfflugzeugen aus technischen Gründen nicht einsetzbar. Weil zudem teure Ersatzteile vor vier Jahren nicht bestellt wurden oder regelmäßige Inspektionen aus internen Spargründen gestrichen wurden, ist bei Einkäufern und Technikern der Bundeswehr von „kreativer Mangelverwaltung“ die Rede, heißt es in dem Bericht.
Besonders desolat ist der Zustand des militärischen Fluggeräts. Nicht nur bei der Marine, sondern auch beim Heer müssen zur Zeit die Hubschrauber vom Typ NH9 und „Tiger“ wegen technischer Defekte am Boden bleiben. Startklar sind von den 31 „Tiger“-Modellen nur zehn, von den insgesamt 33 NH9-Hubschraubern könnten im militärischen Bedarfsfall nur acht abheben. Bei den für die Hubschrauber oder die Kampfjets bestimmten Waffensystemen sieht die Lage noch schlechter aus, weil entweder die Elektronik veraltet ist oder aber die dafür nötigen bürokratischen Formalien (Anträge, Zertifizierungen) nicht erfüllt wurden.
Nach Ansicht von Managern und Militärs stellen die Informationen in dem aktuellen Mängelbericht sogar noch ein geschöntes Bild von der tatsächlichen Lage dar. Weil neue Aufträge ausbleiben und wichtige Reparaturaufträge noch in der Amtszeit des ehemaligen Verteidigungsministers Thomas de Maizière (CDU) storniert wurden, veraltet das Material zunehmend.
Die "Friedensdividende" wurde nach 199 bereits mehrfach "verfrühstückt" - der Bundeswehr-Etat als Steinbruch für andere Haushaltstitel benutzt. Angesichts zunehmender Spannungen dürfte der Verteidigungsetat wieder aufgestockt werden - und zwar nicht für betriebseigene Kindergärten. Die Kosten werden steigen.
Auch bei der Verkehrsinfrastruktur wurde vor wenigen Tagen von Verschleiß berichtet. Der Verkehrsminister legt zwar vollmundig ein Programm zur Sanierung der Brücken auf - das Geld reicht aber nur für 78 Brücken.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... ecken.html
Überall wird (tlw. unverantwortlich) gespart, um das Ziel der Haushaltskonsolidierung zu erreichen. Gleichzeitig wird bekannt, daß man großzügig auf Mrd-Beträge verzichtet hat, um die "Griechenland-Rettung" nicht zu gefährden:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/d ... 5439.html
Es ist zu begrüßen, daß einige Medien dies noch aufgreifen - obwohl sich die Empörung der Bevölkerung in sehr engen Grenzen hält. Man hat ja auch keine Zeit - schließlich müssen die Klassenzimmer der eigenen Kinder gestrichen oder renoviert werden, denn auch dafür ist - angeblich - kein Geld da.