Yeti hat geschrieben:Das ist eine wunderbare Wahlkampfhilfe für die AfD. Die Leute sind weder blöd noch lassen sie sich volkserzieherisch bevormunden. Meine Prognose für die Landtagswahlen 2016 in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz: Jeweils mindestens 10 Prozent für die AfD, in Baden-Württemberg vielleicht sogar 15 Prozent, damit rechne ich auch für die Bundestagswahl.
Also in wirtschaftlichen Dingen sind die Leute blöd, da muß man sich nur die Kompetenzsimulanten (Stadtkämmerer und Stadtverordneten - immerhin begrifflich die "politische Elite") in NRW (und anderswo) anschauen. Sie nahmen Kredite in CHF auf und wundern sich jetzt, das sie mehr zurückzahlen müssen.
Haben sie die historische Entwicklung der Devisenkurse DM/€ zu CHF geprüft?
Haben sie die Währungsgeschäfte abgesichert?
Kannten sie die Grundregel jeden Kreditnehmers, das man Kredite nur in der Währung aufnimmt, in der auch die Einnahmen anfallen?
Der einfache Mann von der Straße hat die oben erwähnten Fehler - bis auf wenige Ausnahmen der "ganz Klugen" - nicht gemacht. Aber er will oder kann nicht einsehen, daß seine Sparguthaben dahinschmelzen. Wer normalerweise schon Schwierigkeiten mit einfacher Prozentrechnung hat, ist bei der Beurteilung der Inflation auf die Ersparnisbildung und die Auswirkung in 20 Jahren sicher überfordert. Man schaltet ab und glaubt den Beteuerungen der Regierung "Alles wird gut!". Das ist bequemer und schließlich wartet die Sportschau, Dieter Bohlen oder das Dschungelcamp.
Im Falle GR gehe ich davon aus,
daß man die Laufzeiten der Kredite an Griechenland auf 100 Jahre verlängert;
die Zinsen auf 0% anpaßt;
jetzt keine neuen Darlehn mehr gewährt, sondern Gelder über die EZB und das von Juncker vorgeschlagene "Europa-Modernisierungsprogramm" iHv über 300 Mrden nach GR (und später nach Spanien, Portugal usw.) transferiert - dort werden sie ja angeblich "benötigt". Man hat zwar keine nenneswerte Industrie, die etwas produzieren könnte, aber blinder Aktionismus bringt auch gute Nachrichten;
den Euro weiter schwächt, damit auch die fußkranken Südstaaten ihre Produkte weltweit verkaufen können - allerdings wäre bei dem Eurokurs "verschenken" die bessere Wortwahl.
Dies wird von den Medien als "Weg in die richtige Richtung" gepriesen werden und Michel wird erzählt, daß die Forderungen - egal ob die Staatsforderungen der Bundesrepublik, die Forderungen des ESM oder die Target-II-Forderungen der Bundesbank noch immer weiter bestehen und beglichen werden....
Welche Medien berichten denn kritisch? Da fallen mir nur einige Journalisten der FAZ (z.B. Steltzner, Göbel) ein, das Handelsblatt hin und wieder und die Alpen-Prawda kann sich in der Hinsicht doch als verlängerter Arm des Regierungssprechers sehen. Von den öffentl.-rechtl. Sendern hier eine kritische Berichterstattung zu erwarten wäre sowieso unfair.
Die Politik will den Euro behalten - koste es, was es wolle. Sie ist nicht willens den Fehler zuzugeben. Daran würden auch 10% oder 15% AfD-Stimmen bei Landtagswahlen im nächsten Jahr nichts ändern. Selbst bei der Bundestagswahl würde es immer für eine sog. "Große" Koalition (der Euro-Jünger) reichen.
Man wird die AfD in die rechte Ecke stellen, die Auflösung des Euros in den fürchterlichsten Farben an die Wand malen und damit der Bevölkerung Angst machen (vgl. Abstimmung Schottland und die hochgespielte Frage einer EU-Mitgliedschaft). Die Befürworter einer nationalen Währung werden als "Nationalisten", "Ewig-Gestrige" usw. gebrandmarkt werden - denn schließlich ist der Euro "unsere (Weich-)Währung" und "alternativlos".