Jo hat geschrieben:spectator hat geschrieben:(oder ist jemand so oberschlau, dass er absichtlich das Licht ausmacht, um die Haustür zu suchen?)
Ich kann den Sinn Deiner Rede nicht so vollständig ergründen, spectator.
Da wir hier von Gnade und Heilsnotwendigkeit schreiben, wollte ich eigentlich an die Worte Christi im Mt5:15/Lk8:16/Mk4:21 anknüpfen. Jesus Christus macht seinen Zuhörern deutlich, dass es absurd wäre, ein Licht anzuzünden und es unter das Bett zu stellen. In meiner, von dir oben zitierten Frage, wollte ich aufzeigen, dass es unlogisch wäre, der heilbringenden Gnade Gottes nicht entgegenzukommen.
Das Kommen Christi selbst ist ein Akt der Gnade, was nicht nur im Mt 4:16 zu lesen ist, was aber auch Christus selbst in seinen Worten bestätigt:
“So kam er auch nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.
Dann schloß er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“
Gibt es also tatsächlich Menschen, die die heilbringende Gnade bewusst ablehnen können/wollen? – wenn ja, was sind die Gründe? – ich kann mir nur vorstellen, das der einzige Grund für die Ablehnung der Möglichkeit, die Gott durch Christus uns zukommen lässt, ist ein falsches Gottes und Kirchenbild – d.h. ich neige dazu zu behaupten, dass in der
echten Erkenntnis der Heilsnotwendigkeit der Gnade und Kirche ein Automatismus besteht, der das bewusste ablehnen des Glaubens und der Kirche unmöglich macht (was allerdings keine Befreiung von Versuchungen bedeutet).
Hier möchte ich den letzten Satz des von Robert zitierten Textes hinzufügen:
Denn der Kelch des menschlichen Heils, welcher bereitet ist aus unserer Schwäche und göttlicher Kraft, hat es zwar an sich, allen zu nützen; doch wenn er nicht getrunken wird, heilt er nicht.
Für Christus war das anzünden einer Kerze und das Stellen des Leuchters auf den Tisch selbstverständlich. Das heißt, ein Mensch, der Gott und Sein gnadenreiches Erlösungswerk erkannt hat (so gut wie es uns möglich ist), nicht an Gott glauben will und nicht ein Glied der Kirche sein will, handelt absurd.
Jo hat geschrieben:Schau Dir doch mal all die Leute an, die einen Weg zum Heil z.B. über Esoterik oder Buddhismus suchen. Die irren ja tatsächlich im Dunklen und sie machen sich es auch absichtlich dunkel, weil sie das Strenge der Kirche für ihr Leben ablehnen.
Grade den Menschen gegenüber vermisse ich innerhalb der Kirche eine auf der Vernunft basierende logische und nüchterne Exegese und Glaubensverkündigung. Denn mit frommen Geschichten, Privatoffenbarungen, dem Liebesgerede a la: „Jesus liebt dich“ und attraktiv klingenden Versprechen über das erfüllte Leben im Glauben an Gott... etc. kann man in diesen Menschen das Interesse für die „Gute Nachricht“ nicht aufwecken.
Jo hat geschrieben:Sie wollen aus purer Absicht nicht den schmalen steilen steinigen Weg gehen, sondern den breiten bequemen.
Jo, es gibt Sekten, wo das Miteinander der Mitglieder viel strenger geregelt wird, als in der Kirche.