So wie es früher war!

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Schwenkelpott
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Re: So wie es früher war!

Beitrag von Schwenkelpott »

Früher mussten viele in die Kirche gehen - heute wollen es die meisten Kirchengänger ...
Der Katholik steht und will stehen in Allem auf historischem Boden; nur das Erdreich der Überlieferung gibt ihm Festigkeit und Nahrung; nur was sich an Überliefertes anschließt, gedeiht und treibt zu neuen Blüten und neuem Samen.
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Schwenkelpott
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Re: So wie es früher war!

Beitrag von Schwenkelpott »

Meine Mutter meint, dass zu Zeiten, als die "alte" Messe noch die einzige war, es keine kleinen Kinder im Gottesdienst gegeben hätte. Kinder hätten frühestens mit der Einschulung begonnen, die Messe zu besuchen.

Hat jemand ähnliche Zeitzeugenerinnerungen gehört?
Der Katholik steht und will stehen in Allem auf historischem Boden; nur das Erdreich der Überlieferung gibt ihm Festigkeit und Nahrung; nur was sich an Überliefertes anschließt, gedeiht und treibt zu neuen Blüten und neuem Samen.
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Lycobates
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Re: So wie es früher war!

Beitrag von Lycobates »

Schwenkelpott hat geschrieben:
Montag 26. Februar 2018, 11:32
Meine Mutter meint, dass zu Zeiten, als die "alte" Messe noch die einzige war, es keine kleinen Kinder im Gottesdienst gegeben hätte. Kinder hätten frühestens mit der Einschulung begonnen, die Messe zu besuchen.

Hat jemand ähnliche Zeitzeugenerinnerungen gehört?

Das ist richtig, wir Kinder wurden zu Hause gewartet, während Mama und Papa in die Kirche gingen, jedenfalls bis zum Alter von 3 bis 4 oder gar 5 Jahren, von Ausnahmen abgesehen.
(Ich sehe allerdings ein, daß heute nicht in allen Familien ein oder mehrere Kindermädchen zur Hand sind, wie es damals üblich war :tuete: )

CIC_Fan

Re: So wie es früher war!

Beitrag von CIC_Fan »

In der Gemeinde meiner Mutter gingen 90% mit ca 6 Jahren in die Messe da der Katechet in der Schule darauf bestanden hat
was ihm im Ort viele Probleme machte und schließlich wurde es ihm von der Schulleitung verboten darauf zu bestehen

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Schwenkelpott
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Re: So wie es früher war!

Beitrag von Schwenkelpott »

Lycobates hat geschrieben:
Montag 26. Februar 2018, 11:54
(Ich sehe allerdings ein, daß heute nicht in allen Familien ein oder mehrere Kindermädchen zur Hand sind, wie es damals üblich war :tuete: )
Damals hatte auch nicht jeder ein Kindermädchen - vielleicht aber ältere Geschwister zum Aufpassen. Einige Mütter sind zudem in eine der Frühmessen gegangen und dann nach Hause, um das Sonntagsessen zu kochen und die Kinder wieder zu behüten ...
Der Katholik steht und will stehen in Allem auf historischem Boden; nur das Erdreich der Überlieferung gibt ihm Festigkeit und Nahrung; nur was sich an Überliefertes anschließt, gedeiht und treibt zu neuen Blüten und neuem Samen.
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Lycobates
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Re: So wie es früher war!

Beitrag von Lycobates »

CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 26. Februar 2018, 12:06
In der Gemeinde meiner Mutter gingen 90% mit ca 6 Jahren in die Messe da der Katechet in der Schule darauf bestanden hat
was ihm im Ort viele Probleme machte und schließlich wurde es ihm von der Schulleitung verboten darauf zu bestehen
Ein Kind sollte nicht eher mit zur Messe gehen, als wenn es (natürlich seinem Alter angemessen) versteht, was dort vorgeht: eine heilige Handlung, die Jesu Gegenwart unter uns bewirkt, und bei der Gebet, Stille und Andacht gefordert sind. Das bedeutet, daß das Kind dazu erzogen wird, jedenfalls ruhig an seinem Platz zu bleiben, nicht laut zu sprechen und nur nach vorn zu gucken. Daß dies auch heute möglich ist, sehe ich jeden Sonntag.

Ich erinnere mich, daß ich als Kind dachte, als die Orgel erklang, die ich natürlich nicht sah, daß es der Pfarrer war, der diese wundersamen Klänge hervorbrachte, während er sich dort weit vorn im Hohen Chor am Hochaltar hin und her bewegte ... Er sang auch noch dazu ;)
Die Pfarrkirche meiner Großeltern mütterlicherseits, wo ich als Kind oft war, hat noch gotische Chorschranken, da mußte man durch die wunderbaren steinernen Verschachtelungen des Lettners hindurchblicken und den Hals recken, um etwas zu sehen. Eine Augenweide. So etwas prägt ein Kind.
Und dann kam das Jahr 1969.

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Schwenkelpott
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Re: So wie es früher war!

Beitrag von Schwenkelpott »

Lycobates hat geschrieben:
Montag 26. Februar 2018, 12:40
Und dann kam das Jahr 1969.
Je nach Örtlichkeit kam der Bruch schon vorher. Meine Mutter meinte, eines Tages plötzlich hätte der Pfarrer "einen angeguckt" und auf Deutsch gebetet. Sie sei sich vorgekommen "wie bei einer anderen [oder sagte sie 'der falschen'?] Konfession" ... Und die "schönen Hochaltäre" wären rausgekommen. Mein Vater erinnert sich nur noch, dass dann plötzlich so ein "Tisch" da stand und der Hochaltar bald darauf weg war.
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Lycobates
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Re: So wie es früher war!

Beitrag von Lycobates »

Schwenkelpott hat geschrieben:
Montag 26. Februar 2018, 12:53
Lycobates hat geschrieben:
Montag 26. Februar 2018, 12:40
Und dann kam das Jahr 1969.
Je nach Örtlichkeit kam der Bruch schon vorher. Meine Mutter meinte, eines Tages plötzlich hätte der Pfarrer "einen angeguckt" und auf Deutsch gebetet. Sie sei sich vorgekommen "wie bei einer anderen [oder sagte sie 'der falschen'?] Konfession" ... Und die "schönen Hochaltäre" wären rausgekommen. Mein Vater erinnert sich nur noch, dass dann plötzlich so ein "Tisch" da stand und der Hochaltar bald darauf weg war.
In der erwähnten Pfarre meiner Großeltern hatte sich bis 1970 oder 1971 nichts geändert.
Die "falsche Konfession", samt Kekstisch, hat aber dort mittlerweile auch Einzug gehalten, bis heute.
Zum Glück ohne größere Zerstörungen, da war der Denkmalschutz vor.
Gut, daß es diese kunstliebenden Heiden gibt.

iustus
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Re: So wie es früher war!

Beitrag von iustus »

Lycobates hat geschrieben:
Montag 26. Februar 2018, 12:40

Ein Kind sollte nicht eher mit zur Messe gehen, als wenn es (natürlich seinem Alter angemessen) versteht, was dort vorgeht
Das sehe ich ganz anders. Dafür gibt es aber einen eigenen Thread.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

CIC_Fan

Re: So wie es früher war!

Beitrag von CIC_Fan »

aber so ist es die traditionelle Praxis der Kirche gewesen und auch sinnvoll arme weinende Kleinkinder in Hochämtern habe ich genug erlebt

iustus
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Re: So wie es früher war!

Beitrag von iustus »

„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

CIC_Fan

Re: So wie es früher war!

Beitrag von CIC_Fan »

das ist nicht nötig den wer das wie heute privat handhabt ist unerheblich traditionell ist die Praxis wie Lycobates es gesagt hat

iustus
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Re: So wie es früher war!

Beitrag von iustus »

Gott sei Dank ist die Vergangenheit.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

CIC_Fan

Re: So wie es früher war!

Beitrag von CIC_Fan »

dasist ansichtssache

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Lycobates
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Re: So wie es früher war!

Beitrag von Lycobates »

CIC_Fan hat geschrieben:
Montag 26. Februar 2018, 13:46
das ist nicht nötig den wer das wie heute privat handhabt ist unerheblich traditionell ist die Praxis wie Lycobates es gesagt hat
Auf Kinder (oder Kranke, Ältere, usw.) aufpassen müssen, ohne daß es dazu eine Alternative gäbe, war nach unseren Moraltheologen ja schon immer ein gültiger Entschuldigungsgrund, der vom Kirchgang entpflichtete:
Excusantur ...
Matres et nutrices, quae parvulos nec solos relinquere, nec sine adstantium perturbatione [!] secum ferre ad ecclesiam possunt. Intellige tamen, modo neminem sibi substituere possint.
Si domus vel parvuli custodiendi sunt et plures celebrantur Missae, duo conjuges debent successive assistere: si una tantum Missa dicitur, debent alternatim eam audire; et ita quoque facere convenit, si famulam habent.
Natürlich versuchte man, das zu vermeiden, indem man abwechselte, wie es hier bei Aerntys-Damen nahegelegt wird (debent successive assistere). Als es in jeder größeren Pfarre an jedem Sonntagvormittag von einer Stunde vor Sonnenaufgang bis 12.15 Uhr fünf bis sechs Messen gab, war das selten ein Problem.
Im übrigen bemerke man den Entschuldigungsgrund der perturbatio adstantium. Wenn die (Klein-)Kinder die Andacht der Gläubigen in der Messe (empfindlich) stören, ist die Mutter vom Kirchgang entpflichtet, wenn sie sich zu Hause nicht ersetzen lassen kann.
Eine participatio lacrimosa ist nicht angängig. (Hier gilt es natürlich, abzuwägen)

Bei den Kapuzinern auf dem Territorium der von mir erwähnten großelterlichen Pfarre - das Kloster hat das Neue Pfingsten nicht überlebt - war die früheste Messe im Sommer (per Indult) schon ab 2 Uhr nachts. Und dann wurde bis zum Konventamt Messe an Messe gereiht, sodann nach dem Konventamt wiederum Messe an Messe, alle Dreiviertelstunde eine, bis Mittag. Der Auswahl mehr als genug.
Wer am Samstag ausgegangen war, kam, so wird erzählt, direkt vom Ball in eine der ersten Messen, bekam ein Frühstück beim Bäcker nebenan, der ab 4 "für Sonderfälle" auch schon geöffnet war, starker Kaffee war gefragt, und konnte dann ausschlafen. Bis zur Vesper war er dann wieder munter. :blinker:

CIC_Fan

Re: So wie es früher war!

Beitrag von CIC_Fan »

da wurde noch logisch gedacht heute zwingen eltern kleinkinder in die Messe und dann sind die Kindern natürlich mit 18 weg >(das mit dem erzwingen der Sonntagsmesse ist nur ein Aspekt das thema warum sehr viele Tradi Jugendlichen dann absetzten wäre ein eigener Thread)

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