Es stimmt in so fern, als für viele, insbesondere bei Kleinbauern und Handwerkern, wirtschaftliche Gründe eine wichtige Rolle für das Auswandern spielten. Hinzu kamen bei manchen auch politische Gründe.Siard hat geschrieben:Das stimmt nur teilweise, viele waren politisch Verfolgte. In der Regel gingen sie außerdem in Gegenden, in denen entsprechende Siedler gesucht wurden.Die Deutschen, die ihr Land im 19. Jahrhundert verließen, seien ebenfalls Wirtschaftsflüchtlinge gewesen.
Die Gründe sind allerdings in diesem Punkt gar nicht so wichtig.
Problematisch ist vielmehr, daß hier stillschweigend der Begriff des Auswanderers mit dem des Flüchtlings gleichgesetzt wird.
Die weitaus meisten Auswanderer sind im 19. Jh. in geordneter Weise ausgewandert. Die Passagierlisten sind – sofern sie nicht wie in Bremen verbrannt bzw. vernichtet sind – noch heute einsehbar. Die Menschen sind nicht Hals über Kopf in ein Schlauchboot geklettert. Sie haben ihre Heimat auch nicht deswegen verlassen, weil sie akut an Leib und Leben bedroht wurden.
Das ist eine ganz andere Situation, wie das, was wir z.B. derzeit auf dem Mittelmeer erleben.
Ich bleibe dabei: Bei der Aussage werden Äpfel mit Birnen verglichen.