Ministrantinnen?

Allgemein Katholisches.

Mädchen / Frauen am Altar

Dafür.
58
47%
Dagegen.
65
53%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 123

Scholasängerin
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Scholasängerin »

Juergen hat geschrieben:
Scholasängerin hat geschrieben:Ich gebe zu, ich habe ein Problem damit, zu verstehen, warum sich ein junger Mann durch eine weibliche Ministrantin vom Priesterberuf abschrecken lassen sollte, wenn er denn nun wirklich berufen ist…
Das glaube ich gern, du :troll:
???

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mensch
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von mensch »

Scholasängerin hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Scholasängerin hat geschrieben:Ich gebe zu, ich habe ein Problem damit, zu verstehen, warum sich ein junger Mann durch eine weibliche Ministrantin vom Priesterberuf abschrecken lassen sollte, wenn er denn nun wirklich berufen ist…
Das glaube ich gern, du :troll:
???
Er versteht Dein Problem, weil Du eine Frau bist.... ;)

Scholasängerin
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Scholasängerin »

mensch hat geschrieben:
Scholasängerin hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Scholasängerin hat geschrieben:Ich gebe zu, ich habe ein Problem damit, zu verstehen, warum sich ein junger Mann durch eine weibliche Ministrantin vom Priesterberuf abschrecken lassen sollte, wenn er denn nun wirklich berufen ist…
Das glaube ich gern, du :troll:
???
Er versteht Dein Problem, weil Du eine Frau bist.... ;)
Aha, soll das heißen, er hält mich für blöd aufgrund meines Geschlechtes :glubsch: ?

Kilianus
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Kilianus »

Scholasängerin hat geschrieben:Ich gebe zu, ich habe ein Problem damit, zu verstehen, warum sich ein junger Mann durch eine weibliche Ministrantin vom Priesterberuf abschrecken lassen sollte, wenn er denn nun wirklich berufen ist.
Eine Frau, die sich zum Ordensleben berufen fühlt, wird sich doch auch nicht durch pupertäre männliche Jugendliche von ihrer Berufung abbringen lassen.
Die Tradition deutet den Ministrantendienst nicht vom allgemeinen, sondern vom besonderen Priestertum her: Meßdiener versehen ihre Aufgabe nicht als Vertreter des Laienstandes, sondern als potentielle Kleriker.

Damit konnten sich Heranwachsende in diesem Dienst in die priesterliche Rolle hineinfühlen, ohne deshalb gleich auf sie festgelegt zu sein. Daß dies auch tatsächlich geschehen ist, dafür gibt es jede Menge entsprechende Zeugnisse, in denen Priester rückblickend über die Formung ihrer Berufung berichten.

Diese Möglichkeit einer niedrigschwelligen, unverkrampften und behutsamen, aber gleichwohl ernsthaften Annäherung ans Weiheamt entfällt – und zwar ersatzlos -, wo Mädchen oder Frauen zugelassen werden.

Denn von dem Moment an ist der Ministrantendienst als liturgische Repräsentanz des Laienstandes zu deuten. Mit dem Priesteramt hat das dann ungefähr so viel zu tun wie die Position des Vorsitzenden im diözesanen Familienbund.

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mensch
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von mensch »

Scholasängerin hat geschrieben: Aha, soll das heißen, er hält mich für blöd aufgrund meines Geschlechtes :glubsch: ?
Blöd viellicht nicht, nur für emotional und subjektiv. Männer sind hingegen generell objektiv und sachlich. Das ist hier nicht anders als in der Kirche: Wenn da irgendwelche heranwachsenden Halbstarken ein Problem mit Mädchen haben, meint man nicht, sie müssten noch etwas im Leben lernen, nein, dann haben sie als Jungs selbstverständlich ein tiefes Verständnis der Liturgie. ;)

HeGe
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von HeGe »

mensch hat geschrieben:Blöd viellicht nicht, nur für emotional und subjektiv.
Außer einem trotzigen "Soll aber!" konnte ich bisher tatsächlich noch nicht viele sachliche Argumente für eure Sichtweise lesen. Die Tradition der Kirche ist wie von Kilianus skizziert. Wer das ändern möchte, muss argumentieren, nicht umgekehrt. Auch "in 2015".
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mensch
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von mensch »

Kilianus hat geschrieben: Diese Möglichkeit einer niedrigschwelligen, unverkrampften und behutsamen, aber gleichwohl ernsthaften Annäherung ans Weiheamt entfällt – und zwar ersatzlos -, wo Mädchen oder Frauen zugelassen werden.
Wieso sollte ein Ministrant am Altar nicht seine Berufung spüren können? Dafür gibt es keine Begründung.

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mensch
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von mensch »

HeGe hat geschrieben:
mensch hat geschrieben:Blöd viellicht nicht, nur für emotional und subjektiv.
Außer einem trotzigen "Soll aber!" konnte ich bisher tatsächlich noch nicht viele sachliche Argumente für eure Sichtweise lesen. Die Tradition der Kirche ist wie von Kilianus skizziert. Wer das ändern möchte, muss argumentieren, nicht umgekehrt. Auch "in 2015".
Möglicherweise haben einige das Konzil verschlafen. Ministrantinnen sind nun zugelassen und weder ich, noch die schreibende Dame hier, müssen irgendetwas ändern wollen oder begründen.
Umgekehrt habe ich noch kein einleuchtendes Argument gelesen, warum ein Ministrant den Ruf Gottes nicht hören sollte, nur wenn auch noch ein Mädchen ministriert.

Denn die unbewiesene Behauptung ist doch bislang: Der Ministrant kann den Ruf Gottes nicht mehr hören und seine Berufung spüren, wenn Mädchen den Altardienst auch verrichten. Dafür gibt es keine einleuchtende Begründung.
Zuletzt geändert von mensch am Freitag 17. Juli 2015, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.

HeGe
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von HeGe »

mensch hat geschrieben:Möglicherweise haben einige das Konzil verschlafen. Ministrantinnen sind nun zugelassen und weder ich, noch die schreibende Dame hier, müssen irgendetwas ändern wollen oder begründen.
Ich bitte um Benennung des Dokumentes "des Konzils" (welches eigentlich?) und der entsprechenden Fundstelle, wo ich das nachlesen kann.
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mensch
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von mensch »

HeGe hat geschrieben:
mensch hat geschrieben:Möglicherweise haben einige das Konzil verschlafen. Ministrantinnen sind nun zugelassen und weder ich, noch die schreibende Dame hier, müssen irgendetwas ändern wollen oder begründen.
Ich bitte um Benennung des Dokumentes "des Konzils" (welches eigentlich?) und der entsprechenden Fundstelle, wo ich das nachlesen kann.
Was willst Du nachlesen?

In vielen Gemeinden kannst Du erleben, dass Ministrantinnen eingesetzt werden. Nicht jedem reaktionären Fundi wird das einleuchten, aber die erreichen auch keine Menschen mehr und brodeln eh nur im eigenen Saft.
Zuletzt geändert von mensch am Freitag 17. Juli 2015, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.

HeGe
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von HeGe »

mensch hat geschrieben:Was willst Du nachlesen?
Du beziehst dich doch hinsichtlich der Zulassung weiblicher Messdiener auf irgendein Konzil. Dann musst du doch auch ein entsprechendes Dokument benennen können.
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CIC_Fan

Re: Ministrantinnen?

Beitrag von CIC_Fan »

mensch hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
mensch hat geschrieben:Blöd viellicht nicht, nur für emotional und subjektiv.
Außer einem trotzigen "Soll aber!" konnte ich bisher tatsächlich noch nicht viele sachliche Argumente für eure Sichtweise lesen. Die Tradition der Kirche ist wie von Kilianus skizziert. Wer das ändern möchte, muss argumentieren, nicht umgekehrt. Auch "in 2015".
Möglicherweise haben einige das Konzil verschlafen. Ministrantinnen sind nun zugelassen und weder ich, noch die schreibende Dame hier, müssen irgendetwas ändern wollen oder begründen.
Umgekehrt habe ich noch kein einleuchtendes Argument gelesen, warum ein Ministrant den Ruf Gottes nicht hören sollte, nur wenn auch noch ein Mädchen ministriert.

Denn die unbewiesene Behauptung ist doch bislang: Der Ministrant kann den Ruf Gottes nicht mehr hören und seine Berufung spüren, wenn Mädchen den Altardienst auch verrichten. Dafür gibt es keine einleuchtende Begründung.
1.)das Konzil hat nichts zu ministrantinen gesagt
2.) Ministrantinen wurden im Ungehorsam gegen geltendes Recht eingeführt wie auch die Handkomunion und
3.) Niemand ist verpflichtet Ministrantinen zu akzeptieren ebenso wenig wie die Handkomunion verpflichtend ist

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mensch
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von mensch »

Ach die Handkommunion. Ich erwarte noch mindestens ein Statement zu Hochaltar und Latein. Komm schon!

HeGe
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von HeGe »

mensch hat geschrieben:Nicht jedem reaktionären Fundi wird das einleuchten, aber die erreichen auch keine Menschen mehr und brodeln eh nur im eigenen Saft.
Ah, ich sehe, die sachliche Argumentation geht weiter.
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Juergen
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Juergen »

CIC_Fan hat geschrieben:1.)das Konzil hat nichts zu ministrantinen gesagt
2.) Ministrantinen wurden im Ungehorsam gegen geltendes Recht eingeführt wie auch die Handkomunion und
3.) Niemand ist verpflichtet Ministrantinen zu akzeptieren ebenso wenig wie die Handkomunion verpflichtend ist
Vollkommen richtig!

Und man kann ergänzen, daß die Methode, die man erst bei der Handkommunion und dann bei den Ministranten angewandt hat, nämlich im Ungehorsam und gegen geltenden Recht „Fakten“ zu schaffen, nun augenscheinlich auch bei sogenannten „Wiederverheirateten Geschiedenen“ angewandt wird bzw. werden soll. Hat ja schon mindestens zweimal gut geklappt.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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mensch
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von mensch »

Solange keine sachliche Begründung kommt, wieso ein Ministrant durch den bloßen Einsatz von Ministrantinnen die Berufung zum Priester nicht mehr hören sollte, seid Ihr wohl in der Bringpflicht eines vernünftigen Arguments.

HeGe
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von HeGe »

Ok, halten wir fest, bevor du lange und vergeblich suchst: Konzilien haben zu dem Thema nichts gesagt. Es handelt sich um eine Ausnahme, die irgendwann faktisch zur Regel geworden ist, wie in so vielen Fällen. Ich persönlich habe übrigens eigentlich gar kein Problem mit weiblichen Messdienern, bei uns in der Pfarrei ist das wie überall auch sonst Gewohnheit geworden. Aber de iure muss man festhalten: es soll eigentlich immer noch der Ausnahmefall sein. Wenn sich nun wie in der Pfarrei in Bayern ein Teil der Gläubigen auf die Regel beruft, sind es diejenigen, die die Ausnahme durchsetzen wollen, die das begründen müssen. Und Polemik gegen die bösen Ewiggestrigen und Bezüge auf irgendwelche Jahreszahlen taugen dazu nicht.
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CIC_Fan

Re: Ministrantinnen?

Beitrag von CIC_Fan »

mensch hat geschrieben:Ach die Handkommunion. Ich erwarte noch mindestens ein Statement zu Hochaltar und Latein. Komm schon!
die frage von Hochaltar und Latein sind damit nicht vergleichbar ein bissl mitdenken sollte sogar ein vom Konzilsgeist beinträchtigter Mensch hinbekommen

Scholasängerin
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Scholasängerin »

Kilianus hat geschrieben:
Scholasängerin hat geschrieben:Ich gebe zu, ich habe ein Problem damit, zu verstehen, warum sich ein junger Mann durch eine weibliche Ministrantin vom Priesterberuf abschrecken lassen sollte, wenn er denn nun wirklich berufen ist.
Eine Frau, die sich zum Ordensleben berufen fühlt, wird sich doch auch nicht durch pupertäre männliche Jugendliche von ihrer Berufung abbringen lassen.
Die Tradition deutet den Ministrantendienst nicht vom allgemeinen, sondern vom besonderen Priestertum her: Meßdiener versehen ihre Aufgabe nicht als Vertreter des Laienstandes, sondern als potentielle Kleriker.

Damit konnten sich Heranwachsende in diesem Dienst in die priesterliche Rolle hineinfühlen, ohne deshalb gleich auf sie festgelegt zu sein. Daß dies auch tatsächlich geschehen ist, dafür gibt es jede Menge entsprechende Zeugnisse, in denen Priester rückblickend über die Formung ihrer Berufung berichten.

Diese Möglichkeit einer niedrigschwelligen, unverkrampften und behutsamen, aber gleichwohl ernsthaften Annäherung ans Weiheamt entfällt – und zwar ersatzlos -, wo Mädchen oder Frauen zugelassen werden.

Denn von dem Moment an ist der Ministrantendienst als liturgische Repräsentanz des Laienstandes zu deuten. Mit dem Priesteramt hat das dann ungefähr so viel zu tun wie die Position des Vorsitzenden im diözesanen Familienbund.
Das "Zwitterwesen" des "potentiellen Klerikers" ist mir unbekannt und existiert meines Wissens bis heute nicht in der kath. Kirche . Entweder ist man Laie, oder man ist aufgrund einer Weihe Kleriker.
Für den Ministrantendienst benötigt man keine Weihe, also ist ein Ministrant sehr wohl ein Vertreter des Laienstandes!
Auch mit weiblichen "Kolleginnen" kann sich ein Ministrant niedrigschwellig, unverkrampt und behutsam dem Weiheamt annähern, warum denn nicht?

CIC_Fan

Re: Ministrantinnen?

Beitrag von CIC_Fan »

das ist so nicht ganz richtig der Ministrant ist an sixch der Vertreter des geweihten Akolyten
bis zu den idiotischen Reformen nach dem II Vatikanum war eine der niederen Weihen für die Seminaristen die zum Akolythen

Thomas_de_Austria
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Kilianus hat geschrieben: Meßdiener versehen ihre Aufgabe nicht als Vertreter des Laienstandes, sondern als potentielle Kleriker.
Dass ein solches Verständnis für die Funktion des Heranziehens neuer Kleriker durch den Dienst des Messdieners wesentlich ist, ist kaum zu leugnen. Wenn das Verständnis des Messdieners als eines möglichen Kandidaten für das Weiheamt für die Funktion des Heranziehens neuer Kleriker durch den Dienst am Altar wesentlich ist, dann führt die Beeinträchtigung dieses Verständnisses zur Beeinträchtigung dieser Funktion. Als mögliche Kandidaten für das Weiheamt können Mädchen nicht verstanden werden; Mädchen als Messdiener beeinträchtigen damit genau dieses Verständnis des Dienstes des Messdieners und dadurch diese Funktion. Nun bestätigt der Hl. Stuhl dieses Verständnis des Messdieners durchaus bzw. soll gerade die genannte Funktion nicht beeinträchtigt werden, was heißt, auch, was für diese wesentlich ist, soll damit nicht beeinträchtigt werden, da diese ansonsten schlicht nicht mehr gegeben ist.

Halten wir außerdem fest: Kein Konzil hat sich positiv dazu geäußert, dass weibliche Personen Messdiener sein dürfen/können/sollen. Mädchen sind – wie mehrfach durch entsprechende Dokumente festgestellt – nur subsidiär zugelassen, es ist von daher natürlich notwendig, zu begründen, wieso gerade Mädchen und nicht Burschen Dienste am Altar versehen.

Scholasängerin
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Scholasängerin »

CIC_Fan hat geschrieben:das ist so nicht ganz richtig der Ministrant ist an sixch der Vertreter des geweihten Akolyten
bis zu den idiotischen Reformen nach dem II Vatikanum war eine der niederen Weihen für die Seminaristen die zum Akolythen
Gut, aber die Rechtslage ist heute eben anders, und ein Ministrant ist heute kein mit einer niederen Weihe versehener "Bonsai-Kleriker" mehr.

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Juergen
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Juergen »

Kilianus hat geschrieben:…Die Tradition deutet den Ministrantendienst nicht vom allgemeinen, sondern vom besonderen Priestertum her: Meßdiener versehen ihre Aufgabe nicht als Vertreter des Laienstandes, sondern als potentielle Kleriker…
Wenn man mal in andere Sprachen guckt wird das auch in den Bezeichnungen deutlich.

Der „Meßdiener“ ist im Niederländischen der „messdiener“ und im Englischen einfach der „altar boy“

ganz anders aber im Italienischen „chierichetto“ (Verkleinerungsform von „chierico“ = Kleriker) oder „piccolo clero“ (kleiner Kleriker)
oder im Spanischen „monago“ oder „monaguillo“ (da steckt etymologisch „monje“ = Mönch drin)
und im Französischen haben wir das „enfant de choeur“ (Chor-Kind)

In den romanischen Sprachen hat sich also der enge Bezug zum Kleriker bis heute gehalten, während in den (west)germanischen Sprachen, wie Deutsch oder Englisch, die Bezeichnung eher einen beschreibenden Charakter hat.
Gruß Jürgen

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Scholasängerin
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Scholasängerin »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben: Meßdiener versehen ihre Aufgabe nicht als Vertreter des Laienstandes, sondern als potentielle Kleriker.
Dass ein solches Verständnis für die Funktion des Heranziehens neuer Kleriker durch den Dienst des Messdieners wesentlich ist, ist kaum zu leugnen. Wenn das Verständnis des Messdieners als eines möglichen Kandidaten für das Weiheamt für die Funktion des Heranziehens neuer Kleriker durch den Dienst am Altar wesentlich ist, dann führt die Beeinträchtigung dieses Verständnisses zur Beeinträchtigung dieser Funktion.
Ich finde es wunderbar, wenn der Ministrantendienst zu einer guten Priesterberufung führt!

Aber wird die "Macht" der Frauen nicht etwas überschätzt, wenn diese "Macht" der Frauen angeblich das Hören einer Berufung durch Gott verhindern soll??

Scholasängerin
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Scholasängerin »

Juergen hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:…Die Tradition deutet den Ministrantendienst nicht vom allgemeinen, sondern vom besonderen Priestertum her: Meßdiener versehen ihre Aufgabe nicht als Vertreter des Laienstandes, sondern als potentielle Kleriker…
Wenn man mal in andere Sprachen guckt wird das auch in den Bezeichnungen deutlich.

Der „Meßdiener“ ist im Niederländischen der „messdiener“ und im Englischen einfach der „altar boy“

ganz anders aber im Italienischen „chierichetto“ (Verkleinerungsform von „chierico“ = Kleriker) oder „piccolo clero“ (kleiner Kleriker)
oder im Spanischen „monago“ oder „monaguillo“ (da steckt etymologisch „monje“ = Mönch drin)
und im Französischen haben wir das „enfant de choeur“ (Chor-Kind)

In den romanischen Sprachen hat sich also der enge Bezug zum Kleriker bis heute gehalten, während in den (west)germanischen Sprachen, wie Deutsch oder Englisch, die Bezeichnung eher einen beschreibenden Charakter hat.
Mag ja sein, aber Sprachgebrauch sagt nichts über die geltende Rechtslage aus, und nach heutigem Kirchenrecht sind Ministranten keine Kleriker mehr.

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Juergen
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Juergen »

Kilianus hat geschrieben:Die Tradition deutet den Ministrantendienst nicht vom allgemeinen, sondern vom besonderen Priestertum her: Meßdiener versehen ihre Aufgabe nicht als Vertreter des Laienstandes, sondern als potentielle Kleriker.
Hier noch ein Dokument der DBK: http://www.dbk-shop.de/de/Deutsche-Bisc ... oral-.html

Darin formuliert die DBK es so (S. 11):
Das Konzil betont ausdrücklich: „Auch die Ministranten … vollziehen einen wahrhaft liturgischen Dienst“ (Liturgiekonstitution Art. 29). Sie handeln weder stellvertretend für Kleriker noch an Stelle der Gemeinde. Ihnen kommen eigene Aufgaben zu, die sich aus dem äußeren Verlauf der liturgischen Feiern ergeben und auch nicht von anderen zusätzlich zu ihrem Dienst ausgeführt werden sollen.
Die Ministranten sind also nach Auffassung der DBK keine Vertreter der Gemeinde und auch keine Kleriker, sondern was eigenes (Holleri du dödel di).
Deine Beschreibung als „potentielle Kleriker“ trifft es im Hinblick auf das Schreiben von 21 schon recht gut. Es sind Jungen, die zumindest die bis dahin noch nicht realisierte Möglichkeit (Potenz) haben, Kleriker zu werden. Diese Möglichkeit haben Mädchen nicht. Mädchen und Jungen sind eben nicht gleich. – Egal was die Genderitis sagt.

Liest man etwas weiter findet man folgende Passage (S. 12):
Der Ministrantendienst ist heute nicht mehr nur eine Aufgabe für Jungen, sondern auch für Mädchen. In vielen Gemeinden ist der Anteil der Jungen und Mädchen seit einigen Jahren etwa gleich.
Nicht selten gibt es aber auch die Situation, daß der zahlenmäßige Anteil der Mädchen wächst, während der der Jungen schwindet. Die Ursachen dafür sind vielschichtig. Bei der Gestaltung der Ministrantenpastoral sollte diesem Umstand Rechnung getragen und nach Wegen gesucht werden, dieser Entwicklung entgegenzutreten.
Die DBK fabuliert von „vielschichtigen Ursachen“, wenn die Zahl der Jungen zurück geht. Dieser Ausdruck zeigt die Hilflosigkeit und Unfähigkeit Ross und Reiter zu benennen. Offenbar habe sich die Bischöfe gar keine Gedanken über die Ursachen gemacht und verstecken sich hinter Unbenennbarkeit von Einzelursachen, indem sie sie einfach als „vielschichtig“ bezeichnen.
„Vielschichtig“ ist eine Leerstelle, die jeder nach seinem eigenen Gusto füllen kann. Der einen nennt als Ursache die Mädchen, der andere den Fußballverein. Da alles vielschichtig ist, haben alle recht und es ist nicht notwendig sich damit näher zu beschäftigen.
Gruß Jürgen

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Kilianus
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Kilianus »

mensch hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben: Diese Möglichkeit einer niedrigschwelligen, unverkrampften und behutsamen, aber gleichwohl ernsthaften Annäherung ans Weiheamt entfällt – und zwar ersatzlos -, wo Mädchen oder Frauen zugelassen werden.
Wieso sollte ein Ministrant am Altar nicht seine Berufung spüren können? Dafür gibt es keine Begründung.
Selbstverständlich kann ein Heranwachsender seine Berufung zum Priestertum auch erspüren, wenn er gemeinsam mit Mädchen am Altar dient. Er kann sie auch erspüren, während er im Schwimmbad liegt oder die Straße kehrt. Oder wenn er, um es in die Nähe des Kirchlichen zu rücken, freiwillig den Rasen vor der Kirche mäht oder die Abrechnung fürs Kirchen-Café macht.

All das sind Situationen, in denen man eine priesterliche Berufung erspüren kann. Aber es sind Situationen, die mit der Berufung per se nichts zu tun haben. Konsequent wäre es, wenn Du argumentieren würdest: Der Ministrantendienst hat eh nicht mehr mit der Berufung zum Weiheamt zu tun als jede andere Laien-Tätigkeit auch, eher im Gegenteil. Wie soll es zum Priesteramt hinführen, wenn man Repräsentant der Laien ist?

Ich frage mich allerdings immer wieder, welches kranke Verständnis von der Würde eines Laien man haben muß, wenn man dessen prominenteste liturgische Repräsentanz darin sieht, dem Kleriker das Handtuch zu halten oder das Buch nachzutragen.

Aber vielleicht fehlt es mir da an klerikalistisch-autoritärer Prägung.

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Willimox
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Willimox »

Hu!
iustus moniert einen sz-Artikel:
iustus hat geschrieben:http://www.sueddeutsche.de/bayern/bad-k ... -1.2565293
Wie überheblich und arrogant, zu meinen, man sei in der Jetztzeit, während andere dort noch nicht angekommen sind. Dabei hat man schlicht verpasst, dass man selbst der Zeit zurückhängt, weil der Wind sich wieder gedreht hat.
Ich erinnere mich noch lebhaft: Was war das für eine Diskussion, als sich einige Gymnasien doch tatsächlich
entschlossen, einem allgemeinen Trend nachzugeben und die Koeduktion mitzumachen.
Griechisch- und Lateinlehrer des Wittelsbacher Gymnasiums in München zeterten und mordioten.
Aber klar, ganz klar, der Zugang zum Altardienst ist was ganz andres, Äpfel und Birnen, außerdem
konnten ja ja ja die Mädchen in eigene Mädchengymnasien gehn, das ist auch ganz gut, wenn sie
Mathe und Physik....
Aber wo war ich doch gleich in der Argumentation?
:aengstlich:

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mensch
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von mensch »

Kilianus hat geschrieben:Wie soll es zum Priesteramt hinführen, wenn man Repräsentant der Laien ist?
Wo kommt das mit Repräsentant der Laien her? Für mich ist es ein liturgischer Dienst und keine Laienrepräsentanz.
Ich frage mich allerdings immer wieder, welches kranke Verständnis von der Würde eines Laien man haben muß, wenn man dessen prominenteste liturgische Repräsentanz darin sieht, dem Kleriker das Handtuch zu halten oder das Buch nachzutragen.
Die Laiendienste sind ja sehr viel vielschichtiger. Da kommen die Lektoren, die das Wort Gottes verlesen; die Kommunionhelfer, die in besonderer Weise mit der Kommunion umgehen. Alles das sind DIenste zum Gelingen eines guten Gottesdienstes. Ich finde da keine "niederen" Tätigkeiten bei. Und, um bei den Ministranten zu bleiben: Dabei zu helfen, den Altar herzurichten, das ist doch kein Handtuchbringedienst...

Scholasängerin
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Scholasängerin »

Kilianus hat geschrieben:
mensch hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben: Diese Möglichkeit einer niedrigschwelligen, unverkrampften und behutsamen, aber gleichwohl ernsthaften Annäherung ans Weiheamt entfällt – und zwar ersatzlos -, wo Mädchen oder Frauen zugelassen werden.
Wieso sollte ein Ministrant am Altar nicht seine Berufung spüren können? Dafür gibt es keine Begründung.
Selbstverständlich kann ein Heranwachsender seine Berufung zum Priestertum auch erspüren, wenn er gemeinsam mit Mädchen am Altar dient. Er kann sie auch erspüren, während er im Schwimmbad liegt oder die Straße kehrt. Oder wenn er, um es in die Nähe des Kirchlichen zu rücken, freiwillig den Rasen vor der Kirche mäht oder die Abrechnung fürs Kirchen-Café macht.

All das sind Situationen, in denen man eine priesterliche Berufung erspüren kann. Aber es sind Situationen, die mit der Berufung per se nichts zu tun haben. Konsequent wäre es, wenn Du argumentieren würdest: Der Ministrantendienst hat eh nicht mehr mit der Berufung zum Weiheamt zu tun als jede andere Laien-Tätigkeit auch, eher im Gegenteil. Wie soll es zum Priesteramt hinführen, wenn man Repräsentant der Laien ist?

Ich frage mich allerdings immer wieder, welches kranke Verständnis von der Würde eines Laien man haben muß, wenn man dessen prominenteste liturgische Repräsentanz darin sieht, dem Kleriker das Handtuch zu halten oder das Buch nachzutragen.

Aber vielleicht fehlt es mir da an klerikalistisch-autoritärer Prägung.
Wieso sollte aber gerade das Halten von Handtüchern oder das Nachtragen von Büchern besonders dazu beitragen, die Berufung zum Priester besser zu erspüren :hmm: ?

Kilianus
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Kilianus »

Scholasängerin hat geschrieben:
Wieso sollte aber gerade das Halten von Handtüchern oder das Nachtragen von Büchern besonders dazu beitragen, die Berufung zum Priester besser zu erspüren :hmm: ?
1. Wenn man den Ministranten- vom Klerikerdienst her ableitet und ihn als eine Art Vorhof betrachtet, dann kann er ein Beitrag dazu sein, daß jemand allmählich in die Rolle des Klerikers hineinfindet.
2. Wenn man den Ministranten- vom Klerikerdienst her ableitet und ihn als eine Art Vorhof betrachtet, dann ist das offenkundige hierarchische Gefälle im liturgischen Vollzug – der Ministrant macht, wofür Priester und Diakon eine zu herausgehobene Position haben – zumindest keine Herabminderung des Laienstands.

Scholasängerin
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Re: Ministrantinnen?

Beitrag von Scholasängerin »

Kilianus hat geschrieben:
Scholasängerin hat geschrieben:
Wieso sollte aber gerade das Halten von Handtüchern oder das Nachtragen von Büchern besonders dazu beitragen, die Berufung zum Priester besser zu erspüren :hmm: ?
1. Wenn man den Ministranten- vom Klerikerdienst her ableitet und ihn als eine Art Vorhof betrachtet, dann kann er ein Beitrag dazu sein, daß jemand allmählich in die Rolle des Klerikers hineinfindet.
2. Wenn man den Ministranten- vom Klerikerdienst her ableitet und ihn als eine Art Vorhof betrachtet, dann ist das offenkundige hierarchische Gefälle im liturgischen Vollzug – der Ministrant macht, wofür Priester und Diakon eine zu herausgehobene Position haben – zumindest keine Herabminderung des Laienstands.
Aber wieso sollte es dann für ein krankes Verständnis von der Würde eines Laien sprechen, wenn man angeblich dessen prominenteste liturgische Repräsentanz darin sieht, dem Kleriker das Handtuch zu halten oder das Buch nachzutragen?
Deine Argumentation empfinde ich als nicht ganz schlüssig.

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