Was mich an der ganzen "Aufarbeitung" wundert ist, daß immer wenn die Frage nach den ersten Fehlentwicklungen kommt, nämlich, daß das Domkapitel m.W. während der Sedisvakanz vor TvE das Projekt Bischofsresidenz aus der Taufe hob, damit die alte Residenz, die von Kamphaus als Flüchtlingsunterkunft umgewidmet wurde, aber zwischenzeitlich als Büroräume für das Ordinariat usurpiert wurde, nicht mehr der eigentlichen Bestimmung zugeführt werden mußte. Weder ein Diözesan-Administrator noch das Domkapitel haben nach Kirchenrecht die Befugnis Entscheidungen zu treffen, die den zukünftigen Bischof in seiner Entscheidungsfreiheit unzulässig einschränken.
Meiner Erinnerung nach geht es um eine Summe von 5 Mio. € die vom Domkapitel ohne Mandat verplant wurden. Jede Änderung dieser Pläne von TvE nun als Unrecht hinzustellen, wäre ein fatal. Wimre wirft man TvE genau vor, daß er jenes Domkapitel und das Ordinariat nicht ausreichend in die Maßnahme eingebunden hätte. Einer der wohl einzubindenden Personen hätte wohl der Vorgesetzte dieser Person sein sollen:
http://www.lindenholzhausen.de/aktuelle ... es-bekannt
Wenn jemand 20 Jahre lang kumuliert mindestens 5 Mio. € veruntreuen kann, ohne daß es auffällt, beweist dies kriminelle Genialität oder viel wahrscheinlicher mangelnde Kontrolle und Aufsicht durch direkte Vorgesetzte, die entsprechende Maßnahme wie 4-Augen-Prinzip, Controlling, Kontrolle von Buchungen durch Wirtschaftsprüfer etc hätten veranlassen sollen.
Schon vor der Besitzergreifung der Diözese durch TvE leakte meiner Kenntnis nach aus "interessierten Kreisen" was von den 5 Mio € an die Presse, in der Stimmung dagegen gemacht wurde. Witzigerweise wirft man TvE vor, daß er genau jene Personen, Domkapitel und Ordinariat, die sich im andauernd als unzuverlässig offenbarten, nicht das Vertrauen geschenkt hat und sie hat machen lassen.
Der Frankfurter Stadtdekan hatte in einem Interview ja längst zugegeben, daß der Sturm, den er entfachte, das Thema Bischofsresidenz nur benutzte, um TvE aus dem Amt zu bekommen, und daß ein seit Jahrzehnten im Bistum schwelender Konflikt über die ecclesiologische Funktion des Bischofs und hierarchische Verfaßtheit der Heiligen Mutter Kirche der eigentliche Grund gewesen sind.
Stichworte:
Entlassung des Wetzlarer Stadtdekans wegen Homo-Segnung, Nicht-Prolongierung des Partikularrechts, daß Laien die Leitung von Pfarreien erlaubt wider den CIC, Rückendeckung für einen Priester, der es nun wagte der Ortsgruppe von WiSiKi die Nutzung des Pfarrheims für ihre Jahreshauptversammlung zu entziehen etc. etc pp. Die Liste ließe sich deutlich verlängern.
Komisch ist nur, daß der einzige, dem man kirchenrechtlich und sonstwie zur Verantwortung ziehen will, TvE ist, und die Frage wieso er diese Fehler gemacht hat, hinter schwammigen Floskeln wie "Mitverantwortung Beteiligter", die nicht weiter recherchiert und benannt werden, bemäntelt wird. Die Marschroute hierfür ist ja schon im Gutachten der DBK sichtbar, das recht undeutlich wird, wenn es um Verantwortlichkeit anderer geht.