Da hätte ich besser vorher das Skript weitergelesen, was die Auffassung des Autors desselben schließlich angeht. Nehmen wir also, wie Du vorschlägst, quasistatische Punktladungen, eine hinreichend langsame Ortsveränderung einer von zwei Punktladungen. Dabei kann man die zeitlichen Ableitungen sowie das B-Feld in den Maxwellschen Gleichungen vernachlässigen, oder direkt Coulomb nehmen. Die Änderung der Kraft zwischen den Punktladungen ist dann praktisch instantan bei der anderen Punktladung spürbar.Protasius hat geschrieben:Das von dir zitierte Skript führt dies aus gutem Grund als Problem auf, um dann den Feldbegriff zu motivieren. Wenn man sich das Feld einer Punktladung ansieht und die Kraft auf eine Probeladung in diesem Feld ausrechnet, erhält man die Coulombkraft; das setzt aber voraus, das sich das Feld bis dahin ausgebreitet hat. Im statischen Fall ist das egal, denn die Ausbreitung des Feldes hat sich bereits vor langer Zeit abgespielt (lange ist hier einfach groß gegen c/r). Insofern ist das Coulombsche Gesetz ein Spezialfall für statische oder quasistatische Punktladungen.
Ja, und damit erfolgt die Ausbreitung gravitativer Kräfte deutlich schneller als Lichtgeschwindigkeit, praktisch instantan. Folglich ist Einsteins Theorie widersprüchlich.Protasius hat geschrieben:Genauso erhält man das Newtonsche Gravitationsgesetz als Spezialfall für schwache Gravitation und statische oder quasistatische Punktmassen.
Nein, Deine Anmerkung zur "am genauesten überprüften physikalischen Theorie" habe ich nicht übergangen sondern kommentiert. Habe ich etwas anderes übersehen?Protasius hat geschrieben:Falls Einstein nicht recht hätte und man durch Galilei- statt Lorentz-Transformationen von einem Inertialsystem ins andere käme, wie erklärst du dir dann all die Experimente, die durch die Relativitätstheorie beschrieben werden? Zum Beispiel gab es in den WIMRE 70er Jahren ein Experiment, bei dem eine Atomuhr in der Economy Class um die Welt geflogen wurde und dann mit einer baugleichen Uhr, mit der sie vor Beginn des Experiments synchronisiert wurde, verglichen wurde; der Unterschied entsprach im Rahmen der Meßgenauigkeit genau der Vorhersage der Relativitätstheorie. Dieselbe Frage habe ich dir oben schon gestellt, und du hast sie übergangen. Die Relativitätstheorie ist unabhängig von der Kosmologie (wie dieses Experiment zeigt), mit dem Isotropieaxiom kannst du dich nicht herausreden.
Eine experimentelle Bestätigung einer Theorie schließt nicht aus, dass das Experiment auch eine oder mehrere andere Theorien, die es bereits geben oder noch nicht geben mag, bestätigt. Viele Bestätigungen sind natürlich schön für die Anhänger einer Theorie. Was die Gravitationswellen hier z.B. angeht, wird uns aber als Bestätigung verkauft, was gar keine ist, denn die Interpretation der Messergebnisse hängt von einem unbewiesenen Postulat der Theorie selbst ab. Was die Atomuhrenflügen (Hafele-Keating) angeht, die würden auch die Lorentzsche Theorie bestätigen. Kritiker haben auch allerlei dagegen einzuwenden, das kann ich aber nicht beurteilen.
Es wäre sehr zeitaufwändig, sich mit den ganzen Experimenten zu beschäftigen. Ich sehe auch keinen Sinn darin, das zu tun, da die Einsteinsche Feldgleichung im Falle schwacher Felder Kraft- und Informationsausbreitung mit deutlich mehr als Lichtgeschwindigkeit behauptet. Ein klarer Widerspruch innerhalb der Theorie selbst, was fundamentale Konzepte der Theorie angeht. Seit Jahrzehnten kümmert das die Physiker an den Universitäten einen feuchten Kehrricht. Was soll ich da von denen halten?