Franziskaner und Kapuziner

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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Siard
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Siard »

Thomas Grossenbacher hat geschrieben:Neue Formen müssen ästhetisch ansprechend sein.
Das müssen sie nicht, dürfen sie aber natürlich – aber doch nicht bei Kapuzinern!
Thomas Grossenbacher hat geschrieben:Es kommt einfach nicht an was die Kapuziner da machen, es wirkt auch nicht modern oder fortschrittlich sondern einfach albern.
Das gilt für einen großen Teil neuerer "Formen".

PS: Der Tote wurde nach zwei Jahren aus den Grabe gerissen. :maske:

HeGe
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von HeGe »

P. Michael Anthony Perry OFM ist der alte und neue Generalminister der Franziskaner:

http://www.domradio.de/themen/weltkirch ... die-spitze
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Edi
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Edi »

Weiß jemand wie es im Kapuzinerkloster Stühlingen derzeit zugeht?
Man kann dort mal eine oder zwei Wochen verbringen. Ich war mal vor vielleicht 25 Jahren dort, um zu eruieren. ob ich für evtl. eine Woche oder mehr dort bleiben könnte. Daher fuhr ich da mal spontan hin, nicht ohne vorher dort Bescheid zu sagen. Es war etliche junge Leute dort zu Besuch, die sich wohl großteils auch kannten. Beim Mittagessen und nachher lief die ganze Zeit die Kiste. Ich zog mich dann für einige Zeit in die Bibliothek zurück, wo ich manches gute und interessante alte Buch finden konnte. Da standen geistliche Dinge geschrieben, die man heute wohl kaum mehr in der Kirche findet. Dann nahm ich noch am Gottesdienst teil und nachdem sich niemand für mich interessierte und das Fernsehen mich auch verjagte, bin ich unverabschiedet wieder abgehauen. Ich dachte im Kloster würde man von der Fernsehablenkung wenigstens verschont. Das war's dann auch schon und mir war klar, daß ich dort nicht für mal eine Woche hingehen würde.

In einem anderen süddeutschen Kloster machen die Herren Priester und Mönche Urlaub, sodaß sie keine Zeit für die Menschen haben und auch nicht mal nach dem Urlaub zurückrufen. Ist das eigentlich so üblich?
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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overkott
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von overkott »

Edi hat geschrieben:Weiß jemand wie es im Kapuzinerkloster Stühlingen derzeit zugeht?
Man kann dort mal eine oder zwei Wochen verbringen. Ich war mal vor vielleicht 25 Jahren dort, um zu eruieren. ob ich für evtl. eine Woche oder mehr dort bleiben könnte. Daher fuhr ich da mal spontan hin, nicht ohne vorher dort Bescheid zu sagen. Es war etliche junge Leute dort zu Besuch, die sich wohl großteils auch kannten. Beim Mittagessen und nachher lief die ganze Zeit die Kiste. Ich zog mich dann für einige Zeit in die Bibliothek zurück, wo ich manches gute und interessante alte Buch finden konnte. Da standen geistliche Dinge geschrieben, die man heute wohl kaum mehr in der Kirche findet. Dann nahm ich noch am Gottesdienst teil und nachdem sich niemand für mich interessierte und das Fernsehen mich auch verjagte, bin ich unverabschiedet wieder abgehauen. Ich dachte im Kloster würde man von der Fernsehablenkung wenigstens verschont. Das war's dann auch schon und mir war klar, daß ich dort nicht für mal eine Woche hingehen würde.

In einem anderen süddeutschen Kloster machen die Herren Priester und Mönche Urlaub, sodaß sie keine Zeit für die Menschen haben und auch nicht mal nach dem Urlaub zurückrufen. Ist das eigentlich so üblich?
Geh doch mal zu den Franziskanern.

Hobbit
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Hobbit »

Edi hat geschrieben:Weiß jemand wie es im Kapuzinerkloster Stühlingen derzeit zugeht?
Man kann dort mal eine oder zwei Wochen verbringen. Ich war mal vor vielleicht 25 Jahren dort, um zu eruieren. ob ich für evtl. eine Woche oder mehr dort bleiben könnte. Daher fuhr ich da mal spontan hin, nicht ohne vorher dort Bescheid zu sagen. Es war etliche junge Leute dort zu Besuch, die sich wohl großteils auch kannten. Beim Mittagessen und nachher lief die ganze Zeit die Kiste. Ich zog mich dann für einige Zeit in die Bibliothek zurück, wo ich manches gute und interessante alte Buch finden konnte. Da standen geistliche Dinge geschrieben, die man heute wohl kaum mehr in der Kirche findet. Dann nahm ich noch am Gottesdienst teil und nachdem sich niemand für mich interessierte und das Fernsehen mich auch verjagte, bin ich unverabschiedet wieder abgehauen. Ich dachte im Kloster würde man von der Fernsehablenkung wenigstens verschont. Das war's dann auch schon und mir war klar, daß ich dort nicht für mal eine Woche hingehen würde.

In einem anderen süddeutschen Kloster machen die Herren Priester und Mönche Urlaub, sodaß sie keine Zeit für die Menschen haben und auch nicht mal nach dem Urlaub zurückrufen. Ist das eigentlich so üblich?
Vor 25 Jahren ist nicht mehr heute. In Stühlingen gibt es ein Mindestalter von 18 Jahren. Einen Fernseher gibt es nur im sog. Turmzimmer, sonst nirgends, beim Essen und Abwaschen wird normal gesprochen, die Gebets - und Arbeitszeiten sind im Tagesablauf geregelt. Frage ist, was man sucht. In Stühlingen muß man schon selbst fähig sein, Gespräche und Kontakt zu den Brüdern und Schwestern bzw zu den anderen Gästen aufzunehmen. Ist dort aber nicht allzuschwer.
Die Gäste sind meist zw. 30-70 und kommen von überall her, Ost- bzw. Norddeutschland, etc. Einfach mal auf die aktuelle Homepage schauen.

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overkott
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von overkott »

Franziskaner haben mich immer angesprochen, vor allem dort, wo sonntags die Woche beginnt. Das hängt so ein bisschen mit Logik und Wahrheit zusammen. Natürlich endet jede Woche samstags auch. Aber dem Sonntag kommt nun mal als Tag der Auferstehung und des neuen Lebens ein besonderer Stellenwert zu. Und wo Franziskaner sich nicht unbedingt an einen anderen Zeitgeist ranschmeißen, um auch wirklich nicht als anders zu gelten, stellen sie eine Alternative zum überzeugungslosen Neoformalismus dar.

Dieter
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Re:

Beitrag von Dieter »

Wendelin hat geschrieben:Finde es immer ein wenig erheiternd wenn mit einem so beweihräuchernden Ton von den Ordensleuten gesprochen wird.
Was würde man dazu sagen, wenn so verallgemeinernd von christlichen Eheleuten geredet würde.
Von der Tatsache das z.b.ev. Pfarrer genauso oft geschieden werden wie das "Fussvolk"könnte man doch einige Ableitungen machen.
Nur eine kleine Eigenerfahrung:Als ich bei den Franziskanern eingetreten war, habe ich zum ersten mal Pay TV kennengelernt...

Gruß Wendelinus
Als ich bei den Franziskanern eingetreten war, habe ich zum ersten mal Pay TV kennengelernt...

Ein Freund von mir, Engländer, Quäker, kam vor einigen Jahren in eine katholische Großstadt in Westdeutschland. Er wollte das katholische Leben kennenlernen. Er hatte viel über franziskanische Spiritualität gelesen, deshalb meldete er sich für 1 Woche in einem Franziskanerkloster an.

Am ersten Abend sagte einer der Franziskaner in die Runde "Wollen wir anfangen?"

Mein Freund dachte, dass jetzt intensiv gebetet werde. Aber ein Franziskaner ging zum Kühlschrank und holte einige Flaschen Champagner heraus, obwohl es keinen Grund zum Feiern gab. Dazu wurden edler Käse und andere Köstlichkeiten gereicht.

Der Quäker aus England stand immer noch unter Schock, als er mir das erzählte.

Einige Jahre später wurde das Franziskanerkloster aufgelöst.

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Siard
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Re: Die Kartäuser

Beitrag von Siard »

Trotz meiner Vorurteile gegen die Franziskaner ( :pfeif: ), möchte ich eine Lanze für sie brechen.
In einer großen deutschen Metropole habe ich Franziskaner kennengelernt, die vorbildlich und bescheiden Gutes gewirkt haben.
Es gibt eben auch da solche und solche – und dann gibt es noch ganz andere.

Dieter
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Dieter »

Franziskaner kennengelernt, die vorbildlich und bescheiden Gutes gewirkt haben

Die Folge davon, dass Kleriker und besonders Kleriker in Ordensgemeinschaften, in einer gegenüber den sog. "Laien" herausgehobenen Position sind, ist, dass die "normalen Christen" diese Kleriker genau beobachten. Das gilt auch und besonders für Mendikanten.

In protestantischen Kirchen sind auch die Mitglieder der wenigen Orden, die es dort gibt, sowie die PfarrerInnen Menschen wie alle in der Gemeinde - eben arme Sünder, die der Vergebung bedürfen.

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taddeo
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von taddeo »

Dieter hat geschrieben:
Franziskaner kennengelernt, die vorbildlich und bescheiden Gutes gewirkt haben

Die Folge davon, dass Kleriker und besonders Kleriker in Ordensgemeinschaften, in einer gegenüber den sog. "Laien" herausgehobenen Position sind, ist, dass die "normalen Christen" diese Kleriker genau beobachten. Das gilt auch und besonders für Mendikanten.
Das war ja nicht zuletzt der Hauptgrund, warum Franziskus selber zunächst keine Priester in seinem Orden haben wollte, sondern ihn als reinen Brüderorden verstand. Und auch selber für sich die Priesterweihe ablehnte (Diakon war er vermutlich). Franziskus verstand sich zudem vor allem als Büßer vor Gott.

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Christ86
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Christ86 »

Es gibt - zumindest in der Schweiz - keinen Orden, der ungehorsamer wäre als die Kapuziner. Sie haben den Habit abgelegt und in Rapperswil besteht der Konvent aus Männern und zumindest einer Frau, die ihre Pflichten gegenüber ihrer Ursprungsgemeinschaft und der katholischen Kirche im Allgemeinen verletzt hat.

Zu den aktuell typisch kapuzinischen Tätigkeiten, die neben dem Aufstand gegen die Kirche bestehen, siehe hier:

http://www.kirchenblogs.ch/d/blogs/pWalterLudin/m130075
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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berneuchen
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von berneuchen »

Christ86 hat geschrieben:Es gibt - zumindest in der Schweiz - keinen Orden, der ungehorsamer wäre als die Kapuziner. Sie haben den Habit abgelegt und in Rapperswil besteht der Konvent aus Männern und zumindest einer Frau, die ihre Pflichten gegenüber ihrer Ursprungsgemeinschaft und der katholischen Kirche im Allgemeinen verletzt hat.

Zu den aktuell typisch kapuzinischen Tätigkeiten, die neben dem Aufstand gegen die Kirche bestehen, siehe hier:

http://www.kirchenblogs.ch/d/blogs/pWalterLudin/m130075
Das widerliche Gepetze über Menschen, die ihre Berufung leben, finde ich :kotz:

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Siard
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Siard »

berneuchen hat geschrieben:Das widerliche Gepetze über Menschen, die ihre Berufung leben, finde ich :kotz:
Die Frage ist nur, wozu sie berufen sind. "Gepetze", besonders "widerliches", ist wahrlich etwas anderes.

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Niels
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Niels »

Eben. Das ist doch eine lustige Truppe. :quatsch:

Die Dame betreibt sogar ein Reisebüro.

Ob die Herrschaften noch "katholisch" sind, ist natürlich eine andere Frage.

Von "Gepetze" kann da nun wirklich keine Rede sein.

Das berneuchen sollte sich mal wieder beruhigen... Lutherbeck, gib mal ne Spritze... :ikb_doctor:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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berneuchen
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von berneuchen »

Siard hat geschrieben:
berneuchen hat geschrieben:Das widerliche Gepetze über Menschen, die ihre Berufung leben, finde ich :kotz:
Die Frage ist nur, wozu sie berufen sind. "Gepetze", besonders "widerliches", ist wahrlich etwas anderes.
und das wissen wir natürlich ... :doktor:


HeGe
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von HeGe »

Der hier im Thread schon verschiedentlich diskutierte Kapuziner Anton Rotzetter ist am 1.3.216 verstorben:

https://www.kath.ch/newsd/kapuziner-ant ... gestorben/

Er war Mitbegründer des Instituts für Theologische Zoologie in Münster.
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Dieter
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Dieter »

und Autor zahlreicher lesenswerter Bücher!

Dieter
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Dieter »

In diesem Zusammenhang sollte man den Dritten Orden, also den Ordo Franciscanus Saecularis (OFS) nicht vergessen. Bis 212 nannte sich der Orden "Franziskanische Gemeinschaft". Es ist ein völlig selbständiger Orden neben den größeren Orden wie Franziskaner, Kapuziner usw.
Franziskanische Gemeinschaft ist die ehemalige Bezeichnung des heutigen Ordo Franciscanus Saecularis [2] (Ordenskürzel: OFS). Die Franziskanische Gemeinschaft zählte früher zum Dritten Orden des Heiligen Franz von Assisi, der neue Name „Ordo Franciscanus Saecularis OFS“ wurde im Jahr 212 vom Nationalkapitel nach kontroversen Diskussionen angenommen. Dem katholischen Institut des geweihten Lebens gehören Frauen und Männer an, die sich der franziskanischen Idee und Tradition verbunden fühlen und in diesem Geist „in der Welt“ leben wollen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Franziska ... meinschaft

Aus dem OFS sind verschiedene Untergruppen gewachsen. Die interessanteste ist wohl das Franziskanische Krankenapostolat (FKA):

http://ofsdeutschland.apps-1and1.net/wp ... um-FKA.pdf

Maja
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Maja »

216/217 gibt es in Österreich ein Franziskanisches Berufungsjahr:

http://62.93.76.169/infag/index.php?opt ... mid=117
"Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin." 1 Kor 12

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Yeti
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Yeti »

Geldanlage mit den Franziskanern
"Wer käme da auf die Idee, ausgerechnet bei diesem Orden finanzielle Kompetenz zu vermuten oder gar Beratung für Geldanlagen nachzufragen? Wahrscheinlich niemand. Nichtsdestotrotz beschäftigt man sich bei den Franziskanern mit dem Thema Geldanlage. Präziser: nachhaltige Geldanlage. Seit 2009 bietet die deutsche Missionszentrale der Franziskaner in Bonn mit „Terr-Assisi“ zwei Investmentfonds an, die vom Orden als „ethisch unbedenkliche und nachhaltige Anlagen“ beworben werden. „Franziskus soll einmal gesagt haben: ‚Verkündet das Evangelium, wenn es sein muss, auch mit Worten.’“, erklärt David Reusch, Prokurist der Missionszentrale und Verantwortlicher für die Fonds. „Deshalb haben wir uns entschlossen, nicht nur zu reden, sondern zu handeln und nachhaltige, ethische Investments allen interessierten Menschen zugänglich zu machen.“
Ich finde, das hat ein G'schmäckle. Das Thema der kirchlichen Stiftungen ist ohnehin ambivalent. Ein Investmentfond eines Bettelordens ist da doppelt merkwürdig, auch wenn die angewandten Kriterien wohl beruhigen sollen:
"Der Investmentprozess funktioniert nach dem Best-in-Class-Ansatz. Best in Class bedeutet, das relativ beste Abschneiden eines Unternehmens im Vergleich zu seinen Wettbewerbern. Oekom wählt die jeweils sozial, kulturell und ökologisch besten Aktien und Anleihen aus den verschiedenen Branchen aus. Zusätzlich werden jene Papiere ausgeschlossen, die in irgendeiner Weise den christlichen Maßstäben der Franziskaner widersprechen. Glücksspielunternehmen kommen deshalb ebenso wenig in Frage, wie Länder, in denen die Todesstrafe angewandt wird oder die Atomwaffen besitzen. Ebenfalls tabu sind Firmen, die mit Pornographie oder Embryonenforschung zu tun haben. „Auf diesem Wege wollen wir Unternehmen dazu bewegen, verantwortungsvoll zu handeln. Mit den Gewinnen, die wir dabei erwirtschaften, unterstützen wir unsere Hilfsprojekte finanziell“, sagt Reusch. Das dürfte Franziskus sehr wohl gefallen haben."
#gottmensch statt #gutmensch

Raphael

Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Raphael »

Für mich ein Beispiel für die Verkehrung originärer franziskanischer Ideale in ihr absolutes Gegenteil! :nein:

HeGe
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von HeGe »

Ist zwar glaube ich schon länger beschlossen, hier aber noch nicht vermeldet worden: die Franziskaner machen in Deutschland insgesamt sieben Klöster dicht, darunter Neviges, Rheda-Wiedenbrück und Werl.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinla ... t-100.html

https://www1.wdr.de/nachrichten/westfal ... l-100.html

https://www1.wdr.de/nachrichten/westfal ... nbrueck-sc
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Siard
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Siard »

HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 19. September 2019, 15:24
Ist zwar glaube ich schon länger beschlossen, hier aber noch nicht vermeldet worden: die Franziskaner machen in Deutschland insgesamt sieben Klöster dicht, darunter Neviges, Rheda-Wiedenbrück und Werl.
Ich war zwar nie ein besonderer Fan der Franziskaner, aber Neviges und Werl tun mir weh.

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Lycobates
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 19. September 2019, 15:27
HeGe hat geschrieben:
Donnerstag 19. September 2019, 15:24
Ist zwar glaube ich schon länger beschlossen, hier aber noch nicht vermeldet worden: die Franziskaner machen in Deutschland insgesamt sieben Klöster dicht, darunter Neviges, Rheda-Wiedenbrück und Werl.
Ich war zwar nie ein besonderer Fan der Franziskaner, aber Neviges und Werl tun mir weh.
Einmal wird es für alle heißen: redde rationem vilicationis tuae.
In einiger Schuhen möchte ich dann nicht stecken.

Ich war vor vielen Jahren Zeuge der Schließung eines einst blühenden Minoritenklosters in einer mittelgroßen Studentenstadt im befreundeten Ausland (wie die Diplomaten sagen), einst eine (auch bei mir) populäre Beichtkirche, bis sie dann nach und nach zur NOM-Pagode verkam.
Als zuletzt die Kirche mit Anlage zum Verkauf stand, kam, wie ich später hörte, ein Vertreter der FSSPX und sondierte beim Provinzial. Dem Hw. wurde klipp und klar beschieden: lieber reißen wir es ab, als daß wir es Ihnen verkaufen. :achselzuck:
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Siard »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 19. September 2019, 15:56
Einmal wird es für alle heißen: redde rationem vilicationis tuae.
In einiger Schuhen möchte ich dann nicht stecken.
Ich erwarte, daß es ohne Strafen abgehen wird. Sie sind ja überzeugt das Richtige zu tun.
Vermutlich werden sie sich noch mit ihren Taten brüsten – und Gott ist barmherzig.

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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 19. September 2019, 16:02
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 19. September 2019, 15:56
Einmal wird es für alle heißen: redde rationem vilicationis tuae.
In einiger Schuhen möchte ich dann nicht stecken.
Ich erwarte, daß es ohne Strafen abgehen wird. Sie sind ja überzeugt das Richtige zu tun.
Vermutlich werden sie sich noch mit ihren Taten brüsten – und Gott ist barmherzig.
è un facile vangelo, che fa la vita vaga ma che intristisce il cor ...
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Siard »

:ja:
(Gibt' wirklich keine Schmetterlingsmilies?)

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Lycobates
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 19. September 2019, 20:07
:ja:
(Gibt' wirklich keine Schmetterlingsmilies?)
🦋🦋🦋

;D

:huhu:
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Siard »

🦋 Danke! 🦋

:daumen-rauf:

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Re: Franziskaner und Kapuziner

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Maja hat geschrieben:
Samstag 2. April 2016, 09:44
216/217 gibt es in Österreich ein Franziskanisches Berufungsjahr:

http://62.93.76.169/infag/index.php?opt ... Itemid=117
Neu:
Leben gelingt, wo Menschen ihre Berufung entdecken. Aber das braucht Zeit – es fordert und fördert dich. Gutes Hinhören und Entdecken der Stimme Gottes, die immer in uns spricht, ist notwendig.

Seit drei Jahren gibt es das franziskanische Berufungsjahr, nun wird von mehreren franziskanischen Ordensgemeinschaften erstmals das „Franziskanische Berufungsjahr plus“ angeboten: Das Plus ist eine Intensivzeit in Assisi, dem Ort unserer Ordensheiligen Franz und Klara.
https://www.kapuziner.at/junge-menschen ... sjahr-plus
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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